Kanadas Curling-Ersatzfrau Kristie Moore ist im sechsten Monat schwanger - ein olympischer Rekord in Vancouver. In den Winterspiele-Sportarten gab es nur zwei Frauen, die in Erwartung eines Kindes bei Medaillenkämpfen an den Start gingen.
2006 in Turin war die deutsche Skeleton-Pilotin Diana Sartor in der zwölften Woche, als sie sich in den Eiskanal stürzte und Vierte wurde. Und 1920 in London - Eiskunstlauf war damals Teil der Sommerspiele - gewann die Schwedin Magda Julin, im dritten Monat schwanger, sogar Gold.
"Schwanger, aber nicht tot"
Die 30 Jahre alte Moore war im vergangenen Jahr zunächst nicht für das kanadische Curling-Nationalteam berücksichtigt worden. Daraufhin beschloss die in Grande Prairie lebende Restaurant-Besitzerin, sich den Kinderwunsch zu erfüllen. Unverhofft kam dann doch noch das Angebot, bei den olympischen Heim-Spielen dabei zu sein. "Ich bin aber schwanger. Ist das ein Problem", fragte Kristie Moore. Doch ihre Teamkollegin Carolyn Darbyshire antwortete: "Du bist schwanger, aber du bist nicht tot."
Trotz der fortgeschrittenen Schwangerschaft fühlt sie sich wohl im Vancouver Olympic Centre. "Mein Puls ist etwas höher und es braucht etwas länger, bis ich wieder ruhig atme", berichtete Moore. "Aber ich curle mein ganzes Leben und es ist sehr schön, dass ich hier dabei sein darf." Die Passion für den Sport geht aber nicht zu weit: Das Baby soll auf keinen Fall Rock oder Skip heißen. Stichtag für das Kind ist im Übrigen der 27. Mai.