Zitat:
Original geschrieben von Angie
"Fussball ist mehr als nur ein Sport. Fussball ist Euphorie, Religion und Droge zugleich."
Oder was sagt Ihr????
|
Das Wort "Fußball" gibt mir den Hinweis auf das Spiel Fußball und das Spiel Fußball interessiert und fasziniert mich, seidem meine frühkindlichen Erinnerungen einsetzen.
Ich bin zwar in Dortmund geboren, aber meine Erinnerungen an Dortmund sind doch eher vage, weil ich im zarten Alter von etwa 2- 2 1/2 Jahren dort weg mußte.
Ich bin dann letztendlich nach einer kurzen Zwischenstation in Hessen 1962 in Schleswig - Holstein, genauer gesagt in dem damals 300 Seelendorf Sophienhamm gelandet.
Mein 6 Jahre älterer Bruder, der seinerzeit die Regionalligaspiele des BVB in der Roten Erde verfolgt hatte, steckte mich mit wohl mit dem BVB - Virus und damit mit dem Fußball - Virus an. Obwohl ich auch glaube, dass ich das mit der Muttermilch oder der Luft dort eingesogen habe.
Nun, meine Erinnerungen an meine Kindheit haben den Fußball seit frühester Jugend in meinem Gedanken haften lassen.
In unserem kleinen Dorf war nicht daran zu denken, irgendwo vereinsmäßig Fußball zu spielen. Die umligenden Dörfer hießen Hohn, Elsdorf, Hamdorf, Breiholz. Dort gab es nur Handballvereine. Der einzige Fußballverein in eventueller Recihweite war der MTV Meggerdorf, ca. 12 km von Sophienenhamm entfernt. Aber wu0te man als kleiner Junge damals von der Existenz eines Ortes namens Meggerdorf, das in einem anderen Landkreis gelegen war? Nein!
So wünschte ich mir zu irgend einem Weihnachts- oder Geburtstagsfest einen Lederfußball.
Dieser Ball war mein Heiligtum. Unsere Dorfjugend war, wie es in einem 300 Seelendorf üblich nicht so sehr zahlreich. Und auf jeden Fall nicht in der eigenen Altersgruppe.
Abends, wenn es die Witterung zuließ, traf man sich auf dem örtlichen Bolzplatz zum bolzen. (Fast) Alle aus der Dorfjugend, die einigermaßen laufen konnten waren da, auch die Mädels. Schnell hatte ich mir ein "Image" als Goalgetter erarbeitet, denn ich hatte bereits damals einen gewissen Torriecher und eine guten Schuß.
Dies lag auch daran, dass ich mit meinem Ball fast tagtäglich allein trainierte. Wir waren zwar vier Jungs in meinem Alter, von denen ich bis zur Schulzeit jedoch nur einen kennenlernte, weil unser Dorf so elendlich langgezogen war. Man muß sich das so vorstellen: Es gab die Vorderhamm(mit Oha), dann kam eine Zeit nichts, dann kam die Mittelhamm(wo ich wohnte) Dann nach einer ganzen Zeit die Achterhamm. Das ganze zieht sich garantiert auf 4-5 km hin.
Nun auf unserem Hofplatz erlernte ich das Fußballspielen. Allein. Ich drosch meinen Schatz (den Lederball) gegen das Scheunentor und versuchte die Abpraller unter Kontrolle zu bringen. Dies gelang mir mit der Zeit immer besser.....
Nun, Ostern 1966 wurde ich eingeschult. Eine, im Nachhinein betrachtet, tolle Schulzeit begann.
Wir waren von der 1. bis zur 9. Klasse in einem Klassenraum untergebracht. In (fast) JEDER Pause wurde gebolzt! In den kleinen Pausen auf dem Schulhof. wo wir zwischen zwei Eichen, die ca 2-3 Meter auseinanderstanden eine Querlatte genagelt hatten in der großen Pause auf dem Sportplatz, wo zunächst selbstgezimmerte Tore standen, später jedoch 5 m Tore mit richtigen Netzen.
Ich fing dann irgendwann an, in Hohn Handball zu spielen, aber nur, weil dort im Training viel Fußball gespielt wurde. Beim Handball gab es etliche, die besser waren als ich...aber wenn wir Fußball spielten...dann nicht....!
In dem Jahr, wo ich auf den Hohne Aufbauzug ging (War damals eine Form, die mittlere Reife im ländlichen Bereich zu erreichen) wurden wir als R7 bei den schulinternen Meisterschaften vor der H7, der H8, der R8 und der H9 3. der schulinternen Fußballmeisterschaft...auch aufgrund meiner Tore....
Mittlerweile war 1974 der Verein in Friedrichsholm geründet worden. Jedoch wollten Gerüchten zufolge auch andere Dörfer einen Verein gründen. Wir, die Fußballwilligen aus Sophienhamm hatten ein Interesse daran einem Fußballverein beizutreten. Wir spielen in Friedrichsholm, wir spielten in Königshügel, jedoch nur Friedrichsholm wagte den zunächst Sprung und gründete einen Verein im Mai 1974, dem ich selbst im August 1974 beitrat.
Endlich, Endlich war ich bei "meiner " Sportart angekommen und als wir im September 1974 nach Fieteholm zogen war das Glück perfekt.
Ich spielte noch zwei Jahre Handball und Fußball parallel, bis mir meine Eltern nahelegten, wegen der Doppelbelastung und meines Besuchs des Fachgymnasiums RD mit einer Sportart aufzuhören. Ich entschied mich (natürlich) für Fußball! Ich höre noch heute die Worte meines damaligen Handballtrainers Hinne Delfs: Was willst Du da denn? Die machen doch nächstes Jahr wieder zu! Nun, ich antwortete: Hinne, dann komm ich wieder. Aber der FSV Friedrichsholm besteht bis heute noch.
Nun, der eigene Fußball überragte fast immer meinen Weg. Obwohl ich den BVB NIE aus den Augen verloren hab.
Außerhalb meines Spielerdaseins und auch wesentlich vorher hab ich ALLES, was mit dem BVB zusammen hing in mich aufgesogen. Mein Vater war auch sehr fu0ball interessiert, allerdings HSV - Fan. In den 60ern durften wir Kinder, immer wenn Fußball abends im Fernsehen gezeigt wurde, aufbleiben und das sehen. Damals bei uns auf dem Land bei weitem keine Selbstverständlichkeit!
Nun, wie bereits geschildert bestimmte der eigene Fußball meinen Weg. Bei den A-Juniren, bei denen ich angefangen war spielte ich 1 1/2 Jahre, weil später eiinige nicht mehr Sonntagmorgen hochkamen und wir fast nie die Mannschaft vollbekamen, wurde die Mannschaft aufgelöst. Nun, deswegen spielte ich dann als freigeholter A-Jugendlicher in der 1. Mannschaft. Dort spielte ich als Stammspieler, bis mich ein Verteidiger ummähte und ich nach einer schweren Bänderdehnung (als Rechtsfuß) nicht mehr mit Rechts schiessen konnte, Nun, in dieser Zeit habe ich mir das Passen, Schiessen usw. mit links angeeignet und gelte immer im Verein als "Linksfuß" obwohl ich es eigentlich nicht bin. Ich bin seither beidfüßig....., habe aber leider extrem an Schnelligkeit verloren.
Meinen BVB habe ich NIE aus den Augen verloren. Während es während meiner Jugend natürlich unmöglich war, live dem BVB beizuwohnen begann ich, sobald ich Geld verdiente und mein eigener Spielplan es zuließ den BVB Soeilen in Hamburg beizuwohnen. Mein älterer Bruder organisierte etliche Fahrten in den Tempel....irre.
Meine Schiedsrichter"laufbahn" vernachlässige ich hier, weil ich zwar während der jahre, in denen ich gepfiffen habe bei (fast)jedem Verein wieder willkommen war und ich auch meine Schiedsrichterprüfung 1977 mit dem selben Ergebnis abgeshlossen habe, wie der spätere Bundesliga Schiedsrichter Lutz Pohlmann.
Später hab ich dann noch eine Trainerlizenz gemacht und auch ganz viele MAnnschafte, von der E - bis zur II. Mannschaft gecoacht.
Insgesamt hab ich über 30 Jahre aktiv gebolzt, bin nach wie vor an dem Fußball interessiert.
Seitdem ich NICHTS mehr mache, bin ich Dauergast beim BVB in Dortmund....
absolut GEIL!
Fußball bedeutet viel für mich, sehr viel. Meine ganze Familie lebt Fußball. Sowohl die meiner Frau, als auch (fast) die meiner Seite.
"Stammbaum"
Ich - wie vorher beschrieben
Meine Frau - Tochter eines ehemaligen Fußballers und Regionalligaschiedrichters, ehemals aktive Handballspielerin
Mein Sohn - Fußballer und Schiedsrichter udn BVB - Fan...jaa Erziehung
Meine Tochter - BVB - Fan....manchmal extremer als ich..
__________________________
Meine Mutter - Die liebste Mama der Welt - absolut fußballneutral. Sie ist nur für ihre Kinder!!!
Mein Vater - als HSV - Sympathisant, viel zu früh gestorben (1981)
Mein Bruder I
Fu0baller, in DO geboren, in der Roten Erde Regionalliga geschaut. Wir fahren oft zusammen in unsere Geburtsstadt,
Mein Bruder II
(Fußballer), Schiedsrichter und...weil NICHT in DO geboren Sypathisant der Komischblauen...weil er uns ärgern wollte...seine Kinder sind bayern fans....die schwarzen Schafe meiner Familie....
___________________________
Mein Schwiegervater
Fußballnarr - ehemaliger Regionalschiedrichter, vereinstreuer Audorfer. obwohl die ihm auch viel Müll angetan haben, Nach einen Schlaganfall nicht mehr einsatzfähig.
Meine Schwiegermutter
Handballerin mit überdurchschnittlichem Talent - spielte bis ca. 55 J. Handball
Mein Schwager I
Fußballer, HSV - Fan, aktiver Schiedsrichter, als Spieler ein Guiter aber ein Fieser...hab ihn selbst erlebt,,,,
Mein Schwager II
Fußballer, HSV - Fan, hat einige Jahre bei uns im Verein gespielt. Super Typ!
Meine Schwägerin
Handballerin und HSV - Sympatisantin
Fußball hat immer und belegt auch immer noch einen sehr großen Stellenwert in meinem Leben.
Am geilsten ist das, wenn ich mit meinen Kindern auf Tour bin! Meine Frau will nicht mehr mit...sie verpasst was....