Pacifica

Wer erklärt mir bitte, wie das mit der Zweitstimme funktioniert?

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Pacifica
Erfolg ist die Fähigkeit, von einem Mißerfolg zum anderen zu gehen,
ohne seine Begeisterung zu verlieren.
(Winston Churchill)

Polt

Mit der Erststimme, Paci, wählt man hierzulande eine Person, mit der Zweitstimme eine Partei. Um es leicht vereinfacht auszudrücken.

Ein Kandidat einer Partei kann also entweder direkt (über die Erststimme) oder über die Liste seiner Partei (Zweitstimme) gewählt werden.

Die Zweitstimme ist im Prinzip die entscheidende Stimme, denn sie sagt etwas darüber aus, wie stark die Partei im kommenden Bundestag vertreten ist.

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Tut man es im feuchten Gras,
mag das nicht der Ischias!
48. Poltsche Bauernregel, nach einer Eingebung von Gastreferent Magma

magma

ja paci, das ist schwierig ich schreib mal bestimmt vereinfacht ..

es gibt fast genau halb so viele wahlkreise wie sitze im bundestag

1) zunächst muß man eine partei haben, die 5% aller stimmen holt. ohne dies kannst du deinen wahlkreis noch so hoch gewinnen und kommst trotzdem nicht nach berlin. mußt zu hause bleiben.

2) die kandidaten die die einfache mehrheit der erststimmen in ihrem wahlkreis erhalten, sind direkt gewählt und kommen nach berlin.

3) die andere hälfte der sitze im bundestag wird nach zweitstimmen verteilt.
das haben die auch noch nach bundeslandgröße gestaffelt.

jedenfalls ist somit die zweitstimme für die zusammensetzung des bundestags entscheidend. sind ja nicht alle wahlkreise gleich groß. darum würden nur erststimmen den volkswillen nicht vernünftig im bundestag abbilden. das wollte man damit verbessern. denke ich mal...

oops polt, war jetzt leider doppelt.

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Handbreit .....

Pacifica

Danke magma, Polti ... mit Euren beiden Erklärungen verstehe ich langsam, wie das System funktioniert. Finde ich nicht schlecht. Wir wählen das Parlament auch mit "Zweitstimmen", mit Listen (sind ja auch viel kleiner) mit Namen, wo die Reihenfolge der Kandidaten innerhalb der Partei auch nochmals aufgelistet ist. Je nachdem wieviele Listenstimmen eine Partei macht, soviele Sitze bekommt sie, und die gehen dann innerhalb der Partei an die mit den meisten Stimmen. Das ergibt auch Restmandate. Oft gehen die Parteien bereits vor der Wahl Listenverbindungen ein, um die Restmandate zu holen.

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Pacifica
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MrAnderson

Einfache Theorie, nicht wahr? Wird dann aber schlimm kompliziert - denn bei den Erststimmen geht es darum, wer die meisten Stimmen hat und bei den Zweitstimmen interessieren nur die Prozente. Die massiven Vorteile der großen Parteien sind offensichtlich. Deswegen haben wir ja die Überhangmandate, die den Bundestag über seine normale Größe erweitern, so dass das Verhältnis der Zweitstimmen wieder stimmt.
Ja, aber das reicht noch nicht mit der Verkomplizierung. Parteien, die ethnische Minderheiten vertreten, sind nicht an die 5%-Hürde gebunden. Außerdem ziehen die mit der Erststimme gewählten Personen (Direktkandidaten) immer ein, auch wenn sie keiner Partei angehören oder ihre Partei über die Zweitstimmen nicht reinkommt (so zuletzt 2002 mit der PDS, zwei Direktmandate, aber keine 5%). Wenn drei Direktmandate erzielt werden, wird die 5%-Hürde ebenfalls außer Kraft gesetzt (zuletzt 1998 bei der PDS).
Und dann gibt es noch mehr Verkomplizierungen, die kaum jemand versteht. Jedenfalls kann am Ende stehen, dass mein einer Partei die Zweitstimme gibt und damit dafür sorgt, dass sie einen Sitz verliert (so hätte es speziell in Dresden I der CDU ergehen können. Dort hätte sie bei der Nachwahl drei Sitze verloren, wenn ihr alle die Zweitstimme gegeben hätten)

Pacifica

Au weia! Und ich dachte, ich hätte es verstanden ...

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Polt

Ja, Paci . . . ich auch . . .

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