Pacifica
03.12.2001, 17:21
Sozialer Druck als Wachstumsmotor
03.12.2001
Die Wissenschaftler der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA) haben die Ergebnisse ihrer zweiten Untersuchung zum Thema Internet-Nutzung vorgestellt. Da sie bei dieser zweiten Untersuchung ein fast identisches Instrumentarium verwendeten, bietet sich bei einigen Ergebnissen ein Vergleich zur ersten Untersuchung aus dem Jahr 2000 an.
http://www.ccp.ucla.edu/
http://ccp.ucla.edu/pages/internet-report.asp
http://www.intern.de/news/1058.html
So zeigt sich beispielsweise, dass die im vergangenen Jahr von einem Großteil der Personen geäußerten Handlungsabsichten nicht umgesetzt wurden. Insgesamt gaben in der Stichprobe des vergangenen Jahres 33 Prozent an, das Internet nicht zu nutzen. Davon wiederum behaupteten aber über 41 Prozent, in den nächsten 12 Monaten "einsteigen" zu wollen.
Wäre diese Handlungsabsicht wirklich umgesetzt worden, so hätte der absolute Zuwachs rein rechnerisch knapp 14 Prozent betragen müssen. Tatsächlich ist der Anteil der Internet-Nutzer aber in der Stichprobe nur um gut fünf Prozent auf 72,3 Prozent gestiegen.
Nun sind solche Umrechnungen bei repräsentativen Stichproben immer problematisch, da man von statistischen Abweichungen ausgehen muss. Doch die Wissenschaftler vermuten noch mehr dahinter.
Zunächst einmal stellen sie fest, dass die Antwort auf die Frage "wollen Sie in Zukunft das Internet benutzen?" von den Befragten als sozial erwünscht wahrgenommen wird. Sie beantworten daher die Frage entsprechend.
Diese Vermutung wird dadurch unterstützt, dass in der neuen Untersuchung von 44 Prozent der Nicht-Onliner angegeben wird, sie würden aus ihrem Umfeld zum Schritt in die Online-Welt "ermutigt". Weitere 30 Prozent fühlen sich als Nicht-Onliner benachteiligt und jeder Siebte (14%) gibt an, andere hätten sich über die schlechte Erreichbarkeit beschwert, da sie keine Mail senden können.
Das alles lässt vermuten, dass sich das heute noch feststellbare Internet-Wachstum zumindest teilweise als Folge des sozialen Drucks erklären lässt. Und dieser Druck hält vermutlich weiterhin an, denn in der aktuellen Studie ist der Anteil der Personen, die in den nächsten 12 Monaten das Internet nutzen wollen, sogar noch gestiegen (44%).
Dieser Druck findet allerdings seine materiellen Grenzen. Und die bestehen immer noch vor allem im Besitz eines PC. Das Fehlen eines Rechners wird von einem Viertel (25,5%) der Nicht-Onliner - wie im vergangenen Jahr auch - als Hauptursache das Offline-Dasein genannt. Ähnliches gilt für jene, die das Internet "nicht mehr" nutzen.
Aber auch hier kann man vermuten, dass dieser Anteil in der Befragung verfälscht wiedergegeben wird. Denn das Eingeständnis, keinen Rechner zu haben, dürfte zumindest von einem Teil der Befragten als "sozial unerwünscht" verstanden werden. Wer gibt schon gerne an, sich keinen Rechner leisten zu können?
Aus www.intern.de
03.12.2001
Die Wissenschaftler der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA) haben die Ergebnisse ihrer zweiten Untersuchung zum Thema Internet-Nutzung vorgestellt. Da sie bei dieser zweiten Untersuchung ein fast identisches Instrumentarium verwendeten, bietet sich bei einigen Ergebnissen ein Vergleich zur ersten Untersuchung aus dem Jahr 2000 an.
http://www.ccp.ucla.edu/
http://ccp.ucla.edu/pages/internet-report.asp
http://www.intern.de/news/1058.html
So zeigt sich beispielsweise, dass die im vergangenen Jahr von einem Großteil der Personen geäußerten Handlungsabsichten nicht umgesetzt wurden. Insgesamt gaben in der Stichprobe des vergangenen Jahres 33 Prozent an, das Internet nicht zu nutzen. Davon wiederum behaupteten aber über 41 Prozent, in den nächsten 12 Monaten "einsteigen" zu wollen.
Wäre diese Handlungsabsicht wirklich umgesetzt worden, so hätte der absolute Zuwachs rein rechnerisch knapp 14 Prozent betragen müssen. Tatsächlich ist der Anteil der Internet-Nutzer aber in der Stichprobe nur um gut fünf Prozent auf 72,3 Prozent gestiegen.
Nun sind solche Umrechnungen bei repräsentativen Stichproben immer problematisch, da man von statistischen Abweichungen ausgehen muss. Doch die Wissenschaftler vermuten noch mehr dahinter.
Zunächst einmal stellen sie fest, dass die Antwort auf die Frage "wollen Sie in Zukunft das Internet benutzen?" von den Befragten als sozial erwünscht wahrgenommen wird. Sie beantworten daher die Frage entsprechend.
Diese Vermutung wird dadurch unterstützt, dass in der neuen Untersuchung von 44 Prozent der Nicht-Onliner angegeben wird, sie würden aus ihrem Umfeld zum Schritt in die Online-Welt "ermutigt". Weitere 30 Prozent fühlen sich als Nicht-Onliner benachteiligt und jeder Siebte (14%) gibt an, andere hätten sich über die schlechte Erreichbarkeit beschwert, da sie keine Mail senden können.
Das alles lässt vermuten, dass sich das heute noch feststellbare Internet-Wachstum zumindest teilweise als Folge des sozialen Drucks erklären lässt. Und dieser Druck hält vermutlich weiterhin an, denn in der aktuellen Studie ist der Anteil der Personen, die in den nächsten 12 Monaten das Internet nutzen wollen, sogar noch gestiegen (44%).
Dieser Druck findet allerdings seine materiellen Grenzen. Und die bestehen immer noch vor allem im Besitz eines PC. Das Fehlen eines Rechners wird von einem Viertel (25,5%) der Nicht-Onliner - wie im vergangenen Jahr auch - als Hauptursache das Offline-Dasein genannt. Ähnliches gilt für jene, die das Internet "nicht mehr" nutzen.
Aber auch hier kann man vermuten, dass dieser Anteil in der Befragung verfälscht wiedergegeben wird. Denn das Eingeständnis, keinen Rechner zu haben, dürfte zumindest von einem Teil der Befragten als "sozial unerwünscht" verstanden werden. Wer gibt schon gerne an, sich keinen Rechner leisten zu können?
Aus www.intern.de