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Alt 19.02.2002, 22:54  #11
magma
CONQUIZTADOR
 
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Eigentlich wirklich nicht, nun doch. :

Lieber winnetou,

Ich weiß, das ich nichts weiß. Soll sagen, unser Wissen ist begrenzt. Auch heute noch. Du weißt sicher viel mehr als ich. Es sei Dir gegönnt.

Unter “Religion” versteht man die erlebnishafte Begegnung des Menschen mit Gott oder auch Göttern und antwortendes Handeln des Menschen. Die zwei Grundmomente enthält in irgendeiner Form jede Religion und darum geht es, danach ist gefragt. Die Antwort des Menschen ist ein Kult. Es kann von mir aus ein Tanz sein. Ein Kult ist Teil der “KULTUR” der betreffenden Gemeinschaft.

Der Ursprung der Religionen in der Menschheitsgeschichte läßt sich nicht zweifelsfrei bestimmen. Frühgeschichte und Völerkunde haben gezeigt, daß es keine Völker ohne Religion gibt und soweit bisher in der Vergangenheit erkennbar ( ca. 500.000 Jahre ) auch nicht gegeben hat. Eine organische Entwicklung von Religionen ist nicht da. Es gibt nur vielfache Wandlungen und Anschauungen der Religionen. Oft existieren verschiedene Religionstypen nebeneinander. Rückwendungen zu früheren Stufen sind häufig.

Und jetzt, was nicht im Bertelsm.-Lex.steht.

Religion ist ein Weg ( zu Gott ? ). Du kannst ihn gehen, Du kannst ihn verlassen. Die “Kirchen” ( m.E. nach "Vereine", wenn Du Deinen Beitrag nicht zahlst, bist du draußen, solang Du Deinen Beitrag zahlst, bist Du drin ) stellen Dir ein komfortables “Auto” zur Verfügung. Dein Nachteil: Am Steuer sitzt eben ein Anderer. Ob der immer richtig fährt? Sicher nicht. Da liegt ein
(menschliches) Problem.

Du willst Religion ersetzen durch “Ethos”. Übersetzt: “Sitte”, “Brauchtum”. Ein die menschliche Haltung bestimmendes System. Schön und gut, aber Religionsersatz? Das ist doch ein ganz anderes “Brett”. Wir werden noch unser blaues Wunder erleben, wenn es nur darum geht, das kleine Europa zu vereinen. Die Lappen haben einfach andere Probleme als die Sizilianer. Eine Ethik für Alle? Das müßten und würden dann die Amis diktieren Oder wie siehst Du das? Zu wessen Vorteil wohl??

“Ideologien”, das Wort hat für mich einen negativen Beigeschmack. Ein von Menschen geschaffener
“geistiger ÜBERBAU” über Kultur und Geisteswelt.

Was mir fehlt ist der "UNTERBAU". Der hat auch mit Religion zu tun.

Und so sind wir wieder am Anfang. Ich weiß, daß ich nichts weiß. Und Du ?
__________________
Handbreit .....
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Alt 19.02.2002, 22:55  #12
Skarabaeus
I have a dream
 
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Wauw tolle Beiträge bisher ich bin ziemlich platt hab mir das ganze jetzt 2 x durchgelesen.

Es ist alles prima aufgebaut und es gibt auch phaszinierende parallelen und auch Gemeinsamkeiten in den "eigentlich" doch gegensätzlichen Thesen, auf die ich aber jetzt noch nicht eingehen möchte.

habe gerade auch das noch von magma gelesen. Auch hier eine ganz andere Frage ist der Vergleich überhaupt zulässig? Oder sollten die beiden Thesen sich eher ergänzen?

Mich würden noch ein paar ander Meinungen oder auch Ergänzungen dazu interessieren. Wie seht ihr die Situation mir der Religion wie sind eure persönlichn Meinungen?

Ist die Religion überholt?
Oder gibt es Gott doch?
__________________
Viel Spaß und Glück
Skara

Zuletzt bearbeitet von Skarabaeus, 19.02.2002 um 22:59.
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Alt 20.02.2002, 12:44  #13
imagine
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@Ramto,

vorab, ich akzeptiere deine Haltung! Hatte in den 70er/ 80er Jahren selbst eine intensive religiöse/ esoterische Phase. Im Moment bin ich allerdings gegenüber jeglichen Missionierungsversuchen resistent .

Weil ich noch nie jemanden kennengelernt habe, der im christlichen Sinne religiös ist würde mich dein Hintergrund interessieren.

Frage.

Warst du schon immer religiös oder hat dich ein bestimmtes Erlebnis dazu gebracht?
Wenn ja - welches? - wann?
Warum ist gerade das Christentum DEINE Religion?
Wie ist deine Position zur Kirche?
Was für einen Beruf übst du aus?
Lebst du in einem religiösen Umfeld (Familie, Freunde)?

Sind schon recht private Fragen. Wenn du Lust hast beantwortest du bitte die, die du beantworten magst.
__________________
Gruß imagine
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Alt 20.02.2002, 14:55  #14
Winnetwo
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Das ist eben der Unterschied zwischen Ideologien (=Heilslehren, die auf Irrationalismus und Dogmen beruhen) und einem zeitgemäßen humanistischem Denken, dass der Humanismus nicht behauptet, alle Probleme der Menschen lösen zu können.
Wir sagen nur, dass wir diese Probleme selbst angehen und lösen müssen, weil es eben keinen Gott (oder ähnliches) gibt, der dies für uns tun wird. Lösen wir die Probleme nicht, werden wir daran scheitern!

Wer, lieber Ramto, ist der Gott, von dem du sprichst, wer kennt ihn, wer hat auch nur ein Wort, das von ihm ist? Der Mensch entwickelt seine Moral aus seinem Leben und Zusammenleben, nur das ist wirklich! Mancher versucht, überzeugender zu sein, indem er sich auf ein höheres, maßstäbesetzendes Wesen beruft, ohne Beweise dafür liefern zu können und macht sich aber damit bei jedem kritischen Verstand unglaubwürdig.

Wenn wir erkennen, geht es nicht darum, was wir uns wünschen, sondern was ist. Jede Vorgabe, jede Art eines blinden Glaubens, führt unweigerlich nicht nur zum Irrtum, sondern auch zur geistigen Verführung.

Die Welt ist wunderbar, das Leben einmalig, nehmen wir es, wie es ist, erfinden wir nichts dazu, es ist reichhaltig und bezaubernd genug!


Magma, für Religion ist Ethik nicht der Ersatz, sondern die logische Weiterentwicklung. Religion war immer schon an Ethik gebunden, in Zukunft werden wir die Ethik nicht mehr an falsche Annahmen koppeln, sondern sie aus den Notwendigkeiten unseres (Zusammen-)Lebens definieren. Es ist sehr schwierig, sich davon zu lösen, dass eigentlich alles "von oben her" sinnvoll und mit einem guten Ziel eingerichtet worden sei. Von klein auf wurde uns das eingeimpft und war uns stets ein willkommener Trost, gerade in schweren Zeit. Wir sollten auf diese Droge verzichten, auch wenn es sehr schmerzlich ist und längere Zeit Entzugserscheinungen drohen. Ich habe genug und viel und oft geglaubt, jetzt weiß ich es besser und fühl mich damit sehr wohl. Es ist, wie es ist!
Es stimmt nicht, dass es Religion schon immer und überall gegeben hat, sondern erst als in der Evolution unsere Vorfahren die Stufe der Reflexion, der Sprach- und Begriffsentwicklung und der gedanklichen Vorstellungen erreicht hatten, wie ich oben in meinem Beitrag schon deutlich gemacht habe. Dies nur zur Richtigstellung, denn einem nicht existierenden höherem Wesen ist das ja auch "egal".

Lieber Ramto, sorge dich nicht! Mein Leben war und ist voller Hoffnung, ich bin und bleibe hoffentlich immer ein unverbesserlicher Optimist. So hoffe ich, wenn ich mich einst für immer verabschieden muss, dass ich es so alt, zufrieden und ausgelebt tun kann, dass ich sagen kann: "Es wird Zeit, dass Schluss ist!"
Ich kenne keinen sehr alten Menschen, der ewig leben möchte. Viele sehen zum Schluss, wenn nicht mehr viel bleibt, den eigenen Tod als Erlösung. Die Erlösung ist jedem sicher, ob er will oder nicht.
Ich möchte dann so weise und stark sein, dass ich das annehmen kann. Ich hoffe, dass ich das rechtzeitig lernen kann, nachdem ich so lange wie möglich so gut wie möglich gelebt habe. Und dann wünsche ich allen, die noch Lebenszeit vor sich haben, auch eine wunderschöne Zeit.

Im übrigen sind meine Gedanken nur meine Gedanken und sollen niemanden zu etwas zwingen, wobei ich anerkenne, dass ich von anderen Menschen viel gelernt habe, (wenn nicht sogar alles!)u.a. ich mich auch von Philosophen gerne inspirieren lasse.

Was ich als Urheber des langen Beitrags oben (Endzeit der Ideologien) gerne haben möchte, ist das, dass bei Druck oder Weitergabe in irgendeiner Form immer "Winnetwo, ftor-board" angegeben werden soll. Ansonsten habe ich nichts dagegen, wenn man den Inhalt weitergibt.

Zuletzt bearbeitet von Winnetwo, 20.02.2002 um 20:49.
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Alt 21.02.2002, 14:11  #15
alexander
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Religionen sind gegründet wurden um die Menschen auszubeuten. Angefangen haben bereits einige Priester, die z.B. Sonnenfinsternisse vorhersagen konnten, und dies nutzten um die anderen Menschen auszubeuten.
Religionen sind insbesondere Kriegstreiber. Fast alle Kriege der Menschheit hatten religiöse Gründe. Jeder religöse Spinner meint, er hätte den Weg zum Paradies, Himmel etc. gefunden und muß den Mitmenschen diesen mit Gewalt einbleuen.
Außerdem sind Religionen extrem reaktionär. Jeder Fortschritt wird verteufelt und am liebsten wäre es ihnen, alle Menschen (außer den Priester) könnten nicht lesen und schreiben. Im dunklen Mittelalter haben es die Christen ja geschafft, obwohl bei den Römern schon fast alle Bürger lesen und schreiben konnten...
Und diese vielen Morde, immerhin hat haben die Katholiken vor ca. 15 Jahren endlich erkannt, dass sich die Erde um die Sonne dreht nachdem sie jahrhundertelang jeden umgebracht haben...
Ganze Völker wie die Katharer wurden ausgerottet, nur weil sie den Luxuswahn der Kirche nicht mitmachen wollen...
Und schaut mal auf den Islam...

Es dürfen keine religösen Spinner mehr an die Macht kommen! Nur so kann es Frieden geben!
Jeder sollte seine eigenen Gedanken haben.

Grüsse
alexander

Zuletzt bearbeitet von alexander, 21.02.2002 um 14:16.
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Alt 21.02.2002, 15:08  #16
Winnetwo
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Wir sollten das Thema nicht zu emotionell und mit Feindbildern vorbelastet angehen.

Wenn ich dir auch Recht gebe, Alexander, dass Religionen immer den geistigen "background" für die Rechtfertigung von Kriegen hergeben und viele Kriege tatsächlich "eine Art "Religionskrieg" waren, sind Religionen doch nicht die Hauptursache von Kriegen. Diese findet man eher in Macht- und Besitzstreben von Menschen bzw. Gruppen von Menschen, in der Abwehr von Ängsten, in Volksverhetzung u.a. Rechtfertigungen mit "Gottes Willen" und Kampf für die "richtige" Religion gehören dazu, sind aber eher sekundäre Begleiterscheinungen.

Man muss in den Religionen auch das "Positive" sehen, das alle enthalten: das Bemühen um eine menschliche Ethik zumindest innerhalb der jeweiligen Gemeinschaften. Dies entsprang aber nicht dem Willen Gottes(wie es immer gepriesen wurde), sondern der Notwendigkeit eines gedeihlichen Zusammenlebens. Deswegen sind die Moralmaßstäbe in den verschiedenen Kulturen auch relativ ähnlich, bei aller Verschiedenheit der Gottesvorstellung. Die Weisheiten des Kunfuzius, der chrstliche Wertekanon, die buddhistischen Grundsätze und die Lebensregeln des Islam unterscheiden sich im entscheidenden Kern, wie Menschen in Nächstenliebe miteinander umgehen sollen und was als "Verbrechen" bzw. Sünde verboten ist, gar nicht so sehr!

Die Religionen sollten wir nicht nur nach ihren negativen Funktionen beurteilen, sondern es unserer Gattung verzeihen, dass sie bis zur Zeit der Aufklärung nicht in der Lage war, den Gadanken- und Erkenntnisfehler mit dem Glauben an höhere Mächte zu überwinden.
Heute können wir klarer sehen und müssen das meiner Meinung nach auch tun.
Religionen sind eine historisch überholte Form der menschlichen Bewusstseinsbildung. Ich persönlich halte die offene Loslösung der Menschheit davon sogar für den Eintritt in eine neue Epoche.

Wenn die mächtigsten Politiker der Welt bald nicht mehr ihre Aktivitäten, egal ob Gesetze, Abkommen, Kriege etc. mit einem Verweisen auf "Gott" rechtfertigen können werden, sondern sich nur auf ihren Auftrag als demokratisch gewählte Vertreter der Völker berufen, sind wir ein Stückchen weiter gekommen. Ich glaube nicht, dass Völker Krieg wollen, verhindern wir, dass sie dazu getrieben, befohlen oder verführt werden.

Leider sind noch viele Nationen, Völker und ethn. Gruppen weit davon entfernt, die nötige Bewusstheit entwickelt zu haben. Noch glauben viele, dass ihre "Gruppe" den "Stärkeren Gott" auf seiner Seite hat bzw. sie mit dem einzig richtigen Glauben vom einzigen Gott letztlich zum Sieg geführt werden.
So bleibt den Menschen nichts anderes übrig, als erst im geistigen Prozess der Erkenntnis die nötigen Fortschritte zu machen, um daraus die Notwendigkeiten für das richtige Handeln abzuleiten.

Wer sagt, ich würde nichts glauben, der irrt. Ich glaube, so sehr ich es hoffe, dass sich die Wahrheit durchsetzen wird, weil die Menschen die Wahrheit lieben lernen.

Zuletzt bearbeitet von Winnetwo, 21.02.2002 um 15:14.
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Alt 23.02.2002, 13:09  #17
Ramto
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Antwort auf Fragen:

Na, imagine fragt ein Stückerl weiter oben und ich gebe meine Antworten, weil ich keinen Grund sehe, mich nicht auch mal etwas „gläsern“ zu geben...

Mache es mal wie in einem meiner Berichte, die mir auf absehbare Zeit die Lebenslust vergällen ----

Zu 1)
Kam in einer rein katholischen Gegend zur Welt und durchlebte bis zur Jugendzeit alle Phasen einer in dieser Konfession üblichen Religiosität, nicht nur der Form halber.

Z 2)
Es gab kein Schlüsselerlebnis, was mich nach einigen Jahren des Abdriftens, der Irrungen, des Hinterfragens vorgegebener Maxime wieder zurückbrachte in den „Schoß des Glaubens“, nicht „der Kirche“. Es war eine Aneinanderreihung von Erlebnissen, Erfahrungen, Kennenlernen von Positionen anderer vertrauter Menschen und Vergleiche mit ihnen, Lektüre, (Ab)Wertungen und – (bin ich vermessen?) – eine zunehmende Reife auch als Ergebnis des hier Vorangestellten. Am zugkräftigsten waren wohl alle Erfahrungen, die mich an einer zufälligen Häufung von Wahrscheinlichkeitstreffern zweifeln ließen und mehr in Richtung eines positiven Determinismus sich hin bewegten. Und die Sicherheit, dass alles Streben und Bewegen hin zu einer Vervollkommnung irgendwo ein Ende haben müssen, gipfeln müssen, dass das Chaos nur für unsere Denkweise chaotisch sein kann, diese Denkweise aber nicht die perfekteste sein kann... (Punkt 2 wird zu lang, muss mich bremsen! )

Zu3)
Christentum? – Wäre ich in einem anderen Kulturkreis „erschienen“, wäre ich auch dort wohl kein Atheist geworden, wenn ER bei mir angepocht hätte!... ( Das ist die Antwort eines Gläubigen...)

Zu 4)
Zur Kirche habe ich ein zwiespältiges Verhältnis. Ich tendiere mehr zu der Auffassung, dass ich nicht unbedingt Vermittlung zu Gott benötige, sondern einen direkten Draht zu ihm habe, jederzeit.
Dass die Bibel aber die Gemeinschaft der Gläubigen, die Teilnahme an dieser, fordert, bringt mich dabei in eine Art Gewissenskonflikt...Christus soll gesagt haben: Wo mehrere sich in seinem Sinn versammeln, dort ist er mitten unter ihnen! – Da scheint mir auch was dran zu sein! Ich bin aber nicht unbedingt DER GESELLIGE Typ, deshalb habe ich auch mit der christlichen „Geselligkeit“ so mein Problem!

Zu 5)
Ich bin Berufsbetreuer, also von Vormundschaftsgerichten eingesetzter rechtlicher Vertreter von Menschen , die im Sinne des § 1896 des BGB ihre Angelegenheiten nicht selbst erledigen können! ( Gut, ne?..)

Zu 6)
Meine Familie ist gläubig, nicht mehr rein katholisch. Mein Umfeld ist gemischt, zumeist nicht religiös, kaum „kirchgängerisch“ veranlagt. Die mich stark prägenden Menschen meiner bisherigen Entwicklung (sie wird nie abgeschlossen sein) waren wohl alle Atheisten, zumindest aber keine am kirchlichen Leben regelmäßig teilnehmende Personen. Mittlerweile bin ich in dem Alter, wo man mich ab und zu als Präger vom Dienst bestellt. Dabei habe ich immer arge Bedenken. Doch letztlich sollte man nur das wiedergeben, was in einem wirklich drin ist, gewachsen ist – nichts Unwahres, Konstruiertes! Dann muss sich jeder selber sein Süppchen kochen und abwägen, ob meine Zutaten eine Würze für diese darstellen!

Lieber Imagine! Bin ich jetzt „glasklar“ für dich? Ich hoffe doch, dies ist nicht der Fall?! -

Zuletzt bearbeitet von Ramto, 23.02.2002 um 20:12.
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Alt 24.02.2002, 16:41  #18
imagine
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Glasklar - Danke.
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Gruß imagine
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Alt 01.03.2002, 23:51  #19
Winnetwo
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Wer ist der Arbeit"geber"(Lohnzahler?)?
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Alt 02.03.2002, 23:19  #20
Gade
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Nabend zusammen. Bin durch Zufall auf diese HP aufmerksam geworden, hab mich über das Nivaue des Threads gefreut (Alex, bis auf Deinen Beitrag), gleich angemeldet und brenne darauf meine Sicht einzubringen.

Also, ich bin 1964 im Sauerland geboren, dort mittelstreng kath. aufgewachsen, nach der Firmung noch ca. 3x zur Beichte gegangen, schließlich mit 18 - auf der Suche nach dem Raum für Austritte aus dem Schützenverein - spontan aus der Kirche ausgetretten, was ich bis heute nicht bereut habe.

Im weiteren war ich dann so eine Art Mitläufersozialist, aber ´68 war ja nun mal schon einige Jahre vorbei und so bastelte ich die folgenden Jahre auf der (damaligen ?) Esothrik-Welle an einer spirituell persönlichen Weltanschauung. Die Reise führte über einen sauerländischen (Erdstrahlen-) Guru nach Tarot und ein bißchen vorbei an Bagwan und anderen östlichen Gedankengut zur Astrologie. Na, ja irgendwann bin ich dann - weil rein objektiv alles nicht das hielt was es versprach (und das ist ja wohl das mindeste was man erwarten kann) - doch wieder mit dem Christentum konfrontiert worden (ten years after) - und ich habe, weil - wie Ihr Euch denken könnt - ich schon einiges zu glauben gewohnt war, Jesus vertraut. Bin dann - durch eine Freundin angeregt - in eine Freie evangelische Gemeinde gegangen, wo meine Frau und ich heute noch sind. Jesus hat funktioniert, er hält zumindest dass, was er verspricht.

Was soll das, dieses persönlich - frömmelde rumgesülze, denkt Ihr vielleicht gerade! Nun, dies liegt nicht nur an meiner etwas narzistisch veranlagten Persönlichkeit (muß man ja heutzutage fast haben), sondern an dem Thema. Ob es einen Gott gibt oder nicht, die Antwort auf diese Frage ändert unser Leben. Sie ist auch nicht wissenschaftlich definitiv zu beantworten (obwohl der Hinweis auf ein schöpferisches Wesen meiner Meinung nach sicher aus der Komplexität der Schöpfung abgeleitet werden kann), sondern das Instrument um diese Frage zu beantworten bin Ich, bist Du. Denn der Untersuchungsgegenstand bestimmt die Untersuchungsmethode. Und wir können einfach nicht erwarten, mit unserem 3 bis 4 Dimensional denkenden Gehirn einen höher Dimensionales Wesen beweisen zu können. Aber wir können Gott fragen "He, wenn es dich gibt, zeige dich, gib mich dir zu erkennen". Wenn Ihr es halbwegs ernst meint, wird er Antworten, da bin ich sicher. Die Frage ist also nicht ganz ungefährlich, beinhaltet allerdings die Möglichkeit, den eigenen Konstrukteur und die faszinierendste Persönlichkeit des Universums kennen zu lernen.

OK. Für heute genung geschwätzt, muß morgen früh raus. Gott (oder was auch immer Ihr dafür einsetztenwollt segne Dich / Euch.
cu und gute Nacht

Gade
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