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Alt 04.03.2002, 22:47  #8
Winnetwo
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So lange Nationen politische Realität sind und sich die Menschen in Nationen definieren, wird es den Nationalstolz geben.

Dies wird wohl (leider) noch ein Weilchen dauern, ich hoffe, dass die Übersteigerungen bis hinein in nationalistische ideologische Verblendungen uns nicht noch mehr Verwerfungen und Kriege bringen, als es in den letzten zwei Jahrhunderten schon der Fall war.
Die Gefahr dafür ist ziemlich groß, denn

1. lernt nicht jedes Land und jede Nation von den Fehlern der anderen in der gleichen Zeit und

2. lernt erst recht nicht eine Nation genug aus den eigenen Fehlern und denen von anderen Nationen aus früheren Zeiten

Alle Völker und Nationen scheinen in jeder neuen Generation das Recht gepachtet zu haben, erst mal ihre eigenen Fehler zu machen und die unterscheiden sich im Kern gar nicht so sehr von denen aus der Geschichte.

Derzeit möchte man vor allem die USA und Israel davor bewahrt sehen, nicht genau jene Fehler zu machen, für die man uns Deutsche wohl noch einige Jahrzehnte bei jeder Gelegenheit anprangern wird, wie man es mit "Loosern" ja immer gemacht hat. Am meisten haben in der Geschichte immer jene gebüßt, die verloren haben. "Wehe den Besiegten!" und deshalb wird so unerbittlich gekämpft, wenn denn mal wieder die Aggressionen in Gewalt ausgebrochen sind,weil sich Völker gegeneinander haben hetzen lassen!

Ich persönlich definiere mich mehr als Mensch denn als Deutscher, allerdings dürfen wir nicht blind gegenüber der Tatsache sein, dass in der momentanen Situation sehr wohl noch Nationen konkurrieren und diejenigen schlecht wegkommen, die ihre Interessen kaum formulieren bzw. auf ihre Durchsetzung wenig Mühe aufwenden.

Die Deutschen haben in der Vergangeheit viel Gutes und viel Schlechtes geleistet, darauf kann ich nicht stolz sein, dafür brauche ich mich nicht schuldig fühlen. Ich kann nur stolz auf eigene Leistungen sein und versuche mich dann, vor Überschwang zu hüten, denn dem Hochmut folgt gerne mal der Fall.

Sollte aber jemand pauschal uns auf Grund unseres "Deutschseins" verurteilen oder herabsetzen, so weiß ich mich wohl mit Argumenten zu wehren und er wird lernen müssen, dass er es bei den Deutschen mit tiefgründig Philosophierenden zu tun hat.

Langfristige Perspektive kann nur globales, freies, humanistisches Denken sein!
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