So ein Monster ist ja auch nur ein Mensch. Wälzt sich aus dem Bett, schrubbt sich die spitzen Zähne, dann der Griff zum Deo Marke "Müllhalde" und ab zur Arbeit, Kinder erschrecken. Dumm nur, dass die Ungeheuer mehr Angst vor den Kleinen haben als umgedreht: Nichts, warnt der Chef der Monster AG, "ist giftiger als ein Menschenkind". Aber was bleibt den Ungetümen übrig, als sich trotzdem tapfer in deren Stuben zu schleichen, Nacht für Nacht, wenn die Schatten lang sind und die Kinderherzen bang? Denn nur wenn die Kleinen schreien, bis die Lunge glüht, fließt in Monstropolis Strom aus der Steckdose. Und bei der Monster AG stimmen die Bilanzen. Bis eines Tages Buh in der Tür steht, ein goldiges Mädchen mit Kulleraugen, das im Monsterland Großalarm auslöst.
Es dauert eine Weile, ehe die Ungeheuer merken, was die Filmemacher des kalifornischen Trickstudios Pixar längst begriffen haben: Leute zum Lachen zu bringen ist viel ergiebiger, als Schrecken zu verbreiten. In den USA spielte der Monster-Hit aus dem Computer schon mehr als 250 Millionen Dollar ein und überholte sogar "Toy Story 2", den bisher erfolgreichsten Pixar-Film. Was ein bisschen ungerecht ist, denn bei allem Charme tut sich die "Monster AG" schwer, an den furiosen Witz des Vorgängers anzuknüpfen: Die Pixar-Filmer beschränken sich weitgehend auf kuschelige Familienunterhaltung, tricktechnisch brillant, aber ohne doppelbödige Gags als Bonus für die Großen.