Skibbe schmeißt Amanatidis raus
Eintracht Frankfurts Trainer
Michael Skibbe hat die Faxen dicke. Der 45-Jährige warf den ehemaligen Kapitän
Ioannis Amanatidis aus der Mannschaft. Der Grieche hatte den Coach zuletzt harsch kritisiert, mit Folgen. "Er spielt keine Rolle mehr in meinen Planungen", stellte Skibbe nun klar.
Alle weiteren Fragen zum griechischen Ex-Nationalspieler, der zuletzt mehrfach mehr Einsatzzeiten gefordert und sich über mangelnde Wertschätzung und Dankbarkeit beklagt hatte, blockte Skibbe vehement ab. Das Verhältnis zwischen Skibbe und Amanatidis gilt als belastet, seit der Trainer dem Spieler vor etwa eineinhalb Jahren die Kapitänsbinde abnahm.
Der Verein selbst war indes um Schadensbegrenzung bemüht. In einer Pressemitteilung der Eintracht hieß es plötzlich, dass Amanatidis "zurzeit" in den sportlichen Überlegungen des Trainers keine Rolle spiele. "Michael Skibbe schloss jedoch nicht aus, dass der Stürmer bei veränderter Situation wieder Mitglied der Mannschaft werden" könne, heißt es in der Mitteilung weiter.
"Das ist nicht glaubwürdig"
In einem Interview der "Frankfurter Rundschau" hatte Amanatidis am gestrigen Mittwoch seinem Trainer vorgeworfen, Unwahrheiten zu verbreiten. "Er hat gesagt, ich sei nicht fit und nicht mehr schnell genug und dass ich abbaue und nicht alle Trainingseinheiten absolvieren könne. Und da muss ich einfach reagieren. Das muss ich mir nicht gefallen lassen. Denn seine Aussagen sind schlichtweg falsch", echauffierte sich der 29-Jährige.
Der Angreifer, der zwei Knie-Operationen hinter sich hat, kann vor allem nicht verstehen, nach welchen Kriterien er von Skibbe aufgestellt wird. "Zu Beginn der Saison habe ich gespielt. Von Anfang an. Das war vor sechs, sieben Monaten, da war meine Operation noch nicht so lange her, da habe ich, wie gesagt, schon noch die eine oder andere Pause eingelegt. Aber da war ich gut genug, schnell und fit genug. Und jetzt, ein gutes halbes Jahr später, bin ich das alles nicht mehr. Obwohl ich uneingeschränkt an allen Einheiten teilnehme. Das passt doch nicht zusammen, das ist auch nicht glaubwürdig", polterte Amanatidis.
"Mir kann keiner ans Bein pinkeln"
Bei seinen zwölf Bundesliga-Einsätzen in der laufenden Spielzeit durfte der Stürmer nur zweimal über 90 Minuten ran, achtmal wurde er ab der 75. Minute oder später eingewechselt. Ein "neues Pulverfass" wolle er aber nicht aufmachen, trotz der Degradierung zum Ersatzspieler. Und vorzuwerfen habe er sich auch nichts. "Ich habe mich für
Eintracht Frankfurt aufgeopfert", so Amanatidis. Er sei mit sich "voll und ganz im Reinen. Ich bin von mir überzeugt, ich bin stabil. Mir kann hier keiner ans Bein pinkeln. Das prallt alles an mir ab."
An Michael Skibbe aber, da prallt nicht alles ab. Als Amanatidis im November 2010 verlauten ließ, dass bei Eintracht Frankfurt "das Leistungsprinzip außer Kraft gesetzt" sei, da kündigte Skibbe eine "heftige Reaktion" seinerseits an. Und die ist nun, mit ein wenig Zeitverzögerung, auch gekommen...
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