StJohnSmith
31.12.2004, 00:41
Die Maccaronelli-Maschine
Am 5.Mai 1883 war es soweit: in Genua wurde von den Brüdern Emilio und Giovanni Calzone die Maccaronelli-Maschine zum Patent angemeldet. Es war die erste Maschine zur Herstellung langer, dünner Nudeln, eben jenen sogenannten Maccaronelli, die heute meist als "Spaghetti" bekannt sind.
Bis zu jenem Jahr waren die Maccaroni noch nicht innen hohl gewesen. Es waren lange, dicke Stangen, die selbst nach langer Kochzeit meist noch al dente waren. Wollte man sie, den kautechnisch benachteiligten älteren Herrschaften zuliebe, sine dente kochen, wurde daraus häufig Brei. Diesem Mißstand wollten die Brüder Calzone abhelfen. Sie hatten erkannt, daß die Schwierigkeit der Kochprozedur an der Dicke des Nudelteigs lag. Das brachte sie auf die Idee zur Entwicklung ihrer Maccaronelli-Maschine.
Es wurde eine dampfgetriebene Maschine, bei der in einen Auffangbehälter Maccaroni eingefüllt wurden. Ein mechanischer Sortierer zog die Maccaroni in eine waagerechte Röhre. Dort setzte eine mit Dampfdruck mechanisch angetriebene lange, dünne Hohfräse an und löste das Innere der Maccaroni von der Außenhülle. Anschließend wurde die "Seele" der Maccaroni, also das Innere, herausgeschossen. Hülle und "Seele" fielen anschließend in verschiedene Behältnisse.
Die jetzt innen hohle Röhre wurde als "Nuova Maccaroni" verkauft. Die lange, dünne Nudel, die bisher das Innere der Maccaroni bildete, nannten die Erfinder der Maschine "Maccaronelli". Es blieb aber nicht lange bei dem Namen. In der damaligen Zeit war das Kochen hauptsächlich Frauenarbeit gewesen. Und viele der Frauen erinnerte die Form dieser neuen Nudel an die gleichnamigen Träger kesser Damenbekleidung. So verbreitete sich rasch der noch heute gebräuchliche Name "Spaghetti".
Bis heute wird dieses Herstellungsverfahren im Prinzip unverändert angewandt. Es erklärt auch den Umstand, weshalb das Weltaufkommen von Maccaroni und Spaghetti immer gleich ist.
http://www.roviva.ch/images/3.gif
Bild: Emilio und Giovanni Calzone (von links) beim Befüllen ihrer Maschine.
presse-anzeiger.de
Am 5.Mai 1883 war es soweit: in Genua wurde von den Brüdern Emilio und Giovanni Calzone die Maccaronelli-Maschine zum Patent angemeldet. Es war die erste Maschine zur Herstellung langer, dünner Nudeln, eben jenen sogenannten Maccaronelli, die heute meist als "Spaghetti" bekannt sind.
Bis zu jenem Jahr waren die Maccaroni noch nicht innen hohl gewesen. Es waren lange, dicke Stangen, die selbst nach langer Kochzeit meist noch al dente waren. Wollte man sie, den kautechnisch benachteiligten älteren Herrschaften zuliebe, sine dente kochen, wurde daraus häufig Brei. Diesem Mißstand wollten die Brüder Calzone abhelfen. Sie hatten erkannt, daß die Schwierigkeit der Kochprozedur an der Dicke des Nudelteigs lag. Das brachte sie auf die Idee zur Entwicklung ihrer Maccaronelli-Maschine.
Es wurde eine dampfgetriebene Maschine, bei der in einen Auffangbehälter Maccaroni eingefüllt wurden. Ein mechanischer Sortierer zog die Maccaroni in eine waagerechte Röhre. Dort setzte eine mit Dampfdruck mechanisch angetriebene lange, dünne Hohfräse an und löste das Innere der Maccaroni von der Außenhülle. Anschließend wurde die "Seele" der Maccaroni, also das Innere, herausgeschossen. Hülle und "Seele" fielen anschließend in verschiedene Behältnisse.
Die jetzt innen hohle Röhre wurde als "Nuova Maccaroni" verkauft. Die lange, dünne Nudel, die bisher das Innere der Maccaroni bildete, nannten die Erfinder der Maschine "Maccaronelli". Es blieb aber nicht lange bei dem Namen. In der damaligen Zeit war das Kochen hauptsächlich Frauenarbeit gewesen. Und viele der Frauen erinnerte die Form dieser neuen Nudel an die gleichnamigen Träger kesser Damenbekleidung. So verbreitete sich rasch der noch heute gebräuchliche Name "Spaghetti".
Bis heute wird dieses Herstellungsverfahren im Prinzip unverändert angewandt. Es erklärt auch den Umstand, weshalb das Weltaufkommen von Maccaroni und Spaghetti immer gleich ist.
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Bild: Emilio und Giovanni Calzone (von links) beim Befüllen ihrer Maschine.
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