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Mr.Gent
01.10.2001, 23:27
Hier regiert der BVB!



BVB-TOPNEWS




vom 01.10:
BVB nimmt "Helden von 1966" mit nach Liverpool

Wenn Borussia Dortmund zum Champions League-Spiel nach Liverpool (Dienstag, 30. Oktober) reist, dann sind auch die „Helden von 1966“ mit an Bord. Auf Einladung des BVB reist die Mannschaft mit nach England, die am 5. Mai 1966 im Glasgower Hampden Park mit einem 2:1-Sieg gegen den FC Liverpool den Europapokal der Pokalsieger gewann.

Das ist jetzt gut 35 Jahre her, und der BVB holte damals als erste deutsche Mannschaft überhaupt einen Europapokal.

Ende dieses Monats gehen folgende Spieler mit auf die Reise an die Anfield Road in Liverpool: Gerd Cyliax, Lothar Emmerich, Lothar Geisler, Dieter Kurrat, Wolfgang Paul, Theo Redder, Alfred Schmidt, Hans Tilkowski, Bernhard Wessel und Reinhold Wosab. Mit dabei ist auch der damalige Fußball-Obmann Ottmar Rhein.

Mr.Gent
01.10.2001, 23:28
BVB-TOPNEWS

vom 01.10:
Sammer gewährt zwei freie Tage

Nach sieben Spielen in den zurück liegenden 21 Tagen dürfen die BVB-Profis – sofern nicht Nationalspieler – ein wenig ausspannen. Nach dem Auslauftraining gestern, Sonntag, gewährte Matthias Sammer für Montag und Dienstag zwei freie Tage.

Die beiden spielfreien Wochen bis zum 13. Oktober, zum Gastspiel bei Borussia Mönchengladbach, sollen dazu genutzt werden, Verletzungen auszukurieren (Dede, Heinrich) und vor allem weiter an der internen Kommunikation auf dem Platz zu arbeiten. „Es ist bekannt, dass der BVB gute Einzelspieler hat. Aber wenn man als Mannschaft nicht funktioniert, auf dem Platz unnötige Wege macht, weil man nicht miteinander spricht, können selbst die besten elf Einzelspieler nicht bestehen“, hat Christoph Metzelder erkannt.
Den Grund für die Leistungssteigerung der Borussen am Millerntor, das Anknüpfen an spielerische Tugenden vermuten die Medien übereinstimmend in der Mannschaftssitzung vom Freitag. „Es scheint, als habe die Mannschaft noch rechtzeitig die Reißleine gezogen. Unisono nannten alle Beteiligten die rund 77-minütige Aussprache vor dem Abschlusstraining als den Hauptgrund für den hochverdienten Erfolg beim Aufsteiger“, vermeldet beispielsweise die Westfälische Rundschau. Matthias Sammer bestätigt diese Einschätzung: „Das Gespräch war äußerst sachlich und für mich absolut wohltuend, es war wichtiger als jede Trainingseinheit. Diese Aussprache war sicher der Grund, dass wir gewonnen haben.“

„Innenverteidigung, defensives und offensives Mittelfeld griffen präzise ineinander und entfalteten ein ausgesprochen attraktives und dynamisches Tempospiel“, analysierte die WAZ. Laut WR agierte der BVB „in den ersten 45 Minuten so druckvoll und spielerisch brillant wie schon lange nicht mehr, bestimmte jederzeit das Tempo und wirkte geistig frisch“.

Nun muss auch die körperliche Frische zurück kommen – und mit ihr auch die eine oder andere personelle Alternative. Jörg Heinrich (OP nach Anriss des Syndesmosebandes) will Mitte der Woche wieder das Lauftraining aufnehmen und könnte Ende Oktober wieder spielen (vielleicht schon im Heimspiel gegen Freiburg), Dede hat sich in St. Pauli „nur“ eine Innenbanddehnung im Knie zugezogen und soll in Gladbach spielen können. (br)

Mr.Gent
02.10.2001, 21:18
BVB-TOPNEWS




vom 02.10:
Niebaum: Mit Selbstbewusstsein aus erstem Geschäftsjahr

Die Geschäftsführer der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, Dr. Gerd Niebaum und Michael Meier, zogen für das Geschäftsjahr 2000/2001 ein insgesamt positives Resümee. Die Gesellschaft gehe, so Dr. Gerd Niebaum, aus diesem ersten Börsenjahr mit Selbstbewusstsein hervor.

Auf der ersten Bilanzpressekonferenz nach ihrem Börsengang legte die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA die Abschlussdaten des Geschäftsjahres 2000/2001 (30.06.) vor. Hiernach erreichte die Konzerngesamtleistung 114,6 Mio. € (+ 15 % gegenüber dem Vorjahr). Durch den Börsengang stieg des Eigenkapital in der Konzernbilanz auf 148,8 Mio. € (Vorjahr 16,2 Mio. €). Die Eigenkapitalquote im Konzern liegt jetzt bei 58,5 %. Der Einzelabschluss der KGaA weist sogar eine Eigenkapitalquote von 68,4 % aus.
Das Geschäftsjahr war wirtschaftlich neben dem Börsengang durch Vorleistungen zum strategischen Auf- und Ausbau geprägt. Die Investitionen der KGaA beliefen sich auf 61,7 Mio. € (davon rund 35,0 Mio. € in Spielerwerte). Das Ergebnis wird durch die einmaligen IPO-Kosten in Höhe von rund 7,67 Mio. € sowie das Vorhalten des Profikaders trotz fehlender Umsätze aus der Teilnahme an europäischen Fußballwettbewerben belastet.

Kosten für Börsengang belasten Ergebnis
Das Ergebnis vor Steuern der KGaA beläuft sich auf minus 9,0 Mio. € (Vorjahr + 2,4 Mio. €). Damit ist das erzielte Ergebnis um rund 3,0 Mio. € besser als in der internen Planung erwartet. Der Konzern weist ein Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) von 14,5 Mio. € aus. Bei Eliminierung der IPO-Kosten erhöht sich dieser Betrag auf knapp 22,2 Mio. € (Vorjahr 20,4 Mio. €).

Der BVB-Präsident räumte allerdings ein, dass sich die Gesellschaft mit der Performance der BVB-Aktie nicht zufrieden geben könne. „Wir waren nicht besser als andere, aber auch nicht schlechter“, so Dr. Niebaum im Hinblick auf die angespannte Lage an der Börse.

Zufrieden zeigte sich die Geschäftsführung mit der Kapitalausstattung der Gesellschaft: „Die Kriegskasse von Borussia Dortmund ist nach dem Going Public gut gefüllt. Wir halten unser Pulver trocken“, sagte Dr. Niebaum. Zugleich kündigten er und BVB-Manager Michael Meier einen weiteren bedarfsgerechten Ausbau des Dortmunder Westfalenstadions an. Und auch die fußballnahen Geschäftsfelder sollen weiter aus- und aufgebaut werden. „Wir haben in unserem Verkaufsprospekt angekündigt, dass wir nicht nur in ‚Steine’ investieren werden“, so Michael Meier. Zur Zeit besitzt Borussia Dortmund 100 Prozent am Sportartikelhersteller goool.de, 75 Prozent am Westfalenstadion, 51 Prozent am B.E.S.T.-Reisebüro und ist mit 50 Prozent am Internetunternehmen Sports & Bytes beteiligt.





vom 02.10:
Niebaum präsentiert neue Führungscrew

Auf der Mitgliederversammlung am 4. November 2001 werden – sofern die entsprechenden Gremien ihre Zustimmung erteilen – Hans Joachim Watzke als Schatzmeister sowie Dr. Henning Kreke für das Amt des Vizepräsidenten des Ballspielvereins Borussia 09 Dortmund e.V. kandidieren.

Die Umbesetzungen sind nötig aufgrund des Rückzugs des bisherigen Schatzmeisters Gerhard Reibert sowie des Todes von Vizepräsident Ernst G. Breer nach fast 15-jähriger Amtszeit im April dieses Jahres. Da sich der Verein „weiterhin handlungsfähig“ sah, so Präsident Dr. Gerd Niebaum, hatte man sich dazu entschlossen, „keine außerordentliche Mitgliederversammlung“ einzuberufen.
Reibert „macht den Weg frei, wie es sich für einen guten Volksbänkler gehört“, meinte Niebaum in Anspielung auf den Slogan der Genossenschaftsbank, in der der erst im Vorjahr als Nachfolger von Hans-Jürgen Freundlieb zum BVB-Schatzmeister gewählte Hagener eine Schlüsselrolle einnimmt. Reibert ist mittlerweile Sprecher der Westfälischen Volksbanken und damit Repräsentant von 12.000 Mitarbeitern.

Reibert räumt Beruf Priorität ein
„Ich muss den beruflichen Herausforderungen Priorität einräumen“, begründete der mit gleich zwei Fusionsverhandlungen ausgelastete Banker seinen Rückzug von einer Funktion, die ohnehin „zeitlich begrenzt“ angedacht war. Reiberts Rat und Tat waren beim Börsengang vor knapp einem Jahr mehr als gefragt. „Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet“, betonte Dr. Niebaum und erinnerte an den „historischen Akt, als er in seiner Funktion als Aufsichtsrats-Vorsitzender die Aktien gezeichnet“ habe.

Der 54-Jährige wird auch sein Amt als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA niederlegen, dem Verein aber weiterhin „eng verbunden“ bleiben und die Aufgaben in Beirat und Wirtschaftsrat – Reiberts Ämter Nummer drei und vier – auch in Zukunft verfolgen.

Watzke kandidiert als Schatzmeister
Nachfolger könnte Hans-Joachim Watzke aus Marsberg werden. Ein Geschäftsmann, „der uns schon seit vielen Jahren begleitet“, so Dr. Niebaum. Der 42-Jährige ist geschäftsführender Gesellschafter der Watex Schutzbekleidungs-GmbH. Ein Unternehmen, das Watzke 1990 selbst gegründet hat. Der Diplom-Kaufmann ist verheiratet, Vater von zwei Kindern und engagierte sich bislang im Amateurbereich: erst Spieler (über 15 Jahre lang in der ersten Mannschaft), dann drei Jahre Trainer, mittlerweile seit sieben Jahren Vorsitzender von Rot-Weiß Erlinghausen, einem Landesligisten.

Er sei „sehr berührt“ gewesen, als ihn Dr. Niebaum fragte, ob er für das Amt zur Verfügung stehe, berichtete der designierte Schatzmeister, sprach von einem „Lebenstraum“ und von einer „Aufgabe, auf die ich mich sehr freue, die mich mit großem Stolz erfüllt“.

Dr. Kreke soll Vizepräsident werden
Neuer Vizepräsident soll Dr. Henning Kreke werden. Der 36-Jährige ist seit dem 1. Juli Vorstandsvorsitzender der Douglas Holding AG in Hagen mit zahlreichen Beteiligungen: Neben der bekannten Parfümeriekette zählen unter anderem der Herrenausstatter Pohland, Sport Vosswinkel, Appelrath & Cüpper und die Juwelierkette Christ dazu – und damit 18.000 Mitarbeiter und fünf Milliarden Mark Jahresumsatz. „Da sind wir selbst nur ein kleiner Fisch“, bemerkte Dr. Niebaum, der wenige Minuten zuvor eine Konzernleistung der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA von 228 Millionen Mark im abgelaufenen Geschäftsjahr und damit einen neuen Rekordumsatz vermelden konnte.

„Wir werden von seinem Fachwissen profitieren“, sagte der BVB-Präsident über seinen designierten Vize, „denn er kommt aus einem börsennotierten Umfeld. Wir haben uns sehr gefreut, dass Herr Kreke trotz anspruchsvoller beruflicher Position kandidiert.“ Der Angesprochene, Vater von drei Kindern im Alter zwischen vier und sieben Jahren, gab die Blumen gerne zurück: „Die Arbeit im Beirat, dem ich seit kurzem angehöre, macht mir viel Spaß.“

Humorvoll berichtete der junge, erfolgreiche Unternehmer von einer „schweren sportlichen Kindheit: mein Vater ist Schalke-Fan!“ Aber er hat sich durchsetzen können – auch hinter seiner Wahl und der von Hans-Joachim Watzke in gut vier Wochen dürften kaum Fragezeichen stehen. Der Wahlausschuss hat zwar noch nicht getagt, so Dr. Niebaum, aber bereits Zustimmung signalisiert.

Mit einem 36- und einem 42-Jährigen im neuen „Kabinett“ wird Borussia Dortmund neben Dr. Niebaum (52) und dem Geschäftsführenden Vorstandsmitglied Michael Meier (51) gleichzeitig einen Generationswechsel und, so wurde gescherzt, möglicherweise mit den zwei neuen Vorstandsmitgliedern aus dem südwestfälischen Raum (Hagen, Marsberg) gleichzeitig eine „Großoffensive im Sauerland“ einleiten. Dr. Gerd Niebaum: „Wir sehen uns nicht eng innerhalb regionaler Grenzen. Ich betrachte das eher als eine Offensive des Charmes.“ (br)

Mr.Gent
04.10.2001, 21:02
BVB-TOPNEWS




vom 04.10:
Blick in die Medien

Trotz roter Zahlen und einer Beinahe-Halbierung des Aktienkurses (knapp 6 Euro) gegenüber dem Ausgabekurs (11 €) wird die erste Bilanzpressekonferenz von Borussia Dortmund in den Medien – ob regional oder national, ob in Sport- oder Wirtschaftsteil – freundlich kommentiert.

„Das Dortmunder Millionenspiel“
Kein Artikel, in dem Dr. Gerd Niebaums Bedauern über den Verlauf des Aktienkurses unter den Tisch fällt. „Die Kursentwicklung ist betrüblich“, wird der – noch – ehrenamtliche Geschäftsführer der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA zitiert. Niebaum, so ist es in der Bild zu lesen, werde sein Notariat künftig ruhen lassen, seine Anwaltskanzlei aber parallel weiter führen, heißt es.
Deutschlands größtes Boulevardblatt schwelgt in Superlativen. „Das Dortmunder Millionenspiel“, heißt es in dicken Lettern. Im Text steht: „Der Borussen-Boss trat voller Stolz auf: ,Wir haben unseren Jahresumsatz um satte 15 Prozent gesteigert – er liegt jetzt bei 228 Millionen Mark.’“ Bild berichtet von einem Marktwert der Mannschaft, der als „immaterielle Vermögensgegenstände“ mit 125 Millionen Mark in den Büchern verankert sei und vermerkt: „125 Mio. – eine imponierende Summe. Die sogar noch relativ zurückhaltend berechnet wurde. Wir erinnern uns: Vor kurzem lockte Inter Mailand Tschechen-Superstar Tomas Rosicky – und war bereit, 100 Mio. für ihn abzudrücken.“

Vergleich mit Manchester United
„Borussia Dortmund scheut nicht den Vergleich mit ManU“, titelt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Obwohl der BVB im Berichtzeitraum (1. Juli 2000 bis 30. Juni 2001) „in keinem internationalen Wettbewerb vertreten war“, habe Meier nicht den Vergleich mit dem britischen Branchenprimus und Vorzeigeverein gescheut. Der verzeichnete einen Rekordumsatz von 187 Mio. Euro (BVB 114,6), davon 59 Mio. € aus dem Verkauf von Eintrittskarten (Ticketing) und 49 Mio. € an Fernsehgeldern. Die FAZ schreibt über den BVB: „Die Fernseheinnahmen (19 Mio. €) und das Ticketing (15 Mio. €) fielen laut Meier nur deshalb niedriger aus als bei dem englischen Fußball-Meister, weil die Borussia zuletzt nur national gespielt hat.“ Anm. d. Red.: Darüber hinaus betreibt Borussia Dortmund bewusst eine wesentlich zurückhaltendere Eintrittspreis-Politik, die Zuschauer kommen deutlich günstiger ins Westfalenstadion als ins Old Trafford.

Als Grund für den Fehlbetrag werden allenthalben die Kosten für den Börsengang („IPO“) von rund 7,7 Millionen Euro genannt. Der Tagesspiegel schreibt: „Der Verlust betrug neun Millionen Euro, mit zwölf Millionen hatte der Verein kalkuliert.“ – „Daher sprach Michael Meier, Dortmunds hauptamtlicher Geschäftsführer, auch von einem insgesamt erfreulichen Ergebnis“, heißt es im Handelsblatt, das allerdings anmerkt: „Die Börse reagierte allerdings weniger positiv, die Aktie notiert weiterhin unter sechs Euro.“

Der allgemeinen Tendez nicht entzogen
Die Ursachen für den Kursverfall sehen die Medien ähnlich wie Dr. Gerd Niebaum. „Die äußerlichen Einflussgrößen“, heißt es in Tagesspiegel und Handelsblatt seien wesentlich gravierender als das, was der BVB geleistet habe. Daran, dass „es fast allen anderen Werten im Zuge der Börsenschwäche und erst recht nach den Terroranschlägen des 11. September ebenso erging“, erinnert die Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Niebaum gegenüber dem Handelsblatt: „Um sich von einem solchen Marktumfeld abzusetzen, muss schon etwas Spektakuläres passieren.“ Als solches wird in zahlreichen Berichten der Gewinn von Meisterschaft oder ähnlichem angesehen.

„Keine Erlöse aus internationalen Spielen, Kriegskasse ist gut gefüllt“, vermeldet Die Welt ihren Lesern. Die Ruhr Nachrichten zitieren Niebaum: „Wir haben nach dem Börsengang keine Schnellschüsse abgefeuert, sondern da zugegriffen, wo es sich lohnt.“ In der WAZ heißt es über die künftige Richtung der KGaA, die Zukäufe auf fußballnahen Geschäftsfeldern ankündigte: „Ein Jahr nach dem Börsengang will Borussia Dortmund mit zielgerichteten Investitionen und solider Kalkulation seinen Kurs festigen.“

Spagat zwischen Tradition und Börse
„Zu Beginn der ersten Bilanzpressekonferenz der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA bemühten sich die Verantwortlichen“, so die WAZ in ihrem Dortmunder Lokalteil, „nicht nur trockene Atmosphäre von Zahlen und Statistiken zu vermitteln. Den Brückenschlag zum Fußballverein stellte ein mit viel Herzblut versehener Film her.“ Gleichwohl heißt es im Anschluss: „Das wird es den Aktionären nicht leichter machen, mit einem Verlust von 18 Millionen Mark und ohne Dividende leben zu müssen.“

Der Spagat zwischen Sportklub auf der einen und börsennotiertem Unternehmen auf der anderen Seite wird dementsprechend beleuchtet: „Borussia Dortmund ist und bleibt in erster Linie ein Fußballverein“, heißt es in einem Kommentar in der FAZ. „Nicht von ungefähr hat die Aktie ihren einzigen Höhenflug nach einer kurzen Erfolgsserie zu Beginn dieser Bundesliga-Saison erlebt. Die fußballnahen Geschäftsfelder wie Reisebüro, Internet-Angebote und Sportartikelausrüster“ seien „zu unbedeutend, um ein klares Gegengewicht zum neunzigminütigen Geschehen auf dem grünen Rasen zu bilden.“ Finanzielle Planungssicherheit gewähre „allein eine Qualifikation zur zweiten Runde in der Champions League. Und die kann nicht erkauft, sondern muss erspielt werden.“

Stadion als weitere Einnahmequelle
In der Süddeutschen Zeitung dient der Börsengang des BVB als „warnendes Beispiel“. Die Börsenrealität, heißt es in einem Kommentar, habe den Verein mit voller Wucht getroffen. Sport und Kommerz seien nur schwer miteinander zu vereinbaren: „Ein Fußballverein, der von der Leidenschaft der Fans getragen wird, versucht mit einem Börsengang die Quadratur des Kreises. Leidenschaft lässt sich eben nur schlecht in Shareholder Value messen.“

Erwähnt wird gleichsam der Erfindungsreichtum im Erschließen neuer Einnahmequellen. Laut Handelsblatt denkt der BVB angeblich darüber nach, „die Namensrechte am Westfalenstadion zu verkaufen“. Einer Arena, die nochmals ausgebaut und modernisiert werden soll und sich als Austragungsort für Top-Events empfehlen will. Als sinnvoll sieht dies die FAZ an, wenn sie schreibt: „Allein das diesjährige UEFA-Pokal-Finale im Westfalenstadion zwischen Liverpool und Alaves brachte Dortmund die Einnahme von einer halben Million Euro.“ (br)

Mr.Gent
04.10.2001, 21:04
vom 04.10:
Oliseh muss nicht weit reisen

Jens Lehmann, Christian Wörns und Lars Ricken zählen zum DFB-Aufgebot, das am Samstag in Gelsenkirchen gegen Finnland spielt.

Tomas Rosicky reiste ohne den für Länderspiele gesperrten Jan Koller zum Spiel Tschechien gegen Bulgarien; außerdem international im Einsatz sind am Wochenende Jan Derek Sörensen (mit Norwegen in Armenien) sowie Christoph Metzelder (am Freitag mit der U21 gegen Finnland). Sunday Oliseh spielt am Samstag in London mit Nigeria gegen Japan.




vom 04.10:
Heinrich kehrt ins Training zurück

Sechs Wochen nach seiner Operation am Syndesmoseband (Verbindung zwischen Schien- und Wadenbein) absolvierte Jörg Heinrich gestern wieder leichtes Lauftraining.

„Ich hoffe, dass ich in drei bis vier Wochen wieder voll belastbar bin“, sagte der Nationalspieler. Neben Otto Addo, Billy Reina, Guy Demel und Heinrich zählt Leonardo de Deus Santos zu einem Quartett von Borussen-Profis, das derzeit nicht trainieren kann. Der Brasilianer hofft aber, nach der Knieverletzung (vermutlich Innenbanddehnung), die er sich in St. Pauli zugezogen hat, in zehn Tagen in Mönchengladbach wieder spielen zu können. Matthias Sammer bezeichnet dies als „nicht unwahrscheinlich“.

Headhunter107
05.10.2001, 22:38
Einwurf - Stimmungslage im Westfalenstadion

(snej) Wie sollen wir uns nun alle verhalten? Jeden, der meckert, in die "Modefanecke" zu stellen, ist mir persönlich viel zu billig. Borussia hat mit Millionentransfers selbst die Meßlatte sehr, sehr hoch gelegt. Nach guten Spielen gegen schwache Gegner zu Beginn jubelte alles und jeder.

Doch genauso wenig wie wir von wenigen Wochen noch schon fast "deutscher Meister" waren, sind wir nun abgestiegen und endgültig aus der CL draußen. Trotzdem bleibt es dabei, daß ein echter Fan seiner Enttäuschung und seinem Frust niemals im Stadion während des Spiels Ausdruck verleiht! Dafür ist nach dem Spiel noch genug Zeit, wenn es wieder einmal nicht so lief. Solange aber während der 90 Minuten geschimpft, gezetert, geraunt, gepfiffen und was weiß ich sonst noch gemacht wird, spielt die Mannschaft keinen Deut besser als jetzt. Die Mannschaft braucht uns und vor allem unsere Unterstützung.

Nur weil einer heutzutage 20 Mio. kostet, ist er nicht automatisch eine Tormaschine, in erster Linie ist er ein Mensch wie Du und ich, nur mit der Gabe, einfach etwas (oder in meinem Falle deutlichst) besser Fußball spielen zu können. Das bedeutet im Umkehrschluß eben auch, daß er auch darunter leidet, das Tor nicht zu treffen, absichtlich wird das ja keiner machen. Helfen wir ihm und dem Team also damit, im Stadion zu schimpfen? Nein, ganz im Gegenteil, wir schaden demjenigen, damit unserer Mannschaft und am Ende auch uns selbst, weil es wieder nicht geklappt hat. Wir gehen noch verärgerter nach Hause und übersehen, daß nicht nur die Mannschaft ihren Job nicht gemacht hat, sondern auch wir Fans keine Form zeigen! Haben wir uns denn schon verausgabt? Ist es nicht scheißegal, wieviel ein Spieler "verdient" und wir uns deswegen der Unterstützung der sogenannten Millionarios verweigern? Wir Fans gehören zum Fußball, wie die Profis auch. Sie brauchen uns, wir brauchen sie. Solange das die Mehrheit im Stadion nicht begreift, wird es auch fußballerisch nicht so einfach wieder aufwärts gehen.

Die Stimmung in St. Pauli ließ schon erahnen, daß sich nicht viel geändert hat, bis zum Anschlußtreffer war die Stimmung recht gut, danach - als die Mannschaft Unterstützung brauchte - kam nicht mehr viel von der Masse der mitgereisten Fans.

Mr.Gent
09.10.2001, 20:46
BVB-TOPNEWS




vom 09.10:
Vorverkauf für Deutschland:Ukraine

In der BVB-Geschäftsstelle am Westfalenstadion (August-Lenz-Haus) und in den bekannten BVB-Vorverkaufsstellen beginnt am morgigen Mittwoch, 10. Oktober um 14.00 Uhr, der Kartenvorverkauf für das entscheidende WM-Qualifikationsspiel Deutschland : Ukraine.

Das Spiel wird am Mittwoch, 14. November, im Dortmunder Westfalenstadion ausgetragen. Voraussichtliche Anstoßzeit 20.30 h.




vom 09.10:
UEFA sperrt Amoroso für drei Spiele

Nach seiner Roten Karte beim Champions League-Spiel bei Boavista Porto hat die UEFA BVB-Stürmer Marcio Amoroso für drei UEFA-Klubwettbewerbsspiele gesperrt.

Damit kann der Brasilianer in den CL-Spielen gegen Porto, Kiew und Liverpool nicht eingesetzt werden. Auf die Bundesliga hat diese Sperre keine Auswirkungen.

www.borussia-dortmund.de (http://www.borussia-dortmund.de)

Der Aktionär
09.10.2001, 22:19
Wieso Vorverkauf ?
Verlangt diese Flaschentruppe auch noch Eintritt ?

Okay,5 Mark lasse ich mir eingehen aber nur bei Rückgabegarantie der Eintrittskarte bei Arbeitsverweigerung wie gegen Finnland.

Mr.Gent
10.10.2001, 22:15
BVB-TOPNEWS




vom 10.10:
Großes Interesse für Nationalmannschaft

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft darf sich am 14. November auf ein gut gefülltes Westfalenstadion freuen, wenn es zum entscheidenden WM-Qualifikationsspiel gegen die Ukraine kommt.

Beim Beginn des Kartenvorverkaufs am Mittwoch war das Interesse der Fans jedenfalls sehr lebhaft. Allein in den Vorverkaufsstellen von Borussia Dortmund fanden in den ersten 2 Stunden rund 5.000 Karten ihre Abnehmer.
www.borrussia-dortmund.de (http://www.borrussia-dortmund.de)

Mr.Gent
11.10.2001, 19:27
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vom 11.10:
BVB auch auf dem Bökelberg offensiv

Michael Meier bemühte die heilige Schrift. „Ich bin bibelfest“, sagte Dortmunds Manager, „und ich glaube an die biblische Zahl sieben.“

Das 2:1 beim FC St. Pauli soll nach zuvor sieben sieglosen Spielen in Folge der Auftakt zu einer Siegesserie bedeuten, die Borussia Dortmund den von Stefan Reuter ersehnten „goldenen Oktober“ bescheren könnte. Die Zahl sieben, das wusste Meier jedoch nicht, könnte vor dem Gastspiel am Samstag in Mönchengladbach aber auch ein schlechtes Omen bedeuten: Christian Wörns schaffte in sechs Spielen auf dem Bökelberg noch nie einen Sieg; Matthias Sammer – da noch als Spieler – hat von seinen letzten sechs Partien gegen die Niederrhein-Borussia nicht eine gewinnen können...
Wie gut dass der BVB-Coach nur bedingt an Zahlenspielereien glaubt, negative Bilanzen zur Seite wischt mit der Bemerkung, jede Serie sei dazu da, geknackt zu werden.

Auf dem mit 34.500 Besuchern restlos ausverkauften Bökelberg wollen die Schwarzgelben ihren mindestens 4.000 Fans (so viele Tickets für dieses Spiel wurden allein in Dortmund verkauft) ein zündendes Feuerwerk bieten. Sammer schloss jedenfalls nicht aus, wie schon beim 2:1 in St. Pauli fünf Offensivkräfte zu nominieren. „Grundsätzlich schon“, sei dies denkbar, „flexibel zu reagieren aus einer gewissen Grundordnung“ gleichzeitig unabdingbar. Eine „Wechselwirkung zwischen Kreativität und Disziplin“ ist gefragt.

Die am Millerntor prima funktionierende Schaltzentrale mit Oliseh, Ricken und Rosicky hinter dem Sturmtrio darf auf eine erneute Nominierung spekulieren. „Sie haben ihre Sache gut gemacht“, meinte Sammer jedenfalls. Und auch im Angriff sind trotz der Tatsache, dass Ewerthon und Amoroso drei Tage später gegen Porto nicht spielen dürfen, keine Änderungen zu erwarten. „Das Champions-League-Spiel“, behauptet der Trainer, „ist noch weit weg. Wir konzentrieren uns auf Gladbach. Ich versuche so aufzustellen, dass wir die stärkste Formation finden.“ Personelle Probleme mit Ausnahme der Langzeitverletzten Heinrich, Demel, Addo und Reina gibt es keine.

Keine Konzessionen also an Porto, noch weniger an den Gegner, der auf Tabellenplatz elf stärkster Aufsteiger ist – trotz einer Serie von vier Spielen ohne Sieg. Sammer skizziert Gladbach als „eine sehr gut organisierte Mannschaft, die speziell in Heimspielen viel Druck ausübt und eine hohe Laufbereitschaft an den Tag legt“. (br)

Mr.Gent
11.10.2001, 19:29
BVB-TOPNEWS

vom 11.10:
Sammer und die Narbe

Matthias Sammer hat keine guten Erinnerungen an den VfL Borussia Mönchengladbach, auch wenn er gequält das Gegenteil behauptet.

Eine Narbe oberhalb der Augenbrauen, die vor nunmehr fast sieben Jahren nur notdürftig am Spielfeldrand getackert worden war, erinnert heute noch an einen Zusammenprall mit dem früheren Gladbacher Heiko Herrlich.
Es war der 26. November 1994, der eines der spektakulärsten Spiele zwischen beiden Klubs bieten sollte. Zorc zum 1:0 für den BVB, Herrlich mit dem Ausgleich. Dann zweimal Chapuisat – das alles in der ersten Halbzeit. Doch die Schwarzgelben konnten den Zwei-Tore-Vorsprung nicht über die Zeit retten. Dahlin (81.) und Fach (90.) schafften noch den 3:1-Ausgleich für die Gastgeber.





vom 11.10:
Mit Borussia an die Anfield Road

Zum letzten Spiel der ersten Gruppenphase in der UEFA Champions League am Dienstag, 30. Oktober 2001 um 19.45 Uhr (Ortszeit) im Stadion „Anfield Road“ zwischen dem FC Liverpool und Borussia Dortmund hat Ihr B.E.S.T.-Reisebüro wieder ein exklusives Reiseangebot ausgearbeitet.

Sie reisen vom 29. bis 31. Oktober 2001 zusammen mit der Mannschaft auf die Insel und kommen zu einem Sonderpreis ab 1.540 Mark pro Person in den Genuss unter anderem folgender Leistungen:
Sonderflug an Bord der AERO LLOYD nach Liverpool und zurück. Abflug am 29.10 um 11.15 Uhr ab Dortmund, Rückkehr am 31.10. gegen 13.45 Uhr ebenfalls in Wickede.
Übernachtungen im 4*-Sterne Hotel Holiday Inn Liverpool City Centre im Doppelzimmer mit Frühstücksbuffet. Einzelzimmerzuschlag für beide Nächte: 350 Mark pro Person.
Transfers vor Ort in Sonderbussen (ab/bis Flughafen, zum Abschlusstraining, zum Spiel).
Anmeldeschluss ist Freitag, 19. Oktober 2001 bei B.E.S.T. im BVB Fan-Shop am „Alten Markt“.

Mr.Gent
14.10.2001, 15:02
vom 13.10:
Lehmann, Ricken und Stevic verletzt

Dieser Sieg war mehr wert als drei Punkte! Als "Strahlemänner" kehrten die Borussen vom Auslaufen zurück. Glänzende Augen sogar bei den Reservisten wie Herrlich oder Metzelder, die nicht eingewechselt worden waren.

Zufall - oder nicht? Die Mannschaft, die in dieser Saison mit Ausnahme von Porto jedes Spiel gewonnen hat, wenn die Sonne schien, wirkte nach dem 2:1 in Mönchengladbach wie befreit. "Dieser Sieg war einfach gut für die Moral", meinte Christian Wörns, "wenn man 60 Minuten mit zehn Mann spielt, sogar die Chance hat, höher zu gewinnen", dann schweiße dies zusammen.
Held des Tages war Philipp Laux, der nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Jens Lehmann "kalt" in die Partie musste und mit zwei Klasse-Paraden gegen Mieciel "den Sieg fest hielt", wie Wörns bestätigte. "Ich hatte das Glück, dass ich schnell warm geschossen wurde", sagte Laux nach seinem vierten Bundesliga-Spiel für den BVB - noch nie hat er in der Liga im schwarzgelben Dress verloren!

Jens Lehmann konnte nach dem Spiel auch schon wieder lächeln, wenn auch etwas gequält. Er hat sich wohl den Daumen der linken Hand ausgekugelt. "Es sieht nicht gut aus", meinte Sammer. Die Physiotherapeuten Kuhnt und Frank wollten keine Prognose wagen, sondern erst die Röntgenuntersuchung abwarten. "Nach dem, was Laux gehalten hat, müssen wir uns aber keine großen Sorgen machen", gab Frank zumindest eine sportliche Einschätzung.

Möglicherweise eine Gehirnerschütterung davon getragen hat Lars Ricken, der sein Tor zum 1:0 mit einer dicken Beule am Kopf erzielte, später über Sehstörungen klagte. Für ihn kam dann Stevic, der sich nach Trondheim 1999, Hamburg (30.10.99) jetzt zum dritten Mal im BVB-Dress einen Nasenbeinbruch zuzog. Lakonischer Kommentar des Jugoslawen, der ein großes Laufpensum absolviert hatte: "Viele geben ein Vermögen für die Schönheit aus; ich tue alles dafür, um hässlich zu werden..." (br)

Mr.Gent
14.10.2001, 15:03
vom 14.10:
Teil-Entwarnung bei verletzten Borussen

Möglicherweise können Jens Lehmann, Lars Ricken und Micky Stevic trotz ihrer Blessuren aus dem Gladbach-Spiel am Dienstag gegen Porto eingesetzt werden.

Die geringsten Zweifel bestehen bei Stevic, der sich gestern zum dritten Mal einen Nasenbeinbruch zugezogen hat. „Da es bei ihm nicht das erste Mal war, weil Micky etwas einstecken kann, glaube ich, dass er spielen kann“, sagte Matthias Sammer heute Mittag nach dem Training.
Lars Ricken wurde geschont. Der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung konnte noch nicht vollständig ausgeräumt werden. „Ich gehe mittlerweile aber nicht mehr davon aus, dass es so schlimm ist“, meinte Sammer.

Und Jens Lehmann? „Morgen Vormittag ist in Bochum bei einem Professor eine Untersuchung. Dann sehen wir klarer“, erklärte der Schlussmann, der sich gestern das Daumensattelgelenk ausgekugelt hatte. Die Hand ist noch leicht geschwollen.

„Es besteht die Gefahr, dass etwas mit den Bändern ist“, sagte der Keeper. Kein Risiko eingehen in der Torwartfrage will offenbar der Trainer. „Jens ist unsere Nummer eins. Doch wenn die Gefahr einer Langzeitverletzung besteht“, so Sammer, werde wohl Philipp Laux zwischen den Pfosten stehen. (br)

Mr.Gent
17.10.2001, 21:42
BVB-TOPNEWS




vom 17.10:
„Wir haben es jetzt selbst in der Hand!“

Gegen Porto schloss sich der Kreis. Nach sieben sieglosen Champions-League-Spielen feierte der BVB am Dienstag Abend den ersten Sieg im laufenden Wettbewerb und spricht wieder mit bei der Vergabe der Zwischenrunden-Plätze.

Es war für uns die letzte Möglichkeit, im Wettbewerb zu bleiben. Wir standen mit dem Rücken zur Wand“, erklärte Matthias Sammer nach dem 2:1-Erfolg über Boavista Porto, das in der Tabelle nur noch zwei Punkte und einen Platz vor dem BVB rangiert, und fügte an: „Wir haben alles selber in der Hand.“
„Der Sieg hat uns im Wettbewerb gehalten. Wir können es aus eigener Kraft schaffen“, bestätigte Jens Lehmann, erneut ein sicherer Rückhalt. „Wir sind wieder im Rennen“, jubelte Jan Koller, der glücklich war „in einem so wichtigen Spiel ins Tor getroffen“ zu haben. „Jetzt müssen wir das zweite Heimspiel auch gewinnen“, fordert Tomas Rosicky am Mittwoch gegen Kiew den nächsten Dreier.

Nach zwei grundverschiedenen Durchgängen hatte die Mannschaft mit einem erneuten Kraftakt die Weichen in Richtung Sieg gestellt. „Nach dem schweren Spiel vom Samstag in Mönchengladbach war es schwer für uns, den Rhythmus zu finden. Deshalb war ich gar nicht so unzufrieden mit der ersten Hälfte“, erklärte Sammer, der Mutmaßungen von einer Standpauke in der Kabine energisch entgegen trat.

„Jeder ist für jeden gerannt“, sagte Lehmann und sprach vom „Schlüssel zum Sieg“. Ein Sonderlob kassierte Torschütze Koller. „Er opfert sich auf, absolviert ein riesiges Laufpensum, bestreitet die meisten Zweikämpfe und genießt im Team einen sehr hohen Stellenwert“, unterstrich Sammer: „Jan hat ein gutes Herz.“

Dass Jürgen Kohler wie schon in Gladbach nur die Rolle des Einwechselspielers blieb, hatte taktische Gründe. „Boavista kam nur mit einem echten Stürmer. Ich wollte nicht, dass er sich auf den Flügel ziehen lässt. Es war keine Entscheidung gegen Jürgen, sondern eine für Christoph“, sagte Sammer, attestierte Metzelder ein „überragendes Spiel“ und erklärte: „Jürgen ist und bleibt eine feste Größe.“

Am kommenden Mittwoch kann eine Vorentscheidung fallen in der Gruppe B, wenn die beiden Erstplatzierten Porto und Liverpool direkt aufeinander treffen. Ein Wunschergebnis, beteuert Sammer treuherzig, habe er nicht: „Wichtig ist, dass wir unsere Hausaufgaben machen.“ Mit der gleichen Unterstützung des Publikums wie in der zweiten Hälfte sollte dies gelingen. Sammer: „Wir müssen gemeinsam stark sein in Spielen, die auf Messers Schneide stehen.“
Boris Rupert

Mr.Gent
18.10.2001, 20:50
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vom 18.10:
Niebaum „Gegen Freiburg werden Weichen für die Saison gestellt!“

Als Letzter der Auswärtstabelle (vier Spiele, drei Niederlagen, ein Punkt) tritt der SC Freiburg am Sonntag im Westfalenstadion an, außerdem steckt dem Sportclub das UEFA-Pokalspiel heute Abend gegen St. Gallen noch in den Knochen.

"Genau das“, sagt aber Matthias Sammer, „macht den Gegner so gefährlich.“ Der Trainer verweist auf das EM-Endspiel vor neun Jahren gegen Dänemark: „Da waren wir auch der große Favorit, hatten nach dem Halbfinale einen Tag mehr Vorbereitung, die Dänen eigentlich überhaupt keine.“ Weil sie durch die Hintertür ins Turnier gerutscht waren. „Und dann sind sie doppelt so viel gelaufen wie wir.“ Seitdem steht in Vibyj (bei Århus) an einer Haustür: „Flemming Povlsen, Europameister“...
Keinen Reinfall erleben wollen die Borussen im Heimspiel gegen den SC Freiburg. „Der Ausgang des Spiels hängt von uns ab“, sagt Sammer und meint: Gegen den Tabellen-Vierzehnten müssen Einsatz- und Laufbereitschaft ebenso stimmen wie Konzentration und Spielfreude. Er verlangt „Konstanz über einen längeren Zeitraum, nicht nur über 45 Minuten“. Wie beim 2:1 gegen St. Pauli, wie so oft zuvor in dieser Saison.

Präsident Dr. Gerd Niebaum spricht von einem Schlüsselspiel mit „Richtung weisendem Charakter für die gesamte Saison. Am Sonntag werden die Weichen gestellt.“ Man behaupte nur deshalb Platz vier, „weil wir die Auswärtstabelle anführen. Das Westfalenstadion darf kein Selbstbedienungsladen werden. In der Heimtabelle liegen wir unter Plan. Wenn etwas in dieser Saison nicht stimmt, dann ist es unsere Heimbilanz.“

Die Niederlage gegen Bayern München, das man mit einem Sieg vor sechs Wochen auf acht Punkte hätte distanzieren können (nun hinkt man drei Zähler hinterher), wirkt noch nach dem beim Präsidenten. „Für die Bayern war das hier eine Frischzellenkur, von der sie heute noch zehren.“

Nachdem es die Mannschaft verstanden habe, am Dienstag gegen Porto das Ruder noch herum zu reißen, komme der Partie gegen Freiburg eine große Bedeutung zu. „Wer keinen Sieg erwartet, ist fehl am Platz. Das sind die Erwartungen, die wir an uns selbst stellen. Wenn wir weiterhin eine Rolle spielen wollen, müssen wir gewinnen, sonst setzen sich Bayern und Bayer ab. Die machen keine Kompromisse!“

Mit diesem flammenden Appell will er Spieler wie Publikum wecken angesichts eines ungünstigen Spieltermins am Sonntag Nachmittag, „wo man normalerweise bei Kaffee und Kuchen sitzt“. Es sei schwer für alle Beteiligten, über ein langes Wochenende hinweg die Spannung aufrecht zu erhalten. (br)

Mr.Gent
19.10.2001, 20:13
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vom 19.10:
Sammer: Den Schwung mitnehmen

Als „Belohnung“ wollte Matthias Sammer den gestrigen freien Donnerstag nicht verstanden wissen. „Das wäre das falsche Signal“, sagte der Coach.

Der zweite Tag nach einem Spiel sei, was Trainingsbelastung und damit verbundene Verletzungsgefahr betrifft, der gefährlichste. Außerdem lasse der eng gesteckte Terminplan bis zum 4. November keinen weiteren freien Tag für die Profis mehr zu.
„Wir dürfen nicht abschalten, sondern müssen den Schwung mitnehmen“, fordert Sammer vor dem Spiel gegen den Sportclub, das eine gegenüber Dienstag neuformierte Borussia sehen wird. Ewerthon und Amoroso werden im Angriff auf die Außenpositionen zurück kehren, in der Mitte ist eine Änderung (Bobic für Koller) nicht auszuschließen angesichts des Pensums, das der Tscheche in den letzten Wochen geleistet hat. Bobic, der in Gladbach aufgrund einer Sprunggelenksverletzung, gegen Porto wegen Kniebeschwerden gefehlt hatte, signalisierte heute: „Wenn morgen nicht wieder was geschwollen ist, könnte ich spielen.“

Somit kehren drei der sieben Angreifer, die am Dienstag nicht dabei waren, in den Kader zurück. Heiko Herrlich fällt mit einer Oberschenkelprellung dagegen noch eine weitere Woche aus. Zerschlagen hat sich außerdem die Hoffnung von Jörg Heinrich, gegen seinen früheren Verein (gegen den er manches Tor hat erzielen können) ins Team zurück zu kehren.

Der Mittelfeldspieler klagte nach der OP des Syndesmosebandes (Verbindung zwischen Schien- und Wadenbein) vor sieben Wochen wieder über Schmerzen im rechten Fuß. „Vielleicht ist es die Überbelastung“, vermutet Heinrich. Die Ärzte machten mittlerweile eine entzündete Sehne dafür verantwortlich. Heinrich muss sich vorerst mit Lauftraining begnügen.

Rosicky sitzt Sperre ab
Auch das Mittelfeld wird von Umstellungen betroffen sein. Tomas Rosicky sitzt heute seine gelb-rote Karte vom vergangenen Samstag ab; vermutlich wird Lars Ricken in die spielgestaltende Rolle zwischen Mittelfeld und Angriff schlüpfen. Für die beiden Halbpositionen gibt es mit Reuter, Oliseh und Stevic drei geeignete Kandidaten.

Während die Mittelfeldbesetzung also noch vakant ist, signalisierte Sammer schon am Donnerstag den Einsatz von Jürgen Kohler in der Innenverteidigung. Denn Freiburg kommt mit zwei echten Spitzen. „Jürgen Kohler“, sagt Sammer, „ist ein wichtiges Thema – weil es der Spieler verdient hat.“ Er habe professionell darauf reagiert, dass er gegen Porto (mit zwei klassischen Außen) nicht dabei war. „Und Trainer“, sagt der Trainer, „kann der Jürgen immer noch werden...“

In die Karten schauen ließ sich Sammer heute jedenfalls nicht. Koller und Ewerthon bildeten im Trainingsspiel ebenso ein Pärchen wie auf der anderen Seite Amoroso und Bobic. Dede hatte Stevic an seiner Seite, Evanilson Ricken und Oliseh. (br)

Mr.Gent
19.10.2001, 20:14
vom 19.10:
„Ich will es mir beweisen!“

Warum Ewerthon Sevilla absagte, woran er glaubt, wovon er träumt. Das große Borussia-aktuell-Interview, geführt von Sascha Fligge.

Herr Ewerthon, einer Ihrer Mitspieler hat uns erzählt: „Der Junge ist zwar noch ein bisschen schüchtern und scheu, aber das legen die Brasilianer hier schnell ab.“ Sind Sie vielleicht doch ein eher zurückhaltender Mensch?
Ewerthon Henrique de Souza: „Soll ich mich jetzt selbst beschreiben? Das ist schwer.“
Wir bitten Sie trotzdem um einen Versuch.
Ewerthon: „Nun gut. Ich bin schon ruhig, aber deshalb noch lange kein Mensch, der ständig schlecht gelaunt durch die Gegend läuft. Wenn es einen Grund zum Lachen gibt, kann ich mich kaum beherrschen und pruste los. Ich bin außerdem ein sehr gläubiger Mensch und denke immer positiv.“

Es gibt Fußballer, die sprechen nicht gerne über ihren Glauben, weil er reine Privatsache ist.
Ewerthon: „Das ist für mich kein Problem. Gott ist mein Leben, er hilft mir jeden Tag. Der Glaube an ihn macht mich zufrieden, und diese Zufriedenheit strahle ich auch aus. Ich wäre eher verschlossen und vorsichtig, wenn Sie mich zu meiner Freundin befragen würden.“

Haben Sie denn eine?
Ewerthon: „Reine Privatsache.“

Wir sitzen uns gerade im kalten Deutschland gegenüber. Draußen regnet es in Strömen. Vor einigen Wochen haben sie noch in der Hitze Brasiliens gespielt.
Ewerthon: „Ja, ich hätte vor kurzer Zeit auch noch nicht daran geglaubt, bald in Deutschland zu spielen. Mein Manager war zuerst in Spanien und hat mit Betis Sevilla verhandelt. Das Angebot des Klubs hat uns aber nicht zugesagt. Dortmund lag mit mir dagegen auf einer Wellenlänge. Also bin ich zum BVB gewechselt, und seitdem hat sich mein Leben total verändert.“

Eine Trendwende zum Positiven oder zum Negativen?
Ewerthon: „Es gibt gute und schlechte Seiten. Natürlich ist es schade, dass ich meine Eltern, meinen älteren Bruder und die jüngere Schwester nun nicht mehr um mich habe. Natürlich muss ich mich erst umstellen und einstellen. Zum Beispiel auf den Charakter der Menschen, die ein wenig schwieriger zugänglich wirken als in Brasilien. Aber im Grunde kann ich nicht klagen: Deutschland gefällt mir, der BVB ist einer der besten Vereine weltweit – und ich habe neue Freunde gefunden.“

Wir wissen, dass ausländerfeindliche Übergriffe in Deutschland zuletzt auch Thema in ihrer Heimat waren. Ist Ihr Deutschland-Bild auch durch solche Meldungen geprägt?
Ewerthon: „Nein. Sicher liest man in Brasilien viel darüber, wenn etwas passiert. Auch die deutsche Vergangenheit wird ab und an beleuchtet. Aber Diskriminierungen gibt es leider in den meisten Ländern. Und ich hoffe, dass es sich in Deutschland um Einzelfälle handelt.“

Mal ehrlich: Was hat den Ausschlag für einen Wechsel zur Borussia gegeben? Das Geld, die drei BVB-Brasilianer oder das Renommee des Klubs?
Ewerthon: „Klar, Geld ist wichtig. Aber vor allem genießt der BVB auch bei uns in Brasilien hohes Ansehen, es gibt in Dortmund viele Spitzenspieler. Man kann mit der Mannschaft Erfolg haben – das war der entscheidende Punkt. Die Brasilianer waren sicher nicht der Grund für meinen Wechsel, aber ich bin glücklich, dass sie da sind. Dede und seine Freunde helfen mir sehr. Wir kochen zusammen, kaufen ein. Ich lerne viel von den Jungs und finde mich mit jedem Tag besser zurecht.“

Auf dem Platz waren sie von Beginn an eine feste Größe. Nach 666 Sekunden gelang Ihnen am Hamburger Millerntor mit der ersten Torchance der erste Treffer. Tor Nummer zwei bereiteten sie mit einer Flanke auf Jan Koller vor. Der „kicker“ zog die Traumnote 1,5. So etwas nennt man hier Einstand nach Maß.
Ewerthon: „Gerade erst in Deutschland angekommen, kaum mittrainiert, trotzdem vom Trainer aufgeboten. Und dann so ein Spiel. Träumen kann man von so was, glauben darfst du nicht daran. Dabei bin ich – wie gesagt – eigentlich immer sehr positiv gestimmt.“

Auch Dank ihrer Leistung hat sich der BVB mit dem Sieg in St. Pauli aus dem sportlichen Tief katapultiert. Alleine positives Denken wird nicht helfen, um die Mannschaft auf Erfolgskurs zu halten.
Ewerthon: „Das sagen Sie, weil es sich vielleicht oberflächlich anhören mag. Aber es ist sehr wichtig, immer in seine eigenen Fähigkeiten zu vertrauen. Du musst auf den Platz gehen mit dem Gefühl, es allen zeigen zu können. Allerdings ohne den Respekt vor dem Gegner zu verlieren. Ich denke, im mentalen Bereich müssen wir noch arbeiten. Was die Spieler angeht, kann ich nur sagen: Eigentlich sind das doch absolute Spitzenleute.“

Besonders in der Offensive herrscht beim BVB ein harter Konkurrenzkampf. Wenn alle fit sind, verfügt Trainer Matthias Sammer mit Amoroso, Koller, Bobic, Herrlich, Sörensen, Reina, Addo, Rosicky, Ricken und Ihnen über zehn vornehmlich „stürmisch“ ausgerichtete Akteure. Fürchtet man da den Verlust eines Stammplatzes?
Ewerthon: „Nein, ich bin stark genug, um mir einen solchen zu erarbeiten. Vielleicht habe ich auch den Vorteil, dass ich sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite, als Mittelstürmer, aber auch als hängende Spitze spielen kann. Ich will es mir und den Fans beweisen. Vielleicht sagen sie irgendwann: ‚Hey, das ist ein Guter!’“

Für brasilianische Fußballprofis ist die Nationalmannschaft gemeinhin das wichtigste auf Erden. Ihre Landsleute Amoroso, Dede und Evanilson wünschen sich nichts mehr, als einen Stammplatz in der Seleçao. Sie selbst durften schon vier Mal für Brasilien auflaufen. Wie lauten denn nun die sportlichen Ziele des Ewerthon Henrique de Souza?
Ewerthon: „Ich denke darüber überhaupt nicht nach. Mein Arbeitgeber ist Borussia Dortmund. Hier kann ich mich über einen längeren Zeitraum hinweg beweisen, Erfolge feiern und mir einen Namen machen. Wenn ich hier Leistung bringe, sieht das der Nationaltrainer. Alles andere liegt nicht in meiner Macht. Warum also jetzt schon so viele Gedanken an die Seleçao verschwenden?“

Mr.Gent
19.10.2001, 20:17
vom 19.10:
Transfererlöse erzielen, ohne an Substanz zu verlieren

Das aktuelle Interview mit BVB-Manager Michael Meier

Macht es in diesen Zeiten eigentlich Freude, Aktien zu halten – oder gar Geschäftsführer einer börsennotierten Gesellschaft zu sein?
Michael Meier: In der Retrospektive war dies eine Riesenherausforderung. Es ist reizvoll, Dinge zu meistern, von denen man weiß, dass sie nur mittelbar Möglichkeiten zum Eingreifen geben. Die Börse wird bestimmt von Faktoren, die von uns nicht zu beeinflussen sind.
Was kann Borussia Dortmund aktiv unternehmen, damit der Anleger mit seinem Invest in den Renditebereich gelangt und darüber hinaus auf eine Dividende hoffen kann?
Meier: Für den Kursverlauf sind wir nur sekundär verantwortlich. Der Handel bestimmt den Kurs, der stark beeinflusst wird vom Börsenklima. Was wir leisten können, ist das umzusetzen, was wir versprochen haben: Sinnvoll mit dem Emissionserlös umzugehen, ihn mehren in Form von Gewinnen, auf das Abschneiden unserer Tochterunternehmen einzuwirken. Wie können wir negative Einflüsse im sportlichen Bereich abwehren und Erfolg entsprechend Gewinn bringend nutzen? – Das sind die Aufgaben, denen wir uns stellen. In den alten Einnahmebereichen – Ticketing, Merchandising, Marketing, TV-Gelder – haben wir festgezurrte Verträge oder planbare Größen durch den Vorabverkauf von Dauerkarten.

Hier kann sich nur marginal etwas ändern durch zusätzliche Spiele, die wiederum vom sportlichen Erfolg abhängen. Der Phantasie sind in diesen bereits sehr positiv besetzten Feldern Grenzen gesetzt. Im Marketing- und Sponsoringbereich sind wir permanent dabei, neue Verträge zu schließen und haben bereits viel Kreativität bewiesen. Nach großartigen Erfolgen ist es uns immer gelungen, dies in zusätzlichen Addit value umzumünzen. Man denke an den Wechsel des Trikotwerbepartners 1997.

Jetzt gilt es, neue Zeitpunkte zu finden, die Ressourcen, die im Unternehmen Borussia Dortmund stecken, zu wecken. Im Fernsehbereich wird nicht mehr viel zu machen sein, man kann nur darauf setzen, dass sich das Pay-per-View als neue Form der Fernsehvermarktung zukünftig stärker durchsetzen wird als es im ersten Jahr der Fall war. Wer Übertragungen auf hohem Niveau ohne Werbeunterbrechungen sehen will, muss sich dem Pay-per-View verschreiben. Eine weitere nicht planbare Größe sind die Transfererlöse. In der Vergangenheit haben wir bewiesen, dass wir nicht nur gut einkaufen, sondern auch gut verkaufen können.

Der Kursverlauf hat im Vergleich mit anderen Unternehmen aus der Fußballbranche oder dem DAX bewiesen, dass wir nicht schlechter, aber auch nicht wesentlich besser sind als die anderen. Unser Kurs schlug nach oben aus, wenn es Ereignisse gab mit gravierendem wirtschaftlichen Hintergrund, so der Qualifikation für die Champions League. Dies beweist: unsere Aktie hat Phantasie – und sie besitzt Akzeptanz. Es gab da einen gewissen Nachholbedarf, nachdem zwar das Interesse an unserem Unternehmen groß war, gleichwohl aber auch die Skepsis gegenüber Borussia Dortmund. Das Handelsvolumen stieg auf 240.000 Stück im September nach nur wenigen Zehntausend zum Start.

Wie hätte sich ein möglicher Transfer von Tomas Rosicky nach Mailand für die gemeldeten 100 Millionen Mark ausgewirkt?
Meier: Er wäre sicherlich Kurs beeinflussend gewesen. Längerfristig hätten wir uns sportliche Substanz genommen. Es ist nicht unbedingt cleveres Management, beim ersten hohen Angebot – von dem wir nicht glauben, dass es das Beste gewesen sein kann – zuzuschlagen. Rosicky hat nicht nur einen materiellen Wert – von seiner Präsenz profitiert auch der Wert der anderen Akteure –, sondern einen sportlichen. Durch ihn hat der BVB wieder spielerischen Glanz bekommen. Nur bei einer gleichwertigen sportlichen Alternative hätte man über einen Verkauf nachdenken dürfen. Sehen Sie das Beispiel Ewerthon: Er ersetzt nicht nur die fehlenden Addo und Reina, er übt entsprechenden Leistungsdruck aus und versetzt uns möglicherweise in die Lage, einen anderen Spieler zu Höchstpreisen verkaufen zu können, ohne dass wir an Substanz verlieren. Juventus Turin hat das jahrelang vorgemacht. Die Italiener waren in der Lage, Spitzenfußballer zu Spitzenpreisen zu verkaufen, weil sie Alternativen hatten. Das wird auch unsere Politik sein: die Möglichkeit besitzen, Gelder zu generieren. (br)

Mr.Gent
22.10.2001, 21:28
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vom 22.10:
Autogrammstunde mit Marcio Amoroso

Marcio Amoroso, brasilianischer Stürmer des BVB, kommt am Mittwoch, 24. Oktober, zu einer Autogrammstunde in den s.Oliver-Shop am Westenhellweg in Dortmund.

Beginn ist um 17.00 Uhr.




vom 22.10:
Schiedsrichter kommt aus Griechenland

Kyros Vassaras aus Griechenland ist Schiedsrichter des Champions League-Spiels Borussia Dortmund : Dynamo Kiew am Mittwoch, 24. Oktober, 20.45 Uhr im Westfalenstadion.

Der 35-Jährige aus Thessaloniki ist seit 1998 für die FIFA im Einsatz.

Michael Listkiewicz aus Warschau ist offizieller Delegierter des Europäischen Fußballverbandes (UEFA) bei diesem Spiel. Ebenfalls aus der polnischen Hauptstadt Warschau kommt Schiedsrichter-Beobachter Eugeniusz Kolator.

Für das Spiel hat der BVB bis jetzt 40.000 Karten abgesetzt. Die Tageskassen am Spieltag sind geöffnet.




vom 22.10:
Dynamo Kiew kommt Dienstag mittag

Am Dienstag Mittag (23.10.) landet die Mannschaft von Dynamo Kiew, die am Mittwoch, 24. Oktober, im Westfalenstadion (20.45 Uhr) im Champions League-Spiel gegen den BVB antritt, auf dem Dortmunder Flughafen.

Anschließend bezieht das Team Quartier im „Holiday Inn Crowne Plaza Hotel“.

Das Abschlusstraining des ukrainischen Meisters findet um 18 Uhr im Westfalenstadion statt. Borussia Dortmund trainiert bereits um 16 Uhr auf dem Trainingsgelände im Rabenloh.

Mr.Gent
22.10.2001, 21:29
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vom 22.10:
Borussia ist „gleicher“ als Boavista

Mit zwei Siegen aus den beiden noch ausstehenden Spielen gegen Kiew (24.10.) und in Liverpool (30.10.) wäre der BVB definitiv dabei, wenn am 2. November im Genf die Lose für die zweite Gruppenphase in der UEFA Champions League gezogen werden.

Vier Punkte – ein Sieg und ein Remis – können reichen, wenn Porto (gegen Liverpool, in Kiew) kein Spiel mehr gewinnt oder aber Liverpool aus den beiden Partien in Porto und gegen Dortmund nur noch einen Zähler erringt.
Es kann noch ganz spannend werden in der Gruppe B. Folgendes Szenario ist nicht unrealistisch. Am kommenden Mittwoch spielen Porto und Liverpool 0:0 (oder 1:1...), der BVB besiegt Kiew mit 2:0 (oder 3:1...). Am letzten Spieltag trennen sich Liverpool und Dortmund sowie Kiew und Porto mit dem gleichen Remis, beispielsweise jeweils 1:1.

Dann wäre Liverpool durch mit zehn Punkten, Borussia und Boavista hätten jeweils neun Zähler und ein Torverhältnis von 8:6.

Wer kommt dann weiter? Erstes Entscheidungskriterium ist die Anzahl der errungenen Punkte. Mit jeweils neun Zählern liegen beide Klubs gleichauf. Jetzt wird der „direkte Vergleich“ herangezogen. Beide Spiele endeten 2:1. Zunächst zählen die Punkte (je drei), dann das Torverhältnis (+/– 0), schließlich die im direkten Aufeinandertreffen erzielten Auswärtstore (je 1). Da es auch hier keine Entscheidung gibt, zählt als Kriterium Nummer fünf die Gesamttordifferenz aus den Gruppenspielen. Borussia und Boavista würden jeweils „+2“ ausweisen.

Nun soll die Zahl der insgesamt erzielten Treffer den Ausschlag geben, doch auch die wäre mit jeweils acht geschossenen Toren gleich. Letztes und siebtes Kriterium ist der UEFA-Koeffizient (Vereins- und Nationenwertung). Hier liegen Dortmund und Deutschland vor Boavista und Portugal. Der BVB wäre in Runde zwei... (br)





vom 22.10:
Mittwoch keine Netradio-Reportage

Der Fernsehsender RTL überträgt am Mittwoch ab 20.15 Uhr live und unverschlüsselt das Champions-League-Spiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Kiew.

Aus diesem Grund gibt es keine Netradio-Reportage bei BORUSSIA ONLINE, sondern direkt nach Schlusspfiff eine ausführliche Analyse.
Die nächste Netradio-Reportage ist zu hören am 2. November vom Bundesliga-Heimspiel des BVB gegen den VfB Stuttgart.

Mr.Gent
24.10.2001, 20:36
BVB-TOPNEWS




vom 24.10:
Jürgen Kohler: Muskelfaserriss

Trainer Matthias Sammer muss im morgigen Champions-League-Heimspiel gegen Dynamo Kiew auf Jürgen Kohler verzichten.

Der Manndecker-Routinier zog sich laut erster Diagnose im SPiel gegen den SC Freiburg einen Muskelfaserriss zu und ist folgerichtig nicht in der Lage, seine angestammte Position an der Seite von Nationalspieler Christian Wörns einzunehmen. Wie lange der "Kokser" ausfallen wird, steht derzeit noch nicht fest, die medizinische Abteilung rechnet allerdings mit einem unkomplizierten Heilungsverlauf.
Sportmanager Michael Zorc will die Verletzung des Abwehrspielers jedoch schojn im Vorfeld des internationalen Kärftemessens nicht als mögliche Entschuldigung gelten lassen: "Jürgens Ausfall ist für uns natürlich ein harter Schlag, aber nach dem schwachen Spiel gegen Freiburg erwarte ich von allen Akteuren im Kader, dass sie vollen Einsatz bringen und die Sympathie der Fans zurückgewinnen!"





vom 24.10:
So könnten sie spielen

Die möglichen Mannschaftsaufstellungen morgen Abend im Westfalenstadion.

BORUSSIA DORTMUND: Lehmann – Wörns, Metzelder – Evanilson, Reuter, Oliseh, Dede - Rosicky – Ricken, Koller, Sörensen.
Auf der Bank: Laux – Madouni, Stevic, Bugri, Bobic.
Fraglich: Stevic (muskuläre Probleme), Krontiris (Wade).
Es fehlen: Amoroso (gesperrt), Ewerthon (nicht spielberechtigt), Heinrich, Demel (Aufbautraining), Herrlich (Hüfte), Reina (Knie-Operation), Addo (Kreuzbandriss), Kohler (Muskelfaserriss).
DYNAMO KIEW: Rewa – Gioane, Waschtschuk, Fedorow, Nesmachny – Gussin, Gavrancic – Cernat, Melaschenko, Belkjewitsch, Idachor.

SCHIEDSRICHTER: Kyros Vassaras (35) aus Thessaloniki (Griechenland).
Gelbsperre droht: keinem.

Zuschauer: Rund 45.000 Besucher werden erwartet.

Mr.Gent
29.10.2001, 20:57
29.10.2001
Kapitän Ricken

Macht ihn die Binde endlich zum Kerl?

Dortmund beim 2:0 in Cottbus: 78 Minuten lang Rumpel-Fußball. Doch dann kam Lars Ricken (25). Schoss das 1:0 selbst, bereitete das 2:0 durch Amoroso glänzend vor.

http://www.bild.de/service/archiv/2001/oct/29/sport/ricken/bu13rickenfreisw.jpg
Da sieht er doch schon wie ein ganzer Kerl aus: Mit geballten Fäusten feiert Lars Ricken mit Evanilson (rechts) sein Tor in Cottbus

Kapitän Ricken: Macht ihn die Binde endlich zum Kerl?

Weil Stefan Reuter zu Beginn auf der Bank saß, Jürgen Kohler (Muskelfaserriss) ausfiel, schlüpfte er erstmals in der Bundesliga in die Rolle des Chefs. Ricken: „Es war mir eine Ehre, als Dortmunder die Mannschaft aufs Feld zu führen. Aber ich versuche immer, Verantwortung zu übernehmen. Dazu brauche ich keine Binde.“

Trotzdem glich seine Karriere eher einer Achterbahn-Fahrt. Ricken hat alle Höhen und Tiefen des Geschäfts schon erlebt. Bundesliga-Premiere mit 17, kometenhafter Aufstieg gekrönt vom Sensations-Tor 1997 im Champions-League-Finale gegen Juventus Turin. Danach auch brutaler Absturz. Als „ewiges Talent“ verschrieen, in der Nationalelf konnte er sich nie wirklich durchbeißen.

Macht ihn jetzt die Binde endlich zum Kerl?

Seit sein ehemaliger Zimmergenosse Matthias Sammer den BVB trainiert, ist Ricken entscheidend im Aufwind. Gab letzte Saison mehr Torvorlagen (12) als Tomas Rosicky (8), mit 18 Punkten Spitzenreiter der Scorer-Liste.

Morgen in Liverpool (2:0 bei Charlton Athletic durch Treffer von Redknapp und Owen) braucht Borussia Dortmund einen Sieg, um sicher in der Champions League zu überleben.

Und sicher wieder einen Ricken in Top-Form. Der will „Ende der Saison mit mindestens einem Titel dastehen.“ Dazu kann er an der Anfield Road den Grundstein legen. Gerade da sind ganze Kerle gefragt...


© 2001 Bild.de

Headhunter107
29.10.2001, 21:22
Macht ihn die Binde endlich zum Kerl?
Ist ja eigentlich bei den Frauen so oder?http://www.ftor.de/forum/ubbfin1/icons/icon19.gif http://www.ftor.de/forum/ubbfin1/icons/icon26.gif

Mr.Gent
29.10.2001, 23:38
@Heathunter007: http://www.ftor.de/forum/ubbfin1/icons/icon19.gifhttp://www.ftor.de/forum/ubbfin1/icons/icon19.gifhttp://www.ftor.de/forum/ubbfin1/icons/icon19.gif

Der Aktionär
30.10.2001, 16:43
@Gent und Headhunter

Heute sind wir BVB Fans !!!!

Ich glaube an ein 1 - 1 in Liverpool und das reicht weil gleichzeitig Porto mit 0 - 2 in Kiew verliert .Gerade heute ist das Schlüsselspiel für die Borussia der wegweisend sein wird für die restliche Saison.Jetzt kann man sich das Selbstvertrauen holen das einen Lauf auslösen könnte.
Also Jungs ,STEHT AUF WENN IHR BORUSSEN SEID ,STEHT AUF.....

Headhunter107
30.10.2001, 17:39
Hi Chris,
ich hoffe Du hast recht http://www.ftor.de/forum/ubbfin1/icons/icon14.gif
Wäre wichtig für den Verein, Mannschaft und Umfeld !http://www.ftor.de/forum/ubbfin1/icons/confused.gif

Mr.Gent
30.10.2001, 20:30
Hey Chris,habe ich dir schon gesagt das du mir symphatisch bist? http://www.ftor.de/forum/ubbfin1/icons/icon12.gifhttp://www.ftor.de/forum/ubbfin1/icons/icon12.gifhttp://www.ftor.de/forum/ubbfin1/icons/super.gifhttp://www.ftor.de/forum/ubbfin1/icons/icon19.gif

Der Aktionär
31.10.2001, 03:03
Jungs , es tut mir leid ! Mehr kann ich nicht sagen...http://www.ftor.de/forum/ubbfin1/icons/frown.gif

Mr.Gent
31.10.2001, 19:32
Danke für dein Mitgefühl.http://www.ftor.de/forum/ubbfin1/icons/icon14.gif

Mr.Gent
08.11.2001, 23:00
Freigabe für Fredi Bobic

Für welchen Verein Fredi Bobic in Zukunft auf Torejagd gehen wird, das weiß er selbst noch nicht. Eins ist jedoch klar: Spätestens in der Winterpause will der mit zehn Toren erfolgreichste Borusse der vergangenen Saison Dortmund verlassen haben und bei einem neuen Verein seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen. Diese Konsequenz zog Bobic aus seiner Rolle als Edelreservist (nur drei Bundesliga-Kurzeinsätze) hinter Neuzugang Jan Koller. Der Verein akzeptierte Bobics Wunsch, der Borussia den Rücken kehren zu dürfen und erteilte dem 30-Jährigen die Freigabe. "Zu gewissen Konditionen kann er wechseln", sagt Michael Zorc.

Lose Anfragen aus der Bundesliga gingen bereits ein. Das Problem: Dortmund will den Spieler (Vertrag bis 2003) ausschließlich verkaufen; der Interessent müsste also etwas tiefer in die Tasche greifen. Der 1. FC Köln, der ein Auge auf den früheren Nationalspieler geworfen hat, verfügt über diese wirtschaftlichen Voraussetzungen nicht. Den Kölnern käme eher ein Ausleihgeschäft entgegen; dazu wäre Bobic sicherlich ebenso bereit, wie zu einem Verzicht auf einen Teil seines in Dortmund gezahlten Gehalts. Bobic will wieder spielen, um jeden Preis.

Das möchte auch Heiko Herrlich - in Dortmund. Die Vertragsverlängerung bis 2005 dokumentiert das gegenseitige Vertrauen, das sich Verein und Spieler entgegenbringen. "Ich werde meine Chance bekommen, wenn ich fit bin", ist Herrlich überzeugt. Anknüpfen an die Leistungen vor seiner Erkrankung möchte der Stürmer in den kommenden Monaten. Damals war er als Top-Torjäger Fixpunkt im Dortmunder Team. Derzeit muss er sich, zurückgeworfen durch eine Hüftverletzung, in Geduld üben. "Kein Problem. Ich weiß, dass ich momentan hinten anstehe und mich rankämpfen muss", sagt Herrlich.

Erfüllt Herrlich seinen Vertrag bis 2005, wäre er ein Jahrzehnt in Dortmund und dann 33 Jahre alt. Also für immer BVB? "Sehr wahrscheinlich", sagt Herrlich, "obwohl mich ein Wechsel ins Ausland immer wieder gereizt hat."
www.kicker.de (http://www.kicker.de)

Mr.Gent
21.11.2001, 21:54
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Stevic: "Wir spielen auf Sieg"

Aus Kopenhagen berichtet Boris Rupert

Als der Airbus A319 wenige Minuten nach Zwölf auf dem Flughafen von Kopenhagen aufsetzte, wurden Erinnerungen wach bei Jürgen Kohler. Vor 15 Jahren absolvierte der Welt- und Europameister in Dänemark sein erstes von 105 Länderspielen.
Kohler wird morgen Abend (Anpfiff ist um 18.15 Uhr) mit von der Partie sein, wenn Borussia Dortmund beim FC Kopenhagen sein 131. Europapokalspiel bestreitet. Denn die internationale Routine des 36-Jährigen ist nach wie vor gefragt. Sie übertrifft mit bislang 166 Einsätzen sogar die Tradition seines Klubs.

An seiner Seite erwartet wird Christian Wörns, dessen Kniebeschwerden weitgehend abgeklungen sind. Dagegen fehlten auf dem Flug in die dänische Metropole Philipp Laux, dessen Oberschenkelprobleme zuhause besser behandelt werden können als in Kopenhagen, sowie Jörg Heinrich und der international noch nicht spielberechtigte Ewerthon.

„Wir haben uns sehr geärgert, dass wir die Zwischenrunde nicht erreicht haben“, sagte Stefan Reuter, der den Start der zweiten Gruppenphase in der Champions League gestern Abend am Fernsehschirm verfolgte. „Doch jetzt müssen wir den Blick nach vorne richten. Wir wollen im UEFA-Cup überwintern. Das heißt: wir müssen uns im Hinspiel in Kopenhagen eine so gute Ausgangsposition erarbeiten, dass wir zuhause alles klar machen können und die nächste Runde erreichen.“

Auch der Eurowings-Pilot wünschte der Mannschaft auf dem ruhigen, nur 60 Minuten dauernden Flug von Dortmund nach Kopenhagen, dass sie ihr „Wunschergebnis“ erreichen möge. Doch wie lautet das? „Wichtig ist, dass wir ein Tor erzielen“, erklärt Matthias Sammer, „und wir wollen nicht verlieren.“ Keine Frage, mit einem 1:1 wie vor acht Jahren, am 24. November 1993, beim Ortsrivalen Bröndby IF könnten die Borussen abermals gut leben. Micky Stevic will mehr: „Wir müssen auf Sieg spielen.“

Wie stark ist Kopenhagen? „Ein gefährlicher Gegner“, meint Fredi Bobic, „ich habe die Mannschaft gesehen gegen Lazio Rom. Sie hätte eigentlich die Champions League erreichen müssen.“- „Wer sich gegen Ajax durchsetzt, der muss was drauf haben“, sagt auch Stefan Reuter, dessen Augenverletzung kein Manko darstellen wird. „Das sieht schlimmer aus als es ist. Ich hatte Glück, dass nichts am Knochen ist.“

Kurios: In der Bundesliga holte der BVB 18 von 21 möglichen Auswärtspunkten, verlor aber schon zwei Heimspiele, im laufenden Europapokal gab es erst einen Auswärtssieg (in Donezk), aber schon zwei Niederlagen (Porto/Liverpool). International sind die Borussen zuhause mit drei Siegen und einem Remis (gegen Liverpool) wiederum eine Macht. „Die Champions League ist sicherlich ein anderes Kaliber“, sagt Micky Stevic dazu. „Wenn wir unser Leistungsvermögen abrufen, können wir jeden Gegner schlagen – egal, ob auswärts oder zuhause.“ – Matthias Sammer: „Wir müssen insgesamt stabiler werden.“

Stevic erwartet eine Steigerung gegenüber Samstag, dem 3:1 bei 1860. „In der ersten Halbzeit war es ein schlechtes Spiel von beiden Mannschaften. So dürfen wir morgen auf keinen Fall auftreten.“ Sonst könnte der Traum des dienstältesten Balkan-Profis der Liga („kein Jugo hat hier zehn Jahre gespielt“) in Gefahr geraten. „Wir werden alles versuchen, um das Endspiel zu erreichen.“

So könnte der BVB spielen: Lehmann – Wörns, Kohler – Evanilson, Stevic (Oliseh), Reuter, Dédé – Ricken – Sörensen, Koller, Amoroso.

Mr.Gent
01.12.2001, 17:17
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vom 30.11:
Schotte pfeift UEFA-Cup-Spiel gegen Kopenhagen

Michael McCurry aus Glasgow (Schottland) ist Schiedsrichter des UEFA-Cup-Spiels Borussia Dortmund: FC Kopenhagen am Dienstag, 4. Dezember, 18 Uhr im Westfalenstadion.

Der 37jährige ist seit 1996 FIFA-Schiedsrichter. Seine Assistenten an den Seitenlinien sind Stewart Shearer und Gordon McBride, vierter Offizieller ist John Underhill.

Für das Spiel sind noch rund 15.000 Karten zu haben, so dass die Tageskassen am Montag geöffnet werden.

Mr.Gent
01.12.2001, 17:18
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vom 30.11:
Jens Lehmann in der "Sportschau"

BVB-Torwart Jens Lehmann ist am Sonntag, 2. Dezember, Studiogast bei der ARD-Sportschau. Die Sendung läuft von 18.10 Uhr bis 18.40 Uhr.

Mr.Gent
01.12.2001, 17:19
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vom 01.12:
Mit Wörns und Dede

Mit zwei Änderungen gegenüber dem 3:0 über den FCK spielt der BVB beim FC Köln: Wörns (für Kohler) und Dede (für Heinrich) sind neu dabei.

Köln: Pröll – Zellweger, Song, Cichon, Keller – Sinkala, Reeb, Springer – Timm, Kurth, Reich.
BVB: Lehmann – Metzelder, Wörns, Dédé – Evanilson, Reuter, Ricken – Rosicky – Ewerthon, Koller, Amoroso.
Schiedsrichter: Herbert Fandel (37) aus Kyllburg (Rheinland).
Zuschauer: 42.000 (ausverkauft).
Wetter: regnerisch, etwa 10 Grad.

Mr.Gent
03.12.2001, 22:07
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vom 03.12:


Auch Kohler fällt gegen Kopenhagen aus

Nur noch 5.000 Tickets gibt es morgen an den Abendkassen für das UEFA-Cup-Rückspiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Kopenhagen (18 Uhr).

Die Zuschauer haben also ein feines Gespür dafür, dass trotz des 1:0-Hinspiel-Sieges eine Entscheidung über den Einzug ins Achtelfinale noch nicht gefallen ist. „Es ist ein gutes Resultat, aber es ist auch ein gefährliches Resultat. Mit einem Sieg oder einem Remis wäre der BVB eine Runde weiter, bei einem 0:1 gäbe es eine Verlängerung, bei jedem anderen Ergebnis wäre Kopenhagen weiter.
Borussia Dortmund hat den Gegner mehrfach beobachten lassen, insbesondere auswärts. „Sie imponierten in Amsterdam durch ihre gute Ordnung“, so der BVB-Coach. Sein Gegenüber Hans Backe ist optimistisch: „Wir werden vier, fünf Torchancen bekommen. Davon müssen wir einige nutzen.“

Gegen einen Gegner, der improvisieren muss. Der komplette Sturm mit Ewerthon, Koller und sehr wahrscheinlich auch Amoroso fällt aus, wenngleich Sammer sagt: „Die Entscheidung fällt erst kurz vor dem Spiel. Ich bin aber skeptisch.“ Darüber hinaus muss Abwehr-Routinier Jürgen Kohler aufgrund eines Magen-Darm-Virus’ passen.

So könnten sie spielen:
BORUSSIA DORTMUND: Lehmann – Wörns, Metzelder – Evanilson, Reuter (Stevic), Heinrich (Oliseh), Dede - Rosicky – Sörensen, Herrlich, Ricken.

FC KOPENHAGEN: Kihlstedt – Rytter, Madsen, Svensson (Laursen), Jensen – Bisgaard, Lønstrup, Røll, Thorninger – Zuma, Fernandez.

Mr.Gent
03.12.2001, 22:12
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vom 03.12:


„Gib’ mir einen Ball dazu...“

Otto Addo und Billy Reina quälen sich für ihr Comeback

Wasserbecken, Massagebänke und Krafträume – Begriffe, die Billy Reina und Otto Addo bereits in den Ohren schmerzen. Borussias verletzte Sturm-Prominenz rackerte sich in den vergangenen Monaten Stunde um Stunde ab für ein schnelles, für ein möglichst gelungenes Comeback. Im Frühjahr soll es endlich so weit sein. Dann hat die Bühne der Fußball-Bundesliga einen ihrer schnellsten (Reina) und einen ihrer technisch versiertesten Akteure (Addo) wieder.

Herr Addo, Herr Reina, zunächst einmal eine ganz banale Frage. Wie geht es Ihnen?
Otto Addo:
„Meine Knie hält den Belastungen bisher stand. Ich bin froh, wieder einigermaßen beweglich zu sein. Aber ich werde mich nicht unter Druck setzen und jetzt sagen: Zu dem und dem Datum will ich unbedingt wieder spielen.“

Billy Reina: „
Ich kann mich Otto nur anschließen. Seit der Operation sind gut 16 Wochen vergangen. Im Moment laufe ich 50 Minuten am Stück, aber einen Ball habe ich noch nicht wieder berührt. Ich will im Trainingslager in Jerez (8. bis 17. Januar, d. Red.) wieder voll einsteigen.“

Die vergangenen Monate stellten physisch und psychisch sicher eine große Belastung für Sie dar. Mal ganz ehrlich: Kommt nicht irgendwann Frust auf, wenn man nicht spielen kann?

Reina:
„Es ist eigentlich noch viel einfacher: Jeder Mensch, der täglich Sport treibt, kann nachfühlen, wie es ist, wenn man sich plötzlich nicht mehr austoben kann. Mir hat in meinem Leben einfach etwas gefehlt. Normalerweise kann ich nicht einmal im Urlaub auf Sport verzichten und ziehe dort das volle Programm durch. Und jetzt ging zum ersten Mal in meiner Karriere wirklich gar nichts mehr. Ich habe dreieinhalb Zentimeter an Oberschenkelumfang verloren, weil die Muskulatur nicht beansprucht wurde. Und mal ganz nebenbei: Man kann sich nicht vorstellen, was das für ein unwirkliches Bild ist, wenn man plötzlich im Stadion sitzt und den Kollegen zuschauen muss. Das macht dich schon ein bisschen kaputt.“

Addo:
„Natürlich denkst du dir irgendwann: Hey, auf dem Rasen läuft es bei deinem Team nicht so gut, vielleicht könntest du der Mannschaft jetzt helfen. Und dann fällt dir wieder ein: Mist, geht ja nicht, du bist verletzt. Für mich war es anfangs ohnehin schwierig, denn ich hatte kaum Beschwerden und musste dennoch unter das Messer. Es ist nicht einfach, so etwas nachzuvollziehen.

War die Operation zu diesem Zeitpunkt ein absolutes Muss? Mönchengladbachs Karlheinz Pflipsen hat mit einem Kreuzbandriss einst noch die komplette Rückrunde absolviert.

Addo:
„Die OP war unumgänglich, ich hätte zwar noch spielen können, weil meine Muskulatur das Knie glücklicherweise stabil gehalten hat. Aber ich wollte nichts riskieren. Wie Billy bin ich dann zum Spezialisten Professor Steadmann nach Vail (Colorado/USA, d. Red.) geflogen und habe mich dort operieren lassen. Der Mann ist ja ein Star auf seinem Gebiet. Ich habe ihn kurz kennen gelernt. Ein ganz ruhiger, besonnener Typ.“

Reina:
„Wenn ich ehrlich bin, habe ich kaum etwas mitbekommen, bin mit Mannschaftsarzt Dr. Preuhs rübergeflogen, habe mich am Mittwoch unters Messer gelegt, saß am Donnerstag auf dem Fahrrad und war am Freitag schon wieder im Flieger. Die Operation ist gut verlaufen. Ich hoffe, dass die chronische Reizung an der Patella-Sehne nach der Entfernung von totem Gewebe für immer verschwunden ist.“

Gibt es Dinge, die Sie an der Rehabilitation besonders genervt haben?

Reina:
„Das ewige Laufen durch den Wald. Immer nur gerade aus. Gib’ mir einen Ball dazu, dann verkrafte ich das. Aber so: Diese Eintönigkeit nervt auf Dauer fürchterlich. Jetzt kommt allerdings ein wenig Abwechselung dazu, koordinatives Training. Mit ein paar Sprüngen und unterschiedlichen Belastungen.“

Addo:
„Ich weiß ja, wofür ich mich quäle. Ich will wieder Bestandteil der Mannschaft sein und Fußball spielen. Dafür nehme ich Reha-Maßnahmen gerne in Kauf. Ich muss unserer medizinischen Abteilung ein großes Lob aussprechen. Und natürlich auch den Fans: Sie haben mir sogar Genesungswünsche nach Colorado geschickt.“

Borussia war in der Zwischenzeit nicht untätig und hat mit Ewerthon jemanden verpflichtet, der auf einer Position spielt, für die auch Sie sich bewerben..

Reina:
„Ach, wissen Sie, ich habe mir abgewöhnt, Angst davor zu haben, auf der Bank zu sitzen. Immer, wenn ich zu einem anderen Verein gewechselt bin, hat man mir einen Stammplatz als Reservist prophezeit. Wie hier in Dortmund, als Bobic oder Ikpeba kamen. Aber ich habe mich immer und überall durchgesetzt. Wenn ich nicht an mich glauben würde, hätte ich hier nicht bis 2005 verlängert.“

Addo:
„Was soll ich da hinzufügen? Mir hat nach meinem Wechsel zur Borussia auch niemand etwas zugetraut. Doch plötzlich lief alles unglaublich positiv für mich. Wir sind selbstbewusst genug, um uns hier durchzusetzen.“

Ihre Teamkollegen machten eine sportliche Berg- und Talfahrt durch, während Sie sich für das Comeback quälten: Erst hochgejubelt, dann in kurze Turbulenzen geraten, aus der Champions League ausgeschieden, dann aber mit vier Siegen in Serie ein neuerliches Ausrufezeichen gesetzt. Wie beurteilen Sie das wahre Leistungsvermögen des Teams?

Addo:
„Wir sind vielleicht nicht so gut, wie wir anfangs dargestellt wurden. Aber der Kader hat doch Klasse. Im UEFA-Cup können wir noch zeigen, was in uns steckt. Und das Meisterschaftsrennen ist nach dem Heimsieg über Kaiserslautern wieder offen.“

Reina:
„Manchmal braucht man eben auch Glück, um wieder den Anschluss herzustellen. So wie gegen Lautern. Wir hätten in der zweiten Halbzeit auch urplötzlich in Rückstand geraten können, vielleicht wäre es dann anders gelaufen Aber der Grat im Fußball ist schmal. Jetzt sind wir wieder dabei.“

Das Gespräch führte Sascha Fligge

Mr.Gent
06.12.2001, 21:20
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vom 06.12:

Stadt Dortmund und BVB sprachen über Stadionausbau

Die für das Baugenehmigungsverfahren zuständigen Ämter der Stadt Dortmund haben keine grundsätzlichen Bedenken gegen den geplanten Ausbau des Westfalenstadions.

Das ist das Ergebnis eines Gesprächs, das am heutigen Donnerstag zwischen der Stadtverwaltung und der BVB-Führung stattfand. Dr. Gerd Niebaum, Präsident von Borussia Dortmund, wertete das Gespräch als „wichtig und hilfreich“ angesichts der Tatsache, dass sich am kommenden Donnerstag Dortmund und das Westfalenstadion beim Deutschen Fußball-Bund in Frankfurt als Austragungsort für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland bewirbt. Nach den vorliegenden Planungen soll das Westfalenstadion auf eine Sitzplatzkapazität von über 60.000 Zuschauern (derzeit 52.000 Sitzplätze) erweitert werden.

Nachdem die grundsätzliche Zustimmung der Stadt zu den Plänen heute signalisiert wurde, sollen weitere Gespräche über Detailfragen, wie Brandschutz, Fluchtwege und Verkehrskonzept, in absehbarer Zeit geführt werden.




vom 06.12:

Schon 66.500 Karten für BVB : HSV verkauft

Für das letzte Bundesliga-Heimspiel dieses Jahres am Samstag, 8. Dezember, 15.30 h im Westfalenstadion, gegen den Hamburger SV sind bereits 66.500 Karten verkauft worden. Die Tageskassen am Spieltag sind geöffnet.



www.borussia-dortmund.de

Mr.Gent
10.12.2001, 20:38
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vom 08.12:
Borussia jagt Bayer – „Großer Verein mit großen Ansprüchen“

Wenn um 22 Uhr im ZDF das „Sportstudio“ beginnt, wird Christoph Metzelder gerade in den OP geschoben. Der Abwehrspieler wird noch heute Abend operiert.

Mit einem Ellenbogencheck hatte ihm Sergej Barbarez schon in der Anfangsphase des Spiels das Nasenbein gebrochen. „Es muss gerichtet werden“, erklärte Mannschaftsarzt Dr. Michael Preuhs. Für den 21 Jahre jungen Metzelder, der bis zur Halbzeitpause durchhielt, ist die Herbstserie damit vorzeitig beendet. Es ist die zweite größere Verletzung in seiner Profi-Karriere. Am 10. November vergangenen Jahres hatte er sich im Heimspiel gegen Berlin einen Riss des Syndesmosebandes zugezogen.
Während Metzelder einem tristen zweiten Advent entgegen blickt, hängt der Himmel über Dortmund in der Vorweihnachtszeit voller Geigen. Das knappe 1:0 über den Hamburger SV war der sechste Bundesliga-Sieg in Serie (Vereinsrekord!), sogar der achte, wenn man die beiden UEFA-Cup-Spiele gegen Kopenhagen hinzu zählt.

Garant für den Erfolg ist die Defensivarbeit. Nur ein Gegentor kassierte Jens Lehmann in den letzten sieben Bundesligaspielen, hinzu kommen noch die beiden 1:0-Partien gegen Kopenhagen. „Jens spielt eine überragende Runde“, zollte Matthias Sammer seinem Keeper ein Sonderlob: „Er hat eine tolle Entwicklung genommen, seine Ausstrahlung ist enorm. Von seiner Leistung her ist er ein absolutes Vorbild.“

Lehmann blieb schon neunmal ohne Gegentor
Neunmal blieb Borussia Dortmund in den bisher absolvierten 16 Partien ohne Gegentreffer, in keinem der 27 Pflichtspiele gab es mehr als zwei Gegentore. „Er ist der Garant dafür, dass wir uns nicht nur heute über drei Punkte freuen dürfen“, sagt Sammer über seine Nummer eins.

Das Spiel gegen Hamburg hätte auch anders ausgehen können. Nicht nur die Borussen besaßen mehrere glasklare Einschussmöglichkeiten, auch die Hanseaten. „Ich liege nicht falsch, wenn ich sage, dass wir ein gutes Bundesligaspiel gesehen haben und eine Auswärtsmannschaft, die gut mitgespielt hat“, meinte HSV-Coach Kurt Jara unwidersprochen: „Wir hatten noch nie so viele Torchancen. Doch die Mannschaft steht mit leeren Händen da.“

Michael Meier, Manager des „Mitfavoriten um den Titel“ (Jara), zeigte sich „überrascht, dass der HSV mit so viel Selbstvertrauen angetreten ist. Aber ich hatte dennoch nie das Gefühl, dass wir das nicht überstehen würden.“ Matthias Sammer sprach die Defizite an, nachdem er „Dinge gesehen hatte, von denen ich dachte, dass wir diese längst abgestellt hätten“. Missfallen hat ihm vor allem, „wenn man stehen bleibt, nicht nachsetzt. Da erwarte ich einfach mehr Klasse.“ Sein Fazit nach dem letzten Heimspiel des Jahres: „Wir sind gut, aber wir sind noch nicht sehr gut.“

Schon vier Punkte Vorsprung auf Bayern
Gleichwohl erkennt Präsident Dr. Gerd Niebaum glänzende Perspektiven. „Wir spielen nicht mehr schön, dafür aber effektiv.“ Und erfolgreich. Während die Bayern abermals patzten und mit jetzt vier Punkten Rückstand auf den BVB auf Rang vier zurück fielen, bleibt der Abstand zu Tabellenführer Leverkusen (4:2 nach zweimaligem Rückstand gegen Nürnberg) mit zwei Zählern minimal klein. „Wir sind noch nicht da, wo wir sein sollten“, meinte Niebaum, „aber wir basteln am Fundament für die Rückrunde. Die Mannschaft glaubt mittlerweile an sich, der Trainer setzt die Ziele bewusst hoch. Wir sind ein großer Verein mit großen Ansprüchen.“

„Wir etablieren uns in der Region, wo wir hinwollen“, fügte Meier hinzu. Die Zweikampfstärke (55 Prozent gewonnene Duelle) gab auch heute vor fast ausverkauftem Haus den Ausschlag. Der arg strapazierte Rasen stand den Gastgebern ebenso im Wege wie der disziplinierte, kompakte Gegner. „Die beiden Strafräume sind eine Katastrophe“, sagte Sammer über das ramponierte Grün. Dennoch: „Glanz ist schnulli-bulli. Wir müssen noch viel an uns arbeiten.“

Dede: „Nochmal alle Kräfte mobilisieren“
Am kommenden Samstag kommt es im Weserstadion zum Duell der „Mannschaften der Stunde“. Mit einem 3:0 beim FC St. Pauli setzte auch Werder Bremen seine Siegesserie fort und verkürzte als Fünfter den Abstand auf die Bayern auf einen Punkt. „Wir wollten die letzten drei Spiele des Jahres gewinnen. Die erste Etappe ist geschafft“, sagt Stefan Reuter vor dem Schlagerspiel und verweist dabei bewusst auf „unsere Auswärtsstärke“.

Mit dem Spiel beim 1. FC Nürnberg endet drei Tage später, am 18. Dezember, die Herbstserie. „Wir werden in den letzten 180 Minuten des Jahres noch einmal alle Kräfte mobilisieren“, verspricht Dede. „Wir sind dicht dran, aber es muss noch dichter werden...“
Boris Rupert

Mr.Gent
10.12.2001, 20:41
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vom 09.12:
Reuter auf den Spuren von Kaiser Franz

Bei einer Umfrage des Online-Dienstes Sport1.de liegt der BVB bei der Frage nach dem kommenden Deutschen Meister knapp vorn. 31,8 Prozent der User setzen auf den aktuellen Tabellenzweiten der Fußball-Bundesliga. Spitzenreiter Leverkusen kommt auf 30,2 Prozent, Bayern München auf 26 Prozent.

Beim 1:0-Sieg über den HSV stellte Borussia Dortmund neben einem neuen Vereinsrekord (dem sechsten Sieg in Folge) auch eine neue Fairness-Bestmarke auf, fand die ran-Datenbank heraus. Schiedsrichter Dr. Fleischer ahndete nur neun Fouls – keine andere Elf spielte in dieser Saison fairer.
Herausragende Akteure waren Lars Ricken (deutlich mehr Ballkontakte als Tomas Rosicky) und Christian Wörns, der 65 Prozent seiner Zweikämpfe gewann und dabei nur ein Foul beging. Ricken war in den letzten sechs Spielen an sechs BVB-Treffern beteiligt (drei Tore, drei Vorlagen).

Stefan Reuter absolvierte am Samstag sein 424. Bundesligaspiel und zog damit mit Franz Beckenbauer gleich. Matthias Sammer saß zum 50. Mal in einem Bundesliga-Match als Cheftrainer auf der Bank.

Mr.Gent
10.12.2001, 20:44
Bobic vor Wechsel nach Spanien

Die Zeit von Ex-Nationalspieler Fredi Bobic bei Borussia Dortmund neigt sich dem Ende entgegen. Der spanische Erstligist FC Villareal will den 30-jährigen Angreifer offenbar bis zum Saisonende ausleihen.


Villareals Superstar, der argentinische Nationalspieler Martin Palermo, fällt bis zum Saisonende aus, nachdem er sich vor Kurzem beim Torjubel Schien- und Wadenbein brach. Bobic soll Plaermos Platz beim Tabellenneunten einnehmen.

Den Kontakt zwischen Klub und Spieler soll Gaby Schuster, Ehefrau des Trainers Bernd Schuster (Deportivo Xerez), hergestellt haben. BVB-Pressesprecher Josef Schneck bestätigte "vielversprechende Gespräche, aber noch keinen Vollzug".

Bobic hatte am Sonntag das Spiel Villareal - Espanyol Barcelona (1:1) beobachtet. Nachdem der Ex-Stuttgarter seinen Stammplatz im Sammer-Team in dieser Saison verloren hatte, ging die Tendenz in den letzten Wochen eindeutig in Richtung Wechsel. Ein Transfer zum 1. FC Köln war kürzlich gescheitert.

Mr.Gent
13.12.2001, 22:05
vom 12.12:
Erklärung von Fredi Bobic

In einem Beitrag der Bild-Zeitung vom 12. Dezember werde ich als „Deutschlands teuerster Ladenhüter“ mit dem Zusatz „Dortmund will ihn verkaufen“ dargestellt und ein Bankauszug der Deutschen Bank 24 abgedruckt, in welchem angeblich die Überweisung meines Gehaltes vom Monat September 2001 zu erkennen sein soll. Zudem wird suggeriert, mein Wechsel zum spanischen Verein CF Villarreal sei an meinen Gehaltsforderungen gescheitert.

Dazu gibt es von meiner Seite folgendes festzustellen:

Nicht mein Arbeitgeber Borussia Dortmund, sondern ich war es, der eine Änderung der Situation herbeiführen wollte, die sich mir zur Zeit bietet: sportlich untätig zu sein und dennoch gut bezahlt zu werden. Ich habe immer erklärt, dass es für mich im Vordergrund steht, meinen Beruf wieder aktiv ausüben zu können und dafür auch wirtschaftliche Abstriche zu machen.

Mein Wechsel zu CF Villarreal ist nicht an meinen Forderungen gescheitert. Vielmehr stellte sich die Situation so dar, dass der Verein einem Großteil seiner wirtschaftlichen Pflichten erst nach Saisonende nachkommen wollte. Dieses Risiko erschien mir auch aufgrund von Erfahrungen anderer Berufskollegen in südeuropäischen Spielklassen als zu hoch.

Da bislang in den zweieinhalb Jahren meiner Vertragslaufzeit in Dortmund ein sehr gutes und seriöses Arbeits- und Vertrauensverhältnis zu allen entscheidenden Personen des Vereins entstanden ist, ist es mein ausdrücklicher Wunsch, in Übereinkunft mit dem Management von Borussia Dortmund eine für beide Parteien sinnvolle, weil gute Lösung zu finden. Deshalb stehen mein Berater und ich in engem und dabei sehr harmonischem Kontakt mit BVB-Manager Michael Meier und der sportlichen Leitung mit Michael Zorc.

Mr.Gent
13.12.2001, 22:06
vom 12.12:
Westfalenstadion wird für 70 Mio. Mark ausgebaut

Das Dortmunder Westfalenstadion wird in einer dritten Ausbaustufe erweitert und bei internationalen Spielen ein Fassungsvermögen von 66.000 Sitzplätzen ausweisen. Die Investitionssumme beläuft sich auf rund 70 Millionen Mark.

Diese Entscheidung gab das Präsidium von Borussia Dortmund heute bekannt. Da die Südtribüne (25.000 Stehplätze) auch zukünftig „unter Denkmalschutz steht“, so Präsident Dr. Gerd Niebaum, könnte bei Bundesligaspielen nach dem Ausbau der Ecken die magische Grenze von 80.000 Besuchern durchbrochen werden.
Eine Delegation mit NRW-Bauminister Michael Vesper (er vertritt den verhinderten Landeschef Wolfgang Clement), Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer sowie Dr. Gerd Niebaum, Manager Michael Meier, Marcus Knipping (Geschäftsführer Westfalenstadion KG), Organisationsleiter Dr. Christian Hockenjos und Michael Zorc als „Zeitzeuge, der die Geschichte des Westfalenstadions aktiv miterlebt und mitgeprägt hat“, so Niebaum, wird die Pläne morgen ab 11 Uhr dem WM-Organisationskomitee vorstellen.

Bewerbung als Halbfinal-Standort
„Wir bringen eine klare Botschaft mit nach Frankfurt: Wir bewerben uns für ein Halbfinale“, betonte Dr. Niebaum: „Wir haben das größte Stadion in Nordrhein-Westfalen, das treueste Publikum.“ Außerdem verwies er auf die Historie („Das WM-Halbfinale von 1974 zwischen Holland und Brasilien war ein Highlight des gesamten Turniers“) und auf die jüngere Vergangenheit mit den beiden „stimmungsvollen Endspielen“ zwischen Alaves und Liverpool (UEFA-Cup-Finale 2001) sowie jüngst zwischen Deutschland und der Ukraine (WM-Relegation).

Mit der Kapazitätserweiterung auf „netto 60.343 Sitzplätze“ (hinzu kommen knapp 6.000 weitere Plätze für Presse und Ehrengäste) erfüllt das Westfalenstadion die Kriterien eines Halbfinal-Standortes. Lediglich der geplante Endspiel-Ort Berlin (im Bau) sowie München (in Planung) werden in ähnliche Sphären vorstoßen; im Gespräch ist eine solche Kapazitätserhöhung zudem in Stuttgart.

Nachdem das Westfalenstadion zwischen 1995 und 1998 für rund 110 Millionen Mark in zwei Ausbaustufen von 48.000 auf jetzt 68.600 Plätze erweitert wurde, soll die dritte Phase bereits im Mai kommenden Jahres in Angriff genommen werden. „Während der WM-Pause werden die Fundamente gegründet“, erläuterte das Ingenieurbüro Engels und Partner. Die Ecken werden anschließend während des laufenden Spielbetriebs geschlossen, so Diplom-Ingenieur Udo Engels, ohne dass es zu Behinderungen oder Einschränkungen kommt. Mit Beginn der Saison 2003/2004 sollen die Maßnahmen abgeschlossen sein.

Eine neue Tragwerkkonstruktion
Größte Herausforderung ist die Dach- und Tragwerkkonstruktion. Die bisherigen Pylone, die mittels Querträger die Dächer halten, werden entfernt und durch eine 65 Meter hohe Pylonen-Hänge-Konstruktion ersetzt. Dabei müssen Lasten von 600 Tonnen Gewicht über eine Entfernung von 30 Metern abgefangen werden.

Clou der Geschichte: Die neuen Tribünen enden oberhalb der bisherigen Video-Tafeln. „Die Ecken bleiben also unten offen, so dass die Belüftung des Rasens gewährleistet ist“, erklärte Dr. Niebaum und ließ durchblicken, dass künftig auf einer Kombination aus Natur- und Kunstrasen gespielt werden könne – ähnlich wie in Liverpool, wo dem satten Grün bereits künstlich auf die Sprünge geholfen wird.

Neben dem Zuschlag für ein WM-Halbfinale im Jahr 2006 erhofft sich der BVB eine weitere Steigerung beim Dauerkartenabsatz. „Bislang“, so der Präsident, „haben wir ihn bei 42.000 Tickets stets abgebrochen.“ Außerdem werden in den neuen Tribünen weitere Gastronomie-Angebote untergebracht. „Wir rechnen mit Mehreinnahmen von 15 Millionen Mark pro Saison“, beantwortet Niebaum die Frage der Refinanzierung.

Der Name bleibt!
Nachdem die ersten beiden Ausbaustufen zu einem Drittel mit Eigen-, zu zwei Dritteln mit Fremdkapital durchgeführt wurden (es lastet noch eine Resthypothek von 50 Millionen Mark auf der Arena), „tätigen wir die jetzige Investition aus eigener Kraft“. Im Gegensatz zu anderen WM-Stadien erhält Borussia Dortmund keine Landes- oder Bundesmittel, noch nicht einmal eine Landesbürgschaft. Und trotzdem wird sich am Namen der Spielstätte nichts ändern. Niebaum: „Es wird weiterhin Westfalenstadion heißen.“
Boris Rupert

Mr.Gent
13.12.2001, 22:08
vom 13.12:
Neue Bundesliga-Saison beginnt am 10. August

Die Sommerpause in der Fußball-Bundesliga dauert vom 4. Mai bis zum 10. August 2002. Der DFB gab jetzt die Eckdaten zur neuen Saison bekannt.

26.07.02 Beginn des Ligapokals
03.08.02 Ligapokal-Endspiel
10.08.02 Bundesliga-Start
13.08.02 Champions-League-Qualifikation (Hinsp.)
30.08.02 DFB-Pokal, erste Hauptrunde
17.09.02 Start der Europapokalwettbewerbe
14.12.02 letzter Spieltag vor der Winterpause
25.01.03 18. Spieltag der Bundesliga
21.05.03 Endspiel UEFA-Cup
24.05.03 letzter Bundesliga-Spieltag
28.05.03 Champions-League-Finale
31.05.03 Endspiel um den DFB-Pokal




vom 12.12:
Franzosen wünschen späte Anstoßzeit

Das UEFA-Cup-Spiel zwischen dem OSC Lille und Borussia Dortmund soll am 21. Februar doch im nur 20.800 Zuschauer fassenden „Stade Grimonprez-Jooris" ausgetragen werden, berichtete BVB-Organisationsleiter Dr. Christian Hockenjos. Zudem favorisieren die Franzosen eine Anstoßzeit um 21.15 Uhr. Wahrscheinlich sei allerdings ein Beginn um 20.45 Uhr, um auch den Wünschen des deutschen TV-Senders gerecht zu werden.

Mr.Gent
13.12.2001, 22:12
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vom 13.12:

WM-Halbfinale: Netzer will für Dortmund stimmen

Die erste Etappe auf dem Weg zum Halbfinal-Standort bei der WM 2006 in Deutschland hat das Dortmunder Westfalenstadion erfolgreich absolviert.

Eine Delegation aus Politik und Sport präsentierte heute in Frankfurt die Stadion-Ausbaupläne (wir berichteten) und legte ein 450 Seiten umfassendes Lastenheft vor.
Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer wies auf die Vorzüge der Sport-Stadt Dortmund hin, skizzierte den geplanten neuen Hauptbahnhof und sprach vom Metrorapid. NRW-Bauminister Michael Vesper wies scherzhaft darauf hin, dass Nordrhein-Westfalen problemlos die gesamte WM abwickeln könne. BVB-Präsident Dr. Gerd Niebaum stellte die Stadionpläne vor und erklärte: "Das bevölkerungsreichste Bundesland muss ein Halbfinale sehen. Und wir haben in diesem bevölkerungsreichsten Bundesland das größte Stadion."

Günther Netzer, Aufsichtsratsmitglied des WM-Organisationskomitees, zeigte sich beeindruckt und versprach, "für Dortmund als Halbfinalstandort" zu stimmen.





vom 13.12:
Florian Meyer pfeift in Nürnberg

Im letzten Bundesligaspiel des BVB im Jahr 2001 ist Schiedsrichter Florian Meyer am Dienstag, 18.12., in Nürnberg (Anstoß 20 Uhr) im Einsatz.

Der 33-jährige Kanzleileiter kommt aus Braunschweig (Niedersachsen) und ist seit 1999 Unparteiischer in der Bundesliga.

Zuletzt leitete er ein Bundesligaspiel des BVB im November 2000 im Westfalenstadion. Damals gab es einen 2:0-Sieg gegen Hertha BSC Berlin (Tore: Ricken und Reina).




vom 13.12:
Mit Respekt, aber ohne Angst nach Bremen

Es ist das Duell der erfolgreichsten Teams der letzten Wochen. Seit dem achten Spieltag sammelten Werder Bremen und Borussia Dortmund (ebenso wie Bayer Leverkusen) jeweils 24 Punkte – das entspricht einem Schnitt von 2,67 Zählern pro Partie.

Drei Klubs, die meisterlich punkteten. Zum Vergleich: auf den Plätzen folgen Berlin (20), FC Bayern (17), Wolfsburg (16) und Schalke (15). Jeweils sechs Siege in Folge fuhren der SV Werder Bremen und Borussia Dortmund zuletzt ein. „Eine Serie“, sagt Jens Lehmann dazu, „wird am Samstag also brechen.“ Der Torhüter ist davon überzeugt, dass es nicht den BVB trifft. „Wir sind als Mannschaft besser besetzt.“
„Wir fahren mit Respekt, aber ohne Angst nach Bremen“, betont auch Leonardo de Deus Santos. Eine „echte Prüfung, wie weit wir als Mannschaft sind“, erwartet Trainer Matthias Sammer am Samstag im noch nicht ganz ausverkauften Weserstadion: „Leistungen, wie wir sie zuletzt gebracht haben, werden nicht reichen, um in Bremen zu bestehen.“

Gibt die Abwehrstärke den Ausschlag?
Dennoch: Man spürte zuletzt im Training bis in die Haarspitzen motivierte Borussen. „Die beiden Spiele sind ganz wichtig für uns. Wir wollen beide gewinnen“, sagt Dede vor dem Auswärts-Doppelpack in Bremen und kommenden Dienstag in Nürnberg. Werder als krönender Abschluss erfolgreicher „Nord-Wochen“ mit Siegen über Kopenhagen und Hamburg? Möglicherweise sogar der Gewinn der Herbst-Meisterschaft?

„Es liegt einiges an uns, aber nicht alles in unseren Händen“, weicht Sammer aus. Seine Elf müsste in Bremen gewinnen, Leverkusen gleichzeitig in Berlin verlieren. Stattdessen lenkt er die Konzentration auf die große Stärke der letzten Wochen: die Defensive. „Sie vermittelt das Gefühl der inneren Sicherheit“, betont der Coach. Neun Gegentore nach 16 Spielen sind ein Liga-Bestwert in der Bundesliga-Historie. „Die Defensive betrifft die gesamte Mannschaft. Sie fängt schon vorne an.“

Ohne Amoroso und Metzelder
Einer, der vorne für das Toreschießen zuständig ist, fällt mit großer Wahrscheinlichkeit aus. Marcio Amoroso, mit zehn Treffern Führender der Bundesliga-Torschützenliste, laboriert weiterhin an seiner Sprunggelenksverletzung. Auch der Einsatz von Christoph Metzelder nach sechsfachem Nasenbeinbruch gilt als ausgeschlossen. Außerdem steht hinter Evanilson (Innenband) noch ein Fragezeichen.

Doch die Borussen lassen sich davon nicht beirren. Am 6. Dezember 1991 (1:0, Tor Lusch) feierten sie den erst zweiten von lediglich vier Erfolgen an der Weser – damals ein Meilenstein auf dem Weg zur „Weihnachtsmeisterschaft“... (br)

Mr.Gent
16.12.2001, 18:14
vom 15.12:
Vorsprung auf Bayern München vergrößert

An der Spitze geht es noch enger zu. Herbstmeister Bayer Leverkusen (39 Zähler) und Borussia Dortmund (38) führen die Tabelle Kopf an Kopf an. Und der 1. FC Kaiserslautern (34) könnte mit einem Sieg morgen über Stuttgart ganz dicht an das Führungsduo heran rücken.

„Wir haben einen Punkt geholt. Das haben Bayer und Bayern heute nicht geschafft“, sagte Matthias Sammer nach dem 1:1 beim SV Werder Bremen. Leverkusen unterlag in Berlin mit 1:2, München verlor in Rostock 0:1. Mit dem „vielleicht etwas glücklichen Punktgewinn“, so der Coach, wurde der Abstand auf Bremen gewahrt, der auf die Bayern nun auf ebenfalls fünf Zähler ausgedehnt.
Dass die Schwarzgelben die Herbstmeisterschaft um einen Punkt und ein paar Törchen gegenüber Leverkusen verpassten, hakte Sammer schnell ab. Nur Stefan Reuter trauerte dem „guten Omen“, das diesen inofiziellen „Titel“ begleitet, ein wenig hinterher.

Gleichwohl freute sich der Kapitän über die Tatsache, dass „wir in der zweiten Hälfte ins Spiel zurück gekommen sind“. Zwar wartet Borussia Dortmund seit gut zwei Jahren, seit August 1999, auf einen Bundesliga-Sieg nach einem Rückstand (auswärts glückte das zuletzt im März 1997 in Freiburg), doch mit der Halbzeitbilanz darf die Mannschaft sehr zufrieden sein. Mit 38 Zählern liegt sie, rein rechnerisch, auf Meisterkurs. Sportmanager Michael Zorc: „In der zweiten Hälfte hat man die Borussia gesehen, die wir uns vorstellen.“

Sammer vermisste zunächst „das Feuer“
„Wir haben ganz gut gespielt“, meinte Jürgen Kohler und lobte die „gute Mannschaftsleistung nach dem Rückstand“. Auch Dédé zeigte sich „sehr zufrieden mit dem Punkt“. Allein Sammer und Tomas Rosicky legten die Hand in die Wunde. „Die erste Halbzeit war wirklich schlecht“, meinte der Tscheche, der nach dem Wechsel ebenfalls deutlich zulegte und ganz entscheidend am Ausgleich (Ewerthon) beteiligt war. „In der ersten Halbzeit“, analysierte der Trainer, „haben wir das Feuer vermissen lassen, waren wir nicht richtig wach und hätten höher als mit 0:1 zurück liegen können.“

„Beide wollten gewinnen, beide haben nach vorn gespielt“, sagte sein Kollege Thomas Schaaf über ein Spiel, das Sammer als „sehr gut“ einstufte. Die Borussen hatten Eindruck hinterlassen. Frank Verlaat, Bremens Abwehrchef: „Dortmund war stärker als Leverkusen oder die Bayern.“ Beide hatten zuletzt im Weserstadion verloren.

Vielleicht doch noch „Weihnachtsmeister“?
Der BVB nicht. Trotz der Ausfälle von Amoroso und Evanilson, deren Einsatzchancen Sammer vor dem letzten Spiel des Jahres am Dienstag in Nürnberg als minimal bezeichnete, trotz des Ausfalls von Heinrich, der aufgrund einer leichten Gehirnerschütterung zur Pause in der Kabine bleiben musste. „Der Punkt ist etwas wert, wenn wir in Nürnberg nachlegen“, so Sammer. „Dort sind wir Favorit“, stellt Reuter fest. Und dort fällt die Entscheidung über die Weihnachtsmeisterschaft.

Leverkusen muss parallel in Wolfsburg ran – dort gewann Bayer noch nie...

Mr.Gent
16.12.2001, 18:17
vom 16.12:
Ohne Heinrich nach Nürnberg

Nach Ferreira Evanilson (Innenbanddehnung im Knie) fällt auch dessen Vertreter für die rechte Außenbahn am kommenden Dienstag im Bundesliga-Auswärtsspiel in Nürnberg aus.

Jörg Heinrich, der diese Position interimsweise beim 1:1 in Bremen bekleidete, war zur Halbzeit mit einer Gehirnerschütterung ausgeschieden. „Er wird auch in Nürnberg nicht zum Einsatz kommen können“, sagte dazu heute Trainer Matthias Sammer.
Neben Evanilson und Heinrich muss der BVB beim „Club“ auch den zweifachen Torschützen vom 2:0-Hinspiel-Sieg, Marcio Amoroso, aufgrund einer Fußverletzung ersetzen.


vom 16.12:
Erster Punktgewinn nach Rückstand

Erstmals in der laufenden Saison punktete der BVB in einem Bundesligaspiel, in dem er mit 0:1 in Rückstand geraten war. Dies ist umso bemerkenswerter, weil Bremen in dieser und in der letzten Saison jedes Heimspiel gewann, in der Werder den Führungstreffer markierte.

Mit sieben Auswärtssiegen, einem Remis und einer Niederlage stellte der BVB einen neuen Hinrunden-Rekord in der Bundesliga-Historie auf. Die bisherige Bestmarke lag bei sechs Siegen.
In Bremen waren die Schwarzgelben - statistisch - vor der Pause das schwächere Team und gewannen bis dahin nur 45 Prozent der Zweikämpfe. In Spielhälfte zwei setzten sie sich in 55% der Duelle durch.


vom 16.12:
Er trifft und trifft und trifft
Ewerthon erzielte schon sein fünftes Auswärtstor, kein Bundesligaspieler war in dieser Saison in fremden Stadien öfter erfolgreich als der Brasilianer. Und das, obwohl er die Spiele in Berlin, Rostock und Schalke noch verpasst hatte.

Mr.Gent
28.12.2001, 20:13
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vom 28.12:

Rosicky ist Tschechiens Fußballer des Jahres

Große Ehre für Tomas Rosicky: Der Mittelfeld-Stratege des BVB wurde in seinem Heimatland Tschechien zum "Fußballer des Jahres 2001" gewählt.

Wie die tschechische Zeitung Právo berichtet, konnte sich der 21-Jährige mit 4304 Stimmen knapp vor Pavel Nedved (Rom / 4231 Stimmen) durchsetzen.
Hinter Jiri Jarosik (Sparta Prag) und Milan Baros (Ostrava) landete auf Platz fünf mit Jan Koller ein zweiter BVB-Spieler. Der Stürmer erreichte 1456 Stimmen. Platz sechs ging ebenfalls an einen Bundesliga-Legionär: Vratislav Lokvenc vom 1.FC Kaiserslautern (1358 Stimmen).

Mr.Gent
22.01.2002, 20:20
BVB-TOPNEWS


vom 22.01:

BVB trifft, siegt – und Addo ist wieder dabei!

Fünf Tage vor dem Start in die Frühjahrsserie der Fußball-Bundesliga hat Borussia Dortmund seine „Tor-Allergie“ (O-Ton Micky Stevic) abgestreift und ein kurzfristig anberaumtes Testspiel gewonnen.

Der BVB setzte sich am Nachmittag in einem verkürzten Spiel über zweimal 30 Minuten mit 2:0 gegen den Regionalligisten SG Wattenscheid durch. Wichtiger als das Ergebnis war allerdings die Tatsache, dass die Spieler, „die zuletzt kleine Probleme hatten“, so Trainer Matthias Sammer, und diejenigen, die zuletzt „weniger Praxis“ sammelten, einen „guten Test“ absolvieren konnten.“ Alle anderen trainierten zeitgleich in Dortmund.
„Ich danke unserer medizinischen Abteilung, dass Dede, Ewerthon, Evanilson und Sörensen diesen Test bestreiten konnten“, sagte Sammer: „Das Ergebnis ist unwichtig.“ Angesichts der Tor-Armut in den drei voran gegangenen Spielen interessieren dennoch die Namen der Torschützen: es trafen Stevic und Ewerthon.

Erfreulich auch die Tatsache, dass Otto Addo nach sechsmonatiger Verletzungspause sein Comeback feierte. Der Angreifer, der am 11. Juli 2001 am Kreuzband operiert werden musste, kam in den zweiten 30 Minuten zum Einsatz.

Mr.Gent
22.01.2002, 20:22
BVB-TOPNEWS


vom 22.01:

BVB verpflichtet Roman Weidenfeller

Borussia Dortmund hat den 21-jährigen U 21-Nationaltorwart Roman Weidenfeller zur nächsten Saison verpflichtet.

Das Torwarttalent, bisher beim 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag, kommt ablösefrei zum 1. Juli 2002 nach Dortmund. Der BVB und Weidenfeller einigten sich auf einen bis zum 30. Juni 2006 laufenden Vertrag.




vom 22.01:

Christian Wörns akzeptiert BVB-Angebot

Borussia Dortmund und Nationalspieler Christian Wörns haben sich auf eine Verlängerung des zum Saisonende auslaufenden Vertrages um weitere vier Jahre bis zum 30. Juni 2006 geeinigt.

Der 29-jährige Abwehrspieler akzeptierte das ihm vom BVB vorgelegte Angebot über einen leistungsbezogenen Vertrag.

BVB-Präsident Dr. Niebaum: „Wir freuen uns, dass wir uns mit Christian Wörns geeinigt haben. Mit ihm ist die Kontinuität im Abwehrbereich unserer Mannschaft gewährleistet.“

Christian Wörns kommentierte die Vertragsverlängerung: „Ich habe mich nach reiflicher Überlegung gegen Barcelona und für den BVB entschieden, weil ich sicher bin, mit Borussia Dortmund meine sportlichen Ziele verwirklichen zu können.“

Wörns steht beim BVB seit 1999 unter Vertrag.

Der Aktionär
22.01.2002, 20:25
Das Wörns für dieses bescheidene Gehalt geblieben ist , ehrt ihn :haha:

Mr.Gent
22.01.2002, 20:34
...bescheidenes Gehalt???

Er verdient,nein er bekommt jährlich die bescheidene Summe von 2.500000 € netto überwiesen! :confused:
O je ist das eine arme Sau,in Barcelona hätte er doch viel mehr verdienen...äh bekommen können...!:(

Der Aktionär
22.01.2002, 20:39
Genau das meinte ich ;)
Das macht unseren geliebten Fußball eben kaputt.Ein Kohler war Weltmeister,ein Kämpfer und ein Musterprofi,da kann man drüber wegsehen das so einer mehr verdienen würde,genauso wie Kahn aber Wörns ist für mich ein Durchschnittsspieler der selten herausragende Spiele gemacht hat .

Mr.Gent
22.01.2002, 20:41
Du sagst es,genau so sehe ich das auch! :cool:

Mr.Gent
28.01.2002, 19:26
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Wörns: "Müssen auf uns selbst schauen"

Die Stimmen zum Spiel gegen Berlin.

Matthias Sammer: „Vorbereitungsspiele heißen nicht umsonst Vorbereitungsspiele, sonst wären sie ja Punktspiele. Die Mannschaft war heute körperlich präsent, mit der läuferischem Komponente war ich zufrieden. Wir müssen jetzt konzentriert bleiben und den Sieg relativeren. Denn es gibt noch einige Verbesserungsmöglichkeiten. Hertha hat heute einen guten Eindruck hinterlassen; wir wussten, dass wir diesen Gegner nicht einfach würden beherrschen können. Nach dem 2:0 gab es einige Nachlässigkeiten, und nach dem Anschlusstor haben wir zwei weitere hundertprozentige Chancen zugelassen. Da muss man abgezockter sein. Wenn’s blöd läuft, verliert man das Spiel sogar noch 2:3.“
Christian Wörns: „Ich bin Abwehrspieler, Tore sind für mich nicht so wichtig. Ich freue mich über den Sieg. Am 4. Mai wollen wir ganz oben stehen, doch es wird ein schwerer Weg. Auch Bayern darf man noch nicht abschreiben. Wir müssen nur auf uns schauen und in Wolfsburg nachlegen. Der Sieg gibt Selbstvertrauen.“

Sebastian Kehl: „Die Freiburger Fans waren schon gigantisch, doch hier sind es dreimal so viele. Es herrschte eine riesige Stimmung – vielen Dank an die Fans. Ich war natürlich etwas nervös, das eine oder andere hat noch nicht gepasst. Es fehlt die Abstimmung. Ich werde an mir arbeiten. Wir haben verdient gewonnen und hatten noch etliche Konterchancen, die wir – auch ich – besser nutzen müssen. Der Sieg war sehr wichtig, weil man nach einer Pause nie weiß, wo man steht. Insgesamt haben wir heute recht wenig Torchancen zugelassen. Das spricht für die Abwehrspieler, die allesamt ohne Absicherung gegen den Mann spielen mussten.“

Mr.Gent
28.01.2002, 19:28
BVB-TOPNEWS

vom 28.01:

Matthias Sammer: Nachlassen nicht erlaubt

Der Sieg gegen Hertha BSC Berlin ist für BVB-Cheftrainer Matthias Sammer abgehakt. "Wir haben ordentlich, aber nicht überragend gespielt", erklärte der 34jährige am Montag im Gespräch mit dem Fernsehsender SAT 1.

"Nachlassen ist nicht erlaubt", warnte Sammer vor dem nächsten Bundesligaspiel am Samstag, 2. Februar, beim VfL Wolfsburg. Die "Wölfe" hätten in den letzten Heimspielen bärenstark gespielt und seien durch die Niederlage beim FC St. Pauli zusätzlich gereizt.

Persönliche Freude habe er über die beiden Tore von Jan Koller empfunden, betonte der BVB-Trainer. Und auch für den langen Tschechen seien seine Torerfolge eine innere Genugtuung gewesen. Erneut habe Koller mit seinem großen Aktionsradius seinen Wert für die Mannschaft bewiesen.

Als professionell und lobenswert bezeichnete Sammer die Einstellung der Spieler, die beim Hertha-Spiel auf der Bank saßen. Er nannte namentlich Jürgen Kohler und Micky Stevic, die durch ihre vorbildliche Haltung zusätzliche Kraft in die Mannschaft getragen hätten.

Die Entwicklung von Marcio Amoroso, der wieder voll ins Training eingestiegen ist, will der BVB-Trainer in dieser Woche genau beobachten und dann nach Rücksprache mit der medizinischen Abteilung entscheiden, ob der Brasilianer in Wolfsburg wieder zum Kader gehören wird.

Der Aktionär
31.01.2002, 17:09
31.01.2002 09:00


Borussia Dortmund verlängert Vertrag mit Lars Ricken


Die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA teilte am Donnerstag mit, den zum
30.06.2003 auslaufenden Vertrag mit Nationalspieler Lars Ricken vorzeitig
um vier Jahre bis zum 30.06.2006 verlängert zu haben.
Wie Borussia weiter bekannt gab, konnte mit dem 25-jährigen Nationalspieler ein
weiterer Stammspieler längerfristig an den Verein gebunden werden. Ricken stammt
aus der eigenen Jugend von Borussia Dortmund und bestritt 1995 sein erstes
Bundesligaspiel für den BVB.

Mr.Gent
31.01.2002, 19:59
Das nenne ich erfreulich,ist es doch das einzige Dortmunder Eigengewächs! :top: :super:

Der Aktionär
04.02.2002, 18:51
04.02.2002 14:35
Quelle: dpa


Fans entschieden über künftiges Outfit der BVB-Profis


Die Fußball-Profis von Borussia Dortmund kleiden
sich in Zukunft nach dem Willen ihrer Fans. Eine Umfrage unter den
Anhängern des Bundesliga-Tabellenführers im Internet führte zu dem
Resultat, dass die Mannschaft ab der kommenden Saison in einem gelben
Trikot mit schwarzem Brustring aufläuft. In einer im deutschen Sport
wohl einzigartigen Meinungsbildung entfielen 30 Prozent von insgesamt
42 523 abgegebenen Stimmen auf diese Variante. Insgesamt konnten die
Anhänger aus sieben Trikot-Vorschlägen auswählen. Komplettiert wird
die neue Dienstkleidung durch eine schwarze Hose (52 Prozent) und
schwarzgelb-geringelte Stutzen (39 Prozent).

Diese neue Trikot-Kombination wird die Mannschaft in der Saison
2002/2003 bei den Heimspielen tragen. Premiere hat sie bereits im
letzten Saison-Heimspiel am 4. Mai gegen Werder Bremen. Auswärts
sollen die BVB-Profis weiterhin in der aktuellen Arbeitskleidung
antreten. Willi Kühne, Geschäftsführer der BVB-eigenen
Ausstattungsfirma goool.de, gewann der Aktion positive Seiten ab:
«Dabei sind bemerkenswerte Vorschläge gemacht worden, die wir in
unsere Überlegungen für das nächste Jahr einfließen lassen werden.»

Mr.Gent
04.02.2002, 22:57
BVB-TOPNEWS

vom 04.02:

BVB Dritter in der europäischen "Computer-Tabelle"

In der vom kicker-Sportmagazin veröffentlichten "Computer-Tabelle" belegt Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund derzeit den dritten Rang.

Angeführt wird das Klassement von AEK Athen und Galatasaray Istanbul. Leverkusen ist Vierter, Liverpool Fünfter vor dem FC Bayern München. Real Madrid, FC Barcelona, Celtic Glasgow und AS Rom folgen auf den weiteren Plätzen.
In der Erläuterung heißt es: "Länder auf den Plätzen 1 bis 8 der UEFA-Fünfjahres-Wertung 2001 gehören in die Kategorie I, Länder auf den Plätzen 9 bis 21 in die Kategorie II und die Länder auf den Plätzen 22 bis 51 in die Kategorie III. Die Anzahl der in der nationalen Meisterschaft errungenen Punkte wird durch die Anzahl der absolvierten Spiele dividiert und anschließend bei Ländern der Kategorie I mit 20, bei Ländern der Kategorie II mit 15 und bei Ländern der Kategorie III mit 10 multipliziert."

Außerdem werden Punkte für das Abschneiden im nationalen Pokal und im Europacup verteilt: "Wie bei der Berechnung der UEFA-Fünfjahres-Wertung gibt es für einen Sieg zwei, für ein Unentschieden einen Punkt. Alle Spiele der Qualifikation werden nur zur Hälfte gewertet. Zusätzlich gibt es für das Erreichen der Vorrunde der Champions League sowie für den Einzug ins Viertelfinale, Halbfinale und Endspiel beider Wettbewerbe einen Bonuspunkt. Alle erzielten Punkte werden addiert und anschließend mit 2 multipliziert."

Mr.Gent
04.02.2002, 22:58
BVB-TOPNEWS

vom 04.02:

Gegen Rostock Eindruck korrigieren

Borussia Dortmund bangt vor dem Bundesliga-Heimspiel am Mittwoch gegen den FC Hansa Rostock weiterhin um Lars Ricken und Tomas Rosicky.

„Ich hoffe, dass sich beide einsatzbereit zurückmelden“, erklärte Sportmanager Michael Zorc heute Mittag und taxierte die Einsatzchancen der beiden Mittelfeldspieler auf „50 zu 50“. Rosicky hatte sich am Samstag beim 1:1 in Wolfsburg eine Verhärtung im Bereich der Oberschenkelmuskulatur zugezogen, Ricken laboriert seit acht Tagen an einem Bluterguss im Oberschenkel.
Um den schlechten Eindruck vom Samstag zu korrigieren, kommt es den BVB-Profis gelegen, dass bereits am Mittwoch wieder gespielt wird. „Wir haben in Wolfsburg nicht zu unserem Spiel gefunden, keinen Druck entwickelt“, gesteht Kapitän Stefan Reuter ein, verweist darauf, „dass solche Spiele im Verlauf einer Saison immer wieder mal vorkommen“, freut sich stattdessen über den gewonnenen Punkt („Jens Lehmann hat ihn gerettet“) und fordert: „Spiel abhaken, nach vorne blicken.“

Hansa mit drei Auswärtssiegen
Mit Rostock kommt eine Mannschaft ins Westfalenstadion, die schon drei Auswärtssiege einfuhr (mehr als Berlin, genauso viele wie Schalke), in Leverkusen (0:2) lange ein 0:0 hielt, nach dem wichtigen 1:0-Sieg vom Sonntag über St. Pauli (Torschütze Hirsch in der 82. Minute) ein Sechs-Punkte-Polster zu den Abstiegsplätzen aufgebaut hat und dementsprechend unbelastet aufspielen kann.

Zorc will eine „klare Leistungssteigerung“ sehen, nachdem am Samstag „80 bis 90 Prozent der Mannschaft unter ihren Möglichkeiten geblieben“ war und rät jedem Einzelnen, sich auf das persönliche „Leistungspotenzial zu konzentrieren“. Er sagt aber auch: „Es gibt keine Mannschaft, die 34 überzeugende Spiele in Serie abliefert.“ Anknüpfen an die Partie gegen Berlin, heißt die Zielsetzung, die auch Reuter formuliert: „Da haben wir uns viele Tormöglichkeiten heraus gespielt.“

Reuter: „Tabellenführung behaupten!“
Gedanken an München, Schalke und Leverkusen, die drei Gegner nach Rostock, sind verboten. Zorc erinnert daran: „Für alle, die es vergessen haben: Auch gegen Hansa werden drei Punkte vergeben.“ Gleichwohl ist die Tabellenführung „Ansporn, oben zu bleiben“ (Reuter). „Wir wollen und müssen Rostock schlagen, um als Tabellenführer nach München zu fahren“, so der Kapitän.

Die Tatsache, dass mit Ewerthon, Rosicky, Wörns, Stevic, Amoroso und Kehl sechs Akteure mit vier Gelben Karten vorbelastet sind, darf ebenfalls keine Rolle spielen. „Das muss man in Kauf nehmen“, will Reuter von Zurückhaltung im Zweikampf nichts wissen.

Der Tabellen-Dreizehnte Hansa Rostock wird am Mittwoch nur von rund 500 mitgereisten Fans unterstützt – verständlich angesichts der weiten Reise. Die Abendkassen sind auf jeden Fall geöffnet, noch 9.500 Karten sind zu haben.

Mr.Gent
04.02.2002, 23:00
BVB-TOPNEWS

vom 04.02:

Einigung mit Lehmann in Sicht

Jens Lehmann und Borussia Dortmund stehen offenbar kurz vor einer Verlängerung des im Juni auslaufenden Vertrages.

Während eines Gesprächs in der vergangenen Woche „wurde von beiden Seiten betont, das Vertragsverhältnis fortsetzen zu wollen“, berichtete Sportmanager Michael Zorc. Eine weitere Verhandlungsrunde mit dem National-Torhüter steht in Kürze an.

Mr.Gent
09.02.2002, 21:48
BVB-TOPNEWS

vom 09.02:

Sammer: "Nicht selbstverständlich, dass man hier so auftritt"

Locker und gelöst präsentierte sich Matthias Sammer nach dem Schlusspfiff im Olympiastadion. Er wirkte zufrieden, mehr mit der Leistung seiner Elf als mit dem Ergebnis, das er „gerecht“ nannte.

Meisterlich präsentierten sich die Schwarzgelben in einem „sehr guten Spiel“, so Sammer, in der er seine Elf „etwas befreiter“ sah, mit der „besseren Spielanlage. Es ist nicht selbstverständlich, dass man hier so auftritt.“ Die „spielerische Überlegenheit“ des Tabellenführers erkannte auch Ottmar Hitzfeld an und erklärte: „Dortmund ließ den Ball besser laufen und trat selbstbewusster auf – wie ein Tabellenführer.“ 56 Prozent an gewonnenen Zweikämpfen und 55 Prozent Ballbesitz unterstrichen das Kräfteverhältnis in einem vor allem in der zweiten Halbzeit sehenswerten Fußballspiel.
Die erste Prüfung hat der BVB mit Bravour absolviert. „Jetzt kommt es darauf an, wie wir uns gegen Schalke präsentieren“, sagte Sammer. Derweil nahm Jens Lehmann die Schuld am Gegentor und an den beiden verlorenen Punkten auf seine Kappe. Vor Elbers Ausgleich hatte er „Leo“ gerufen und damit für Jürgen Kohler das Signal gegeben, sich aus der Situation heraus zu halten. „Wenn ich den Ball halte, gewinnen wir das Spiel.“

Enttäuscht waren auch Jörg Heinrich und Tomas Rosicky: Aufgrund muskulärer Beschwerden können beide an den Länderspielen in der kommenden Woche nicht teilnehmen. (br)

Mr.Gent
10.02.2002, 16:49
BVB-TOPNEWS

vom 10.0

Heinrich: Muskelfaserriss

Mittelfeldspieler Jörg Heinrich hat sich im Bundesligaspiel beim FC Bayern (1:1) einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen.

Der Nationalspieler musste seine Teilnahme am Länderspiel am Mittwoch in Kaiserslautern gegen Israel absagen und wird auch gegen Schalke nicht mitwirken können. Heinrich hofft nach eigener Aussage jedoch auf sein Mitwirken im UEFA-Cup-Spiel am 21. Februar in Lille.
Erneut über muskuläre Beschwerden im Oberschenkel klagte Tomas Rosicky. "Es ist die gleiche Sache wie vor einer Woche in Wolfsburg", sagte der Tscheche. Dort hatte er sich eine "Verhärtung" zugezogen. Rosicky reist nicht mit der tschechischen Nationalmannschaft zu einem Turnier nach Zypern, sondern wird sich stattdessen in Dortmund behandeln lassen. "Gegen Schalke", sagte Rosicky, "müsste es wieder gehen."

Mr.Gent
12.02.2002, 20:13
BVB-TOPNEWS

vom 12.02:

Dr. Wack leitet BVB : Schalke

Dr. Franz-Xaver Wack aus Biberbach (Bayern) ist Schiedsrichter des Bundesligaspiels Borussia Dortmund : Schalke 04 am Samstag, 16. Februar, 15.30 Uhr, im Westfalenstadion.

Der 36-jährige Zahnarzt ist bereits seit sechs Jahren in der Bundesliga im Einsatz und seit 2000 auch FIFA-Schiedsrichter. Seine Assistenten an der Seitenlinie sind Günter Perl und Jan-Hendrik Salver.

Dr. Wack leitete in dieser Saison bereits das Heimspiel des BVB gegen Wolfsburg (4:0) sowie in der letzten Saison das Auswärtsspiel in Cottbus (4:1) und das Heimspiel gegen den HSV (4:2)




vom 12.02:

Victor Bernardez im BVB-Probetraining

Zu einem einwöchigen Probetraining hält sich zur Zeit Victor Bernardez bei Borussia Dortmund auf.

Der 20-jährige Abwehrspieler kommt aus Honduras (Mittelamerika) und ist Mitglied der Nationalmannschaft seines Landes.

Mr.Gent
17.02.2002, 17:51
BVB-TOPNEWS

Sammer: „Zwei Punkte zu wenig“

Zwei der drei Härteprüfungen liegen hinter Borussia Dortmund, wie schon in der Hinrunde hat der BVB gegen Meister und Vizemeister nicht gewinnen können. Nach den Herbst-Niederlagen gegen Bayern München (0:2) und Schalke 04 (0:1) steht jetzt zweimal ein 1:1.

Wichtiger als die Resultate ist für Jens Lehmann die Erkenntnis, dass „wir zwei Spitzenmannschaften zweimal hintereinander dominiert haben“. Zwar trauerte er dem durchaus möglichen Sieg gegen seinen Ex-Klub hinterher („Wir hatten viele gute Chancen, haben aber leider nur ein Tor erzielt“), wichtiger als der Ausgang des Spiels gegen Schalke sei aber, „dass wir am Ende oben stehen“.
Platz eins hat der BVB dank St. Paulis später Schützenhilfe gegen Leverkusen (2:2) verteidigt und reist mit zwei Punkten Vorsprung am kommenden Sonntag zum „Endspiel“ in die BayArena, muss dort aber auf Tomas Rosicky verzichten, der heute eine umstrittene Gelbe Karte sah, seine fünfte. Diese zieht automatisch eine Sperre nach sich. „Es war mein erstes Foul – und dafür gleich Gelb?“, sagte und fragte der junge Tscheche, der von den Premiere-Zuschauern zum „kick-star“ gewählt wurde und auch nach Meinung der Journalisten bester Borusse war in einem rassigen Derby: „Wir hatten viele Chancen und hätten einige davon nutzen müssen. Schade, dass wir nicht gewonnen haben.“

Dortmund in allen Belangen überlegen

„Es war ein glücklicher Punkt“, gab Schalkes Trainer Huub Stevens zu, „aber unentschieden ist nun mal unentschieden.“ Der BVB hatte laut ran-Datenbank „in allen Spielabschnitten die Mehrzahl der Ballkontakte, war torgefährlicher, zweikampfstärker und passsicherer. Allein die Schlussoffensive mit 8:1 Torschüssen in der letzten Viertelstunde spricht Bände. Gegen eine meist intakte Schalker Viererkette gelang es den Dortmundern, insgesamt 29 Torschüsse abzugeben und damit einen neuen BVB-Torschussrekord für die laufende Saison herauszuschießen.“

61 Prozent an gewonnenen Zweikämpfen sind ein überragender Wert. Stefan Reuter (75%), Sebastian Kehl (73%), Christoph Metzelder (68%), Tomas Rosicky (65%) und Lars Ricken (62%) liegen dabei zum Teil deutlich vor dem besten Schalker, Tomasz Waldoch (60%). In der Rangliste der besten Zweikämpfer stehen auf den ersten sechs Plätzen ausschließlich Borussen, ebenso bei den sicheren Passspielern (angeführt von Rosicky, +36). Auch bei den Torschüssen gehen die Plätze eins bis vier – angeführt von Jan Koller (9) – an Schwarzgelb.

Koller stark, aber glücklos

„Je länger die Partie dauerte, desto gefährlicher wurde Jan Koller“, heißt es in der Analyse von sport1.de: „Zu einem Tor reichte es am Ende zwar nicht, obwohl er sich in der Spitze immer wieder anbot. Neunmal schoss oder köpfte er Richtung Schalker Tor, so oft wie nie zuvor in dieser Saison in einem Spiel. Alle Schalker zusammen brachten genauso viele Torschüsse zu Stande wie Koller. (...) Ebbe Sand muss sich geradezu im Sand vergraben, sollt es jemand wagen, seine Leistung mit der des BVB-Stürmers Jan Koller zu vergleichen. War Koller an 13 Torschüssen beteiligt, so steht beim Dänen bei Torschüssen und Torschussvorlagen eine Doppel-Null.“

„Wir haben die größere Aktivität gezeigt, wir hatten die größeren Chancen und haben deshalb zwei Punkte zu wenig“, fasste Matthias Sammer seine Sicht des – zum Teil einseitigen – Spiels zusammen: „Wir haben Schalke in der ersten Halbzeit klar beherrscht.“

Dem Schalker Führungstreffer sei „ein blöder Fehler im Zentrum“ voraus gegangen. „Jens hat zuvor gut reagiert, Oude Kamphuis sensationell abgeschlossen“, meinte Sammer. „Ich war wohl nicht schnell genug, deshalb bin ich auch kein Stürmer“, nahm Lehmann das „blöde Tor“ mit Humor. Schon auf dem Weg in die Halbzeitpause hatte er dem Schalker Torschützen gesagt: „Damit hast Du Dein Glück für eine gesamte Saison verbraucht.“

Erst Lille, dann Leverkusen
Es reichte zwar nicht zum ersten Bundesliga-Sieg nach 0:1-Rückstand seit dem 21. August 1999 (2:1 gegen Wolfsburg), aber immerhin ist die Mannschaft „nicht auseinander gebrochen“, so Sammer. „Sie hat insgesamt sehr engagiert gespielt.“ – „Wir hätten’s verdient gehabt“, ergänzte Lehmann, der also weiterhin auf einen Dreier gegen seinen früheren Verein wartet, und traurig feststellte: „Schalke hatte doch eigentlich nur diesen einen Schuss.“

Der Borussia den Sieg raubte, aber eben nicht die Tabellenführung. Die gilt es am Sonntag in Leverkusen zu verteidigen. Zuvor aber steht am Donnerstag das Achtelfinal-Hinspiel im UEFA-Pokal bei OSC Lille an. Mit Rosicky, erstmals mit Ewerthon, aber ohne Sebastian Kehl. Der Mittelfeldspieler war in dieser Saison schon mit Freiburg international aktiv.
Boris Rupert

Mr.Gent
20.02.2002, 21:59
BVB-TOPNEWS

vom 20.02:

Kohler erwartet „keinen einfachen Arbeitstag“

Aus Lille berichtet Boris Rupert

Recht holprig waren Start und Landung auf dem Weg nach Lille. Die Turboprop-Maschine „ATR72“ der Eurowings hatte mit Turbulenzen und starken Gegenwinden zu kämpfen. Der 70-minütige Flug nach Nordfrankreich vermittelte der Mannschaft jedenfalls einen Eindruck darauf, was sie morgen Abend erwartet.
„Lille ist eine sehr kompakte, sehr aggressive Mannschaft. Es wird sicherlich kein einfacher Arbeitstag“, sagt Jürgen Kohler. „Wer Champions League geguckt hat, konnte sehen, dass sie knapp die zweite Runde verpasst hat. Man sollte dieser Mannschaft mit Respekt begegnen“, warnt Micky Stevic vor dem Achtelfinal-Hinspiel morgen Abend (20.45 Uhr) im Stade Grimonprez-Jooris.

Matthias Sammer wird die mahnenden Worte sicherlich gerne gehört haben, spricht doch auch er mit viel Respekt von einem „kompakten, sehr disziplinierten“ Gegner, den er mehrfach hat beobachten lassen, der ihn beeindruckt hat: „Die ziehen ihre Linie knallhart durch.“

Ob es schwierig sei, die Mannschaft taktisch auf einen Kontrahenten einzustimmen, dessen Spieler keine bekannten Namen haben, wurde der Trainer heute gefragt. „Oberflächlich betrachtet, vielleicht“, so die Antwort. Das wäre „fehlende Einstellung“ und somit „fahrlässig“.

Deshalb will er auch die Eindrücke des Abschlusstrainings, das um 18 Uhr beginnt, in die Aufstellung mit einfließen lassen. Die Frage nach Heiko Herrlich als Vertreter des gesperrten Jan Koller beantwortete der Coach ebenso ausweichend wie die nach Otto Addo, der für den erkrankten Jan-Derek Sörensen in den Kader rückte. „Es ist absehbar, dass Otto zurück kehrt, doch der eigentliche Zeitpunkt ist ungewiss.“

Denkbar, dass Marcio Amoroso und Otto Addo ein Wechselspiel im Sturmzentrum betreiben. Wenn dem einen die Kräfte schwinden, kommt der andere. Ewerthon auf der Rechtsaußenposition dürfte ebenso gesetzt sein wie Lars Ricken auf dem linken Flügel. Im zentralen Mittelfeld fällt die Entscheidung zwischen Stefan Reuter, Jörg Heinrich, Sunday Oliseh und Micky Stevic. Zwei aus diesem Quartett werden spielen.

Nicht die Aufstellung, sondern die Einstellung werden morgen Abend über Sieger und Verlierer und damit die Chancen aufs Viertelfinale entscheiden. „Zeigen wir die nötige Einstellung, können wir jeden Gegner schlagen“, sagt Micky Stevic und betont: „In den K.O.-Spielen gibt es keine Favoriten.“ Sollte Borussia Dortmund aber das Match so angehen, wie in Kopenhagen, „dann“, sagt Jürgen Kohler, „dann werden wir wahrscheinlich verlieren.“

Die mögliche Aufstellung: Lehmann – Wörns, Kohler (Metzelder) – Evanilson, Stevic (Reuter), Heinrich (Oliseh), Dede – Rosicky – Ewerthon, Amoroso (Herrlich), Ricken.

Der Aktionär
22.02.2002, 15:24
Brisante Stimmung vor Gipfeltreffen - Zorc: «Vollkommener Unsinn»

http://www.mopo.de/news/freitag-22-02-2002--15-29-brisante-stimmung-vor-gipfeltreffen-bayer---bvb,5066732,6611608.html

Mr.Gent
25.02.2002, 20:49
INTERVIEW MIT GERD NIEBAUM

"Langsam platzt mir der Kragen"

Nach dem Debakel in Leverkusen und der verlorenen Tabellenführung war die Wehklage bei Borussia Dortmund groß. Insbesondere BVB-Präsident Gerd Niebaum suchte die Schuld an der Pleite bei allen anderen, nur nicht bei seiner Mannschaft.

...

http://www.spiegel.de/sport/fussball/interview-mit-gerd-niebaum-langsam-platzt-mir-der-kragen-a-184244.html

Der Aktionär
26.02.2002, 11:43
Alles kann man nicht auf den Schiri schieben !
Das Tor von Ewerthon war eins,gut . Aber deswegen muß man nicht 0 - 4 untergehen. Die Rote Karte von Koller war berechtigt.

Ich sage das sich das innerhalb eines Jahres alles ausgleicht. Leverkusen hat in St. Pauli zwei Punkte verloren durch den Schiri jetzt hatten sie bei diesem Abseits Glück aber ich möchte oft nicht in der Haut eines Schiris stecken. Hundert Zeitlupen und Superslowmotion und der Schiri ? Der Linienrichter sieht den Ballführenden Spieler - Pass - Blick zu dem Spieler der den Ball bekommt - nicht mal eine Sekunde - dann Entscheidung Abseits oder nicht !

Ich rege mich genauso auf wenn es Bayern erwischt ,das gehört zum Fußball,weckt Emotionen aber nüchtern betrachtet(dauert drei Tage bei mir nach einem Spiel ;) ) ist es menschlich diese Fehler.

Ein Vollblutfußballer wie Sammer regt sich auf , verstehe ich voll und ganz ,und ich vergleiche ihn mit Uli Hoeneß der nach dem Spiel oft Sachen von sich läßt die er mit einem Abstand von 24 Stunden anders sagen würde.

Mr.Gent
26.02.2002, 21:08
Alles richtig was du sagst Aktionär,trotzdem habe ich mich gewundert warum Kirsten nicht vom Platz geflogen ist,und zwar gleich 2x für das gleiche Vergehen (von hinten) wie bei Koller,höchste Verletzungsgefahr! :(

Der Schiri ist eine arme Sau da gebe ich dir recht,aber eine Regelauslegung die einseitig ausgelegt wird,die den BVB schwächt und dafür aber Leverkusen einen großen Vorteil bringt und spielenentscheitend ist,über so etwas könnte ich mich aufregen! :(:(

Ich sage es nochmal: Will nix verschönen oder verharmlosen,wird das reguläre Tor gegeben,spielt der BVB ganz anders in Leverkusen,die Spielsituation mit der rote Karte wird es auch nicht geben und eine 0:4 Klatsche gleich 3x net!!! ;)

Der Aktionär
26.02.2002, 23:45
Stimmt was Du sagst Gent .
Den Kirsten kennt man ja .Ein bißchen hinterfotzig und immer provozierend.
Der Heimvorteil spielt natürlich auch eine Rolle. Was hat es z.B. in Kaiserslautern schon Elfmeter und Rote Karten gegeben.
Was hätten wir zu reden ,diskutieren und streiten wenn dies alles nicht wäre...:haha:

Stefano
27.02.2002, 09:04
hola,

man sollte auch verlieren können :D:D

Dortmund - Torhüter Jens Lehmann vom Fußball-Bundesligisten BV Borussia Dortmund 09 hat sich in der Nachbetrachtung des verlorenen Spitzenspiels am vergangenen Sonntag bei Bayer 04 Leverkusen (0:4) über eine Ungleichbehandlung beider Teams durch Schiedsrichter Helmut Fleischer beklagt. "Bei einer Gleichbehandlung beider Mannschaften wäre das Spiel anders gelaufen", sagte Lehmann dem Internetservice "fussballprofis.de". Ein Treffer des Brasilianers Ewerthon für die Borussen war beim Stand von 0:0 nicht anerkannt worden. "Das einwöchige Meckern der Leverkusener nach dem Handelfmeter auf St. Pauli hat leider Wirkung gezeigt", meinte Lehmann.

Der Schlussmann der Westfalen befand, dass die Mannschaft von Trainer Matthias Sammer im Gesamtverlauf der Partie "sehr ungerecht" behandelt worden sei. Neben der Nichtanerkennung eines berechtigten Tores beklagte Lehmann vor allem, dass Bayer-Angreifer Ulf Kirsten trotz zahlreicher Attacken im Gegensatz zu BVB-Stürmer Jan Koller nicht vom Platz geflogen sei. "Kirsten, der nach seiner Gelben Karte in der ersten Hälfte unseren Abwehrspieler Christoph Metzelder grob foulte, durfte weiterspielen." Lehmann ist jedoch zuversichtlich, in zwei Wochen die Tabellenführung in der Bundesliga zurückerobert zu haben.

Mr.Gent
28.02.2002, 20:25
BVB-TOPNEWS

vom 28.02:

Fleischer: Ich hätte das Tor geben müssen!

Eingeständnis eines Schiedsrichters: "Ich würde sicher das ,Abseits-Tor' von Ewerthon geben", sagte Dr. Helmut Fleicher heute im Interview mit dem kicker-Sportmagazin über den aberkannten BVB-Treffer zum 0:1 am Sonntag in Leverkusen und fügte hinzu: "Ich muss mich in einer solchen Situation auf den Assistenten verlassen. Wir haben das falsch entschieden."

http://www.borussia-dortmund.de/

Mr.Gent
28.02.2002, 20:30
BVB-TOPNEWS

vom 28.02:

Mit Addo und Oliseh gegen Lille

Mit Otto Addo für den angeschlagenen Lars Ricken und Sunday Oliseh für den ebenfalls verletzten Jörg Heinrich geht Borussia Dortmund ins Achtelfinal-Rückspiel um den UEFA-Cup gegen OSC Lille.

BVB: Lehmann – Evanilson, Wörns, Metzelder, Dede – Reuter, Oliseh – Rosicky – Ewerthon, Addo, Amoroso.
Lille: Wimbée – Michalovski, Fahmi, Cygan, Ecker – Pichot, Bruno Cheyrou, N’Diaye – Sterjovski, Bakari, Brunel.
Schiedsrichter: Domenico Messina (39) aus Bergamo.
Zuschauer: etwa 42.000.
Wetter: regnerisch, etwa sieben Grad.

http://www.borussia-dortmund.de/

Mr.Gent
01.03.2002, 21:01
BVB-TOPNEWS

vom 01.03:

„Siegeswillen und Entschlossenheit!“

Borussia Dortmund hat nur zwei der letzten 20 Pflichtspiele verloren. In Liverpool und in Leverkusen. Doch Statistiken haben oftmals zwei Seiten.

Die andere weist nur zwei Siege aus den letzten zehn Partien auf nationalem und internationalem Parkett aus. Eine „Reihe von Unentschieden“ lassen bei Präsident Dr. Gerd Niebaum die Alarmglocken schrillen. „Die Mannschaft ist gefordert, Siegeswillen und Entschlossenheit zu zeigen“, schreibt er ihr vor den Partien im Westfalenstadion gegen St. Pauli und Mönchengladbach ins Stammbuch. Und weiter: „Heimspiele müssen gewonnen werden, um unsere Ambitionen zu unterstreichen!“
Siege bedingen Tore. Und mit dem Toreschießen haperte es zuletzt. Seit 220 Minuten ist der BVB ohne Erfolgserlebnis in Liga und Europapokal, auch wenn Dr. Niebaum bemerkt: „Wir können nichts dazu, dass die Abseitsregel immer zu Lasten von Borussia Dortmund ausgelegt wird.“ Gemeint ist unter anderem der annullierte Ewerthon-Treffer in Leverkusen.

Auch Rosicky sagt: „Chancen besser nutzen

Dennoch. Gegen St. Pauli müssen die Angreifer wieder einen „Killerinstinkt“ beweisen, fordert der Präsident. „Wir müssen einfach unsere Chancen besser nutzen. Wenn wir führen, geht alles leichter“, sagt auch Tomas Rosicky, der sich mit in der Pflicht sieht: „Gegen Lille habe ich nicht einmal aufs Tor geschossen. Das muss gegen St. Pauli anders laufen.“ Gerade auf dem zu erwartenden nassen Boden will Dr. Niebaum „auch mal Schüsse aus der Distanz“ sehen: „Der Torhüter muss öfter geprüft werden als zuletzt.“ Er hat beobachtet, dass stattdessen „im 16-er immer noch eine Anspielstation gesucht wird“. Oftmals eine zuviel...

Mit einem Punkt Rückstand auf Bayer Leverkusen geht Borussia Dortmund in die letzten zehn Partien. Dr. Niebaum spricht von einer „Play-Off-Runde“ und sagt: „Mannschaft und Publikum wissen, dass wir viel erreichen können.“ International winkt nach dem Erreichen des UEFA-Cup-Viertelfinales gegen Slovan Liberec „das Halbfinale oder mehr“, so der Präsident. „Doch die Leistung, die wir gegen Lille gezeigt haben, wird gegen St. Pauli nicht ausreichen.“ Er sprach von einem in der zweiten Hälfte „stupiden Spiel ohne große Laufbereitschaft“ und vermisste „Dynamik und Aggressivität“. Sein Fazit: „Gegen Lille reichte es, auf 0:0 zu spielen. Gegen St. Pauli müssen wir Tore machen; da muss einfach mehr kommen!“ Die Angriffe dürften nicht mehr „in Unterzahl vorgetragen werden“.

Kehl wieder dabei, Evanilson fehlt

Gegen den Abstiegskandidaten vom Millerntor kehrt Sebastian Kehl ins Team zurück, doch die mit Koller (Gelb-Rot-Sperre), Kohler (Muskelfaserriss in der Wade), Heinrich (Faserriss im Oberschenkel), und Ricken (Oberschenkelverhärtung) ohnehin schon stattlich gefüllte „Vermissten-Liste“ wird mit Evanilson um einen weiteren Stammspieler erweitert.

„Er ist auf dem Weg nach Brasilien“, erklärte Dr. Niebaum am Freitag, „weil sein Vater lebensgefährlich erkrankt ist“. Die Vereinsführung kam der Bitte um Freistellung selbstverständlich nach („Es gibt wichtigeres als Fußball“) und erwartet den Mittelfeldspieler erst Mitte kommender Woche zurück. „Er hätte mit Sicherheit auch den Kopf nicht frei gehabt“, ergänzte der Präsident. Nun weiß man, warum Evanilson gegen Leverkusen nicht so gut drauf war. Gegen Lille spielte er – möglicherweise im Wissen um den anstehenden Flug in die Heimat – jedoch überdurchschnittlich auf.
Boris Rupert

So könnten sie spielen

BORUSSIA DORTMUND: Lehmann – Metzelder, Wörns – Reuter, Stevic, Kehl, Dede - Rosicky – Ewerthon, Herrlich (Addo), Amoroso.
Auf der Bank: Laux – Madouni, Oliseh, Reina, Addo, Sörensen, Odonkor.
Fraglich: niemand.
Es fehlen: Evanilson (familiäre Gründe), Kohler (Muskelfaserriss in der Wade), Heinrich (Faserriss im Oberschenkel), Koller (Gelb-Rot-Sperre), Ricken (Oberschenkelverhärtung).

FC ST. PAULI: Henzler – Amadou, Stanislawski, Gibbs – Berre, Bajramovic, Bürger, Rahn – Meggle – Patschinski, Marcao.
Auf der Bank: Bulat – Baris, Held, Trulsen, Inceman, Kolinger, Kovalenko.
Fraglich: niemand.
Es fehlen: Kientz, Rath (beide Gelbsperre), Adamu (Schien- und Wadenbeinbruch), Scheinhardt (Aufbautraining).

SCHIEDSRICHTER: Lutz-Michael Fröhlich (44) aus Berlin. Gelbsperre droht: Wörns, Stevic, Reuter, Ewerthon, Dede, Amoroso, Kehl.

ZUSCHAUER: Bis Freitag waren 61.000 Tickets verkauft.
STATISTIK: Die letzten Punktverluste gegen St. Pauli gab es im Jahr 1989 mit einem 0:0 im Westfalenstadion (6.5.89) und einem 1:2 am Millerntor (30.11.89).

Der Aktionär
02.03.2002, 20:33
Morgen wieder Tabellenführer ?
Hoffe es für Mr.Gent , hoffe es nicht für Dortmund. ;)

Mr.Gent
02.03.2002, 21:17
Aktionär,die zwei ärgsten Verfolger haben heute Federn lassen müßen,Leverkusen beinahe verloren,ich hoffe der BVB nutzt diese ihm schon wieder gebotene Chance...!

Ähm...,shit-jetzt gibts auch noch einen dritten Verfolger...:( ;)

Der Aktionär
02.03.2002, 21:18
Was soll zuhause gegen St.Pauli daneben gehen ? Tippe 3 - 0.

Mr.Gent
02.03.2002, 21:22
Stimmt,aber solche Spiele sind manchmal die schwersten..,und beim nachlegen tut sich der BVB eh schwer genug! ;)

Bin froh wenns rum ist und wir wieder vorne stehen...:cool:

Mr.Gent
04.03.2002, 18:49
Wie recht ich doch hatte...,und keiner wollte es glauben!!! :(

Mr.Gent
04.03.2002, 18:53
BVB-TOPNEWS

vom 04.03:

Benefizspiel für Dynamo Dresden

Matthias Sammer und Micky Stevic im Einsatz

In Dresden geht es um das Überleben des Traditionsclubs 1. FC Dynamo, der in dramatischen finanziellen Schwierigkeiten steht. Aus diesem Grund gibt es am Montag, 25. März, um 19.30 Uhr in der Hauptstadt Sachsens ein Benefizspiel unter dem Motto „Sache des Herzens“. Im Rudolf-Harbig-Stadion stehen sich die aktuelle Dynamo-Oberligamannschaft und ein „Allstar-Team“ ehemaliger Dynamo-Spieler gegenüber.

Im Allstar-Team stehen u.a. Micky Stevic (Borussia Dortmund), der von 1992 bis 1994 für den 1. FC Dynamo spielte, Ulf Kirsten (Bayer Leverkusen), Olaf Thon und Sven Kmetsch (beide Schalke) und Nico Patschinski (FC St. Pauli).

Betreut wird die Mannschaft von den beiden Trainern Eduard Geyer (Energie Cottbus) und dem aus Dresden stammenden Matthias Sammer (Borussia Dortmund), der dort seine Karriere bei Dynamo startete.

Der Aktionär
04.03.2002, 19:11
Ja Mr.Gent ,Du hattest recht. :top:
Ich hätte meinen Kopf verwettet das der BVB gewinnt ,genauso wie ich mir 100 % sicher bin das Bayern am Mittwoch in Schalke verliert.
Oft hat man so eine Ahnung ,die leider oft eintrifft. :(

Mr.Gent
04.03.2002, 21:31
Denke auch das sie auf Schalke verlieren!

nokostolany
05.03.2002, 10:30
was muß ich denn jetzt langsam vom AKTIONÄR halten ?????

die BAYERN GEWINNEN AUF SCHALKE !!!! :D

das noch nicht mal wegen dem finaleinzug, sondern wegen der schlappe, die sie kassieren mußten......das verlangt nach revange !!! ;)

mein tipp für morgen lautet 1 : 3 (für die bayern versteht sich ) ;)

p.s. BVB....VORNE ???? wann ???? erster spieltag nächste saison vielleicht ! :D

Der Aktionär
05.03.2002, 10:40
@Nok

Sei froh das ich auf Schalke tippe. Warum ?

Ganz einfach .Meistens ist es so wenn ich auf Bayern tippe spielen sie unentschieden oder verlieren.Also was mache ich ,ich wette mit meinen Arbeitskollegen .
5 € habe ich am Samsatg verloren weil ich gegen Bayern getippt habe,10€ habe ich auf Schalke gewettet mit einem Griechen,und 10€ auf Manchester mit einem anderen. Drei mal darfst Du raten was mir lieber ist. Zahlen oder siegen . ;)
Wenn ich auf Bayern tippe ,ob Oddset oder Privat gehts meistens in die Hose .
Muß noch dazusagen das ich absoluter Pessimist bin wenn es um meine Bayern geht.

nokostolany
05.03.2002, 12:27
du must an der börse aber riesige gewinne einfahren.....wenn man bedenkt, wie oft du dann den zahlmeister (gegen die bayern) spielen must !!! :D:D:D

Der Aktionär
05.03.2002, 13:03
Ich würde höhere Beträge wetten wenn die Börse nicht wäre. :wut: :haha:

Der Aktionär
12.03.2002, 20:27
BVB: Drei Profis melden sich zurück

Dortmund - Aufatmen bei Matthias Sammer: Rechtzeitig vor dem Viertelfinal-Hinspiel im UEFA-Cup bei Slovan Liberec hat sich das Krankenlager bei der Borussia gelichtet. Insgesamt drei Profis stehen wieder zur Verfügung.


Jörg Heinrich (Oberschenkelverletzung) und Christoph Metzelder (Wadenprellung) haben ihre Verletzungen überstanden, Tomas Rosicky hat eine Grippe auskuriert. Alle drei konnten bereits wieder am Training teilnehmen und werden in der Partie voraussichtlich von Anfang an spielen. Vor allem Rosicky fiebert dem Spiel in seinem Heimatland entgegen: "Ich will unbedingt spielen", betonte der Mittelfeld-Regisseur der Borussia.



Auch Stürmer Jan Koller und der von einer Oberschenkelverhärtung genesene Lars Ricken sind wieder einsatzfähig. Dagegen muss Mathhias Sammer auf die gesperrten Leonardo Dede und Stefan Reuter und auf den in Europa noch nicht spielberechtigten Sebastian Kehl verzichten.

Eurosport : Karen Seifert

Mr.Gent
19.03.2002, 22:49
„Slovan ist wie ein Haifisch“

Der Journalist aus Tschechien brachte es auf den Punkt. „Borussia Dortmund sollte sich nicht in Sicherheit wiegen. Wenn Slovan im Westfalenstadion ein Tor schießt, dann setzt die Mannschaft gnadenlos nach. Slovan ist wie ein Haifisch.“

Borussia Dortmund ist gewarnt vor dem Rückspiel im UEFA-Cup am Donnerstag (20.30 Uhr) gegen Slovan Liberec. „Wir müssen defensiv ähnlich gut stehen wie im Hinspiel und offensiv einfach mehr tun“, sagt Micky Stevic. Einen Gegentreffer kann sich die Mannschaft tatsächlich nur dann erlauben, wenn auf der anderen Seite mindestens zwei Tore fallen.
„Im Vergleich zum Hinspiel müssen wir uns gewaltig steigern, um in die nächste Runde zu kommen“, sagt Matthias Sammer und fordert auch mental ein Umschalten von Bundesliga auf Europacup ein. „Uns muss bewusst sein, dass Slovan nur einen anderen Namen hat als Real Madrid oder Juventus Turin, aber nicht minder gefährlich ist.“ Der Trainer erinnert daran, dass Liberec „namhafte Klubs“ aus dem Wettbewerb geschmissen hat. Zuletzt Olympique Lyon, das im Vorjahr Bayern München mit 3:0 die Leviten gelesen hatte.

Nachdem er in Freiburg sechs Umstellungen vorgenommen und der Mannschaft somit frisches Blut zugeführt hatte, plant er auch für Donnerstag Veränderungen, allerdings nur leichte. Immerhin hat der Trainer im zentral-defensiven Mittelfeld mit Reuter (starke Leistung in Freiburg) oder Heinrich und den im Hinspiel überzeugenden Oliseh und Stevic mehrere Alternativen. Zudem könnte auch Ricken in eine der Halbpositionen rücken, um das Offensivspiel zu beleben.

Es geht um den Einzug in das Halbfinale eines europäischen Fußball-Wettbewerbes. „Das muss allen, der Mannschaft, dem Publikum und dem Umfeld, bewusst sein“, predigt Sammer und hofft natürlich, dass Fans und Spielern der Doppelpass gelingt.

Denn Liberec will mehr. Der „Haifisch“ setzt auf ein 1:1. „Das würde reichen, um weiter zu kommen“, sagt Trainer Ladislav Skorpil. Nach dem 0:0 im Liga-Spiel am Sonntag in Olmütz gab er seiner Mannschaft bis heute Abend frei, damit sie sich von der Dreifachbelastung mit UEFA-Cup, Liga und Pokal erholen könne.

In Olmütz agierte sein Team weitgehend dominant, verpasste aber das Siegtor (und damit den Gleichstand mit Tabellenführer Prag), obwohl der Ball bis zum gegnerischen Strafraum gut lief. Beobachter rechnen mit der gleichen Aufstellung wie im Hinspiel. Denkbar ist aber auch, dass Pavel Capek als rechter Verteidiger oder im rechten Mittelfeld neu ins Team kommt. Geschont wurde am Sonntag nach langer Verletzungspause Innenverteidiger Jozef Valachovic, der gegen den BVB sein Comeback gefeiert hatte. (br)





vom 19.03:
Entschuldigung von Jens Lehmann

Jens Lehmann, Torhüter von Borussia Dortmund hat am heutigen Dienstag, 19. März, folgende Erklärung abgegeben:

Ich möchte mich für mein Verhalten während des Spiels SC Freiburg gegen Borussia Dortmund entschuldigen.

Ich habe im Affekt gegen Soumaila Coulibaly nachgetreten, weil ich dachte, er hätte mir meine Kniescheibe gebrochen. Noch während ich trat, wollte ich meinen Fuß zurückziehen, weil ich sah, dass es dumm von mir war zu treten. Es war leider schon zu spät.

Ich möchte mich ganz besonders bei den Freiburger Zuschauern entschuldigen, bei Soumaila Coulibaly und Herrn Volker Finke habe ich mich schon entschuldigt.

Bei meinen Mannschaftskameraden von Borussia Dortmund habe ich mich für mein Verhalten ebenfalls entschuldigt. Ich werde eine Geldspende an das Friedensdorf in Oberhausen entrichten.

Jens Lehmann




vom 19.03:
Braschi leitet BVB : Liberec

Der Italiener Stefano Braschi ist Schiedsrichter des Viertelfinal-Rückspiels im UEFA-Cup zwischen Borussia Dortmund und Slovan Liberec, das am Donnerstag, 21. März, im Westfalenstadion (20.30 Uhr) ausgetragen wird.

Der 44-jährige Handelsagent aus Barberino di Mugello ist seit 1996 als internationaler Referee im Einsatz.

In dieser Saison war Braschi bereits bei einem internationalen Spiel des BVB im Einsatz. Im Oktober 2001 leitete er das Champions League-Spiel gegen Boavista Porto (2:1) im Westfalenstadion.

Am kommenden Donnerstag sind seine Assistenten an der Seitenlinie seine Landsleute Vincenzo Mitro und Aniello di Mauro. Vierter Offizieller ist Roberto Rosetti.

Der Aktionär
20.03.2002, 18:46
"BVB-Fieber" vor dem Halbfinaleinzug

Dortmund - Als Cup der Verlierer wurde er einst tituliert - der UEFA-Pokal steht weiterhin im Schatten der prestigeträchtigeren Champions League. Borussia Dortmund will davon indes nichts wissen, sondern mit einem Sieg über Slovan Liberec ins Halbfinale einziehen.


Ein Sieg muss dann her nach dem 0:0-Remis in Tschechien. So einfach wie gegen Lille kann sich der BVB gegen Liberec nicht ins Halbfinale mogeln. Präsident Dr. Niebaum spricht denn auch von einem Match "mit historischer Bedeutung". Für die Borussia-Fans scheint die Halbfinal-Teilnahme dagegen bereits beschlossene Sache. Das Thema Lehmann beherrscht Denken und Handeln der schwarz-gelben Anhänger.


Nach der Sperre seitens des DFB und der Geldstrafe vom Klub fordern die BVB-Fans, die Vertragsverlängerung mit dem ungeliebten Nationalkeeper neu zu überdenken. Sportdirektor Zorc "geht das Thema jedoch langsam auf die Nerven." Der ehemalige Borussen-Kapitän fordert, dass "Jens von den Fans unterstützt wird. Schließlich ist er noch immer ein Bestandteil unserer Mannschaft."



Auch Lehmann selbst erwartet nicht, "dass die Affäre negative Auswirkungen auf die anstehenden Vertragsgespräche hat." Um die Konzentration endlich auf das bedeutsame Duell mit Liberec zu lenken, fordern Präsident Niebaum und Trainer Sammer unisono: "Das Fieber muss steigen. Ein Verein hat nicht häufig Gelegenheit, in ein Europacup-Halbfinale einzuziehen."



Gegen das 19 Spiele in Folge ungeschlagene Liberec wird noch einmal Lehmann das Tor hüten, da die DFB-Sperre nur für die Bundesliga gilt. Danach soll Ersatzkeeper Philipp Laux die Meisterschaftsträume aufrecht erhalten. Zunächst jedoch wird mit der Rückkehr der in Prag gesperrten Reuter und Dede eine BVB-Elf in Bestbesetzung auflaufen, die an die Mitte der 90er Jahre erzielten Erfolge anknüpfen will.



Nicht nur der sportliche, auch der finanzielle Zugewinn ist bei einem Weiterkommen des teuren Borussen-Kaders von großem Interesse. Das Erreichen des Halbfinales würde weitere vier Mio. Euro in die Vereinskassen spülen. Auch deshalb fordert Matthias Sammer im Rückblick auf das Hinspiel: "Noch so eine Leistung wird nicht ausreichen, um ins Halbfinale zu kommen. Wir müssen uns gewaltig steigern." Wer Sammer kennt, weiß, dass der engagierte Coach hierzu die passenden Worte an sein Team richten wird.

Eurosport : Markus Beims

Der Aktionär
21.03.2002, 11:47
BVB intensiviert Bemühungen um Frings

Mr.Gent
24.03.2002, 18:34
BVB-TOPNEWS

Laux: "Freue mich auf Cottbus"

Wenige Minuten nach dem rauschenden Sieg gegen Liberec richtete Matthias Sammer schon gestern Abend den Blick wieder auf die Bundesliga. „Ich hoffe, dass wir nicht so viel durchatmen. Auf uns wartet ein schweres Spiel.“ Mahnend der Nachsatz: „In der Phase, in der wir uns jetzt befinden, müssen wir alles unseren Zielen unterordnen.“

„Wenn man einen Punkt hinter dem Spitzenreiter rangiert und ganz nach oben kommen möchte, ist es Pflicht, gegen Cottbus zu gewinnen“, betont Sportmanager Michael Zorc vor dem Bundesliga-Heimspiel am Sonntag (17.30 Uhr) gegen den Tabellen-Vierzehnten: „Dass dies aber drei Tage nach einem Europapokalspiel kein Selbstläufer ist, haben wir schon gegen St. Pauli leidvoll erfahren müssen.“
Zorc würde „kein Verständnis“ dafür aufbringen, wenn die Mannschaft „Ehrgeiz und Laufbereitschaft zurückschrauben“ würde: „Sie ist in einer hervorragenden Verfassung, sie kann diesen Rhythmus gehen.“

Die leichten Blessuren, die sich Ricken, Heinrich, Metzelder und Amoroso gestern zugezogen hatten, sollten bis Sonntag auskuriert sein. Mit Kehl kehrt zudem ein wichtiger Spieler zurück, fehlen wird jedoch der Gelb gesperrte Wörns.

Zudem gibt es einen Wechsel im Tor: Für den gesperrten Lehmann rückt Laux zwischen die Pfosten. Der 29-Jährige freut sich „enorm auf das Spiel“, sein 39. in der Liga. Er verspürt schon heute eine „gewisse Anspannung“, stuft diese „als positiv für mich“ ein, stellt fest, dass man im Training den „Wettkampf nicht simulieren“ könne und betont: „Man soll nicht so viel über meine Person sprechen. Ich bin ein Teil der Mannschaft. Um Erfolg zu haben, braucht man bei jedem Spiel noch 17 andere.“

Viermal trug Philipp Laux in der Bundesliga bislang das BVB-Trikot. Jetzt kommen vier weitere Partien hinzu. Wenn die Bilanz ähnlich erfolgreich ausfällt wie in der vergangenen Saison gegen Bremen (0:0), Hamburg (4:2) und Frankfurt (6:1) sowie in der Hinrunde beim 2:1 in Gladbach wird Borussia Dortmund Mitte April nicht nur oben dran sein... (br)

Mr.Gent
24.03.2002, 18:35
BVB-TOPNEWS

Statistiker tippen auf "zu-Null"-Sieg der Borussen

Mit Ausnahme der gesperrten Jens Lehmann und Christian Wörns kann Borussia Dortmund heute am frühen Abend (17.30 Uhr) gegen den FC Energie Cottbus in Bestbesetzung antreten.

Die leichten Fragezeichen hinter Amoroso, Heinrich, Ricken und sehr wahrscheinlich auch Metzelder sollen sich bis zum Anpfiff in Wohlgefallen aufgelöst haben. Nicht zum Kader zählt heute Abend Heiko Herrlich.
Rein statistisch gesehen dürfen die Fans auf einen unangefochtenen Sieg hoffen. Erstens ist der BVB der einzige Klub im Profifußball, gegen den Cottbus noch keinen Punkt holte, zudem gingen sieben der letzten acht Spiele des FC Energie in der Bundesliga „zu Null“ aus. Zuhause siegte Cottbus stets ohne Gegentor, auswärts verlor die Mannschaft ohne eigenen Torerfolg.

Die möglichen Aufstellungen

BORUSSIA DORTMUND: Laux – Metzelder (Madouni/Heinrich), Kohler – Evanilson, Reuter (Ricken), Kehl, Dede – Rosicky – Ewerthon, Koller, Amoroso.
Auf der Bank: Kuschmann – Madouni, Heinrich, Stevic, Ricken, Oliseh, Reina, Addo.
Es fehlen: Lehmann (gesperrt), Wörns (5. Gelbe Karte).

FC ENERGIE COTTBUS: Piplica – Beeck, da Silva, Hujdurovic – Schröder, Kaluzny, Akrapovic, Kobylanski – Miriuta – Franklin (Reichenberger/Helbig), Topic.
Auf der Bank: Lenz – Scherbe, Reghecampf, Helbig, Matyus, Latoundji, Thielemann, Reichenberger.
Es fehlen: Sebök (Trainingsrückstand), Feldhoff (Knie-OP).

Headhunter107
14.04.2002, 20:02
Hi Mario,

das war`s !!!!

Der BVB hat uns von der Meisterschaft erlöst :wut:

Amoroso sollte doch jeden Tags die Drops nehmen die er gegen Mailand genommen hat, ohne die bringt er nichts. :flop:

Der Laux hat mal wieder gezeigt das er zu Recht auf die Bank gehört (Danke Jens ):flop: :flop: !

nun ja letztes Jahr fast abgesteigen und nun schon 2ter, aber ( und 100 Mil. ) weniger auf dem Konto.( Peanuts)

Dann werden eben noch 7 Brasilianer dazugekauft!warum nicht die ganze Brasilianische Nationalmanschaft ( kleine Kapitalerhöhung)!

alle anderen können doch als außergewöhnliche Sonderabschreibung geltend gemacht werden

Wäre doch gelacht wenn das nicht klappt oder

in diesem Sinne ""Glückwunsch Toppi""

Mr.Gent
14.04.2002, 20:33
Hi Andreas,:)

ja ich glaube auch,daß es das jetzt endgültig war,obwohl im Fussball ist ja alles möglich.Solange noch die theoretische Chance besteht sollten wir uns auch daran klammern....:cool:

Irgendwie waren die Borussen nicht frisch und agressiv genug,da fehlte zum Schluß der alles entscheidente Pass,auch zu viele Abspielfehler...,und manchmal hatte ich das Gefühl,daß unsere Brasilianer die Kugel ins Tor tragen wolten! :(

Der Aktionär
14.04.2002, 21:42
Ja das war die Entscheidung !

Glückwunsch an Bayer :top:
Hochverdient werden sie Deutscher - Meister :top:
Spielerisch eine Klasse für sich :top:

Tut mir leid für euch Mr.Gent und Headhunter ;)

Headhunter107
14.04.2002, 21:49
Tja 2 gute Spiele pro Saison machen noch keinen Meister !

hi Chris

dafür werden wir aber noch UEFA-CUP-Sieger !:D

und die Bayern spielen auch mal nächstes Jahr im Cup der Looser ( Zitat) :cool:

Der Aktionär
15.04.2002, 12:26
Dann gewinnt mal schön den Cup der Looser . :haha:

Mr.Gent
23.04.2002, 22:42
BVB-NEWS-Meldung


23.04: Dede wieder im Training zurück

Seit dem UEFA-Cup-Spiel in Mailand war er verletzt. Diagnose: Einriss des Meniskus. Heute nahm Dede erstmals wieder am Lauftraining teil.

Nach eigener Aussage fiebert der Brasilaner seiner Rückkehr in den BVB-Kader entgegen: Am liebsten wolle er schon am kommenden Samstag wieder auflaufen, verriet Dede .
Ein Einsatz in Hamburg kommt jedoch wahrscheinlich zu früh. Für die letzte Bundesliga-Begegnung der Saison gegen Werder Bremen stehen die Chancen des 23-jährigen Brasilianers, der am Donnerstag wieder mit dem Balltraining beginnen wird, jedoch nicht schlecht. Damit stünde auch seiner Beteiligung im Endspiel um den UEFA-Cup am 8. Mai in Rotterdam nichts im Wege.

Mr.Gent
23.04.2002, 22:44
BVB-NEWS-Meldung


23.04: Sammer: "Stehen brutal unter Druck"

Seit dem vergangenen Wochenende darf der BVB wieder von der Meisterschaft träumen. Nur noch zwei Punkte trennen die Schwarzgelben von Spitzenreiter Bayer Leverkusen. Nach dem heutigen Lauftraining der Borussen äußerte sich Matthias Sammer zur Dortmunder Situation.

"Nach dem Lautern-Spiel waren wir im Prinizip die Deppen . Jetzt haben wir die Möglichkeit zurückzukommen. Wir sollten uns nicht erlauben, den Dingen ihren Lauf zu lassen und zu meinen, dass jetzt alles schön ist", warnte der BVB-Coach und sagte im Hinblick auf den Liga-Endspurt: "Wir stehen brutal unter Druck. Einerseits, weil wir Meister werden wollen. Andererseits sind unsere Verfolger auch nicht weit weg. Der Druck ist im Moment keinesfalls geringer als vor dem Köln-Spiel. Aber die Tabellenspitze liegt nicht in unseren Händen. Unsere Aufgabe ist es, das Spiel in Hamburg zu bewältigen."
Angesprochen auf die mangelnde Erfahrung seines im Altersdurchschnitt jungen Teams meinte Sammer: "Ich habe Vertrauen in meine Mannschaft. Ich weiß, dass sie sich entwickelt hat, und der Titelkampf ist auch wieder eine Gelegenheit, sich zu beweisen. Die Mannschaft hat sich selbst die Möglichkeit auf die Meisterschaft erhalten. Wir sind selbstständig zurückgekommen, natürlich mit Hilfe des Ergebnisses aus Leverkusen. Aber unsere Aufgabe haben wir mit dem Sieg über Köln zunächst erfüllt. Das war unsere Zielsetzung, und die haben wir geschafft. Das spricht für unser Team."

Mr.Gent
23.04.2002, 22:46
BVB-NEWS-Meldung

23.04: Feyenoord – und die Angst vor Koller

14 Tage vor dem Anpfiff des UEFA-Pokal-Endspiels ist in der Stadt des Ausrichters mit Ausnahme eines erneuten Run auf die Eintrittskarten noch keine allzu große Euphorie zu entdecken.

Locker und gelöst gaben sich eine Hand voll ausgewählter Spieler sowie Trainer Bert van Marwijk anlässlich eines von der UEFA arrangierten Zusammentreffens zwischen Akteuren und Medienvertretern . „Wir haben noch zwei wichtige Spiele in der Liga vor uns. Wir konzentrieren uns darauf, Dritter zu werden, um die Champions League zu erreichen“, meinte Mittefeldspieler Paul Bosvelt.
Gleichwohl kommt auch er täglich mit dem Event am 8. Mai in Berührung: „Ständig werde ich gefragt, ob ich irgendwie noch Karten besorgen kann.“ Heute kamen die letzten 7.000 der rund 48.500 Tickets in den Verkauf – und wurden allein unter Feyenoords 23.000 Dauerkarten-Kunden aufgeteilt. Innerhalb von dreieinhalb Minuten, berichteten die Veranstalter, seien die Tickets in den zahlreichen Vorverkaufsstellen in der Region über die Ladentische gegangen. Zuvor hatten die Leute bis zu drei Nächte vor den Filialen gecampt, um an die begehrten Karten überhaupt heran kommen zu können.

Doch die Spieler reden noch nicht über das Finale am 8. Mai gegen Borussia Dortmund. „Mit dem Kopf sind wir noch mitten in der Liga“, versichert Stürmer-Star Pierre van Hooijdonk. Doch auch er gibt zu, in diesen Tagen noch häufiger als gewöhnlich am heimischen Fernseher die Bundesliga einzuschalten: „Natürlich habe ich das Spiel Dortmund gegen Köln gesehen.“

Eine Frage wurde immer wieder gestellt von den niederländischen Journalisten. Die nach Jan Koller. „Wir kennen ihn gut“, meinte Trainer van Marwijk. Schließlich spielte der Tscheche einige Zeit im nicht weit entfernten belgischen Anderlecht. Es werde schwierig sein, gegen den langen Stürmer zu verteidigen, so der Coach: „Doch ich lasse mir etwas einfallen.“

Fehlen wird Offensivverteidiger Emerton. Das Gnadengesuch wegen einer vermeintlich irregulären dritten Gelben Karte aus dem Halbfinal-Rückspiel gegen Inter Mailand (2:2) wurde von der UEFA abgelehnt. „Das tut Feyenoord weh“, sagten niederländische Journalisten, die trotz des Heimvorteils „ihrer“ Mannschaft die Borussen in der Favoritenrolle sehen: „Niemand in Europa hat damit gerechnet, dass Feyenoord das Endspiel erreichen würde.“

Nun stehen sie aber im Finale. Und wollen es auch gewinnen. Auch wenn sie es nicht laut sagen.

Mr.Gent
06.05.2002, 21:23
BVB-NEWS-Meldung


06.05: Ricken: „Kann Völlers Entscheidung nicht nachvollziehen“

Teamchef Rudi Völler hat den Kader der Nationalmannschaft für die Fußball-WM 2002 in Korea und Japan (31. Mai - 30. Juni) bekannt gegeben.

Lars Ricken fährt nicht mit zur WM.

Insgesamt 23 Akteure stehen im Kader der Nationalmannschaft für die Titelkämpfe in Asien. Während vom frisch gebackenen Deutschen Meister Borussia Dortmund mit Jens Lehmann, Christoph Metzelder, Christian Wörns, Sebastian Kehl und Jörg Heinrich fünf Spieler dabei sind, fehlt der Name von Lars Ricken im vorläufigen Aufgebot.
Der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler reagierte sehr enttäuscht auf die überraschende Ausbootung. „Ich kann die Entscheidung nicht nachvollziehen.“ Teamchef Rudi Völler blieb eine klare Aussage offenbar schuldig. Der 15-malige Nationalspieler über das Telefonat mit Völler: „Es ist ihm schwer gefallen, eine analytische Begründung zu liefern.“ Zumal er, Ricken, „mit Leistung in Vorleistung“ getreten sei.

Enttäuscht sei er, aber nicht deprimiert. „Von einem Schock zu sprechen, wäre zu hoch gegriffen. Ich habe die innere Stärke, meinen Weg zu gehen“, versicherte der Schütze so wichtiger Europapokaltreffer für den BVB. Er setzt nicht darauf, durch die Hintertür doch noch ins Aufgebot zu rutschen und sagt zu seinem Status als „Stand-by-Spieler“: „Für mich zählt nur der Ist-Zustand. Und der heißt: Ich bin nicht dabei.“

Lehmann, Wörns, Metzelder, Kehl und Heinrich dabei
Im Aufgebot fehlen außerdem Frank Baumann (Werder Bremen), Thomas Brdaric (Bayer Leverkusen), Stefan Beinlich (Hertha BSC Berlin), Jörg Böhme (Schalke 04), Ingo Hertzsch (Hamburger SV), Martin Max (1860 München) und Torwart Frank Rost (SV Werder Bremen). Teamchef Völler hatte im Vorfeld persönlich mit den Nationalspielern, die nicht zum WM-Kader gehören, gesprochen und ihnen seine Entscheidung mitgeteilt. Sollte sich vor dem 21. Mai (an diesem Tag muss das deutsche WM-Aufgebot dem Fußball-Weltverband FIFA gemeldet werden) noch jemand aus dem deutschen WM-Aufgebot verletzten, könnte noch einer dieser Kandidaten nachrücken.

Ebenfalls nicht im Aufgebot stehen Jens Nowotny von Bayer 04 Leverkusen und Mehmet Scholl vom FC Bayern München. Nowotny hatte sich im Champions-League-Halbfinale seines Klubs Bayer Leverkusen gegen Manchester United einen Kreuzbandriss zugezogen und wird vorraussichtlich sechs Monate pausieren müssen. Scholl hatte im Vorfeld der WM seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt gegeben.

Ziege ist der erfahrenste Spieler im Team
Erfahrenster Akteur im Team von Rudi Völler ist Christian Ziege vom englischen Premier-League-Klub Tottenham Hotspur mit 64 Einsätzen. Oliver Bierhoff vom französischen Spitzenklub AS Monaco lief bislang 62 mal für die DFB-Auswahl auf und ist mit 33 Treffern erfolgreichster Torschütze im WM-Kader. Kapitän der deutschen Mannschaft ist Torwart Oliver Kahn vom FC Bayern München, der bislang 42 mal im DFB-Gehäuse stand.

Das deutsche WM-Aufgebot:

Tor: Hans Jörg Butt (Bayer 04 Leverkusen), Oliver Kahn (Bayern München), Jens Lehmann (Borussia Dortmund)

Abwehr: Jörg Heinrich (Borussia Dortmund), Sebastian Kehl (Borussia Dortmund), Thomas Linke (Bayern München), Christoph Metzelder (Borussia Dortmund), Marko Rehmer (Hertha BSC), Christian Wörns (Borussia Dortmund), Christian Ziege (Tottenham Hotspur)

Mittelfeld: Michael Ballack (Bayer 04 Leverkusen), Sebastian Deisler (Hertha BSC), Thorsten Frings (SV Werder Bremen), Dietmar Hamann (FC Liverpool), Jens Jeremies (FC Bayern München), Carsten Ramelow (Bayer 04 Leverkusen), Bernd Schneider (Bayer 04 Leverkusen)

Angriff: Gerald Asamoah (Schalke 04), Oliver Bierhoff (AS Monaco), Marko Bode (SV Werder Bremen), Carsten Jancker (FC Bayern München), Miroslav Klose (1. FC Kaiserslautern), Oliver Neuville (Bayer 04 Leverkusen). (ch/br)

Mr.Gent
14.05.2002, 22:54
BVB-NEWS-Meldung

10.05: Finale und Feier in den Medien

Finale verloren – Respekt gewonnen. Mit dieser Formel lässt sich die Reaktion der deutschen Presse auf die Niederlage des BVB in Rotterdam beschreiben.

BORUSSIA online fasst die wichtigsten Passagen zum UEFA-Cup-Endspiel, seinen Begleiterscheinungen und den gestrigen Feierlichkeiten in Dortmund aus den bedeutendsten Tages- und Fachzeitungen des Landes zusammen.
Die Welt: Nach dem Platzverweis in der 31. Minute kämpften die Kollegen für Kohler und konnten sich anschließend zumindest als moralische Sieger fühlen. Trotz der widrigen Bedingungen betrieb Dortmund, für viele ein unverdienter Meister, Werbung für den deutschen Fußball. Gegen die holländische Übermacht auf dem Rasen und den Rängen bot Borussia einen aufopferungsvollen Kampf. „Es war ein Auswärtsspiel, wir wurden benachteiligt“, sagte Manager Michael Meier: „Wir werden bei der Uefa vorstellig werden und klar sagen, dass dies in Zukunft nicht Bestand haben darf.“

Süddeutsche Zeitung: Die 2:3-Niederlage des Deutschen Meisters bei Feyenoord Rotterdam und das Verpassen des Uefa-Cup-Gewinns wurden auf Dortmunds interner Meisterfeier an der Nordsee schnell von der warmen Genugtuung überstrahlt, am Samstag schon den wichtigeren Titel gewonnen zu haben – und obendrein mit dem 60-minütigen Kampf mit zehn gegen elf Spieler im Stadion De Kuip nur knapp an einer heroischen Stunde vorbeigeschrammt zu sein. „Ich weiß, es klingt komisch“, hatte der wenig zerknirschte Trainer Matthias Sammer unmittelbar nach dem Spiel als Trost-Parole ausgegeben, „aber wahrscheinlich ist es für uns besser, dass wir am Ende dieser unglaublichen Saison aus den Träumen gerissen wurden. Es wäre zu früh gekommen für uns.“ So blieben sich Sammer und seine Dortmunder an diesem Fußball-Abend treu. Sammer analysierte wie gewohnt gegen den Strich. Und die BVB-Mannschaft beschenkte beinahe schon in Standard-Manier zunächst den Gegner, um dann mit gewaltiger Aufholjagd an der eigenen Legende zu stricken, das Team zu sein, das man niemals abschreiben kann. „Wir haben heute eigentlich alle fünf Tore selber gemacht“, sagte Sammer. Dann wischte er Zweifel an der Richtigkeit der Nominierung von Jürgen Kohler, der im allerletzten Spiel seiner Karriere einen Elfmeter verursacht und die Rote Karte gesehen hatte, vom Tisch: „So einen Abgang hat ein so großer Spieler wie Jürgen nicht verdient.“

faz.net: Der Zuschlag für das prestigeträchtige Cup-Finale hätte nie an Rotterdam gehen dürfen. Müsste sich die Uefa an den Kosten für den Einsatz der Sicherheitskräfte beteiligen, hätte sie das Match nie in die Risiko-Stadt vergeben. Die Fußball-Funktionäre haben sich zudem viel zu früh im Frühjahr 2001 festgelegt. Anstatt des üblichen neutralen Endspielortes bekam Feyenoord so ein Heimspiel und die radikalen Anhänger eine Bühne für ihr hässliches Spektakel.
Schon bevor der Mord am Rechtspopulisten Pim Fortuyn, der viele Anhänger unter den Feyenoord-Fans hat, die Situation in Rotterdam noch einmal verschärfte, war die Sicherheit das beherrschende Thema. Eingepfercht in das Messegelände „Ahoi“ südlich der Maas, durften sich die BVB-Fans auf das Spiel einstimmen, frei in der Stadt bewegen durfte sich niemand.
Der Gegensatz zum Champions-League-Finale in Mailand vor einem Jahr, wo die Fans von Bayern München und dem FC Valencia friedlich feiernd gemeinsam durch die Straßen zogen, ist eklatant.
Nie wieder Rotterdam. Das ist die einzige Schlussfolgerung, die die Eskalation in der Nacht zulässt. Rotterdam hat keine weitere Chance verdient.

Frankfurter Allgemeine Zeitung: Eigentore haben die Dortmunder an diesem Abend zwar nicht fabriziert, aber sich in erster Linie durch ein paar verlorene Zweikämpfe und andere Schlampigkeiten möglicherweise um einen noch glanzvolleren Lohn für diese Saison gebracht. Nachdem der Rotterdamer Van Hooijdonk mit einem Pfostenschuß schon angedeutet hatte, daß er meisterhaft Freistöße ins Ziel bugsieren kann, vermochten der Dortmunder Torwart Jens Lehmann und seine halbherzige Abwehrmauer gegen den zweiten Versuch des Niederländers zum 2:0 (40.) kurz vor der Pause nichts mehr auszurichten. Die Häufung von Ballverlusten, darunter das unkonzentrierte Vertändeln von Lars Ricken vor dem 3:1 von Feyenoord, verursachten den Schaden. "Im Fußball geht alles so schnell", beklagte Ricken. Wie Kohler gehörte er vor fünf Jahren zu den Helden von München, die den Champions-League-Titel für die Borussia gewannen.

Frankfurter Rundschau: Zudem verfügt Feyenoord in van Hooijdonk über einen Meister des ruhenden Balles. Der lange Stürmer traf nicht nur aus elf und 20 Metern, sondern setzte auch noch einen Freistoß aus weiter Entfernung an den Pfosten. Aufgrund dieser Glanzlichter in der ersten Hälfte ging der Erfolg für Feyenoord in Ordnung. Dennoch hielt es Sammer, den sie im Algemeen Dagblad als "Messias von Dortmund" angekündigt hatten, für „bemerkenswert, dass wir unseren Gegner unter diesen Voraussetzungen an den Rand der Verlängerung gebracht haben". Darunter verstand der 34-Jährige die ungleichen Voraussetzungen eines Auswärtsspiels in der kochenden Atmosphäre des mit 46 000 Fans gefüllten Rotterdamer Stadions „De Kuip", vor allem aber die frühzeitige Dezimierung seiner Mannschaft: „In Gleichzahl", so Sammers Überzeugung, „hätten wir das Feld hier nicht als Verlierer verlassen." Wobei es an der Berechtigung des Feldverweises keinen Zweifel gab. „Ich wusste sofort, was los war", sagte Kohler nach der Partie. „Die Rote Karte war scheiße, ich hätte mir einen anderen Abgang gewünscht. Aber man kann es sich nicht aussuchen." Der Vorstopper der Nation empfand seinen Lapsus als „kleinen schwarzen Fleck auf meiner weißen Weste". Ausgerechnet gegen holländische Mannschaften erlebt der 105-malige Nationalspieler die Tiefpunkte seiner Karriere: 1988, im EM-Halbfinale von Hamburg gegen Marco van Basten, und nun, 14 Jahre später, beim letzten Vorhang in Rotterdam.

taz: „Wir haben große Moral bewiesen", sagte Sammer, "und ich habe Respekt vor der Leistung meiner Mannschaft in der zweiten Hälfte." Mit Beginn dieses Spielabschnitts begann die Borussia Klasse zu zeigen und hörte damit auch dann nicht auf, als das Spiel schon lange vorüber war. Jeder Borusse wurde gefragt, ob man eher gegen die Umstände denn gegen Feyenoord verloren habe, aber keiner ließ sich darauf ein. „Wir sind faire und sportliche Verlierer", fasste Sammer die Parteilinie zusammen, die alle einhielten. "Das ist schlechter Stil, wenn man mit Nachkarten anfängt", sagte etwa Stefan Reuter. Mit „Umständen" meinten die Frager aber nicht nur das Geschehen auf dem Platz. Für viele der 14.000 Dortmunder Fans hatte sich die Reise zum Fußballfest als der befürchtete Horrortrip erwiesen. Die von den Veranstaltern großspurig angekündigten Sicherheitsmaßnahmen waren kaum vorhanden - und betrafen ohnehin nur die friedlichen Gäste. Dortmunder Fans wurden auf der Anreise angegriffen, wie bei einer Verlegung nach Alcatraz ins Stadion gepfercht und während des Spiels mit bengalischen Feuern beworfen.
Vielleicht nahm man beim BVB die Niederlage auch deshalb so gefasst auf, weil bei einem Sieg eine Eskalation der ohnehin feindseligen Stimmung gedroht hätte. In Stilfragen immerhin waren die Dortmunder die Gewinner.

Express: Auch beim Bankett tief in der Nacht im BVB-Hotel „Haus ter Duin“ in Noordwijk stand Jürgen Kohler im Mittelpunkt. Ausgerechnet in seinem letzten Pflichtspiel flog der künftige U-21-Trainer nach nur 31 Minuten nach seiner Notbremse gegen Tomasson vom Platz. Ein unwürdiger Abschied. „Der Schiedsrichter hätte bedenken sollen, dass ein Fußball-Gott Abschied nimmt. Das haben wir vergessen, ihm zu sagen“, scherzte Präsident Dr. Gerd Niebaum.
Trost gab´s von Torschützenkönig Marcio Amoroso: „Diese Rote Karte macht seine Karriere nicht kaputt. Er ist und bleibt ein großer Spieler, national und international.“ Auch Kapitän Stefan Reuter erinnerte daran, dass „der Kokser so viele Spiele für uns gewonnen hat.“
Beim Umzug durch die Dortmunder City war es schließlich der Routinier, der mit den Tränen kämpfte. „Ich hab den Leuten hier meine ganze Karriere zu verdanken“, sagte er gerührt.

kicker: Die Borussia kontrollierte durch große Ballsicherheit das Geschehen, während Rotterdams Aufbau hakte, weil vor allem Tomasson und van Hooijdonk gut abgeschirmt wurden. Kohlers katastrophaler Ballverlust und die folgende Notbremse gegen Tomasson bezahlte der BVB teuer. In Unterzahl übernahm Reuter Tomasson, Ricken rückte weiter zu Bosvelt. Am Geschehen änderte sich nichts. Die Gastgeber bewiesen nur bei Freistößen Torgefahr. Amorosos Tor war der Startschuss in eine furiose zweite Halbzeit. Dortmund brachte die wankende holländische Abwehr mit Kampf und Spielintelligenz an den Rand einer Verlängerung. (...) Zwar hatte der BVB den Pokal verloren. Aber wie sich die Spieler gegen diesen Verlust auflehnten, wie sie Feyenoord trotz Unterzahl in den Schwitzkasten nahmen, wie sie mit Herz und Hingabe bis zum letzten Augenblick anrannten, mit phänomenaler Moral und grandiosem Kampfgeist, das muss selbst denen Respekt abnötigen, die der Borussia eher mit Ablehnung oder Kritik begegnen.

BILD: Die unglückliche UEFA-Cup-Finalniederlage in Rotterdam – keiner sprach mehr darüber. Gestern war ganz Dortmund nur noch im Meisterrausch. (...) 200.000 Menschen völlig jeck auf Borussia. Sie feierten die sechste Meisterschaft. Aber so ging die Post wohl noch nie ab. (...) Den Meister-Helden waren die Strapazen einer durchzechten Nacht anzusehen. Aber so sind eben echte Borussen-Fighter – alle gaben ihr Letztes und feierten mit den Fans richtig ab.

Westfälische Rundschau: Mit nur zehn Spielern raffte sich der BVB zu einer kämpferischen Bravourleistung auf, aber in die Rolle der tragischen Figur schlüpfte Lars Ricken. Indirekt schon am ersten Gegentor beteiligt, unterlief Ricken nach seiner Ausbootung aus dem WM-Kader auch der Fehler, den Tomasson in der 50. Minute zum 3:1 für Rotterdam nutzte. Das Stadion "De Kuip" erlebte einen Krimi, denn Jan Koller wurde mit einem tollen Tor zum erneuten Anschlusstreffer für sein großes Arbeitspensum belohnt (58.).
Zum Ausgleich reichte es nicht mehr - aber Dortmund hatte Rotterdam trotzdem mit fliegenden Fahnen verlassen.

dpa: Ein »Gänsehaut«-Erlebnis war die Meisterfeier in der Dortmunder Innenstadt, die mit einem Empfang durch Oberbürgermeister Gerhard Langemeyer auf dem überfüllten Friedensplatz offiziell zu Ende ging, auch für Mittelfeldspieler Lars Ricken. »Das sind die Momente, in denen man erkennt, wie viel den Leuten der Fußball bedeutet.« Beeindruckt zeigte sich auch der »Torjäger des Jahres« Marcio Amoroso vom »Karneval« in Dortmund. »So etwas habe ich noch nicht erlebt. Ich bin sehr stolz«, freute sich der Brasilianer, der sich mit den Tschechen Jan Koller und Tomasz Rosicky als unermüdliche Stimmungskanonen erwies. Nicht mitfeiern konnten Christoph Metzelder und Sebastian Kehl, die DFB-Teamchef Rudi Völler für das WM-Testspiel in Freiburg gegen Kuwait in die Pflicht genommen hatte.

Mr.Gent
14.05.2002, 22:56
BVB-NEWS-Meldung

14.05: Aktiv-Urlaub bis zum 30. Juni

Sechseinhalb Wochen Ferien, aber nicht reinen Urlaub haben die Profis von Borussia Dortmund in der Sommerpause.

Heute Vormittag verabschiedeten sie sich in alle Himmelsrichtungen. Die Brasilianer Dede, Ewerthon, Amoroso und Evanilson sind auf dem Weg in die Heimat, bzw. werden ihre Flüge im Laufe des Tages antreten. Tomas Rosicky und Jan Koller reisen nach Tschechien. Dort bestreiten sie am Samstag noch ein Länderspiel gegen Italien. „Danach haben auch wir frei“, sagte Koller.
Das Trainergespann gab allen Profis ein ausgewogenes Pflichtenheft mit auf den Weg. Laufeinheiten und Kräftigungsübungen sind bis zum Trainingsauftakt am 1. Juli (10 Uhr) zu absolvieren.

Mr.Gent
14.05.2002, 22:57
BVB-NEWS-Meldung

14.05: Wörns will nur „vertretbares Risiko“ eingehen

Ob Christian Wörns (l.) zu Jörg Heinrich und den anderen DFB-Kickern stößt, ist noch offen.
Drei Tage nach der Operation bei Dr. Eichhorn in Straubing kann der 29-Jährige zwar wieder einigermaßen rund laufen („So sieht’s ganz gut aus“), doch bis Samstag herrscht absolutes Trainingsverbot. Stattdessen wird das Gelenk zweimal am Tag „gelympht, damit die Flüssigkeit raus geht, damit das Knie schlanker wird“. Bei dem Eingriff war der Knorpel geglättet, der Meniskus fixiert und ein Teil des Fettkörpers, der sich wiederholt eingeklemmt und die Beschwerden verursacht hatte, entfernt worden.
„Erst am Wochenende darf ich mit leichtem Lauftraining beginnen“, erklärte Wörns, der „dann abwarten“ muss, „wie das Knie auf die Belastung reagiert.“ Meldungen, wonach es sich bei dem Eingriff um eine Routine-Maßnahme gehandelt habe, konnte der Nationalverteidiger nicht bestätigen: „So einfach geht das nicht.“ Zudem habe er in den vier Wochen zuvor, seit dem Spiel in Kaiserslautern, nur eingeschränkt trainieren können.

Am 22. Mai fliegt die DFB-Equipe nach Japan. Ob er bereit sei, ein Risiko einzugehen, wurde Wörns heute gefragt. Die Antwort: „Ein vertretbares schon...“ (br)

Mr.Gent
14.05.2002, 22:59
BVB-NEWS-Meldung

14.05: BVB verpflichtet argentinischen Nationalspieler

Borussia Dortmund hat den argentinischen Nationalspieler Juan Ramon Fernandez vom Club Estudiantes de La Plata verpflichtet.

Der 22jährige unterzeichnete am Dienstag in Dortmund einen Vertrag bis zum 30. Juni 2007. Die beiden Vereine verständigten sich auf eine Ablösesumme von 1,5 Mio. US-Dollar.
Fernandez absolvierte für Estudiantes 90 Spiele in der ersten argentinischen Liga sowie zwei A-Länderspiele. Er gilt als eines der großen Talente in Argentinien und ist bei Borussia Dortmund eine Alternative für die rechte und linke Außenbahn.

Mr.Gent
14.07.2002, 20:21
BVB-NEWS-Meldung

12.07: Christian Wörns: Eingriff am Knie

BVB-Abwehrspieler Christian Wörns ist am Donnerstag in München beim Kniespezialisten Dr. Erich Rembeck entzündetes Gewebe an einer Sehne des linken Knies entfernt worden.

Nach diesem operativen Eingriff kann Cheftrainer Matthias Sammer in vier bis fünf Wochen wieder mit dem Einsatz des Nationalspielers rechnen.
In einem ersten Trainingsspiel in Österreich besiegte der BVB am Donnerstag im Leibnitz eine steierische Auswahl mit 3:1. Alle drei Tore des Deutschen Meisters erzielte Jan Koller mit einem Hattrick in der ersten Halbzeit. Erstmals trugen die Neuzugänge Roman Weidenfeller und Juan Fernandez das BVB-Trikot. Insgesamt setzte Matthias Sammer 17 Spieler ein.

Mr.Gent
10.10.2002, 21:07
BVB-NEWS 10.10.02


Matthias Sammer: „Vor Amoroso müssen alle Angst haben“

Ein Interview mit Meister-Trainer Matthias Sammer über die derzeitige Situation des BVB führte Thomas Hennecke für den kicker. BORUSSIA online veröffentlicht das Gespräch im Wortlaut.

Kicker:
Borussia Dortmund gewann zuletzt fünf Mal in Folge. Weil Sie Ihre Spieler anhielten mehr zu arbeiten, Herr Sammer?

Matthias Sammer:
Für diesen Prozess sehe ich zwei Gründe. Erst einmal musste eine gewisse Anpassung an die hohe Belastung stattfinden. Und zweitens hat sich ein schärferes Bewusstsein für die Pflichten eines Profis entwickelt..
Haben Sie nachgeholfen?

Sammer:
Bedingt. Im Rahmen der Möglichkeiten eines Trainers.

Wie genau?

Sammer:
Jedenfalls nicht, indem ich alles auf den Kopf stelle oder drei Mal am Tag trainieren lasse. Es ist eine Bewusstseinsfrage bei jedem Einzelnen, was ihm gut tut und was nicht.

Die nackte Punktebilanz nach acht Spieltagen ist identisch mit der des Vorjahres. Befindet sich die Borussia wieder auf Meisterkurs?

Sammer:
Zwischendurch Vergleiche anzustellen, davon halte ich nichts. So etwas ist von zu vielen Faktoren abhängig.

Von welchen?

Sammer:
2001 waren die Voraussetzungen völlig anders. Jetzt hatte ein Teil der Mannschaft nur zweieinhalb Wochen Urlaub, andere sechs Wochen. Ob wir zwei Spiele mehr verloren oder eines weniger gewonnen haben als vor einem Jahr, interessiert mich überhaupt nicht.

Waren die Startvoraussetzungen schlechter als in der Vorsaison?

Sammer:
Ganz sicher. Schon allein deshalb, weil wir mit Marcio Amoroso, Christian Wörns, Lars Ricken, Otto Addo und zeitweise Tomas Rosicky gleich einen Haufen Verletzte zu beklagen hatten. Spieler, die nicht ganz unwichtig sind. So etwas ist völlig untypisch für einen Saisonbeginn.

Am Anfang fehlten Ihrem Team Stabilität und Sicherheit.

Sammer:
Welche Sicherheit sie ausstrahlt, entscheidet eine Mannschaft selbst. Die meiste Sicherheit kann man holen, wenn man topfit ist.

Ist der BVB topfit?

Sammer:
Zumindest hat die Mannschaft Stehvermögen. Doch ein endgültiges Urteil gebe ich erst im Dezember ab.

Warum erst dann?

Sammer:
Ende Oktober und im November geht es ans Eingemachte. Dann werden wir sehen, wie wir mit den Anforderungen umgehen. Dann wird sich zeigen, wie stabil wir sind.

Wollten Sie diesen Prozess beschleunigen, in dem Sie die Borussia defensiver ausrichteten?

Sammer:
Vielleicht, ohne dass ich diesen Vorgang überbewerten möchte.

Stimmt es sie zuversichtlich, dass Sie schon jetzt Platz zwei belegen, obwohl andere spielerisch den stärkeren Eindruck hinterlassen?

Sammer:
Wer denn?

Die Bayern.

Sammer:
Das muss und will ich nicht vergleichen.

In der Meistersaison entzückte Dortmund zumindest anfänglich mit kreativem und fantasievollem Fußball. Heute werden Effektivität und Cleverness hervorgehoben. Sind diese Stilmittel jetzt das Maß aller Dinge?

Sammer:
Die Wahrheit liegt in der Mitte. Voriges Jahr haben wir nicht so gut gespielt, wie man es gemacht hat, und jetzt spielen wir nicht so schlecht, wie es viele sehen wollen.

Mit dem lange fehlenden Amoroso, der bisher nur zu Kurzeinsätzen kam, haben Sie noch ein Ass im Ärmel. Ist die Zeit bald reif für einen Einsatz in der Startelf?

Sammer:
Egal, ob von Anfang an oder nicht: Jeder Gegner muss Angst haben, wenn Amoroso auf den Platz kommt. Er ist immer für ein Tor gut oder für eine entscheidende Aktion.

Ist nach Amorosos Rückkehr ein Ruck durchs Team gegangen?

Sammer:
Das kann die Mannschaft besser beurteilen. Grundsätzlich tut es immer gut, wenn Qualität zurückkehrt.
ch

Mr.Gent
11.10.2002, 21:31
BVB-NEWS-Meldung


Fernandez operiert, Herrlich und Oliseh fraglich

Nach dem Langzeitverletzten Otto Addo (Kreuzbandriss) muss der BVB nun auch auf Juan Ramon Fernandez einige Wochen verzichten.
Borussias argentinischer Neuzugang laborierte seit Tagen an einer Sprunggelenksverletzung. Nachdem alle konventionellen Therapiemaßnahmen keine Besserung bewirkten, musste sich der Argentinier nun von Dr. Rembeck in München operieren lassen. Fernandez fällt voraussichtlich weitere vier Wochen aus.
Heiko Herrlich und Sunday Oliseh plagen sich mit einer leichten Grippe herum und konnten am heutigen Training nicht teilnehmen. Fraglich ist daher auch ihr Einsatz beim morgendlichen Abschiedsspiel für Jürgen Kohler.

Noch keine Nachricht hat BVB-Coach Matthias Sammer bislang von Teamchef Rudi Völler darüber, ob die Dortmunder Nationalspieler beim Abschiedsspiel für Jürgen Kohler mitwirken dürfen. Sammer: „Zunächst einmal habe ich unsere Akteure nicht eingeplant. Schließlich muss die Nationalelf am kommenden Mittwoch ein Punktspiel gegen die Färöer Inseln in Hannover bestreiten. Und das geht natürlich vor. Rudi Völler wird über den Einsatz entscheiden und wir werden uns danach richten.“
ch

Mr.Gent
20.10.2002, 18:44
19.10: Überlegenheit bringt keinen Sieg

Borussia hat mit dem 0:0 gegen Bielefeld zwar den zweiten Platz verteidigt, gleichzeitig aber den Rückstand auf Bayern München von drei auf fünf Punkte vergrößert.

„In der Summe hatten wir zwar ein paar Chancen mehr als der Gegner, doch ich habe eine insgesamt gerechte Punkteteilung gesehen“, kommentierte Matthias Sammer die 90 packenden Minuten im Westfalenstadion, in der seine Mannschaft aber in der Schlussphase zunehmend den Faden verloren hatte.
„Aufgrund der Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben, wäre ein Sieg auch nicht verdient gewesen“, kritisierte der Trainer den Auftritt seiner Mannschaft, die zwar 61 Prozent der Spielanteile und 13:2 Eckbälle verbucht sowie 54 Prozent der Zweikämpfe gewonnen, aber trotz bester Chancen keine Tore geschossen hatte. Sammer: „Wenn ich nicht richtig eingestellt bin, wird es schwierig. Wir haben als Mannschaft nicht gut gespielt.“

„Wir haben zu viele Unentschieden“, sagte Christian Wörns nach dem fünften Remis im neunten Saisonspiel. Der Meister ist zwar als einziges Team noch ungeschlagen, „doch wir hätten schon ein paar Punkte mehr haben müssen“, so Wörns, mit 72 Prozent gewonnener Zweikämpfe erneut durchsetzungsstärkster Borusse: „Dann wären wir in der Tabelle vor den Bayern. Dass es nicht so ist, haben wir uns selber zuzuschreiben.“ (br)

Mr.Gent
20.10.2002, 18:48
19.10: Sammer: „Ich hoffe, ich stehe mit
meiner Selbstkritik nicht alleine da.“

Hart ins Gericht ging Matthias Sammer nach dem 0:0 gegen Arminia Bielefeld mit seiner Mannschaft und sagte mit Blick auf die Champions-League-Partie gegen Eindhoven: „Da werden wir in dieser Form nicht mit einem Punkt nach Hause gehen.“

Herr Sammer, Sie haben sich auf der Pressekonferenz unzufrieden geäußert über den Auftritt Ihrer Mannschaft. Hätten Sie die gleichen Worte benutzt, wenn Bielefelds Torhüter Matthias Hain nicht in gleich fünf Situationen über sich hinaus gewachsen wäre?
Sammer: „Sicherlich hatten wir im Endeffekt bessere Torchancen als der Gegner, doch mir geht es um mehr. Ich kenne meine Mannschaft mittlerweile ganz gut und kann inzwischen erkennen, ob einer ganz klar bei der Sache ist oder nicht. Und ich hatte das Gefühl, dass wir nicht klar gewesen sind. Ich habe es in der 14-tägigen Pause nicht geschafft, die Mannschaft besser auf den Punkt zu bekommen. Ich hoffe, ich stehe mit meiner Selbstkritik nicht alleine da.“
Am Dienstag steht das nächste wichtige Spiel auf dem Programm: In der Champions League geht es gegen den PSV Eindhoven. Was muss in den wenigen Stunden bis dahin getan werden, damit die Partie gegen die Holländer den erhofften Sieg bringt?
Sammer: „Wir dürfen – bei allem Respekt vor Bielefeld – nicht so spielen wie heute. Eindhoven ist ein anderes Kaliber. Da werden wir in dieser Form nicht mit einem Punkt nach Hause gehen.“

Was haben Sie heute primär vermisst?
Sammer: „In aller erster Linie eine klare Spielanlage.“

Gibt es auch positive Aspekte, die Sie aus dem 0:0 gegen Bielefeld mitnehmen?
Sammer: „Ich hoffe, dass wir am Dienstag eine Trotzreaktion zeigen.“

Bielefeld hatte heute nicht allzu viele Chancen, doch die drei Hochkaräter hat Jens Lehmann zunichte gemacht.
Sammer: „Er ist seit Wochen in einer hervorragenden Verfassung, muss aber – und das ist der nächste Schritt, den ich von ihm verlange – versuchen, dies auch auf andere zu übertragen.“

Borussia hat mit fünf Toren die beste Abwehr der Liga, aber nach neun Spieltagen auch nur zwölf Treffer geschossen. Zu wenig für einen Titelverteidiger?
Sammer: „Das vermag ich pauschal nicht zu sagen. Wir hatten auch heute genügend Torchancen, diese aber nicht genutzt. Mit einem Törchen mehr als der Gegner hätten wir heute zwei Punkte mehr auf dem Konto und wären dahingehend zufrieden. Doch mir sind solche Statistiken nicht so wichtig. Mir geht es primär um die Art und Weise.“

Welchen Stellenwert genießt das Spiel am Dienstag gegen Eindhoven. Ist es das apostrophierte „Endspiel“ schon am vierten Spieltag? Mit einem Sieg wäre man schon in der nächsten Runde, sofern Auxerre nicht gleichzeitig in London gewinnt.
Sammer: „Mir geht es – wie gesagt – primär um eine klare Spielanlage. Was die Rechnerei betrifft, mache ich mir ehrlich gesagt weniger Gedanken als die Journalisten.“

Mr.Gent
20.10.2002, 18:50
20.10: Nasenbruch: Metzelder fällt drei Spiele aus


Wie BVB-Pressechef Josef Schneck beim heutigen Sonntagstraining mitteilte, wird Christoph Metzelder der Borussia voraussichtlich für drei Spiele fehlen. Gestern Abend wurde er in Dortmund operiert.

Der Verteidiger war in der gestrigen Partie gegen Bielefeld etwa sieben Minuten vor der Halbzeit unglücklich mit einem Gegenspieler zusammengeprallt (BORUSSIA online berichtete).
„Christoph ist bereits gestern Abend um 21.00 Uhr in den Städtischen Kliniken Nord operiert worden. Mit Erfolg – der Eingriff ist sehr gut verlaufen“, so Schneck. Bei der Verletzung Metzelders, erläuterte der Pressechef weiter, handele es sich nicht, wie zunächst angenommen, um einen Nasenbein-, sondern um einen Nasenbruch, eine Fraktur im unteren Bereich der Nase. Gegen Eindhoven, Werder Bremen und Arsenal wird Metzelder nicht zur Verfügung stehen. Danach, so hofft man, kann er – wie übrigens schon in der letzten Saison - mit einer speziellen Gesichtsmaske wieder auflaufen.
(mk)

Mr.Gent
20.10.2002, 18:52
20.10: Matthias Sammer: „Über Bielefeld müssen wir sprechen“

Zwei Tage vor der Partie gegen Eindhoven gilt alle Konzentration des BVB-Trainers der bevorstehenden schweren Aufgabe in der Königsklasse. Dennoch will er die gestrige Begegnung gegen Bielfeld intern zum Thema machen.

„Ich erwarte nun eine Trotzreaktion meiner Mannschaft“, erklärte Sammer heute: „Schön, dass wir schon am Dienstag Gelegenheit haben, uns für die Leistung gegen Bielfeld zu rehabilitieren. Eindhoven bietet dieses Möglichkeit. Es ist ein ganz, ganz wichtiges Spiel für uns. Wir können in der Tat, wenn wir gewinnen, damit schon die Weichen für die nächste Runde der Champions League stellen. Natürlich ist die Königsklasse ein anderer Wettbewerb als die Bundesliga, dennoch möchte ich die Begegnung gegen Bielefeld auch intern nicht ganz unkommentiert lassen. Darüber müssen wir reden, denn die Einstellung muss stimmen - egal, gegen welchen Gegner.“ (mk)

Mr.Gent
25.10.2002, 17:54
Torsten Frings: "Mein Herz schlägt längst schwarz-gelb"


Torsten Frings ist in diesen Tagen ein begehrter Gesprächspartner. Neulich klopfte sogar das Werder-Magazin an und bat um ein Interview. Auch die Kamerateams drängen sich um den Mittelfeld-Star. Das beherrschende Thema: Frings’ Rückkehr ins Weserstadion.

Am Samstag trifft der 25-Jährige mit seinem neuen auf seinen alten Verein. Ein Spiel voller Brisanz, denn in Bremen begann Frings’ Karriere. Bremen, das ist aber auch ein direkter Konkurrent des Deutschen Meisters im Vorderfeld der Tabelle. „Es wird zu einem kleinen Spitzenspiel aufgewertet“, sagt der Mittelfeldspieler in typischem norddeutschen Understatement – denn es trifft der Dritte auf den Zweiten. Wenn das kein „Gipfeltreffen“ ist...
Borussias Neuzugang bemüht sich um Normalität. Dass es ein besonderes Spiel für ihn sei, lässt er sich nicht entlocken. „Ich habe mich in Bremen sehr wohl gefühlt. Aber mein Herz schlägt längst schwarz-gelb, schon lange nicht mehr grün-weiß.“ Natürlich bestehen noch Kontakte zu den früheren Mitspielern, teilweise sogar „enge Freundschaften“. Frings gibt zu: „Natürlich telefoniere ich noch regelmäßig mit dem einen oder anderen. Ich bin ja auch noch nicht so lange weg.“

„Ich habe am Anfang nicht das gespielt, was ich kann“
Trotz des Wechsels von Torsten Frings zu Borussia Dortmund, von Torhüter Frank Rost zum FC Schalke 04, trotz des Karriere-Endes von Marco Bode und damit des Verlustes von gleich drei Korsettstangen mischt Werder munter mit. „Ich bin froh, dass sich die Mannschaft gefangen hat und oben mitspielt“, sagt der frühere Bremer: „Nach zwei Niederlagen in den ersten drei Spielen habe ich schon gedacht: Was geht denn da ab?“

Werder hat sich längst gefangen, und auch Torsten Frings hat seine Leistungen beim BVB stabilisiert. Offen räumt er ein: „Dass ich am Anfang nicht das gespielt habe, was ich kann, und was auch von mir verlangt wird, ist mir selber klar.“ Der Nationalspieler macht den „kurzer Urlaub“ nach der „anstrengenden WM“ dafür verantwortlich: „Doch jetzt fühle ich mich frisch.“

Mittlerweile froh über die eine oder andere Pause
Frings schlüpfte spätestens in den Partien in Eindhoven (3:1) und Hannover, wo ihm beim 3:0 sein zweiter Saisontreffer für den BVB gelang, in die Rolle eines Leistungsträgers. „Zu einer Persönlichkeit“, sagt er, „kann man dich nicht machen. Entweder du bist eine – oder du bist keine.“

Auch der „sanften Rotation“ von Matthias Sammer gewinnt er längst ihre positiven Seiten ab. „Natürlich ist es schwer, wenn man gesund ist und nicht spielen darf. Doch ich sehe ein, dass man bei 60 Spielen in einer Saison mal Pausen braucht. Und ganz ehrlich: Die Pause gegen Gladbach war für mich Gold wert.“

Er spielt da, wo Völler und Sammer ihn aufstellen
Selbst seine undankbare Rolle bei der Nationalmannschaft trägt der 25-Jährige mit Fassung. Obwohl ihm seine Vielseitigkeit zum Nachteil gereicht, obwohl sich schwächere Spiele auf einer ungewohnten Position als Bumerang erweisen könnten, sagt Frings: „Das mag alles sein. Aber wenn Rudi mich darum bittet, opfere ich mich gerne, auch wenn ich dann in den Medien was auf die Fresse bekomme. Mir ist es eigentlich auch egal, was die Leute denken. Wenn Rudi sagt: ,Probier es’, dann gebe ich mein Bestes.“

So wie am Samstag bei der Rückkehr ins Weserstadion. „Ich bin überzeugt, dass wir gewinnen werden“, verkündet der Mittelfeldstratege, „weil wir die größere Qualität mitbringen. Spielen wir so wie in der ersten Halbzeit gegen Eindhoven – und nutzen auch unsere Chancen –, dann setzen wir uns durch.“

Bereits im vergangenen Jahr stand das Duell Werder gegen Borussia unter dem Zeichen großer Erfolgsserien beider Klubs. Wenn die Torschützen erneut Torsten Frings und Henrique Ewerthon heißen sollten, „dann wäre ich zufrieden. Denn das würde bedeuten, dass wir mit 2:0 gewinnen...“
Boris Rupert

Mr.Gent
25.10.2002, 17:57
25.10: Bremen gegen Dortmund - Das Duell der Kopfballspezialisten


Christian Wörns ist der König der Lüfte. 87,1 Prozent seiner Kopfballduelle, so weist es die ran-Datenbank aus, hat der Nationalspieler für sich entschieden. Auf Platz drei dieser Rangliste rangiert Frank Verlaat (81,8%).

Er trägt das Trikot des SV Werder Bremen und ist maßgeblich für den Höhenflug der Norddeutschen verantwortlich, die seit sechs Spielen unbesiegt sind und bis zum 4:4 vor einer Woche hinter dem BVB (5) mit bis dato sieben Gegentreffern mit den stabilsten Deckungsverband der Liga stellten.
Warum, das beweist ebenfalls ein Blick auf die Statistik. Dortmund und Bremen stellen mit 52,0 bzw. 48,2 Prozent in der Offensive beziehungsweise 65,6 und 64,0 Prozent in der Defensive die kopfballstärksten Reihen der Liga. Allerdings haben beide erst dreimal mit dem Kopf ein Tor erzielt (Bayern München schon acht Kopfballtore).

Bremen gegen Dortmund, das ist am Samstag im Weserstadion ein Duell der „Serien-Täter“. Saisonübergreifend ist der Deutsche Meister seit zwölf Spielen ungeschlagen und blieb auswärts zuletzt sogar dreimal in Folge ohne Gegentor. Ein weiteres „zu Null“, und in der Ära Sammer wäre eine weitere interne Bestmarke geknackt.

Ohnehin hat Bremen seit dem Amtsantritt des Cheftrainers im Sommer 2000 seinen Schrecken verloren. Zwei Siege, zwei Unentschieden, so lautet Sammers Bilanz gegen Werder – früher war das anders (siehe „Datenhighlights“ in der Rubrik SPIELTAG). (br)

Mr.Gent
25.10.2002, 17:58
25.10: So könnten sie spielen

Hier die möglichen Aufstellungen beider Teams morgen Nachmittag im Weserstadion.

Werder Bremen: 16 Borel – 6 Baumann, 14 Verlaat, 20 Krstajic, 19 Skripnik – 7 Stalteri, 4 Ernst – 8 Lisztes, 10 Micoud – 9 Charisteas, 32 Ailton.
Auf der Bank: 1 Wierzchowski (Tor), 3 Blank, 18 Daun, 21 Wehlage, 22 Reich, 23 Magnin, 24 Borowski, 26 Rolfes, 27 Schulz, 29 Mamoum, 36 Beckert.
Es fehlen: 11 Banovic (Schulteroperation), 28 Tjikuzu (suspendiert), 33 Barten (Knieoperation), 34 Friedrich (Kreuzbandriss).

Borussia Dortmund: 1 Lehmann – 2 Evanilson, 4 Wörns, 23 Madouni, 17 Dede – 7 Reuter, 8 Frings, 5 Kehl – 10 Rosicky – 9 Koller, 12 Ewerthon.
Auf der Bank: 26 Weidenfeller (Tor), 11 Herrlich, 13 Reina, 15 Oliseh, 18 Ricken, 21 Metzelder, 22 Amoroso.
Fraglich: Metzelder (Nasenbruch).
Es fehlen: Fernandez (Bänderdehnung im Sprunggelenk), Addo (Kreuzbandriss), Reina (Muskelverhärtung in der Wade), Heinrich (Nackenbeschwerden).

Schiedsrichter: Dr. Markus Merk aus Kaiserslautern.
Zuschauer: 40.200 passen rein – das Spiel ist fast ausverkauft.

Mr.Gent
31.10.2002, 21:30
31.10:

BVB-Arsenal: Das sagen die Medienvertreter

Ein verdienter Sieg im vielleicht besten Saisonspiel des BVB – so lautet der Tenor in den Kommentaren der Medienvertreter zur Partie des BVB gegen Arsenal.



Joachim Schuth (Sport-BILD): Ein überzeugende Vorstellung und ein verdienter Sieg der Borussia. Ich habe die Mannschaft in den letzten Wochen nicht mehr so stark gesehen wie heute Abend.
Jörg Weiler (BILD): Ein hochverdienter Sieg für Dortmund, vor allem aufgrund der zweiten Halbzeit. Thomas Rosicky hat überragend gespielt.

Thomas Hennecke (kicker): Dass die Mannschaft das Spiel nach einem Rückstand gegen eine solch starke Mannschaft drehen konnte, werte ich als letzten noch fehlenden Beweis, dass der BVB gegenüber der Vorsaison einen Riesen-Schritt weiter gekommen ist. Borussia Dortmund hat perfekt umgesetzt, was der Trainer vorgegeben hat: selbstbewusst zu spielen, mutig zu spielen, nach vorne zu spielen. Entschieden wurde die Partie im Mittelfeld, wo - trotz der sehr guten Leistung von Tomas Rosicky – Torsten Frings für mich der alles überragende Mann war.

Oliver Müller (Die Welt): Das war ein tolles Spiel. Borussia Dortmund hat einen wunderbaren Start erwischt, sehr schnell und direkt gespielt, aber leider bei den zwei Pfostenschüssen viel Pech gehabt. Nach dem Rückstand zeigte sich die neue Qualität dieser Mannschaft, die wir auch schon in Bremen gesehen haben: Der BVB hält dagegen und findet zurück ins Spiel. Natürlich war auch ein wenig Glück dabei. Die Szene, die zum 2:1 führte, war für mich kein Foulelfmeter, trotzdem war der Sieg verdient, weil Borussia Dortmund den Kopf nicht in den Sand gesteckt hat und sich nicht verunsichern ließ, wie das vielleicht noch vor ein paar Wochen der Fall gewesen wäre. Herzlichen Glückwunsch zum erreichen der Zwischenrunde.

Freddie Röckenhaus (Süddeutsche Zeitung): Wenn die beiden Pfostenschüsse zu Beginn des Spiels, das Tor getroffen hätten, wäre die Partie für die Zuschauer vielleicht noch interessanter geworden. Dann hätte Arsenal richtig auspacken müssen. Die Londoner haben sehr geschickt die Räume zu gestellt, was von der Spielkultur her sehr beeindruckend aussah, aber großes Engagement habe ich bei den Engländern heute nicht feststellen können. Der Siegtreffer war ein Geschenk des Schiedsrichters. Ich glaube, wenn beide Teams hätten gewinnen müssen, wäre es für den BVB mit der heutigen Leistung sehr eng geworden.

Björn Pinno (Radio 91,2): Das beste Spiel des BVB, das ich in dieser Saison gesehen habe, mit einer nochmaligen kleinen Steigerung im Vergleich zur Partie in Bremen. Bärenstark war Tomas Rosicky, der endlich einmal Drang zum Tor entwickelt hat. In der ersten Hälfte wurde streckenweise sehr schön kombiniert, in der zweiten Halbzeit hatte man das Gefühl, beide Teams kennen das Ergebnis aus Eindhoven.

Wilfried Wittke (Westfälische Rundschau): Das Spiel hat wirklich wahnsinnig viel Spaß gemacht. In der ersten Halbzeit war es hochklassig. Schade eigentlich, dass Borussia nicht frühzeitig in Führung gegangen ist, die Möglichkeiten waren da. Insgesamt hat die Mannschaft aber eine tolle Reaktion gezeigt. Sie hat hinten sehr kontrolliert gespielt, nie den Überblick verloren, nie die Nerven verloren, weiterhin versucht, selbst Tore zu machen. Man hat der Mannschaft einfach angemerkt, dass sie heute Lust auf Fußball hatte. Der Sieg ist völlig verdient. Für meine Begriffe war es das beste Saisonspiel des BVB.

Mr.Gent
31.10.2002, 21:32
31.10:

Großer Schub für das Selbstvertrauen

Jens Lehmann, Tomas Rosicky und Christoph Metzelder äußerten sich nach dem Spiel gegenüber BORUSSIA online

Jens Lehmann: „Nach dem Freistoß-Tor haben wir sehr kontrolliert weitergespielt und eigentlich keine großen Chancen mehr zugelassen. Unser entscheidender Vorteil war heute, dass wir auch in der zweiten Halbzeit nicht die Disziplin verloren haben, sondern auf das zweite Tor gegangen sind. Beim Gegentreffer durch Henry wollte ich zuerst einen Schritt in die Mitte gehen, aber dadurch hätte ich die linke Seite aufgemacht. Hinzu kam, dass ich den Ball zu spät gesehen habe. Ich hätte auf Verdacht springen sollen, aber das mache ich nicht so gern. Man muss auch einfach mal anerkennen, dass einer einen guten Freistoß schießt.“
Tomas Rosicky: „Alle waren heute außerordentlich motiviert, weil wir unbedingt in die zweite Runde kommen wollten. Ich bin froh, dass wir nicht beim AJ Auxerre in ein Entscheidungsspiel müssen. Dieser Sieg gibt unserem Selbstvertrauen ein großer Schub, auch für die Bundesliga. Ich denke, wir haben heute gezeigt, dass wir eine starke Mannschaft sind und Spiele auch nach einem Rückstand für uns entscheiden können. Im Falle eines Elfmeters waren Ewerthon oder ich als Schützen vorgesehen. Ewerthon stand weit weg – da hab ich mir den Ball geschnappt. Ich war einfach schneller.“

Christoph Metzelder: „Für mich persönlich ist dieser Sieg gegen Arsenal und das Erreichen der Zwischenrunde ein weiteres Mosaiksteinchen in meiner Entwicklung. Gegen die Klasse-Stürmer von Arsenal muss man über 90 Minuten voll konzentriert sein. Ich denke, wir haben als Mannschaft insgesamt sehr gut gearbeitet und viele gefährliche Zuspiele unterbinden können. Deshalb sind wir heute nicht so unter Druck geraten wie in London.“

Mr.Gent
31.10.2002, 21:34
31.10:

Michael Zorc: Der HSV ist wie angeschlagener Boxer


Ausdrücklich gewarnt hat Sportmanager Michael Zorc in der Pressekonferenz vor der Begegnung mit dem Hamburger SV am Samstag im Westfalenstadion.

„Unser Spiel gegen den HSV ist momentan das Wichtigste. Denn es gibt das Sprichwort, dass angeschlagene Boxer besonders gefährlich sind. Das heißt wir dürfen nicht einmal drei Prozent in der Einsatzbereitschaft und Entschlossenheit nachgeben.“ Auch Mittelfeld-As Sebastian Kehl betonte, dass sich das Team der Schwere der Aufgabe bewusst sei und mit der gleichen Einstellung und Konzentration wie gegen Arsenal ins Spiel gehen werde: „Wir dürfen uns von der Euphorie in der Berichterstattung der letzten Tage nicht blenden lassen, sonst gibt es am Montag wieder negative Schlagzeilen.“
Echte Hiobsbotschaften in Bezug auf den Gesundheitszustand der Spieler musste Michael Zorc nach dem Match gegen Arsenal nicht vermelden: „Stefan Reuter zog sich lediglich eine leichte Prellung zu. Doch sein Einsatz am Samstag ist nicht gefährdet.“ Zorc hofft, dass das Team aus dem Erfolg in der Champions League Selbstbewusstsein für die schweren Aufgaben in der Bundesliga zieht und „sich nicht in trügerischer Bequemlichkeit zurückzieht.“ Diesbezüglich erklärte Sebastian Kehl: „Wir haben einen Trainer, der uns vor solchen Dingen tagtäglich warnt. Wir werden am Samstag beweisen, dass wir in der Entwicklung einen Schritt weiter gekommen sind.“ Grundsätzlich ist Michael Zorc der Meinung, dass sich der BVB im Zwei-Tage-Spiel-Rhythmus sehr wohl fühlt und die daraus resultierenden Belastungen gut verarbeitet. „Nun gilt es“, so Zorc, „die gute Ausgangsposition in den verschiedenen Wettbewerben zu nutzen und nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen.“

Mr.Gent
31.10.2002, 21:36
31.10:

Die möglichen Aufstellungen

Möglicherweise lässt Matthias Sammer gegen den HSV wieder drei "echte" Spitzen stürmen. Und damit auch den HSV-Schreck Marcio Amoroso?

So könnten sie spielen
BORUSSIA DORTMUND: Lehmann – Wörns, Metzelder – Reuter (Evanilson), Kehl, Frings, Dede – Rosicky – Ewerthon, Koller, Amoroso.
Auf der Bank: Weidenfeller – Madouni, Evanilson, Leandro, Heinrich, Ricken, Herrlich.
Fraglich: Reina (Wade), Reuter (Prellung).
Es fehlen: Fernandez (Sprunggelenks-OP), Oliseh (Fuß), Addo (Kreuzbandriss).

HAMBURGER SV: Pieckenhagen – Fukal, Hoogma, Ujfalusi, Hollerbach – Kitzbichler, Benjamin, Ledesma, Rahn – Meijer, Romeo.
Auf der Bank: Wächter – Hertzsch, Maltritz, Baur, Albertz, Jacobsen, Christensen, Heinz.
Fraglich: Cardoso (Trainingsrückstand).
Es fehlen: Groth (Zehen-OP), Barbarez (Sperre), Mahdavikia (Hexenschuss), Antar (Aufbautraining).

SCHIEDSRICHTER: Dr. Franz-Xaver Wack (37) aus Biberbach (Bayern).
ZUSCHAUER: Am Donnerstag gab es noch 1.200 Karten, davon 700 Stehplätze auf der Nordtribüne. 3.300 Fans kommen aus Hamburg.

Mr.Gent
06.11.2002, 23:59
BVB-NEWS


05.11: Wörns sauer: „So geht das nicht...“

Hart ins Gericht ging Sportmanager Michael Zorc mit dem Team und erklärte: „Wir haben leichtfertig eine große Chance verspielt, in einem Wettbewerb, wo man nur fünf Siege benötigt, das Endspiel zu erreichen.“ – Hier die Stimmen zum Spiel.

Christian Wörns: „Man kann ein Pokalspiel verlieren – wenn es auf Messers Schneide steht. Aber nicht so."
Volker Finke: „Für mich kam der Sieg nicht so überraschend. Denn es war heute Abend schön für meine Mannschaft, nicht das Spiel machen zu müssen. So konnten wir besser unsere Möglichkeiten einbringen gegen einen Gegner, der selbst die Initiative ergriffen hat. Ich war mir immer sicher, dass Naturenergie gegen e.on gewinnen würde. Nicht nur, weil diese Energieform meiner persönlichen Überzeugung entspricht.“ Anmerkung der Redaktion: Das mag für ein Spiel stimmen, aber über den gesamten Saisonverlauf hinweg kommt es auf den richtigen Energie-Mix an. Und da hatte der „Meister“ mit e.on in der zurückliegenden Saison klar die Nase vor dem Absteiger aus dem Breisgau mit Naturenergie auf der Brust.
Matthias Sammer: „Wir haben vor allem in der Anfangsphase zu behäbig, zu langatmig gespielt, haben insgesamt zu wenig investiert und waren somit nie in der Lage, das Spiel so zu beherrschen, wie wir das wollten. Uns fehlt noch ein gutes Stück zu einer echten Spitzenmannschaft. Soweit, wie wir uns alle sehen, sind wir jedenfalls noch nicht. Ich gebe mir die Schuld, zu wenig Druck aufgebaut zu haben. Aus solchen Fehlern muss auch ich lernen. Das aberkannte Tor von Dede hätte uns vielleicht einen Schub gegeben; doch Hätte, Wenn und Aber zählt nun mal nicht. Mich ärgert vor allem die Deutlichkeit der Niederlage, auch wenn man feststellen muss, dass wir zwar kaum eine Torchance hatten, Freiburg aber auch nicht viel mehr. Jeder Schuss war drin. Und zu den Wechseln: War es nicht von allen gefordert worden, Rosicky und Koller mal eine Pause zu geben? Frings hat die lange WM hinter sich, und Metzelder ist an der Nase verletzt.“

Michael Zorc: „Es ist enttäuschend, wie wir ausgeschieden sind. Die Mannschaft hat alles vermissen lassen, was ein gutes Team ausmacht. Sie ist ständig zu spät gekommen, hat sich keine Torchancen erarbeitet. Vielleicht hat sie die guten Kritiken nach dem Arsenal-Spiel nicht verkraftet. Wir haben heute jedenfalls leichtfertig eine große Chance verspielt, in einem Wettbewerb, wo man nur fünf Siege benötigt, das Endspiel zu erreichen und um einen Titel zu spielen.“

Christian Wörns: „Man kann ein Pokalspiel verlieren – wenn es auf Messers Schneide steht. Aber nicht so. Wir haben den Anspruch, uns als Spitzenmannschaft zu präsentieren. Doch so geht das nicht. Das 3:0 ist ein mehr als klares Ergebnis.“

Sebastian Kehl: „Wenn Aggressivität und die nötige Laufbereitschaft fehlen, dann weiß nicht nur ich, wozu der Sportclub fähig ist. Wir dürfen jetzt nichts einreißen lassen, sondern müssen uns am Riemen reißen. Wir müssen uns über die drei Gegentore Gedanken machen – umwerfen werden sie uns aber auch nicht.“

Stefan Reuter: „Wir haben es nicht verstanden, das Freiburger Spiel zu unterbinden. Wir müssen in jedem Spiel brennen und mehr Laufbereitschaft an den Tag legen, dazu Souveränität und Sicherheit. Das geht nur, wenn man geschlossen steht. Dieses Spiel hat leider gezeigt, dass wir die Konzentration bis zum letzten Spieltag ständig hoch halten müssen und während der Saison nicht einmal durchschnaufen dürfen.“ (br)

Mr.Gent
13.11.2002, 22:46
Sammer leicht verärgert

Nach der dritten Niederlage in Folge fiel die Kritik von Matthias Sammer recht umfangreich aus.

„Nachdem wir vor dem Spiel mit Wörns und Rosicky, kurz danach mit Heinrich einen weiteren wichtigen Akteur verloren hatten, konnten wir nicht mit der optimalen Aufstellung antreten. Dennoch waren wir in der Lage, das Spiel zu jedem Zeitpunkt offen zu gestalten. Deshalb ist es umso ärgerlicher, dass wir im Strafraum so schlecht hin gegangen sind und ein blödes Gegentor kassiert haben. Auch aufgrund des anderen Spiels hätte uns ein 0:0 sehr gut getan, in erster Linie wäre es aber wichtig gewesen, endlich einmal wieder zu Null gespielt und nicht verloren zu haben. Ein Punktgewinn wäre gut gewesen fürs Selbstvertrauen – deshalb ist es um so ärgerlicher, dass wir ihn verschenkt haben.“

Mr.Gent
13.11.2002, 22:48
Schüttelfrost: Auch Reuter fraglich –Heinrich mit Oberschenkelprellung


Borussia Dortmund gehen vor dem Heimspiel gegen 1860 München am Samstag in der Bundesliga vor allem im Defensivbereich die Spieler aus.

Nach Christian Wörns und Tomas Rosicky war Stefan Reuter gestern Abend der dritte Spieler, der aufgrund einer Grippe auf der Kippe steht. „Er sitzt mit Schüttelfrost in der Kabine“, sagte Matthias Sammer nach dem 0:1 bei AJ Auxerre.
Jörg Heinrich war bereits Mitte der ersten Halbzeit wegen eines „Pferdekusses“ im Oberschenkel ausgeschieden. „Es ist die gleiche Stelle wie am Samstag in München“, sagte der defensive Mittelfeldspieler. Schon beim 1:2 bei den Bayern hatte er sich verletzt. „Ich hoffe, dass es bis Samstag reicht“, erklärte Sammer im Hinblick auf das Löwen-Spiel.

Damit erhöht sich die Zahl der möglichen Ausfälle in der Defensive auf sieben: Lehmann ist gesperrt, Fernandez und Metzelder sind verletzt. Evanilson (Bauchmuskelzerrung) und Wörns (Magen-Darm-Infekt) sind fraglich. „Bis zum Spiel sind noch drei Tage. Ich hoffe, dass unsere Mediziner mich bis dahin wieder fit bekommen“, gab sich der Nationalverteidiger jedenfalls zuversichtlich. Er wird derzeit mit Vitamin-Spritzen behandelt. (br)

Mr.Gent
13.11.2002, 22:51
Blick in die Medien: „Vermeidbare Niederlage“

Der BVB kann mit seinem Auftritt in Auxerre nicht zufrieden sein. Dieser Meinung sind jedenfalls die Pressebeobachter. Eine vermeidbare Niederlage – so der Tenor.

Ruhr Nachrichten
„Eine durchaus vermeidbare 0:1-Niederlage vor 21 000 Zuschauern beim keineswegs überragenden AJ Auxerre brachte Borussia Dortmund am Dienstagabend um den möglichen Sieg in der Gruppe A. Damit dürfte feststehen, dass die Dortmunder als Zweiter bei der Auslosung der zweiten Gruppenphase am Freitag in Genf zumindest zwei ‚Kracher’ zugelost bekommen.“
Westfälische Rundschau
„Torsten Frings und Stefan Reuter verdienten sich in Auxerre die Bestnoten, dagegen bot Enrique Ewerthon im Angriff eine enttäuschende Vorstellung.“

BILD-Zeitung
„Dortmund schon vorm Anpfiff weiter. Da riss sich der Deutsche Meister im letzten Gruppen-Spiel der Champions League kein Bein mehr aus.“

kicker
„Gegen keineswegs überzeugende Franzosen verpasste ein (...) schwaches Dortmund den Sprung auf Platz eins. Auxerre genügte eine Temposteigerung Mitte der zweiten Halbzeit, um sich in den UEFA-Cup zu spielen.“

Sueddeutsche.de
„Statt neues Selbstbewusstsein nach dem 0:3 im Pokal beim Zweitligisten SC Freiburg und dem 1:2 bei Spitzenreiter Bayern München zu tanken, erntete die Borussia beim französischen Titelträger von 1996 vor 19.000 Zuschauern zusätzliche Unsicherheit für den Liga-Alltag.“

Bundesliga.de
„Borussia Dortmund hat seinen ‚Betriebsausflug’ nach Frankreich mit einem weiteren Frusterlebnis bezahlt. (...) Trainer Matthias Sammer verzichtete auf zahlreiche angeschlagene Stammspieler, konnte aber dennoch mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht zufrieden sein. Vor allem in der Offensive lief nicht viel zusammen.“

Mr.Gent
20.11.2002, 22:50
Metzelder wieder fit-Comeback für Amoroso


Gute Nachrichten im Hinblick auf die Auswärtspartie des BVB am kommenden Samstag in Wolfsburg: Matthias Sammer kann einige zuletzt angeschlagene Spieler von der Verletztenliste streichen.

Der BVB-Coach gönnte seiner Mannschaft beim heutigen Morgentraining eine kleine Abwechselung und absolvierte die Einheit nicht wie sonst üblich am Rabenloh, wo Rasenpflegearbeiten vorgenommen wurden, sondern auf der Bezirkssportanlage Huckarde. Nicht mit von der Partie war Christoph Metzelder, der Sprintübungen einlegte, morgen wieder mit der Mannschaft trainieren wird und nach seinem Faserriss für Samstag fit sein dürfte.
Das gleiche gilt für den Argentinier Juan Fernandez, der seine Sprunggelenksverletzung überstanden hat und heute erstmals ins Mannschaftstraining einstieg. Auch Jörg Heinrich (Pferdekuss), Heiko Herrlich (Magen- Darmgrippe) und Dede (Erkältung) stehen für das letzte Spiel im alten VfL-Stadion in Wolfsburg zur Verfügung.
BVB-Stürmer Marcio Amoroso gehört heute Abend zur Anfangsformation der brasilianischen Nationalelf, die in Seoul ein Freundschaftsspiel gegen Südkorea austrägt. „Ich sehe es als Vorteil an, dass er spielt, ansonsten wäre es für ihn eine verlorene Woche gewesen“, meinte Matthias Sammer und sieht dadurch sogar verbesserte Chancen für seinen Torjäger auf einen Einsatz gegen Wolfsburg.
Verzichten muss der BVB-Coach am Samstag dagegen wohl auf Evanilson, der sich mit einer problematischen Bauchmuskelverletzung herumplagt.

Mr.Gent
20.11.2002, 22:53
Bundesliga-Termine- BVB spielt im Februar zweimal sonntags

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat jetzt die Spieltage 15 bis 20 der laufenden Bundesliga-Saison genau terminiert.

Das Rückspiel in Stuttgart findet sonntags statt.
Demnach muss Borussia Dortmund im Februar 2003 zweimal zu Sonntagsspielen antreten. Hier der genaue Spielplan:

15. Spieltag: Samstag,
30. November, 15.30 Uhr
1. FC Nürnberg - BVB
16. Spieltag: Samstag,
7. Dezember, 15.30 Uhr
BVB - 1. FC Kaiserslautern

17. Spieltag: Samstag, 14. Dezember, 15.30 Uhr
Energie Cottbus - BVB

18. Spieltag: Samstag, 25. Januar, 15.30 Uhr
Hertha BSC Berlin - BVB

19. Spieltag: Sonntag, 2. Februar, 17.30 Uhr
BVB - Bayer Leverkusen

20. Spieltag: Sonntag, 9. Februar, 17.30 Uhr
VfB Stuttgart - BVB

Mittlerweile liegt auch die genaue Anstoßzeit aus Moskau vor: Das Champions-League-Spiel am kommenden Dienstag wird um 18.30 Uhr MEZ (20.30 Uhr Ortszeit) angepfiffen.

Headhunter
22.11.2002, 19:33
Hi Mario mein Freund,

ich hoffe das morgen der Abstand nicht größer wir zu den Bayern,sonst wird es schwer !:(

Mr.Gent
23.11.2002, 18:02
Hi Andreas, :)

deine und meine Hoffnung haben sich in Luft aufgelöst! :(

Jetzt haben wir den Salat und acht Punkte Rückstand,außerdem nur noch auf dem vierten Platz.
Bin angefressen und habe meinen Frust schon am Stammtisch abgeladen! :kotz::kotz:

Headhunter
23.11.2002, 22:21
Hi Mario,

man man wieder wie ein Hühnerhaufen in der Abwehr , kein Sturm und wieder vom Schiri benachteiligt , was nicht von der grotten schlechten Leistung ablenken soll !! Der Sammer soll nicht immer alles schön reden ,er soll mal so langsam den Knüppel rausholen !! Der einzige Trost die Schalker sind auch zu dumm und stehen noch unter uns:cool:

Daniel
26.11.2002, 21:46
Die Borussia siegt im kalten Moskau

Auf dem schwer bespielbaren Boden in Moskau hatte der BVB in der Anfangsphase große Probleme in der Abwehr. Schon nach sechs Spielminuten musste Borussen-Keeper Lehmann einen schweren Fehler von Wörns ausbügeln. Der Verteidiger hatte Obiorah in beste Schussposition gebracht, doch Lehmann hielt klasse. Auch in der Folge machte die Dortmunder Defensive nicht immer den sichersten Eindruck. So resultierte der Führungstreffer von Lok aus Abstimmungsproblemen. Metzelder, Wörns und Reuter können das Zuspiel von Pimenow auf Ignaschewitsch nicht verhindern und der lässt Lehmann mit einem trockenen Rechtsschuss keine Chance (31.). Doch die Schwarz-Gelben ließen sich nicht schocken, sondern schlugen nur wenige Minuten später zurück. Nach einer genau getimten Flanke von Rosicky setzte sich Frings gegen Jewsejew durch und markierte mit einem Kopfball den Ausgleich. Jan Koller erhöhte kurz vor der Pause sogar noch auf 2:1 (43.). Dede hatte sich auf der linken Außenbahn durchgesetzt und in die Mitte geflankt, wo Ewerthon noch abgeblockt wurde, doch Koller mühelos vollenden konnte.

In der zweiten Hälfte agierten die Borussen konzentriert und ließen kaum Chancen für die Gastgeber zu. Im Mittelfeld energisch, in der Abwehr zweikampfstark und konsequent, so zermürbte der deutsche Meister die Russen. Mit dem Auswärtssieg verschaffte sich das Team von Trainer Matthias Sammer eine glänzende Ausgangsposition. Nach schwachem Beginn steigerte sich das Team von Trainer Matthias Sammer und verdiente sich die drei Punkte.

Quelle: kicker.de

Mr.Gent
28.11.2002, 23:23
Frost adé: Mit Torsten Frings in Topform zurück in die Erfolgsspur


In der Szenerie lag eine Prise Symbolik. Vom frostigen Klima, das Borussia Dortmund in den knapp drei Tagen in Moskau begleitet hatte, war beim Abflug heute Vormittag nicht mehr allzu viel zu spüren.

Das Quecksilber hatte über Nacht einen Sprung nach oben gemacht. Statt minus elf Grad – wie noch am späten Montag Abend – zeigte es auf dem Flughafen Sheremetyevo II drei Grad über Null an. An Bord des Airbus A319 ließ Borussia Dortmund die imposante wie schmutzige, von Smog und Stau geplagte Metropole hinter sich, und in 10.000 Meter Höhe spiegelte die von Süden in die Maschine strahlende Sonne die allgemeine Stimmung wieder. Mit Gegenwind und Turbulenzen hatte nur der Flugkapitän zu kämpfen.
Denn Borussia Dortmund scheint gestern Abend mit einer imposanten kämpferischen Leistung das Fundament gelegt zu haben, die Mini-Krise mit vier Niederlagen aus zuvor fünf Pflichtspielen, mit überwiegend schwachen spielerischen Vorstellungen und unerklärlichem Leistungsabfall nach jeweils ordentlichem bis starkem Beginn zu meistern und endlich wieder den Erfolgsweg einzuschlagen.

„Wir müssen die Kleiderordnung einhalten“
„Jetzt schon von einer Trendwende zu sprechen, wäre zu früh“, sagt zwar (nicht nur) Christian Wörns. Doch nach dem intern sehr kritischen Umgang mit dem 2:1-Erfolg beim frisch gebackenen russischen Meister (Rosicky: „Wir dürfen nicht vergessen, dass der Gegner in der ersten Halbzeit viele – zu viele! – Chancen hatte“) ist der Mannschaft offenbar bewusst, welcher Kurs der richtige ist. Wörns, der sich förmlich ins Spiel hinein beißen musste, empfiehlt: „Wir müssen – wie in Moskau – die Kleiderordnung einhalten, das heißt, über Kampf ins Spiel finden. Das haben wir zuletzt falsch gemacht: Da haben wir angefangen zu spielen und geguckt, was passiert.“

Gestern passte der Anzug. Angeführt vom überragenden Torsten Frings, der nicht nur Impulse nach vorne setzte oder durch Balleroberungen gefiel, sondern für den auch kein Weg zu weit war, um Löcher zu stopfen, kämpfte der Deutsche Meister sein russisches Pendant nieder. Spätestens Mitte der zweiten Halbzeit war klar: Nur ein Glückstor könnte Lokomotive nochmals Dampf einhauchen. „Diesen Maßstab muss die Mannschaft in den nächsten Spielen halten, denn eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“, fordert Sportmanager Michael Zorc: „Schließlich haben wir in den letzten Wochen zu weit unter unseren Möglichkeiten gespielt.“

Taktische Korrektur half der Mannschaft
„Es war der erste Schritt, ob es ein großer war, werden wir am Samstag in Nürnberg sehen“, sagt Frings, der neben der Kür in der Königsklasse die Pflicht nicht aus den Augen verliert und den Fokus auf die Titelverteidigung legt: „Im Fußball kann so viel passieren, warum sollten wir die Punkte auf Bayern nicht aufholen? Klar ist, dass wir uns kaum noch Ausrutscher erlauben dürfen.“

Wie schon vor dem 3:1 in Eindhoven, als die Mannschaft Mühe hatte, ihre Spiele erfolgreich zu gestalten (1:1 gegen Schalke, 0:2 in London, 1:0 in Rostock, spätes 1:0 gegen Gladbach), gab Matthias Sammer seinem Team abermals entscheidende Hilfestellung „in Form von Orientierung“. Als Steigbügel fungierte eine taktische Umstellung, ein klares 3-5-2-System mit ebenso klaren Zuordnungen und Stefan Reuter zunächst als Libero auf einer Höhe mit den Innenverteidigern. Ein System, das der Trainer mal als „altdeutsch“ bezeichnet hatte, das aber „in einer solchen Situation das Beste ist, weil einfach zu handhaben“, so kicker-Redakteur Thomas Hennecke.

Künftig wieder ohne Absicherung
Obwohl veraltet, bietet es Flexibilität. Reuter rückte nach einer Viertelstunde ins Mittelfeld auf, „von da an lief es besser“, meinte Wörns. „Von da an war es effektiver“, ergänzte Jens Lehmann, der mit zwei ausgezeichneten Paraden einen großen Anteil am Sieg hatte. Der Torhüter plädiert allerdings dafür, künftig wieder „hinten Mann gegen Mann zu spielen, dafür im Mittelfeld die Überzahl zu schaffen. Mit diesem Konzept ist man auf lange Sicht erfolgreicher, auch wenn es kurzfristig helfen kann. Ich halte auch nichts von einer Viererkette, da wirkt ein verkappter Libero mit.“
„Der Trainer hat ja auch Recht, wenn er kritisiert, dass wir es nicht selbst erkennen, wenn Selbstzufriedenheit einkehrt. Deshalb müssen wir es knallhart vor Augen geführt bekommen“, erklärte Christoph Metzelder, neben Frings gestern der überragende Borusse: „Denn wenn man in der täglichen Arbeit nachlässt, wirkt sich das zwei, drei Wochen später aus. Arsenal war der Höhepunkt, und von da an ging es schleichend abwärts.“

Nun scheint die Mannschaft wieder auf Kurs. Bestätigen muss sie es in den vier noch ausstehenden Partien des Jahres. In Nürnberg und Cottbus, dazwischen gegen Kaiserslautern und Mailand. Wörns: „Die Ligaspiele müssen wir gewinnen. Und in der Champions League eigentlich auch.“

Mr.Gent
28.11.2002, 23:27
Zorc: „Sieg von Moskau bringt uns in Nürnberg gar nichts“


„Wir stehen in der Bundesliga gewaltig unter Druck, da wir in letzter Zeit dort nur Mittelmaß abgeliefert haben. Moskau zählt im Hinblick auf den Liga-Alltag überhaupt nicht.“ Borussias Sportmanager Michael Zorc drückte seine Erwartungen vor dem Spiel des Meisters beim 1. FC Nürnberg unmissverständlich klar aus: Ein Sieg muss her am Samstag Nachmittag im Frankenstadion.

„In Nürnberg werden wir sehen, ob der Patient den ersten Schritt aus dem Krankenbett getan hat. Für uns zählt jetzt nur, den Anschluss an die Bundesligaspitze wieder herzustellen. Denn ich habe keine Lust, mir die Champions League im nächsten Jahr vom Fernsehsessel aus anzusehen.“ Michael Zorc hatte bei der Pressekonferenz vor der Partie in Nürnberg keine Lust auf Smalltalk. Der Sieg der BVB-Elf in Moskau hatten ihn hinsichtlich der Ausgangslage in der Bundesliga keinesfalls milde gestimmt.
Dass die Partie bei den Franken nicht im Vorbeigehen zu erledigen sein wird, dürfte allen klar sein. Die Erinnerungen an die den 0:2-Rückstand im letzten Jahr und das daraus resultierende knappe 2:2-Remis sind noch nicht verblasst. Zuletzt präsentierte sich der 1. FC Nürnberg in starker Verfassung. Michael Zorc: „Das Spiel gegen 1860 München hätten die Franken gewinnen müssen.“ Um so mehr sind die Borussen gefordert, wollen sie dort bestehen.

Es müssen Tore her
Unbedingt verbessert werden muss die Torausbeute. Zorc: „Wir haben insgesamt zu wenig Tore erzielt, von allen Spitzenteams die wenigsten.“ Eine Schlüsselrolle in diesem Bereich fällt Mittelstürmer Jan Koller zu. Der Mann der sich, für keine Aufgabe zu schade ist, gibt zu, dass er „kein Egoist“ sei und daher vielleicht auch einmal zu oft versuche, seine Mitspieler in Szene zu setzen, wenn es doch besser gewesen wäre, selbst zu schießen. Doch sein Erfolgserlebnis von Moskau nimmt Koller mit nach Nürnberg und hofft, darauf aufzubauen.

Michael Zorc fordert von der Mannschaft, Spielern wie Jan Koller oder Torsten Frings zu folgen, die es verstehen, aus sich selbst heraus eine Dynamik zu entwickeln. „Vielleicht hilft auch hier etwas mehr Initiative im Training“, fordert der Sportmanager unmissverständlich, dass Spiele ohne Druck und Elan der Vergangenheit angehören.

Weiterhin ohne Evanilson
Auf konditionelle Mängel will Michael Zorc die zuletzt schwachen Leistungen allerdings nicht schieben: „Wir haben ein Großteil des Programms der Hinrunde absolviert, und die Mannschaft zeigt sich noch immer in einer körperlich guten Verfassung. Die schwachen Abwehrleistungen begründeten sich auf individuelle Fehler. Trotzdem haben wir noch immer die wenigsten Gegentore der Liga kassiert.“ Und in Nürnberg sollen die Dortmunder dafür sorgen, dass das auch so bleibt.

Personell muss Matthias Sammer weiterhin auf Evanilson (Lauftraining) und zudem auf Sebastian Kehl (Gelbsperre) verzichten. Aus dem kalten Russland brachte keiner eine Blessur mit nach Hause. Beste Voraussichten also, dem Auswärtssieg den nächsten folgen zu lassen. (ch)

Mr.Gent
02.12.2002, 22:30
Mit Ewerthon kam die Wende-Note 6: Amoroso völlig von der Rolle

In der Schule hätte es bei solch einer abgelieferten Leistung nur eine Konsequenz gegeben: Thema verpasst, setzen, Note 6. Und dementsprechend verhielt sich Marcio Amoroso nach dem 2:1-Erfolg seiner Borussen. Als die Kollegen im Nürnberger Regen beim Auslaufen ihre Runden drehten, verbarrikadierte sich der amtierende Bundesliga-Torschützenkönig im Mannschaftsbus. Nach einer 45-minütigen "Leistung", die seinen Stellenwert im Team und bei Übungsleiter Sammer nicht besonders steigern dürfte. Lustlos, ohne Laufbereitschaft, kurz gesagt: ein Totalausfall. Die Auswechslung sei eine "große persönliche emotionale Enttäuschung für Amoroso gewesen", erklärte Sportmanager Michael Zorc, "aber man solle die Sache nicht zu hoch hängen." Konsequenzen hat der Brasilianer nicht zu befürchten, nur solle er, so Zorc, "begreifen, dass er gewisse Gesetzmäßigkeiten akzeptieren muss".

"Schießt er Tore, dann hat keiner ein Problem, für ihn mitzulaufen", merkte Christoph Metzelder hernach an. Und wenn nicht ...? Dann muss Ewerthon ran, mit acht Saisontreffern erfolgreichster BVB- Schütze. Und der Mann, der mit Vorlage und Assist das Spiel drehte. Nach einer ersten Hälfte, die Trainer Matthias Sammer "unter aller Sau" abhandelte, Zorc als "Schlafwagenfußball" abkanzelte. Gedanklich nicht frisch, immer einen Schritt zu spät, ohne Emotionen - und Gefahr laufend, dass der Abstand auf die Bayern schier uneinholbar würde. Metzelder gar konnte sich "nicht an so eine schlechte Halbzeit von uns erinnern". Die Gründe? "Das ist Kopfsache." Sagt Christian Wörns, um gleich zu betonen, dass es "trotz Champions League körperlich kein Problem sein dürfte". Oder, um mit Torsten Frings zu sprechen, "wir haben richtig Kraft, das hat die zweite Hälfte eindrucksvoll bewiesen".

Also bedurfte es einer Halbzeitpause, in der die Fetzen flogen. Und nach der plötzlich alles anders wurde. Klar ist: Das Problem scheint erkannt. Nur wie ist es zu lösen? Kurzfristig anscheinend nicht, sonst würde Christoph Metzelder nicht davon sprechen, "die letzten drei Spiele noch zu überstehen", sich in die Winterpause zu retten. Und Wörns nicht hoffen, dass "bei Amoroso endlich einmal der Knoten platzt". Doch der liegt im Kopf. Schließlich zieht sich das teils nicht zu tolerierende Auftreten schon über Wochen hin.

Mr.Gent
05.12.2002, 21:58
Sammer plant mit Metzelder

Die Genesung macht Fortschritte. Matthias Sammer rechnet im Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern mit Christoph Metzelder. Hinter Sebastian Kehl steht dagegen weiterhin ein Fragezeichen.

"Es sieht ganz gut aus. Ich denke, dass er am Samstag dabei sein kann", sagte der Trainer heute über den an Magen-Darm-Beschwerden leidenden Christoph Metzelder. Ob auch Sebastian Kehl (Innenbandzerrung im Knie) rechtzeitig fit wird, "werden wir erst morgen sehen."
Evanilson und Fernandez sind wieder einsatzbereit. Zwar brachte der Trainer heute auch Leandro als Alternative für die linke Seite, für den gesperrten Dede ins Gespräch - somit könnte Heinrich weiterhin die rechte Seite beackern -, doch vermutlich wird es einen Wechsel geben, wenngleich Sammer feststellte: „Evanilson hat gut trainiert. Aber ich werde nichts tun, was ich nicht verantworten kann. Ich werde immer den vorziehen, der in Topform ist.“ (br)

Mr.Gent
05.12.2002, 22:01
Stefan Reuter: Abstand zur Spitze verringern

Die Titelverteidigung noch nicht aus den Augen verloren, hat Borussias Mannschaftskapitän Stefan Reuter, der von seinen Mitspielern in den ausstehenden Spielen drei Siege fordert, um den Abstand zur Tabellenspitze möglichst noch zu verringern.

„Natürlich ist es schwierig, sich jetzt noch einmal voll zu konzentrieren, aber gerade die letzten Spiele haben gezeigt, dass wir mit Kampf, Willen und Konzentration auch in schwierigen Situationen noch zum Erfolg kommen. Wir sind für unseren Einsatz belohnt worden“, Stefan Reuter verweist zudem darauf, dass die Borussen sich in dieser Saison, bislang jeden Erfolg hart erarbeiten mussten. „Wir haben keinen Lauf bekommen, indem man Spiele schon mal wie von selbst gewinnt. Bei uns ging alles nur über harte Arbeit. Wenn wir jetzt diese Arbeit noch einmal aufnehmen, können wir nach der Woche in den Weihnachts-Urlaub gehen. Das sind im Grunde wunderbare Aussichten.“ ch

Mr.Gent
05.12.2002, 22:05
Matthias Sammer: Kaiserslautern starker Gegner

Als starken Gegner, der sich in Dortmund wesentlich besser als in der bisherigen Hinrunde präsentieren wird, schätzt Borussias Trainer Matthias Sammer den derzeitigen Tabellenvorletzten 1. FC Kaiserslautern ein, der zum letzten Bundesliga-Heimspiel des Jahres am Samstag ins Westfalenstadion kommt.

„Die Arbeit von Trainer Eric Gerets trägt Früchte, er hat bereits bei früheren Stationen bewiesen, dass er ein guter Trainer ist. Die Lauterer kommen mit zwei Erfolgserlebnissen, nach den Siegen am letzten Wochenende gegen Wolfsburg und in der Woche im Pokal zu uns. Die Gäste werden frei aufspielen. Sie haben nichts zu verlieren. Die Querelen im Umfeld des Klubs scheinen die Mannschaft eng zusammengeschweißt zu haben, zudem sind sie mittlerweile in einem körperlich guten Zustand“, Matthias Sammer macht deutlich, dass der angeschlagenen FCK sich gerade vor der Partie beim Meister aus der gröbsten Krise schoss und für den BVB einen schweren Gegner darstellt.
„Wir dürfen nicht nachlässig agieren. Unser oberstes Ziel ist es, die verbleibenden Begegnungen zu gewinnen. Natürlich ist es schwer, nach den vielen Spielen immer konstant aufzutreten. Die Beispiele anderer Teams, die in der Champions League spielen, zeigen, dass das ein Problem für viele ist. Doch sollten wir jetzt noch drei Mal siegen, bin ich mit der Hinserie zufrieden. Über den Vorwurf der mangelnden Attraktivität in unserer Spielweise kann ich nur lachen“, Matthias Sammer forderte auf der heutige Pressekonferenz von seiner Mannschaft Konzentration bis zur Weihnachtspause und lobte zudem die Einstellung seiner Profis in den beiden vergangenen Spielen in Moskau und Nürnberg, die durch eine Top-Einstellung nach Rückständen noch gewonnen wurden. „Behalten wir das bei, sind wir auf einem guten Weg“, resümierte der BVB-Trainer.

Körperlich topfit und gut regeneriert geht der Meister in die letzte Spielwoche des Jahres, in der nach Kaiserslautern noch der AC Milan und Energie Cottbus warten. Danach geht es für die Borussen in die Weihnachtspause, wobei Matthias Sammer Wert darauf legt, dass „wir , wenn es nötig wären auch noch am 24. Dezember spielen würden. Substanz genug hat die Mannschaft dafür.“ Corinna Höptner

Mr.Gent
05.12.2002, 22:45
Stefan Reuter: Der heimliche Boss

Siegertyp, Führungsspieler, Profi mit Profil. - In seiner aktuellen Ausgabe widmet das Sportmagazin kicker seine Titelgeschichte Borussias Kapitän Stefan Reuter.

BORUSSIA online präsentiert den Artikel im Original-Wortlaut:
Er zieht im Hintergrund die Strippen, vermittelt bei Konflikten und hält den Laden zusammen . Ohne Stefan Reuter (36) geht so gut wie nichts bei Borussia Dortmund.

Und dieser Mann soll auch knallhart sein können? Die Faust wütend auf den Tisch hämmern? Stur und unangenehm werden, falls es der Sache dient? "Wenn etwas nicht in meinen Kopf geht, kann ich auch extrem reagieren", behauptet Stefan Reuter.

Wenn die Öffentlichkeit den Dortmunder Kapitän mit Worten einzuzäunen versucht, fällt die gängige Typisierung so aus: Reuter, ohnehin keiner der modernen Gladiatoren, sei freundlich, umgänglich und diplomatisch. "Meinungsreduziert", wie "Die Welt" einmal ätzte. In jedem Fall brav und nett, moderat im Tonfall, ausgleichend in seinem Wesen. So wie sich Mütter ihre Schwiegersöhne wünschen. Und Kinder ihre Väter.

Vater sollte er auch beim Deutschen Meister sein. Vater der schwarz-gelben Rasselbande. Vater der Rosickys, Kehls oder Metzelders (alle 22). Mit diesem Auftrag stattete Matthias Sammer ihn im Sommer aus. Reuter mag den Begriff nicht. "Ich sehe meine Rolle völlig anders", betonte er, so: "Wenn unsere Spieler Rat und Tat benötigen: Ich kenne viele Anlaufstationen, um ihnen zu helfen."

Sich selbst hat der inzwischen 36-Jährige geholfen. Schwerste Verletzungen entmutigten ihn nie. 1992 ein Kreuzbandriss, 2000 ein Knorpelschaden, der seine Karriere bedrohte. "Wer hätte gedacht", so Sammer, "dass er nach diesen Tiefschlägen zurückkommt?" Doch Reuter schaffte das Comeback und erwarb sich damit Respekt. Immer dicht der großen Leitlinie seiner Laufbahn folgend. Siegermentalität, eine kräftige Portion Ehrgeiz und eine Top-Einstellung spülten ihn nach oben; fußballerischer Esprit und technischer Glanz lagen im Zuständigkeitsbereich anderer. "Er hat nie so gespielt, dass man sagen musste: Stefan ist ein Filigraner", sagt sein Trainer, "er hat sich alles hart erarbeitet."

Hunger war dabei sein bester Koch. Der Hunger auf neue Erfolge. Auf noch mehr Titel. "Ich habe den Antrieb, immer zu spielen", sagt er, "es ist wichtig, diesen Antrieb zu behalten." Als ihn Sammer im Oktober gegen den FC Arsenal (2:1) zunächst nicht berücksichtigte, wühlte und grummelte es ihm. Ein paar Tage lang. Erst dann besiegt der Kopf- den Bauchmensch: "Die Entscheidung war richtig."

Ohne Reuter geht nichts bei der Borussia. Er ist der starke Mann im Hintergrund. Der heimliche Boss der Borussia. Reuter spitzt die Ohren wie Spock, um atmosphärische Störungen zu orten. Zieht die Strippen im komplizierten Beziehungsgeflecht von zwei Dutzend Einzelunternehmern. Der Kapitän steuert, liefert Anstöße. Packt bei der Integration der Neuzugänge mit an. Vermittelt bei Konflikten und schlichtet. Sorgt für die sportliche und zwischenmenschliche Ausrichtung. Der große Harmonisator, der den Laden zusammenhält. "Man muss unterschiedliche Charaktere und Interessen so bündeln, dass der Verein erfolgreich ist", sagt er.

Individualisten wie Paulo Sousa, Julio Cesar oder Marcio Amoroso, die Ego und extreme Persönlichkeit pfleg(t)en, machte Reuter begreiflich, dass sie "trotz aller persönlichen Klasse an die Gruppe denken müssen". Wer Probleme hat, klopft bei ihm an. Alle, bis hinunter zum Zeugwart. "Sein soziales Engagement ist unglaublich", hebt Manager Michael Meier hervor. Selbst die Nikolausfeier für die "30 bis 40 Kinder" der BVB-Stars erklärt er zur Chefsache. Seine Frau Birgit organisiert diese vorweihnachtliche Zusammenkunft, "das", erklärt ihr Mann, "gehört einfach dazu".

Wenn der Faden zwischen einzelnen Spielern und der Mannschaft verloren zu gehen droht, Reuter findet ihn wieder. Als sich vor ein paar Wochen Amoroso durch eine (angebliche) Attacke von Torsten Frings auf den Schlips getreten fühlte, saß Sammers rechte Hand bei der fälligen Aussprache mit am Tisch. "Er löscht Brände, schon bevor sie anfangen zu lodern", sagt Sportmanager Michael Zorc. Im Innenleben eines Teams gebe es nun einmal "unheimlich viele kleine Dinge" zu regeln, verrät Reuter, "schön, wenn daraus keine größeren Geschichten entstehen".

Unabhängig davon, ob der Konflikt zwischen Mittelfeldmann und Torjäger "von den Medien hochgespielt" war, wie Frings beteuert, sah Reuter Klärungs- und Handlungsbedarf. Sein siebter Sinn alarmiert ihn, wenn der Betriebsfrieden in Gefahr ist. Bevor die Milch überkocht, holt er den Topf vom Herd. Ohne dass davon großartig Notiz genommen wird. "Auch außerhalb des Platzes", bestätigt Frings, "ist Stefan ein ganz wichtiger Spieler." 1997 wählte ihn die Mannschaft zu ihrem Kapitän. In den Jahren danach bestätigten ihn die jeweiligen Trainer im Amt. Ohne Diskussionen.

Reuter ist der starke Mann. Von den meisten gekannt, von vielen verkannt. Keiner in der Nach-Sammer-Zeit als Profi gewann so viel Einfluss wie er, redete und bestimmte mit. Zauderern spritzt er neues Selbstvertrauen in die Blutbahn. Bei Prämienverhandlungen handelt er die Tarife aus. Allzu redefreudigen Kollegen, die sich in Zeiten, in denen der Hunger auf vordergründige Schlagzeilen die fachlichen Informationen erdrosselt, zu weit vorwagen, rät er zur Mäßigung.

Er habe schon immer den Eindruck gehabt, dass seine Meinung gehört werde, sagt der 36-Jährige. Macht im politischen Sinne übe er damit nicht zwangsläufig aus, "das hört sich viel zu negativ an".

Die Renaissance im öffentlichen Bewusstsein entstand durch den sportlichen Auftritt Reuters. Wo bei anderen Kollegen dieses Alters der Keilriemen quietscht und der Motor röhrt, rauscht der Kapitän noch immer dynamisch durch die Dortmunder Defensivabteilung. "Er hat nach wie vor die Schnelligkeit und Spritzigkeit", urteilt Zorc, "und er spielt besser als in der vorigen Saison."

Im Sommer 2003 läuft sein Vertrag aus. Nach elf Jahren beim BVB. Reuter darf selbst entscheiden, ob er ihn verlängert. Nicht als Stand-by-Spieler, "nein, das stand nie zur Diskussion", wenn, dann nur als vollwertige Kraft im Luxuskader des Revierklubs. Seine Laufbahn fortsetzen wird er nur dann, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind: "Für mich darf es nicht zur Qual werden, und genauso wenig darf es sein, dass mich der Verein durchschleppen muss."

Für die Zeit danach hat ihm Klubchef Dr. Gerd Niebaum eine Weiterbeschäftigung in Aussicht gestellt. Noch fehlt der genaue Zuschnitt von Reuters zukünftigem Ressort. Als Außenminister des Klubs könnte man sich den eloquenten Fußballer gut vorstellen, im Management, auf jeden Fall in leitender Position. Reuter hat Wurzeln geschlagen und will in Dortmund wohnen bleiben. "Wenn ich die Gelegenheit bekomme, bei der Borussia einzusteigen, kann es gut sein, dass ich das auch mache. Von den Führungskräften des BVB kann ich sehr viel lernen", sagt er.

Seine im Kurzlehrgang des DFB erworbenen Kenntnisse als Fußball-Lehrer möchte er nicht in der Praxis vertiefen - zumindest in den nächsten Jahren nicht, denn: "Nach der aktiven Zeit möchte ich gerne zuerst mal etwas anderes machen."

Thomas Hennecke

Mr.Gent
16.12.2002, 18:58
Borussia spielte zum siebten Mal zu Null!

Ein Tor erzielt, eins vorbereitet – Ewerthon war damit in zehn der bisherigen 17 Partien an mindestens einem Borussen-Treffer direkt beteiligt.

Ewerthon auf dem Weg zum 2:0. Der BVB-Stürmer umkurvt Torhüter Lenz und markiert sein neuntes Saisontor.
Das 2:0 war sein neuntes Saisontor, schon in Cottbus hätte der Brasilianer seine Torbilanz aus der Vorsaison (zehn Tore) übertreffen können. Bei zwei weiteren dicken Gelegenheiten scheiterte er jedoch an Keeper Lenz. Weitere Daten und Fakten zum letzten Spiel des Tages nennt die ran-Datenbank:
Wieder bestes Auswärtsteam
Borussia Dortmund holte auswärts mehr Punkte (17) als zuhause (16). In der Fremde sind die Borussen wie bereits in der letzten Saison das beste Team der Liga und bleiben so erster Verfolger der Bayern.

Dortmunder Abwehrbollwerk
In Cottbus stand zum siebten Mal in dieser Saison beim BVB die Null, in keinem Spiel haben die Dortmunder mehr als zwei Treffer kassiert. Dank insgesamt nur 13 Gegentoren stellt Borussia die beste Defensive der Bundesliga.

Zu Beginn jeweils hellwach
Die Hausherren kamen zweimal wie hypnotisiert aus der Kabine, fast jeder Angriff der Gäste in den ersten Minuten der beiden Spielhälften führte zu einer dicken Gelegenheit. In der ersten Hälfte dauerte es acht Minuten und vier Torschüsse bis zum 1:0, nach der Pause waren es nur noch drei Torschüsse und zwei Minuten bis zum 2:0.

Lars Ricken ragt heraus
Lars Ricken erwischte in Cottbus einen ganz starken Tag, bereitete wie schon beim 4:1 in Bremen gleich zwei Tore vor. Ricken war gestern an mehr als der Hälfte aller BVB-Torschüsse direkt beteiligt, legte zu so vielen Torschüssen auf wie bei keinem Einsatz in dieser Saison zuvor.

Koller wieder mit einem Doppelpack
Jan Koller traf zum ersten Mal in dieser Saison doppelt, insgesamt war es sein dritter Doppelpack in der Bundesliga (zuletzt in der vergangenen Saison beim 5:1 in Freiburg). Der Tscheche setzte den Anfangs- (Tor zum 1:0) und Schlusspunkt (Tor zum 4:0) in der Partie. Seine Kritiker strafte er mit einer äußerst effizienten Chancenverwertung Lügen: Ganze drei Torschüsse benötigte er für seine beiden Treffer.

Quelle: www.sport1.de

Mr.Gent
16.12.2002, 19:01
Lars Ricken: „Uns fehlen vier Punkte aus den Heimspielen“



Er war der Matchwinner, obwohl er als Torschütze nicht in Erscheinung trat. Die Querlatte verhinderte Lars Rickens zweites Saisontor. Immerhin bereitete er zwei Treffer vor und erhielt in den Medien die Bestnote.

Nach dem Spiel in Cottbus wurde von einer „Fußball-Demonstration“ gesprochen, von einem „Zwei-Klassen-Unterschied“. War Borussia am Samstag so stark – oder Energie so schwach?

Lars Ricken: „Wir sind als Mannschaft so stark geworden, dass es allein an uns liegt, wie wir spielen. Gegen Mailand haben wir nicht verloren, weil der Gegner so stark war, sondern weil wir nicht mit der nötigen Entschlossenheit gespielt haben. Am Samstag haben wir 4:0 gewonnen, weil wir so stark waren. Nicht, weil Cottbus schwach gespielt hätte.“

Ärgern Sie sich nun umso mehr über die Punkte, die in den zurück liegenden Wochen auf der Wegstrecke liegen gelassen wurden?

Ricken: „Man kann nicht alles gewinnen. Andere Mannschaften ärgern sich mit Sicherheit auch über aus ihrer Sicht vergebene Punkte. Wir haben vier Heimspiele nicht gewonnen, von denen man mindestens zwei hätte erfolgreich gestalten können. Diese vier Punkte fehlen uns.“

Sie werden heute in den Zeitungen mit Bestnoten überschüttet. Matthias Sammer nannte Ihre Leistung „überragend“. Wie haben Sie sie gesehen?

Ricken: „Ich gehe gerne mit einem guten Abschluss in die Pause und war dementsprechend motiviert. In den meisten Partien spiele ich einen verkappten Rechts- oder Linksaußen und muss zusehen, dass ich in der Offensive eine gewisse Freiheit behalte, um nicht leicht ausrechenbar zu sein.“ (br)

Mr.Gent
16.12.2002, 19:08
Bilanz und Ausblick – Sammer: „Rückstand ist rechnerisch kein Problem!“



Eines der erfolgreichsten Jahre in der Vereinsgeschichte geht zu Ende. Im Kalenderjahr 2002 gewann Borussia Dortmund zum sechsten Mal die Deutsche Meisterschaft, erreichte das UEFA-Pokal-Finale und die zweite Gruppenphase in der Champions League. 51 Spiele – 25 Siege, 14 Unentschieden und zwölf Niederlagen. Sammers Bilanz.

Wir sprachen mit Borussia Dortmunds jungem Erfolgstrainer auf dem Rückflug von Cottbus nach Dortmund über die jüngere Vergangenheit und über die nahe Zukunft. Betrachtungen aus luftiger Höhe...

Herr Sammer, die Partie in Cottbus war das 51. und letzte Pflichtspiel in diesem Jahr. Hätten Sie Ihrer Mannschaft nach diesem Mammutprogramm – für die Nationalspieler kommen noch zahlreiche WM- und Länderspieleinsätze hinzu – zugetraut, den Gegner derart zu beherrschen, phasenweise an die Wand zu spielen?

Matthias Sammer: „Ich habe es gehofft. Ob es letztlich immer umgesetzt wird, ist nicht voraus zu sehen, weil der Kopf natürlich eine besondere Rolle spielt. Wir waren heiß, nachdem wir gegen Milan verloren, aber nicht so schlecht gespielt hatten. Ich wollte nach diesem Spiel bewusst keine Einlull-Stimmung aufkommen lassen nach dem Motto: Das war alles nicht so schlecht. Ich habe bewusst kritisiert, den Druck erhöht, und die Mannschaft ist in Cottbus so aufgetreten, dass man viel Respekt vor dieser Leistung und Einstellung haben muss.“

Ärgert man sich da umso mehr über die Punkte, die in den zurück liegenden Wochen auf der Wegstrecke liegen gelassen wurden, wenn man wie am Samstag in Cottbus sieht, dass die Mannschaft sowohl körperlich als auch geistig in der Lage ist, ein derartiges Pensum erfolgreich zu bestreiten?

Sammer: „Man muss ein bisschen relativieren, denn Cottbus hat sicherlich nicht gut gespielt. Hamburg oder Bielefeld, gegen die wir zuhause Punkte gelassen haben, hinterließen einen wesentlich stärkeren Eindruck. Nachkarten bringt nichts. Man kann nicht immer Top-Leistungen bringen; wir müssen jedoch begreifen, dass wir nur dann Erfolg haben können, wenn wir hungrig sind.“

„Es liegt in aller erster Linie an uns selber“

Die Frage nach der neuen Tabellen-Konstellation ist oft gestellt worden: Der Rückstand auf die Bayern beträgt „nur“ – in Anführungszeichen – noch sechs Punkte. Wenn man jedoch unterstellt, dass das Heimspiel gegen den Tabellenführer gewonnen wird: Wäre die Meisterschaft dann tatsächlich wieder offen?

Sammer: „Rechnerisch ist es kein Problem, diesen Rückstand aufzuholen. Das ist jedoch alles theoretisches Gelaber. Entscheidend wird sein, in der Rückrunde Spiel für Spiel für sich zu entscheiden. Das liegt in allererster Linie an uns selber.“

Wann beginnt die Vorbereitung auf die Rückrunde? Anfang Januar – oder doch schon heute?

Sammer (lacht): „Offiziell im Januar. Wenn man sich den Terminkalender anschaut und sieht, wie schnell es schon Ende Januar weitergeht, dann muss man im Urlaub etwas tun. Ich werde darauf achten, dass die Spieler in einem ordentlichen Zustand aus den Ferien zurück kommen.“

„Wir haben Amoroso nicht als Joker geholt“

Werden Sie diese Forderung mit Nachdruck gegenüber den Brasilianern vertreten? Im vergangenen Sommer sollen gerade diese Spieler dem Trainingsplan wenig Beachtung geschenkt haben.

Sammer: „Die Brasilianer waren nur ein Teil jener Spieler, mit denen ich nicht zufrieden war. Bei einigen war eine gewisse Zufriedenheit eingekehrt.“

Der Premiere-Reporter merkte am Samstag an, Marcio Amoroso habe sich mit seinem vierten Joker-Tor in dieser Saison einen Bärendienst erwiesen, weil Sie ihn jetzt nur noch als Einwechselspieler bringen könnten. Ist an dieser Aussage ein Körnchen Wahrheit dran?

Sammer: „Bestimmt nicht. Er kommt hoffentlich gesund aus Brasilien zurück, absolviert die Vorbereitung in einem guten Zustand. Wir haben Amoroso nicht als Joker geholt.“

Haben Sie sich bei der Entstehung seines Tores zum 3:0 die Haare gerauft? Anstatt zum vermeintlich besser postierten Ricken zurück zu spielen, vernascht er den Ersten, dann den Zweiten und schiebt den Ball aus unmöglichem Winkel zwischen Torwart und Pfosten vorbei ins Netz...

Sammer: „Erstens habe ich nicht mehr so viele Haare, zweitens weiß ich: Wenn Marcio an der Kugel ist, kommt immer etwas gescheites heraus – egal, ob er abspielt oder nicht.“

Wie beurteilen Sie die Leistung von Lars Ricken im Spiel in Cottbus?

Sammer: „Er hat überragend gespielt. Die Art und Weise, wie er aufgetreten ist, war vorbildlich. Er hat ein sehr, sehr starkes Argument in eigener Sache geliefert, das ich aufmerksam registriert habe.“

Standardsituationen werden einstudiert

Jan Koller hat nicht nur aufgrund einer guten oder aufopferungsvollen Leistung geglänzt, sondern auch als zweifacher Torschütze. Das wird ihm gut tun...

Sammer: „Auf jeden Fall, obwohl ich mich ohnehin nie davon leiten lasse, ob er Tore schießt oder nicht. Sie sind wichtig für sein Selbstvertrauen, doch wir wissen auch so, was wir an ihm haben.“

Noch einmal zurück zu Lars Ricken. Er führte in Cottbus die meisten Standardsituationen aus, und die Freistöße oder Eckbälle besaßen deutlich mehr Qualität als zuletzt. Werden Sie in diesem Bereich in der Rückrunden-Vorbereitung verstärkt arbeiten lassen? Denn die Tatsache, dass der Tabellenzweite die zweitschlechteste Quote in Sachen Standards ausweist, bietet Potenzial nach oben.

Sammer: „Dort liegen tatsächlich deutliche Möglichkeiten der Verbesserung. Wir werden daran arbeiten, dass Tomas Rosicky in diesem Bereich wieder dahin kommt, wo er einmal war. Wichtig ist es auch, dass man Alternativen hat wie Lars Ricken oder auch Jörg Heinrich. Insgesamt gilt: Wir werden uns etwas einfallen lassen.“

Wie verbringen Sie den recht kurzen Weihnachtsurlaub? Können Sie abschalten und mal einen Tag nicht an Fußball denken?

Sammer: „Meine Erholung hängt nicht davon ab, ob ich an Fußball denke oder nicht. In meiner Familie herrscht ein hoher Zusammenhalt, und wir setzen an den Weihnachtstagen natürlich andere Prioritäten. Aber irgendwann oder zwischendurch wird mich der Fußball sicherlich wieder einfangen. Ich habe jedenfalls nicht das Gefühl, dass er mich verlassen würde.“
Das Gespräch führte Boris Rupert

Mr.Gent
12.01.2003, 21:16
Für Jan Koller sind die Bayern gar nicht so weit entfernt

Sie können verlieren. Schlecht spielen. In der Tabelle abstürzen. Oder gar aus der Champions League purzeln. An Jan Koller (29) würde sich trotzdem keine Kritik entzünden. "Er ist für uns unverzichtbar", behauptet Sportmanager Michael Zorc, "auch wenn er weniger Tore schießen würde, stünde er nicht zur Diskussion."

Mit sieben Bundesliga-Treffern (dazu vier in der Champions League) schloss der bis 2005 an den BVB gebundene Tscheche die Hinrunde ab. Auf 15 Tore in Deutschlands Fußball-Oberhaus schraubte er seine Gesamtbilanz im Kalenderjahr 2002 - was nicht sein letztes Wort gewesen sein soll. Koller verspricht: "Es geht noch besser. Ich denke schon, dass eine höhere Quote möglich ist."

Jede Mark von den 21 Millionen, die Borussia Dortmund im Sommer 2001 für den 2,02 m großen Angreifer hinblätterte, war gut angelegtes Geld. Anfänglichen Spott über den "besten Offensiv-Verteidiger der Liga" konterte Koller, indem er ein neues Berufsbild zeichnete: das des selbstlosen Profis, für den Egoismus ein Fremdwort bedeutet. Koller läuft (auch für andere), bis seine Socken qualmen. "Wie er arbeitet, das ist sein Wert für die Borussia", sagt Pavel Pasca, der Berater des Marathonmanns.

Trotz eines Titel-Hattricks (2000 und 2001 mit Anderlecht, 2002 mit Dortmund) spürte Dortmunds "Dino" auch während des zweiwöchigen Urlaubs in Smetanova Lhota, einem 120 Kilometer von Prag entfernten Dorf, den Hunger auf weitere Trophäen: "Mein erstes Ziel ist die Meisterschaft." Das Erreichen des Viertelfinales in der Champions League sei nach der Niederlage gegen den AC Mailand "ein bisschen schwieriger, aber möglich".

Woraus er seinen Optimismus speist, die Bayern noch vom Platz an der Sonne zu verjagen? "Ihr Vorsprung ist doch gar nicht so groß", meint Koller, "und wir müssen nur zu Hause häufiger gewinnen." Dafür hält er in der Rückrunde den Kopf hin. 288 Mal tat er dies im ersten Saisonabschnitt, doppelt so häufig wie Thomas Linke, der als Abwehrspezialist des FC Bayern 122 Luftduelle führte. Koller ist eben Spitze, in fast jeder Hinsicht.

Heute, Donnerstag, wird Koller wohl auch seinen Kollegen Marcio Amoroso wieder bei den täglichen Doppel-Übungseinheiten begrüßen können. Der Stürmer genoss bisher noch Sonderurlaub wegen der Geburt seines Sohnes Matteo, der am Montag zur Welt kam. Für den späten Mittwochabend erwarteten die BVB-Verantwortlichen den Brasilianer zurück, und auch die nächsten Programmpunkte des Torjägers stehen fest: Zunächst absolviert er einen Laktat-Test, am Freitag dann fliegt er mit der Mannschaft ins Trainingslager nach Jerez (Spanien). Matthias Sammer dazu: "Im letzten Jahr haben wir schlechte Erfahrungen gemacht, darum will ich seine Werte möglichst schnell wissen. Kompromisse darf er von mir nicht erwarten."

Mr.Gent
12.01.2003, 21:18
Pause für Ricken

Lars Ricken muss im Trainingslager von Borussia Dortmund eine Pause einlegen. Wegen einer Schleimbeutelentzündung im linken Knie muss der 26-Jährige einige Tage Ruhe halten. Ein Einsatz im Testspiel am Montag gegen den Zweitligisten LR Ahlen im spanischen Jerez de la Frontera kommt nicht in Frage.

Dagegen will BVB-Trainer Matthias Sammer seinen Torjäger Marcio Amoroso gegen den neuen Klub von Coach Werner Lorant zumindest einige Minuten aufbieten. “Mit seinem körperlichen Zustand bin ich einigermaßen zufrieden“, sagte Sammer über den Brasilianer, der zuletzt Einzeltraining absolvieren musste und erst am Sonntag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist.

Mr.Gent
12.01.2003, 21:25
"Wir haben das Rezept für den Titel"

Sechs Punkte liegt der amtierende Meister Borussia Dortmund hinter dem FC Bayern München. Dennoch glaubt BVB-Manager Michael Meier an einen erneuten Titelgewinn. Und an Top-Erlöse bei den Fernsehgeldern.

kicker: 2001 kam Tomas Rosicky, 2002 Sebastian Kehl. Warum rüstet Borussia Dortmund zu Beginn von 2003 nicht auf, Herr Meier?

Michael Meier: Wir haben keine Veranlassung dazu. Es besteht kein Bedarf. Außerdem wollen wir eine Gemeinschaft, die sich zu finden scheint, nicht sofort wieder stören.

kicker: Mit Marcio Amoroso können Sie immerhin einen "Neuzugang" vorweisen. Wie groß ist Ihre Hoffnung, dass Amoroso nach verkorkster Vorrunde wieder auf Touren kommt?

Meier: Wenn man die Zahl der geschossenen Tore betrachtet, haben wir einen Nachholbedarf. Wir brauchen ihn und seine Tore.

kicker: Warum war der Öffentlichkeit so schwer vermittelbar, dass Amoroso manchmal nur kurz oder gar nicht berücksichtigt wurde? "

Meier: Man hat sich blenden lassen von den Toren, die Amoroso als Joker erzielte. Wie konsequent Matthias Sammer in diesem Punkt geblieben ist, finde ich bewundernswert. Im Nachhinein sieht Amoroso ein, dass er Fehler gemacht und die Situation falsch eingeschätzt hat. In diesem Bewusstsein ist er in den Urlaub gefahren.

kicker: Kommt er pünktlich zum Trainingsstart am Samstag zurück?

Meier: Ja, diesmal steht kein WM-Finale an, das die Brasilianer unbedingt zu Hause verfolgen wollen.

kicker: Miroslav Klose stürmte in diesem Endspiel für Deutschland. Demnächst für Dortmund?

Meier: Unser Interesse ist abstrakter Natur. Jeder ambitionierte Klub macht sich Gedanken, wenn so ein Spieler auf dem Markt ist.

kicker: Wird aus dem abstrakten noch ein konkretes Interesse?

Meier: Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Außerdem haben wir sechs, sieben Stürmer unter Vertrag. Würden wir Klose nehmen, müsste der eine oder andere auch gehen.

kicker: Von Ewerthon besitzen Sie erst 50 Prozent der Transferrechte. Wann werden Sie sich die zweite, noch einmal 3,8 Millionen Euro teure zweite Hälfte sichern?

Meier: Weil es keine Möglichkeit gibt, diesen Schritt schon jetzt gegen einen entsprechenden Preisnachlass vorzunehmen, haben wir Zeit bis zum 15. Juni, unsere Option vertragskonform zu ziehen.

kicker: Warum sollte man auf Borussia Dortmund als alten und neuen Meister wetten?

Meier: Weil wir ein Traditionsverein sind und einer Meisterschaft, wie 1956 und 1995, gleich die nächste folgen lassen.

kicker: Welche Argumente sprechen für eine Titelverteidigung?

Meier: Unsere jungen Spieler haben schon einmal mitbekommen, was es bedeutet, Deutscher Meister zu werden. Sie haben jetzt das Rezept, wie es geht, im Tornister. Und bei den hohen Ausgaben, die wir getätigt haben, erwarten wir einen "return of invest". Das geht nur in Form von Titeln.

kicker: Wird es einen Zwei- oder Dreikampf um den Titel geben?

Meier: Ich erwarte Werder Bremen weit oben und schätze auch die Schalker hoch ein, wenn sie mal einen Lauf haben. Eine junge Mannschaft wie Stuttgart kann fehlende Erfahrung durch Begeisterung kompensieren. Dass der VfB jetzt soweit oben steht und sich international so gut verkauft, ist ein unglaubliches Doping. Ich traue Stuttgart in diesem Jahr alles zu.

kicker: Sogar den Titel?

Meier: Den vielleicht nicht. Dann würden wir unsere eigenen Ambitionen nicht ernst nehmen.

kicker: Kommen wir zu einer Liga im Schuldensumpf und finanziellen Rosskuren. Dortmund und andere Klubs zahlen keine Prämien mehr. Reicht das, um die gefährliche Schieflage zu meistern?

Meier: Die Liga hat sich auf veränderte Rahmenbedingungen ein- und ihr wirtschaftliches Gebaren umgestellt, das ist ein Stück Normalität. Darüber zu sprechen, dass die Profiklubs unter 600 Millionen Euro Verbindlichkeiten ächzen, ist momentan einfach schick. Was diesen Verbindlichkeiten an Aktivvermögen wie Stadien gegenübersteht, fällt jedoch unter den Tisch. Der wirtschaftliche Aktionsradius der Vereine ist größer geworden.

kicker: Wollen Sie behaupten, dass die ganze Aufregung um die "Pleiteliga" grundlos ist?

Meier: Unsere Liga ist mit 36 Vereinen ein sehr transparentes Gebilde. Wenn ich untersuche, wer konkursreif oder in Konkurs gegangen ist, sehe ich nur einen Fall, den KFC Uerdingen, und keinen aus der Ersten oder Zweiten Liga.

kicker: Was entgegnen Sie denen, die baldige Zahlungsunfähigkeit einzelner Klubs prophezeien?

Meier: Diese Situation sehe ich zum jetzigen Zeitpunkt absolut nicht. Ich glaube sogar, dass die Liga im Rahmen ihrer Möglichkeiten optimal wirtschaftet.

kicker: Die nächsten Spielerverträge werden drastischen Kürzungen unterworfen sein. Halten Sie einen Gehaltsverzicht bei laufenden Verträgen für utopisch?

Meier: Für utopisch nicht. Jeder Profi würde es einsehen - wenn man es vernünftig rüber bringt. Doch für diesen Schritt besteht momentan keine Notwendigkeit.

kicker: Sind auf der Einnahmeseiten noch Steigerungen möglich?

Meier: Borussia Dortmund verzeichnet ein Plus bei den Eintrittskartenverkäufen. Was die Kapazitätsauslastung angeht, gehören wir zu den drei stärksten Vereinen Europas. Ab der Saison 2003/04 werden wir 50 000 Dauerkarten verkaufen und mehr als 70 000 Zuschauer im Schnitt haben.

kicker: 2003/04 läuft der Fernsehvertrag aus - falls er überhaupt so lange hält. Befürchten Sie, dass Rechteinhaber "Infront Sports- Media AG" von seinen Ausstiegsklauseln Gebrauch macht?

Meier: Diese Klauseln kommen mir sonderbar vor. Die Situation war bei Vertragsabschluss für "Infront" transparent genug, um zu erkennen, was in Sachen Refinanzierbarkeit machbar ist und was nicht.

kicker: Was wäre, wenn Dreyfuß und Netzer tatsächlich ausstiegen?

Meier: Auch das würde keine dramatische Zuspitzung bedeuten. Die Liga könnte ruhig bleiben. Der Vertrag ist mit Bankbürgschaften abgesichert. Die Zahlung der 290 Millionen Euro für die Saison 2003/ 04 ist absolut sicher.

kicker: Danach wird es einen neuen Fernsehvertrag geben. Was sind die Bundesligarechte noch wert?

Meier: Dass ständig über Krisen berichtet wird, ist unbefriedigend und wirft ein falsches Licht auf die Bundesliga. Unser Produkt ist emotional und leistungsstark, das muss auch im Fernsehvertrag seinen Niederschlag finden. Wir haben ein Premium-Produkt. Es muss fair bezahlt werden.

Interview: Thomas Hennecke

Ramto
13.01.2003, 17:58
Beste Bedingungen vor dem Testspiel

[13.01.] Am vierten Tag des BVB-Trainingslagers herrschen in Jerez noch immer optimale Trainingsbedingungen bei frischen zehn bis zwölf Grad und Sonnenschein. Am heutigen Nachmittag steht um 15.30 Uhr zum ersten Mal ein Testspiel auf dem Programm.

Gegner der Schwarzgelben wird Zweitligist LR Ahlen sein, der zur Rückrunde vom früheren 1860-Trainer Werner Lorant übernommen wurde. "Wir werden auf den vorzüglichen Plätzen der nahen Trainingsanlage spielen", erklärte BVB-Pressechef Josef Schneck heute Vormittag.

Der BVB beginnt mit folgender Formation: Lehmann - Fernandez, Wörns, Thorwart, Dede - Reuter, Demel - Rosicky - Heinrich, Herrlich, Ewerthon.

Zwei Trainingseinheiten hat Cheftrainer Matthias Sammer bisher pro Tag abgehalten, und dabei den Ball deutlich mehr in den Mittelpunkt gestellt, als dies etwa im vorigen Jahr der Fall war. "Diesmal hatten wir bereits vor dem Camp etliche Laufeinheiten in Dortmund absolviert", erläutert Josef Schneck das Vorgehen. Der Pressechef weiter: "Wir haben bisher beste Bedingungen, es gibt auch keine gesundheitlichen Probleme, so dass Matthias Sammer heute Nachmittag wahrscheinlich weitgehend den kompletten Kader einsetzen, also durchwechseln wird."

Am Samstagabend stand ein Abendessen des Profi-Kaders mit der 40-köpfigen Sponsoren-
gruppe in Jerez auf dem Programm: "Es war sowohl für die Mannschaft, als auch für unsere Gäste ein toller Abend", erzählt Pressechef Schneck. Am Sonntag hatten die Sponsoren dem Team dann bei einer Trainingseinheit zugeschaut - und einige waren im Anschluss auch selbst aktiv geworden: Wer Spaß hatte, durfte mit Co-Trainer Uwe Neuhaus eine "Sonderschicht" einlegen. (mk)

Mr.Gent
14.01.2003, 20:53
Erster Test gegen Ahlen endet 1:1

[13.01.] Borussia Dortmund startet mit einem Unentschieden in das Jahr 2003. Dank eines Treffers von Heiko Herrlich trennten sich der BVB und Zweitligist LR Ahlen in einem Testspiel im Rahmen des Trainingslagers in Jerez mit 1:1.

Die Borussen benötigten in der Partie gegen das neue Team von Werner Lorant die Anfangsviertelstunde, um sich die Strapazen der harten Konditions-Einheiten aus den Beinen zu laufen. In der Folgezeit agierten beide Seiten fleißig, einsatzfreudig und kampfbetont. Den Lohn der Mühen konnte zunächst der Zweitligist einstreichen, als Marcus Feinbier in der 27. Minute eine Unachtsamkeit der Dortmunder Hintermannschaft zur Ahlener Führung nutzte. Den Ausgleich markierte Heiko Herrlich in der 41. Minute aus kurzer Distanz nach schöner Vorarbeit von Rosicky.
Insgesamt hatte der BVB über die gesamten 90 Minuten des Testspiels ein deutliches Chancen-Übergewicht. So scheiterten zum Beispiel Dede (Freistoß aus 25 Metern) und der Franzose Demel (Distanzschuss) mit ihren spektakulären Versuchen nur um Haaresbreite. Als auffälligster Akteur im schwarzgelben Trikot sorgte Tor-Vorbereiter Rosicky für spielerische Glanzlichter in der ersten Hälfte.

Nach der Partie meinte Trainer Matthias Sammer: "Natürlich ist wie immer bei einem Testspiel das Ergebnis zweitrangig. Man hat gesehen, dass noch nicht alles so geklappt hat, wie wir uns das vorstellen, doch das ist angesichts des schweren Trainingsprogramms und der Phase der Vorbereitung nicht verwunderlich. So schlecht war es nicht."

Unterschiedlich bewertete der BVB-Coach das Engagement seiner Spieler und hob die Einstellung des zuletzt kritisierten Sebastian Kehl ausdrücklich hervor: "Man hat gesehen, dass er mit einem tollen Ehrgeiz gespielt hat", meinte Sammer. "Darüber hinaus freue ich mich sehr für Heiko Herrlich, der sich hier sehr reinkniet und sich sein Tor dadurch redlich verdient hat."

Abschließendes Fazit aus Sicht des Dortmunder Trainers: "Die Mannschaft muss weiter daran arbeiten, eine Mentalität zu entwickeln, mit innerer Kraft und Stärke in die Spiele zu gehen. Ich hoffe auf weitere Fortschritte im nächsten Testspiel am Mittwoch gegen Cadiz.

BVB (1. Halbzeit): Lehmann - Fernandez, Wörns, Thorwart, Dede - Reuter, Demel - Rosicky - Heinrich, Herrlich, Ewerthon.

BVB (2. Halbzeit): Weidenfeller - Evanilson, Madouni, Metzelder, Achenbach - Kehl, Frings - Ricken - Reina, Koller, Leandro.

Borussia Dortmund - LR Ahlen 1:1

Tore: 0:1 Feinbier (27.), 1:1 Herrlich (41.).

Mr.Gent
14.01.2003, 20:55
Koller ist der zweitbeste Stürmer der Bundesliga

[13.01.] Das kicker-Sportmagazin schließt heute die "Rangliste des deutschen Fußballs" ab. Jan Koller von Borussia Dortmund kassiert viel Lob - und landet auf dem zweiten Platz.

"Der Tscheche ist nicht nur der Prototyp eines perfekten Mannschaftsspielers, er entwickelt vor dem Tor des Gegners auch immer mehr Durchschlagskraft", heißt es. Koller wird wie im Sommer in die Kategorie "Internationale Klasse" eingestuft und landet hinter dem Bremer Ailton auf Rang zwei. "Im weiteren Kreis" findet sich Ewerthon wieder. Aufgrund der langen Verletzungspause fiel Marcio Amoroso aus der Wertung.

Mr.Gent
18.01.2003, 20:26
Wörns: "Manchmal fehlt uns der Killer-Instinkt"

kicker: Die Bayern kontrollieren mit sechs Punkten Vorsprung die Bundesliga. Müssen die Fußballfans sich auf eine langweilige Rückrunde einstellen, Herr Wörns?

Christian Wörns: Langweilig wird es garantiert nicht. Sechs Punkte sind zwar eine Menge Holz. Aber keiner sollte uns abschreiben.

kicker: Was macht Sie so zuversichtlich, die Bayern doch noch zu überholen?

Wörns: Wir haben in der Vorrunde schon einige schwere Situationen überstanden, als es eng wurde. Das macht uns stark. Die Big-points, die haben wir immer gemacht.

kicker: Vor dem Start der Rückrunde fällt die mäßige Heimbilanz des Meisters auf. Verspielt der BVB im Westfalenstadion den Titel?

Wörns: Stimmt, da haben wir viele Punkte liegen lassen. Auswärts haben wir eine Superserie gespielt. Aber vier Unentschieden in acht Heimspielen, das darf nicht passieren. So wird man nicht Deutscher Meister. Wir müssen zu Hause wieder eine Macht werden. Die Gegner müssen wieder mit Respekt ins Westfalenstadion einlaufen.

kicker: Was muss sich noch verbessern zur Rückrunde?

Wörns: Manchmal fehlt uns der Killer-Instinkt, die Abgebrühtheit. Wir haben es zu oft versäumt, den zweiten Treffer nachzulegen. So haben wir viele Punkte verschenkt.

kicker: Wie kann der BVB das künftig abstellen?

Wörns: Wir müssen auch mal mit einem unansehnlichen Unentschieden zufrieden sein, wenn es nicht so läuft. Aber eins ist klar: Viel dürfen wir uns nicht mehr erlauben, sonst ziehen die Bayern davon.

kicker: Erwarten Sie einen Zweikampf, oder kann auch Werder Bremen ganz oben eingreifen?

Wörns: Respekt, was Werder in dieser Saison geschafft hat. Die Mannschaft spielt am oberen Level, aber warum sollte sie das nicht bis zum Schluss durchhalten? Ich bin nur gespannt, ob sie auch nervenstark genug sind, wenn es am Ende ans Eingemachte geht. Siehe Leverkusen in der vorigen Saison.

kicker: Macht Ihnen auch der Verlauf der Vorsaison Mut?

Wörns: Logisch. Nach der Niederlage in Kaiserslautern (da lag der BVB drei Spieltage vor Schluss fünf Punkte hinter Spitzenreiter Leverkusen, die Red.) hatten wir uns ja geistig schon von der Meisterschaft verabschiedet. Da waren wir im Grunde klinisch tot. Und am Ende hatten wir doch wieder die Nase vorn.

kicker: Dennoch spricht alles für die Bayern. Die können sich auf die Bundesliga konzentrieren, aber auf Borussia Dortmund warten harte englische Wochen.

Wörns: Vielleicht werden bei Bayern einige unruhig, wenn sie so selten spielen. Wir sind diesen Rhythmus gewöhnt. Das wirft uns nicht um.

Interview: Oliver Bitter

www.kicker.de

Mr.Gent
21.01.2003, 23:09
Ricken weiter fraglich

Aller Voraussicht nach ohne Nationalspieler Lars Ricken wird Meister Borussia Dortmund am Samstag bei Hertha BSC antreten. Der Mittelfeldakteur leidet unter hartnäckigen Schmerzen an der Patellasehne.

Bereits im Trainingslager in Jerez de la Frontera war Ricken deshalb gehandicapt. Trainer Matthias Sammer rechnet nicht mehr mit einem Einsatz Rickens am Wochenende. Ansonsten fehlt dem BVB in der Hauptstadt nur Otto Addo nach seinem Kreuzbandriss.

www.kicker.de

Mr.Gent
21.01.2003, 23:20
Sammer: "Jetzt müssen wir sie nur noch reinmachen..."

[21.01.] "Ich denke nur von Spiel zu Spiel. Und ich will jedes davon gewinnen", sagt Matthias Sammer vor der Partie in Berlin. Und man merkt ihm an: Es wird Zeit, dass es (endlich) wieder los geht. Borussia Dortmund will in der Rückrunde eine Sechs-Punkte-Hypothek gegenüber dem aktuellen Spitzenreiter Bayern München abtragen.

Welchen Stellenwert genießt das Testspiel heute (Dienstag) Abend in Krefeld?

Matthias Sammer: "Bei aller Intensität kann ein Training niemals ein Spiel simulieren. Somit ist es wichtig für die eingesetzten Spieler - und auch für mich. Denn ich kann mich davon überzeugen, wer in einer guten Verfassung ist. Derjenige hat bessere Karten als jemand, der sich dort in schlechter Verfassung präsentiert."

"Sicherlich denkt man perspektivisch, doch die Arbeit ist immer auf das nächste Spiel hin ausgelegt."
Wie geht es Lars Ricken?

Sammer: "Er befindet sich seit drei, vier Tagen im Lauftraining, und jetzt müssen wir mal abwarten."

Haben Sie noch Hoffnung, ihn am Samstag in Berlin einsetzen zu können?

Sammer: "Abgeschrieben ist er jedenfalls noch nicht. Wenn er am Donnerstag voll trainieren könnte, wäre er ein Thema. Priorität genießt für ihn wie für uns, schnellstmöglich wieder voll belastbar zu sein. Wenn es jetzt schnell in die richtige Richtung geht, hat Lars kaum etwas verpasst. Er verfügt über eine gute Grundlage, da spielt es kaum eine Rolle, dass er es einige Tage lang etwas ruhiger angehen musste. Wir sollten uns daher auch nicht so sehr auf Hertha versteifen, die Saison ist noch lang genug."

Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft in der Rückrunde?

Sammer: "Ich mache mir weniger Gedanken über eine komplette Runde, vielmehr über das nächste Spiel. Sicherlich denkt man perspektivisch, doch die Arbeit ist immer auf das nächste Spiel hin ausgelegt."

In der Hinrunde gab es nur zwei Klubs, die nach Standardsituationen weniger Tore erzielt haben als die drei Treffer Ihrer Mannschaft. Was haben Sie dahin gehend in der Vorbereitungsphase unternommen?

Sammer: "Gar nichts."

Warum nicht?

Sammer: "Weil wir die Mannschaft mit den meisten Torschüssen nach Standardsituationen waren. Jetzt müssen wir sie nur noch reinmachen. Natürlich wissen wir, dass viele Spiele durch Standards entschieden werden, dass wir uns beim Verwerten dieser Möglichkeiten verbessern müssen. Die nächste Standardsituation nutzen wir bestimmt zum Tor..."

Hand drauf?

Sammer: "Eher die Jacke, denn die Hand ist mir zu wertvoll."

Haben Sie Hertha BSC Berlin am vergangenen Wochenende beim 2:0 in Nijmwegen beobachten lassen? Und wenn ja, welchen Eindruck haben Ihnen Ihre Beobachter übermittelt?

Sammer (lacht): "Das sollen sie mir sagen - nicht den Journalisten. Wir wissen jedenfalls, dass sich der Gegner in einer sehr guten Verfassung befindet und sind dementsprechend gewarnt."

Ihre Mannschaft wusste im letzten Test gegen Alkmaar ebenfalls zu überzeugen.

Sammer: "Ja, wir haben eine halbe Stunde lang richtig gut gespielt. In der zweiten Halbzeit fehlten uns aber Kraft und Konzentration."


"Wenn wir in Berlin über 90 Minuten so auftreten, wie im Hinspiel gut eine Stunde lang, dann werden wir auch gewinnen."
Sie mögen das Wort "Zufriedenheit" nicht, aber so, wie Sie den bisherigen Verlauf der Vorbereitung rekapitulieren, scheinen Sie "zufrieden" zu sein mit dem Auftreten und der Einstellung Ihrer Spieler.

Sammer: "Sie haben insgesamt gut trainiert, das ist richtig. Aber das reicht nicht, um ganz nach oben zu kommen. Der nächste Schritt auf dem Weg zu einer echten Spitzenmannschaft muss im Bereich der Mentalität getan werden."

Im Hinspiel hat Borussia Dortmund durch das späte Berliner Ausgleichstor zwei Punkte verloren. Die kann man sich am kommenden Samstag zurück holen.

Sammer: "Wenn wir über 90 Minuten so auftreten, wie im Hinspiel gut eine Stunde lang, werden wir gewinnen. Wir haben nach dem frühen Rückstand eine gute Reaktion gezeigt, sind selbst in Führung gegangen. Zum Schluss fehlte das Stehvermögen."

Viel wird geredet und geschrieben über den Sechs-Punkte-Rückstand auf die Bayern. In der vergangenen Saison hat Borussia Dortmund zwischen dem 12. und dem 19. Spieltag aus einem Sechs-Punkte-Rückstand auf Bayern München einen zwischenzeitlichen Vorsprung von acht Zählern gemacht, den Münchnern also binnen sieben Wochen 14 Zähler abgenommen...

Sammer: "Es gibt Jahr für Jahr gute Beispiele, dass verschiedene Dinge machbar sind. Die Punkte werden dann vergeben, wenn niemand damit rechnet. Wir müssen bereit sein, dürfen uns aber nur auf uns selbst konzentrieren, müssen unsere Spiele gewinnen."

Mr.Gent
26.01.2003, 19:14
Trainerstimmen zum Auftakt: Sammer: "Zu viele Fehler gemacht"


[26.01.] Auf Grund der zweiten Halbzeit sei der Sieg seiner Elf verdient, meinte Berlins Trainer Huub Stevens nach dem 2:1 gegen den Deutschen Meister.

Huub Stevens (Hertha BSC Berlin): "In der zweiten Halbzeit haben wir das gespielt, was in uns steckt. Auf Grund der zweiten Halbzeit ist der Sieg verdient. Allerdings wird die Tabelle nicht nach dem 18. Spieltag bestimmt. Wir müssen eine Serie starten, und ich hoffe, dass diese heute gestartet wurde."

Matthias Sammer (Borussia Dortmund): "Es ist völlig uninteressant, ob Hertha heute verdient gewonnen hat. Wir haben zu viele Fehler gemacht und wären wir am Ende ein bisschen abgeklärter gewesen, dann hätten wir Hertha abgeschossen. Meine Mannschaft muss kapieren, dass nach dem 18. Spieltag die Meisterschaft noch nicht entschieden ist."

Mr.Gent
26.01.2003, 19:17
Sammer ärgert sich über "simple Fehler"

[26.01.] Die Enttäuschung war riesengroß bei Borussia Dortmund nach dem verpatzten Start gestern Nachmittag in Berlin. "Wenn wir weiterhin solche Fehler machen, werden wir Zehnter oder Zwölfter", grantelte Matthias Sammer nach dem 1:2 in Berlin.

"Das Spiel wurde durch simple Fehler gegen uns entschieden", kommentierte der Trainer. Sowohl beim 0:1 als auch beim 1:2 hatten seine Mannen entscheidende Hilfestellung gegeben. Auf Marcio Amoroso zielte die Kritik, als er feststellte: "Wenn es nach 90 Minuten 1:1 steht, wenn du ein zumindest für die Moral ordentliches Ergebnis erreicht hast, dann musst du nichts Besonderes mehr machen." Doch der Brasilianer, der sich nach seiner Hereinnahme als belebendes Element erwiesen und Kollers 1:1 in der 80. Minute per Freistoß eingeleitet hatte, spielte an der Mittellinie Hacke, Spitze, eins, zwei, drei - und dann den verhängnisvollen Fehlpass auf Goor.

Dede (r.) hatte seinen Gegenspieler Karwan meist gut im Griff. Mit 65 Prozent an gewonnenen Duellen war der Brasilianer jedenfalls zweikampfstärkster Borusse.
"Wenn wir weiterhin solche Fehler machen, werden wir Zehnter oder Zwölfter", meinte Sammer, "wenn wir aber so gallig spielen wie nach dem 1:1, dann gewinnen wir auch viele Spiele." In dieser Phase schien der BVB die Partie drehen zu können und war dem Sieg näher als die Hertha. Insgesamt aber hatten die Gastgeber ein Übergewicht verbucht, 52 Prozent der Ballkontakte und gegen die zweikampfstärkste Elf der Liga sogar die Vielzahl der Zweikämpfe (51 Prozent) für sich entschieden.

"Wir haben uns in der ersten Halbzeit gegen eine sehr kompakte Dortmunder Mannschaft schwer getan", analysierte Huub Stevens die Partie: "Aufgrund der zweiten Hälfte ist unser Sieg verdient, aber im ersten Durchgang war Dortmund cleverer."

Gerade diese Cleverness aber vermisste Sammer in den entscheidenden Situationen. "Wenn zwei hoch motivierte Mannschaften aufeinander treffen, dann entscheiden die Fehler." Und davon hat der Meister gestern zumindest einen mehr gemacht als die Hertha. (br)

Mr.Gent
26.01.2003, 19:21
Reuter: "Ein Wahnsinns-Rückschlag!"

[26.01.] "Der BVB musste in Berlin gewinnen", sagte Stefan Reuter nach Pleite des BVB in Berlin. Warum die Borussen dennoch verloren haben, erklärt der Mannschaftskapitän im Gespräch mit Borussia online.

Herr Reuter, wo liegen die Gründe für die 1:2-Niederlage bei Hertha BSC Berlin?

Stefan Reuter: "Das ist schwierig zu sagen. Es arbeitet im Training jeder gut mit. Wir haben eine gute Vorbereitung gemacht. Ich glaube, es fehlen einfach noch ein wenig die Emotionen. Jeder muss jeden anstacheln. Da müssen wir uns alle verbessern."

Stefan Reuter im Duell mit Marcelinho, Herthas Torschützen zum 2:1-Sieg.
Nach den Ansprachen vor der Partie muss doch aber jedem Spieler klar gewesen sein, dass in Berlin gewonnen werden muss .

Reuter: "Ja, natürlich. Jeder wusste, worum es geht. Wir haben uns daher auch viel vorgenommen, wollten jedoch auch unsere Ordnung in der Defensive nicht verlieren. Das ist uns lange Zeit auch gut gelungen, schließlich hatte Hertha kaum Torchancen zu verzeichnen. Dennoch mussten wir den Rückstand hinnehmen, haben uns danach jedoch zurückgekämpft und den Ausgleich erzielt. Zur Not müssen wir in Berlin 1:1 spielen, um anschließend zumindest sagen zu können, dass wir in einem hart umkämpften Spiel Hertha auf Distanz gehalten haben."

Hätte der BVB nicht offensiver spielen müssen, um die Partie in Berlin zu gewinnen?

Reuter: "Im Nachhinein ist man immer schlauer. Wenn wir jedoch Juhe-Fußball gespielt hätten, dann wäre es nicht leichter gewesen. Hertha hat schnelle Stürmer, die bei Kontern extrem gefährlich sind. Daher haben wir zunächst einmal Berlins Offensiv-Spiel zu verhindern versucht. Es ist ein schmaler Grat auf dem wir uns bewegen. Wenn wir durch eine Standard-Situation nach dem Ausgleich noch den Siegtreffer gelandet hätten, dann hätte jeder von einer überragenden Leistung gesprochen."

Welche Konse quenzen hat die Pleite für die Meisterschafts-Ambitionen des BVB?

Reuter: "Für uns ist das 1:2 natürlich ein Wahnsinns-Rückschlag. Bayern hat jetzt neun Punkte Vorsprung. Und auch nach unten hin, wird es immer enger für uns. Unseren Anspruch, an die Tabellenspitze kommen zu wollen, müssen wir nun gegen Leverkusen am nächsten Sonntag untermauern."

Aufgezeichnet von Constantin Blaß

Mr.Gent
26.01.2003, 19:25
BVB bewegte sich auf schmalem Grat

[26.01.] "Borussia Dortmund hat gegen Hertha BSC Berlin über weite Strecken viel zu vorsichtig gespielt." Das ist der Hauptkritikpunkt der Medienvertreter, die Offensivaktionen des BVB vermissten. BORUSSIA Online präsentiert die Stimmen der Journalisten.

Reiner Lefeber (WDR): "Eine Offenbarung war die Leistung von Borussia Dortmund nicht. Es war klar, dass bei einem Rückrundenstart keine Wunderdinge zu erwarten sind. Die Niederlage gegen Berlin kam dennoch überraschend. Kurios ist, dass man der Mannschaft noch nicht einmal mangelnden Einsatz vorwerfen kann. Es hat sich aus dem Team leistungsmäßig auch niemand negativ hervorgehoben. Gut gespielt hat jedoch auch niemand."

Jörg Weiler (BILD): "Die Partie im Olympiastadion war ein typisches 0:0-Spiel. Enttäuschend, dass der BVB trotzdem verloren hat. Mit dem Anspruch nach Berlin gefahren zu sein, um zu gewinnen, und sich dann nur eine oder zwei Torchancen herausgespielt zu haben, war überraschend."

Sascha Fligge (Ruhr Nachrichten): "Zwischen den flammenden Reden, die seit Anfang Januar bis unmittelbar vor dem Duell gegen Berlin geführt wurden, und der Leistung im Olympiastadion klaffte eine große Lücke. Der BVB hat aus einer ohnehin schon defensiven Startaufstellung sehr vorsichtig gespielt. Für die Borussen war die Partie gegen Hertha ein sehr schmaler Grat: Hätten sie nach dem 1:1 zum Beispiel durch eine Standardsituation den Sieg erzielt, dann hätte jeder von einer abgezockten Klasse-Mannschaft gesprochen. So aber sind sie die Deppen."

Wilfried Wittke (Westfälische Rundschau): "Ein enttäuschender Auftritt von Borussia Dortmund. Ich habe über weite Strecken Angsthasenfußball gesehen. Die Mannschaft hat nicht forsch genug nach vorne gespielt und sich am Ende durch eigene Fehler selbst geschlagen. Nach dem 1:1-Ausgleich hat es der BVB versäumt, den zweiten Treffer nachzulegen. Das 1:2 ist ein herber Rückschlag auf dem Weg zur Titelverteidigung."

Felix Meininghaus (Süddeutsche): "Läuferisch und vom Einsatz war die Leistung des BVB in Berlin in Ordnung. Vom Spielerischen war es jedoch eine herbe Enttäuschung. Schlechter als in der ersten Halbzeit kann man eigentlich kaum noch spielen. Wenn man die ersten 60 Minuten an sich vorbeilaufen lässt, dann darf man sich nicht wundern, die Partie als Verlierer zu beenden."

Randolf Kaminski (Reviersport): "Ich fand die Begegnung im Gegensatz zu den beiden Trainern überhaupt nicht gut. In der ersten Halbzeit hatten beide Teams viel zu viel Angst, ein Gegentor zu kassieren. Wenn ich an die Worte von Dr. Gerd Niebaum und Matthias Sammer vor dem Spiel denke, dann hat mir in Berlin bei den Borussen der Siegeswille gefehlt."

Mathias Scherff (Radio 91,2): "Für meine Begriffe hat der BVB zu vorsichtig gespielt. Ich hätte mir mehr erwartet. Borussia hat einfache Fehler gemacht, die die Berliner knallhart ausgenutzt haben. Mit der Einwechselung von Amoroso und dem Ausgleich habe ich sogar noch Hoffnungen gehabt, dass die Partie noch zugunsten der Dortmunder kippt. Doch der BVB hat sich nach dem Ausgleich auf dem 1:1 ausgeruht und am Ende vollkommen verdient mit 1:2 verloren."

Mr.Gent
27.01.2003, 21:17
Oh weia,da ist ja richtig Feuer unterm Dach! :( :rolleyes:

Michael Meiers Mahnung, Matthias Sammers Ahnung

Jens Lehmann traf beim Abgang aus dem Berliner Olympia-Stadion nicht nur äußerst aufgebracht die Lampe eines im Wege stehenden Kameramannes - nein, der BVB- Keeper traf auch den Nagel auf den Kopf. Auf die Frage, ob man sich mit Leistungen wie der am Samstag nicht kaputt mache, was man sich mühsam aufgebaut habe, motzte der Nationalspieler wütend: "Wenn man das Spiel sieht, muss man sich fragen, ob überhaupt was aufgebaut worden ist!"

Gute Laune war gestern - Borussia Dortmund heute ist exakt das Gegenteil: Schimpfen, zweifeln, analysieren. "In keiner Phase", so Klubchef Gerd Niebaum in seiner Analyse, "hat die Mannschaft auf Sieg gespielt." Deshalb solle nun keiner von der Meisterschaft reden, man solle sehe, "dass wir kurzfristig wieder in Tritt kommen". Manager Michael Meier ergänzt mahnend: "Wir müssen allmählich aufpassen, dass wir nicht in Regionen abrutschen, mit denen wir nicht gerechnet haben."

Sie wahren noch Contenance, doch es fällt wahrlich schwer. Zu tief steckt die Enttäuschung über eine Mannschaft, "die", so Niebaum, nicht erkennen ließ, dass sie sich "wild entschlossen für die Titelverteidigung präsentiert". Von der will Matthias Sammer nichts hören momentan: "Wenn wir weiter die Fehler machen", ahnt der Trainer, "werden wir Zehnter oder Zwölfter. Nur wenn wir sie abstellen, können wir vorne mitspielen."

Der Trainer erlebt momentan reichlich machtlos, dass auch ein deutscher Meister nicht gefeit ist vor Anfängerfehlern. Statt den erreichten Punkt zu sichern oder gar den Gegner kühl abzuschießen, ging es blind nach vorne. Nach diesem Lauf ins offene Messer stellt sich Sammer die Frage, wie weit sein Team ist, wie aufnahmefähig einige Akteure sind, warum immer wieder diese "Anfängerfehler" (Sammer) passieren, denn: "Alle Chancen der Berliner haben wir selbst eingeleitet."

Eine traurige Bilanz für ein Klasse-Team, dem Sammer jetzt zunächst das kleine Einmaleins einbimsen wird: "Wir müssen über elementare Dinge reden. Und nicht über die Meisterschaft!"

Mr.Gent
29.01.2003, 22:11
BVB: Spekulationen über Amoroso-Verkauf sind Unsinn

[29.01.] Michael Meier, Manager von Borussia Dortmund, hat Meldungen der Zeitschrift "Sportbild" zurückgewiesen, wonach der BVB über einen Verkauf seines Stürmers Marcio Amoroso nachdenke.

Diese Spekulationen entbehren jeder Grundlage", stellte der BVB-Manager klar. "Sportbild" hatte berichtet, Amoroso werde in Dortmund zum "Problemfall", und darüber hinaus könne der BVB das Geld aus einem möglichen Transfer des Stürmers brauchen. Meier: "Das ist Unsinn, Borussia Dortmund ist finanziell gesund und gehört mit seinen Festgeldkonten zu den Top Fünf in Europa".

Mr.Gent
29.01.2003, 22:14
Bayer ist Borussias "heimlicher Angstgegner"

[29.01.] Das Duell zwischen dem Deutschen Meister Borussia Dortmund und Vizemeister Bayer 04 Leverkusen am Sonntag (17.30 Uhr) im Westfalenstadion ist nicht das Spitzenspiel der 19. Bundesliga-Runde. Während sich der BVB als Dritter in der Spitzengruppe hält, rangiert Bayer nur auf Rang 14.

"Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in Sphären abdriften, mit denen wir nie gerechnet hätten", kommentierte Manager Michael Meier das 1:2 zum Rückrunden-Auftakt in Berlin. Der Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München (neun Punkte) ist fast so groß wie der Vorsprung auf den Zehnten Arminia Bielefeld. Werder Bremen (34) hat den Titelverteidiger (33 Punkte) bereits auf Rang drei verdrängt, mit Schalke (31) und Stuttgart (30) liegen zwei weitere Klubs in Lauerstellung

Leverkusens Manager Reiner Calmund hat nach der 0:3-Heinniederlage gegen Energie Cottbus den Abstiegskampf ausgerufen, dementsprechend rustikal wird es möglicherweise am Sonntag im Westfalenstadion zugehen. Trotz einer positiven Heimbilanz (elf Siegen stehen acht Remis und vier Niederlagen auf eigenem Platz gegenüber) mutierte Leverkusen in den letzten Jahren zum heimlichen Angstgegner der Borussen.

Seit zwölf Jahren sind die Schwarzgelben in der BayArena ohne Sieg, und zuhause gab es seit 1997 auch nur noch einen Erfolg: ein 1:0 am 12. März 1999. Schütze des Siegtores seinerzeit war Heiko Herrlich schon in der 13. Minute.

Seit Februar 1997 (3:1 durch Tore von zweimal Möller sowie Chapuisat) gab es kein Heimspiel mit mehr als einem Borussen-Treffer. In der Vorsaison (Tore: Amoroso und Berbatov) trennte man sich bereits zum fünften Mal mit 1:1 - es ist das häufigste aller Ergebnisse, wenn Dortmund und Leverkusen im Westfalenstadion aufeinandertreffen. (br)

Mr.Gent
05.02.2003, 20:37
Sammer: "Kehl ist Stammspieler"

[5.02.] Er war eine feste Größe auf dem Weg zum Titelgewinn und wurde noch im Wintertrainingslager von Matthias Sammer ausdrücklich gelobt. Doch seit Beginn der Rückrunde stand Sebastian Kehl nicht mehr in der Startformation des BVB. Heute stellte der Dortmunder Coach klar: "Kehl ist Stammspieler."

In Berlin kam er erst zehn Minuten vor dem Abpfiff, gegen Leverkusen musste er sich mit einem 30-Minuten-Einsatz begnügen. Fragen nach der Nicht-Berücksichtigung Sebastian Kehls für die Anfangsformation konterte Matthias Sammer mit einem Scherz: "Wir haben beim DFB einen Antrag gestellt, mit zwölf Mann auflaufen zu dürfen. Aber das ging nicht."

Doch der Dortmunder Coach widmete sich dem Thema Sebastian Kehl auch ernsthaft: "In Berlin hat er aus taktischen Gründen nicht gespielt, weil ich kein 4-4-2-System spielen wollte, sondern ein bisschen offensiver", verriet er. "Gegen Leverkusen wollte ich die Aufstellung nicht auf allzu vielen Positionen verändern, um die Spieler nicht zusätzlich zu verunsichern." Trotzdem stellte Sammer klar: "Kehl ist Stammspieler bei uns. Doch ich habe nicht nur elf Stammspieler. Das weiß er auch und deshalb braucht er nicht unruhig zu werden."
Abschließend fügte der BVB-Trainer hinzu: "Sebastian ist ein ganz wichtig für uns und wenn ich mich nicht irre, wird er das am Sonntag nachweisen können - ohne mich jetzt endgültig festzulegen."
(mb)

Mr.Gent
05.02.2003, 20:44
Zuversicht vor dem Verfolgerduell

[5.02.] Borussia Dortmund reist mit einer guten Portion Optimismus nach Stuttgart: Mit einem Sieg will der BVB Platz zwei verteidigen und die Bayern nicht weiter davon ziehen lassen.

Im Hinblick auf das nächste Spiel gibt Jan Koller zu verstehen, dass alle Konzentration dem VfB Stuttgart gilt: "Dort müssen wir noch besser spielen, noch weniger Fehler machen als gegen Leverkusen. Stuttgart ist in einer sehr guten Form". Auch Tomas Rosicky sieht im VfB einen starken Gegner und mahnt: "Dieses Spiel dürfen wir nicht verlieren".

Trotz der sieben Punkte Rückstand auf München ist im Kampf um die Meister- schaft noch nichts verloren. "Wir gucken aber nicht auf Bayern München, wir müssen auf uns selber schauen. Aber wenn wir wirklich um die Meisterschaft mitspielen wollen, müssen wir in Stuttgart gewinnen", meint Koller. Christian Wörns ist ebenfalls der Ansicht, dass die Mann- schaft von Spiel zu Spiel denken und so viele Punkte wie möglich sammeln müsse. "Wenn wir unsere Spiele ge- winnen, kommt alles andere auto- matisch", fügt Dede hinzu. Rosicky findet genau wie seine Teamkollegen, dass in der Meisterschaft noch alles drin ist, "Ich habe in Tschechien erlebt, dass wir mit Sparta Prag den Ortsrivalen Slavia noch abgefangen haben, und die hatten auch sieben oder neun Punkte Vorsprung".

Auch die Blicke von Christoph Metzelder richten sich nach dem verdienten Sieg gegen Leverkusen wieder in Richtung Tabellenspitze: "Es gibt keinen Grund den Kopf in den Sand zu stecken. Wir werden den Bayern mit Sicherheit nicht kampflos das Feld überlassen und werden alles daran setzen, unsere eigenen Spiele zu gewinnen." Der Nationalspieler weiter: "Ich will aber nicht davon reden, dass die Bayern einbrechen. Es ist jedoch utopisch davon auszugehen, dass eine Mannschaft die restlichen Bundesliga-Spiele alle gewinnt. Wenn die Münchner schon davon reden, dass ihnen angesichts des großen Punkte-Vorsprungs die Motivation fehlt, dann spielen sie uns damit in die Karten. Unsere Motivation ist nämlich vorhanden"

Mr.Gent
07.02.2003, 20:44
Das Verfolgerduell in Stuttgart:Kehl kommt rein - aber wer muss raus?


[6.02.] Wer bleibt draußen? Nachdem Matthias Sammer seinem Mittelfeldspieler Sebastian Kehl am Mittwoch einen Einsatz in der ersten Elf signalisierte ("Er ist ein ganz wichtiger Spieler für uns, und wenn ich mich nicht irre, wird er das am Sonntag nachweisen können"), rätseln die Experten, wer für Kehl auf die Bank muss.

Matthias Sammer hat im Verfolgerduell am Sonntag (17.30 Uhr) beim VfB Stuttgart jedenfalls personell erneut die Qual der Wahl. 21 Spieler bewerben sich wie schon vor einer Woche gegen Leverkusen um elf freie Plätze. Allein Otto Addo (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) sowie Juan Ramon Fernandez (Bänderdehnung im Sprunggelenk, s. eig. Meldung) treten die Reise in die Schwabenmetropole mit Sicherheit nicht an.

Alle anderen Stars werden an Bord sein, wenn der Eurowings-Charterflieger am frühen Freitag Abend von Wickede aus in die Luft geht. "Bei Jörg Heinrich und Billy Reina sieht es gut aus", fasste Sammer seiner Eindrücke vom heutigen Training zusammen. Beide werden im gut gefüllten Gottlieb-Daimler-Stadion - 1.367 Fans reisen aus Dortmund an, mehrere Tausend BVB-Fans werden aus dem Umland erwartet - nach überstandener Erkältung auf der Bank Platz nehmen können.

Wer sitzt da noch? Sollte sich Sammer - was als unwahrscheinlich gilt - für eine 4-4-2-Variante entscheiden, könnte es wie in Berlin Marcio Amoroso treffen, vielleicht aber auch den schnellen Ewerthon. Wahrscheinlicher ist jedoch die Vorstellung, dass Stefan Reuter diesmal pausiert. Oder lässt sich der Trainer etwas ganz anderes einfallen?

"Klasse und richtige Mentalität zeigen"

Jörg Heinrich (l., hier im Kopfballduell mit Stuttgarts Schneider) ist bis Sonntag wieder einsatzbereit.
Sammer lässt sich zu den Personalien wenig entlocken, sagt angesichts des Erfolges über Leverkusen: "Aufgrund des fehlenden öffentlichen Drucks dürfen wir jetzt nicht nachlassen. Wir müssen Klasse zeigen - und die erforderliche Mentalität. Daran muss sich die Mannschaft am Sonntag messen lassen."

Bei der 2:3-Niederlage vor knapp einem Jahr in Stuttgart hatte er eine "Schein-Überlegenheit" seines Teams mokiert und fordert daher: "Wir müssen einen Instinkt entwickeln, wie man den Sack zumacht. Tore zählen, nicht die schönen langen Pässe." Er fordert Spieler, die "die Rute heraus holen", er verlangt von seiner Elf, "von Anfang an auf Hochtouren" zu laufen, damit sie "ihren Rhythmus findet".

Ähnliche Worte benutzt Christoph Metzelder: "Wir schauen nicht auf die Bayern, sondern für uns ist es wichtig, dass wir unseren Rhythmus finden, möglichst kein Spiel mehr aus der Hand geben."

DIE MÖGLICHEN AUFSTELLUNGEN
VFB STUTTGART: Hildebrand - Hinkel, Meira, Bordon, Gerber - Meißner, Soldo, Hleb - Balakov - Amanatidis, Kuranyi.
Auf der Bank: Ernst (Tor) - Wenzel, Ganea, Tiffert, Carnell, Seitz, Dundee, Dangelmayr, Rundio.
Fraglich: Todt (Trainingspause).
Es fehlen: Marques (Bandscheibenvorfall), Schneider (Hüftprellung).

BORUSSIA DORTMUND: Lehmann - Wörns, Metzelder - Evanilson, Kehl, Frings, Dede - Rosicky - Ewerthon, Koller, Amoroso.
Auf der Bank: Weidenfeller - Madouni, Reuter, Leandro, Ricken, Herrlich, Reina
Fraglich: niemand.
Es fehlen: Addo (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Fernandez (Sprunggelenk).

SCHIEDSRICHTER: Dr. Helmut Fleischer (37) aus Hallstadt (Bayern).
Gelbsperre droht : - Koller, Rosicky, Frings (?).

Mr.Gent
10.02.2003, 22:03
Matthias Sammer: "Es gilt jetzt, hellwach zu sein"

Zehn Spiel in 36 Tagen - angesichts des kommenden Programms der Schwarzgelben darf man wohl von einer "heißen Phase" sprechen. Jetzt sei es entscheidend, "auf den Rhythmus zu achten", mahnt Matthias Sammer im Gespräch mit BORUSSIA online.

Acht Punkte auf die Bayern - allerorts startet nun das große Rechnen. Nervt das?

Gerechnet wird ja eigentlich immer schon nach dem ersten Spieltag. Ich kann mich an letzte Saison erinnern: Als wir am Anfang gut aus den Startlöchern gekommen waren, da war für einige die Meisterschaft nach fünf oder sechs Spieltagen tatsächlich schon vergeben. Aber diese Zahlenspiele sind ja auch das Interessante am Fußball, die gehören dazu. Zugegeben, ich versuche ein wenig dagegen zu steuern, aber es stört mich nur bedingt.
Aber Sie rechnen nicht mit...

Nein. Das geht wohl noch auf meine Schulzeit zurück... (lacht) Obwohl - im Rechnen war ich, wenn ich´s recht überlege, eigentlich gar nicht so schlecht.

Nach Meldung des Internet-Anbieters www.footballtemples.com ist Borussia Dortmund inzwischen Europas Nummer zwei, was den Zuschauerschnitt betrifft. Der BVB rangiert damit direkt hinter Manchester United. Freut Sie solch eine Nachricht?

Natürlich freue ich mich, vor allem aber bin ich dankbar. Wirklich, ich empfinde angesichts des riesigen Fanzuspruchs eine große Dankbarkeit. Den Leuten gegenüber, die das Stadion füllen.

Möchten Sie den gestrigen Platzverweis von Marcio Amoroso kommentieren?

Nein, das mache ich nicht öffentlich.

Bis zum 22. März spielen Sie mit Ausnahme einer Woche Pause fast durchweg im Drei-Tage-Abstand. - Was muss man als Trainer in solchen Phasen beachten?

Wir müssen auf den Rhythmus achten. Sowohl bei jenen Profis, die zum Einsatz kommen, als auch bei solchen, die nicht spielen. Und natürlich versuche ich vor allem darauf Acht zu geben, dass wir alle gesund bleiben. Das ist leider auch von vielen anderen Faktoren abhängig. Es gilt in dieser Phase grundsätzlich, hellwach zu sein - für alle Beteiligten.

Das Gespräch führte Marion Kress

Mr.Gent
13.02.2003, 21:27
Sieg, Remis und Niederlage -die Borussen international im Einsatz

[13.02.] Mit unterschiedliche Erfolgserlebnissen kehren die "internationalen Borussen" von ihren Länderspielreisen heute nach Dortmund zurück. Grund zur uneingeschränkten Freude haben die Tschechen Jan Koller und Tomas Rosicky, die jeweils eine Stunde im Einsatz waren und Europameister Frankreich im eigenen Land mit 2:0 in die Schranken wiesen. Als Torschützen taten sich die Borussen zwar nicht hervor (1:0 Zdenek Grygera, 2:0 Milan Baros), aber insgesamt stimmte die Leistung der tschechischen Mannschaft und auch die der Dortmunder.

Bei weitem nicht so glücklich wird sich Marcio Amoroso fühlen, der den weiten Weg nach China zwar nicht umsonsz antrat, doch beim enttäuschenden 0:0 des Weltmeisters gegen das Auswahlteam des holländischen Coaches Arie Haan im "Reich der Mitte" nicht überzeugen konnte. "Der Dortmunder Stürmer Amoroso kam zur zweiten Halbzeit für den angeschlagenen Ronaldo", schreibt heute das kicker-Sportmagazin und zitiert einen nicht ganz zufriedenen Nationaltrainer Carlos Alberto Perreira: "Leider konnten wir uns nur zwei echte Torchancen erarbeiten. Das war ein bisschen wenig." Die Kritik zielte aber nicht allein an die Adresse Amorosos. Der kicker : "Der Weltmeister konnte kaum Akzente setzen."

Borussias Coach Matthias Sammer fand allerdings schon tröstende Worte für Marcio, bevor dieser wieder deutschen Boden betrat: "Trotz alledem glaube ich, dass für Marcio die Nationalmannschaft sehr wichtig ist, und dass er glücklich ist, zu den Weltmeistern zu gehören. Wir sollten das berücksichtigen. Wenn er zurück ist, werden wir gut mit ihm arbeiten. Samstag ist er gesperrt, aber für die nächsten Spiele wird er uns dann wieder topfit zur Verfügung stehen."

Metzelder mit Problemen gegen Raul, Wörns herausragend
Am härtesten erwischte es den Vize-Weltmeister, der allein einer Person namens Raúl, seines Zeichens Weltklassestürmer, mit 1:3 auf Mallorca zum Opfer fiel. Das Offensiv-As von Real Madrid hatte sich offensichtlich vorgenommen, bei Christoph Metzelder und Christian Wörns schon einmal seine Duftmarke zu hinterlassen, treffen die drei doch bereits am nächsten Mittwoch, dann allerdings in andersfarbigen Trikots, schon wieder aufeinander. Das erste Duell entschied der Spanier klar für sich. Raúl dominierte in einem guten spanischen Team, das einer ersatzgeschwächten deutschen Mannschaft ihre Grenzen aufzeigte.

Torsten Frings musste kurzfristig wegen einer Grippe passen und trat vorzeitig die Heimreise an, um sich für Samstag auszukurieren und gegen den VfL Bochum wieder am Ball zu sein. Jens Lehmann ließ Oliver Kahn den Vortritt, so dass nach dem Ausfall von Sebastian Kehl lediglich Christian Wörns und Christoph Metzelder die Dortmunder Farben vertraten.

Hatte gegen Rául in zwei, drei Szenen das Nachsehen: Christoph Metzelder (Nr. 4).
Während Christian Wörns zum besten deutschen Spieler wurde (kicker-Note 2,5) schieden sich an Christoph Metzelderein wenig die Geister. Stefan Reuter sah seinen Team-Kollegen von der eher schwach agierenden deutschen Elf allein gelassen: "Die Tore von Raúl sind Sache der ganzen Mannschaft gewesen. Raúl ist ein Spitzenmann, der sich unglaublich gut bewegt. Wenn du gegen den alleine stehst und keine Hilfe bekommst, kann man als Manndecker nur schlecht aussehen. Die Verteidiger sind dann die Letzten in der Kette. Hier ist mannschaftliche Geschlossenheit gefragt. Dann wäre so manches nicht geschehen."

Matthias Sammer hingegen gibt zu, dass Christoph Metzelder vor dem 1:0 durch Raúl ein Fehler unterlief ("Er wähnte den Ball bereits im Aus"), merkte aber ähnlich wie der BVB-Kapitän an: "Ich habe Metze nicht schlecht gesehen. Er ist in seiner Leistung nicht weggebrochen. Natürlich fehlten ein paar Prozent, aber daran werden wir arbeiten. Wir sind von Metze zuletzt auch sehr verwöhnt worden. Er ist jung, er kann nicht immer topp sein, unterliegt natürlich auch mal Schwankungen. Da ist etwas passiert, was völlig normal ist. Jetzt ist es an ihm, diese Dinge zu analysieren, sich zu fragen: Warum fehlen mir diese zwei, drei Prozent? Er darf sich überhaupt nicht unterkriegen lassen. Er ist in einer körperlich sehr guten Verfassung. Er muss sich vornehmen: Alles wegstecken und weiterspielen. Ich bin sehr optimistisch, dass ihm das gelingt."

Schon am Samstag werden die "internationalen Borussen" wieder im schwarzgelben Dress im Einsatz sein. Egal, ob es in dieser Woche Erfolge, Remis oder Niederlagen gab, gegen Bochum zählt nur ein Sieg, und daher sollten sich alle ein Beispiel an den glorreichen Tschechen nehmen.

Mr.Gent
13.02.2003, 21:32
"Über die Schmerzgrenze hinaus gehen"

[13.02.] Das "kleine Revierderby" am Samstag (15:30 Uhr) im Westfalenstadion ist Auftakt einer Serie hoch interessanter Begegnungen in Bundesliga und Europapokal. Dem VfL Bochum folgt in der Liga der FC Schalke 04; dazwischen und danach heißt der Gegner Real Madrid.

"Spätestens ab jetzt brauche ich jeden Spieler", sagt Matthias Sammer, nachdem seine Elf nach der Winterpause zum einen von Verletzungen weitgehend verschont geblieben war, zum anderen durch den Wochen-Rhythmus kein Handlungsbedarf bestand, die Elf zu ändern. Gegen Bochum aber stehen Veränderungen an.

So darf Marcio Amoroso nach seiner Ampelkarte aus der Partie in Stuttgart nicht mitwirken, zudem steht hinter Torsten Frings aufgrund einer fiebrigen Erkältung ein Fragezeichen. Gleichwohl gibt sich der Trainer zuversichtlich, "dass wir das bis Samstag in den Griff bekommen". Und noch eine gute Nachricht: Sebastian Kehls angerissenes Innenband im linken Sprunggelenk heilt besser als erhofft. Sammer: "Mal abwarten, wie schnell die Geschichte geht."

Doch nicht nur aufgrund von Verletzungen, Erkrankungen oder Sperren könnte die Mannschaft ein verändertes Gesicht bekommen. Aufgrund der Tatsache, dass Bochum mit nur einer echten Spitze (Christiansen) antritt, wäre ein Defensivakteur augenscheinlich zu viel an Bord. Gegen den schnellen Buckley gilt Evanilson auf der rechten Seite grundsätzlich als gesetzt, aber auch Metzelder könnte dort zum Einsatz kommen.

Zahlreiche taktische und personelle Varianten
Nimmt Sammer aus der verkappten Viererkette ein Glied heraus, wäre Platz für einen zusätzlichen Mittelfeldspieler (Heinrich) oder für eine echte dritte Spitze (Reina). Dass Ricken für Amoroso in die Elf rückt, gilt ohnehin als höchst wahrscheinlich.

Jörg Heinrich hat zwei Optionen für einen Einsatz in der Startelf.
"Die Taktik ist ein wichtiger Bestandteil", räumt Sammer ein, "doch die eigentlichen Tugenden sind woanders zu suchen". Gerne spricht der Meister-Trainer in diesen Wochen von einer "Mentalitätsfrage", Stefan Reuter sagt klipp und klar: "Wir müssen über die Schmerzgrenze hinaus gehen." Was im Allgemeinen, aber auch im Besonderen gilt. "Bochum", weiß der Routinier, "spielt eine sehr gute Saison. Wir haben dem VfL zwar im Hinspiel die ersten Punkte abgenommen, doch jeder konnte sich davon überzeugen, wie laufstark diese Mannschaft ist, wie gut sie Fußball spielt."

Die Experten erwarten ein offenes und offensiv geführtes Derby. "Wir verfügen über eine hohe Qualität - wir müssen uns nur entsprechend anpeitschen", erklärt Reuter: "Ich wünsche mir, dass wir als die deutlich stärkere Mannschaft zu erkennen sind." Die Zuschauer dürfen sich somit auf ein gutes Spiel freuen, auch wenn Sammer einschränkt: "Ob Gala oder ob Arbeitssieg, das ist uninteressant. Wir brauchen die Ergebnisse." Nach den jüngsten Rückschlägen zählen nur Siege.
Die möglichen Aufstellungen

BORUSSIA DORTMUND: Lehmann - Wörns - Evanilson (Metzelder), Reuter, Frings, Dede - Rosicky, Ricken - Ewerthon, Koller, Reina (Heinrich). Auf der Bank: Weidenfeller - Madouni, Metzelder, Kehl (?), Leandro, Heinrich, Herrlich, Senesie. Fraglich: Frings (grippaler Infekt), Kehl (Bänderanriss im Sprunggelenk). Es fehlen: Amoroso (Gelb-Rot-Sperre), Fernandez (Beschwerden im Sprunggelenk), Addo (Aufbautraining nach Kreuzbandriss).

VFL BOCHUM: van Duijnhoven - Colding, Kalla, Fahrenhorst, Reis - Oliseh (Vriesde), Gudjonsson - Freier, Wosz, Buckley - Christiansen. Auf der Bank: Vander (Tor) - Bemben, Meichelbeck, Graulund, Vriesde, Hashemian, Tapalovic, Fiel. Fraglich: Oliseh (Oberschenkelverhärtung). Es fehlt: Schindzielorz (Innenbandriss).

SCHIEDSRICHTER: Jürgen Aust (43) aus Köln. Gelbsperre droht: Koller, Rosicky, Frings - Fahrenhorst, Freier, Meichelbeck, Wosz.

Mr.Gent
16.02.2003, 21:30
"Ein richtig gutes Fußball-Spiel."

[15.02.] In dieser Bewertung sind sich alle Medienvertreter nach dem Schlusspfiff einig. Auch die Höhe des 4:1-Sieges geht nach Meinung der Beobachter in Ordnung. Tragende Säulen des Dortmunder Spieles waren Jan Koller und Torsten Frings.

Oliver Müller (Die Welt): Das war die beste Saisonleistung, die Borussia Dortmund bisher zu Hause gezeigt hat. Ein sehr überzeugender Sieg, auch in der Höhe völlig verdient. Die Mannschaft hat den Rückstand gut weg gesteckt und eine gute Moral bewiesen. Ausschlaggebend war, dass jedem Ball nachgesetzt wurde. Heute hat der BVB gezeigt, dass nach den letzten Wochen doch noch Potenzial wachzurufen ist. Das müsste eigentlich Mut geben für die kommenden schweren Aufgaben.

Bernd Weber (BILD-Zeitung): Die Dortmunder haben richtig gut gespielt und zwar auch schon zu einem Zeitpunkt, als die Zuschauer noch gepfiffen haben und die Mannschaft in Rückstand lag. Das war ein hervorragendes Power-Spiel, leider mit der alten Schwäche, dass der BVB die Tore nicht gemacht hat. Aber unter dem Strich war es eine sehr gute Dortmunder Vorstellung, obwohl die Bochumer lange Zeit gute Konter gezeigt haben. Das Ergebnis geht absolut in Ordnung.

Marcus Bark (kickbase): Ein Klasse-Spiel der Borussia. Endlich einmal eine tolle spielerische Leistung. Überragend war Torsten Frings, der von seiner Grippe im Laufe der Woche offenbar gänzlich genesen ist. Auch Koller war toll in Form. Die Borussen haben sich gut eingespielt für die drei schweren Aufgaben gegen Real Madrid und Schalke.

Wilfried Wittke (Westfälische Rundschau): Borussia hat nach dem 0:1 eine sehr gute Reaktion gezeigt und die beste erste Halbzeit seit Monaten gespielt. Überragend war für mich wieder einmal Jan Koller, der sich sagenhaft für die Mannschaft aufgeopfert hat. In der zweiten Hälfte hat der BVB nachgelassen, aber das ist im Hinblick auf das Spiel gegen Real Madrid durchaus verständlich. Insgesamt haben wir heute ein richtig gutes Fußballspiel gesehen.

Sascha Fligge (Ruhr Nachrichten): Der Sieg fußt auf drei Säulen: Christian Wörns, der eine ganz starke Partie gespielt hat. Jan Koller war an drei Toren beteiligt und Torsten Frings hat wunderbar die Fäden im Mittelfeld gezogen. Der Sieg geht in Ordnung. Schade, dass Bayern München im Moment noch eine andere Hausnummer zu sein scheint.

Thomas Hennecke (kicker): Die Mannschaft hat 20 Minuten gebraucht, um das richtige Gleis zu finden, hat dann aber sehr viel Spielfreude entwickelt, großen Druck ausgeübt, phasenweise richtigen Spaßfußball gespielt. Der BVB hat das Spiel auf eindrucksvolle Weise gedreht. Man sollte heute einmal die Leistung von Dede herausstreichen, der nach äußerst mäßigen Auftritten in der Rückrunde ein absoluter Stabilitätsgarant war. Dass die Mannschaft in der zweite Hälfte mit Blick auf Real Madrid auf Energiesparmodus umgeschaltet hat, kann man ihr nicht verübeln. Insegesamt ein überzeugender Auftritt.

Mr.Gent
16.02.2003, 21:34
Stimmen zum Spiel

[15.02.] Sogar Matthias Sammer hat in der ersten Halbzeit streckenweise "phantastischen Fußball" gesehen, während Peter Neururer mit der Regelauslegung durch Schiedsrichter Aust haderte. Dennoch sprechen alle Stimmen die gleiche Sprache: Der Sieg der Dortmunder war hoch verdient.

Peter Neururer: Es fällt mir schwer, zu diesem Spiel einen Kommentar zu finden. Ich kann einige Entscheidungen nicht nachvollziehen. Es wird Zeit, dass wir im Fußball davon abkommen, über passives Abseits zu diskutieren. Ich rede dabei über das Tor zum 1:1. Dieser Schwachsinn muss aufhören, damit auch wir Trainer nicht mehr über solche Sachen diskutieren müssen. Es wird Zeit, dass auch in der Bewertung des Zweikampfverhaltens eine neue Linie gefunden wird. Vor dem Elfmeter zum 3:1 hält der Kalla, klar. Auf der anderen Seite dreht sich Koller auch in den Mann, was ebenfalls als Foul zu bestrafen ist. Zum zweiten Elfmeter möchte ich sagen: Der Mensch hat anatomisch zwei Arme. Wenn jemand aus drei oder vier Metern voll `draufhält, kann man von dem Gegenspieler nicht erwarten, dass er seine Flügel noch einzieht. Das ändert nichts daran, dass der BVB verdient gewonnen hat, weil wir nach dem 1:0 unser Spiel nach vorne nicht mehr haben stattfinden lassen. Wir waren heute individuell die deutlich unterlegene Mannschaft.

Matthias Sammer: Normalerweise müsste ich jetzt brutal entgegensteuern, damit uns das, was Peter Neururer gesagt hat, nicht am nächsten Wochenende wieder ausgeglichen wird. Das Spiel war nach dem 0:1 gar nicht so einfach für uns. Der VfL ist eine Mannschaft, die von ihrer taktischen Ausrichtung und von ihren Spielern her dafür prädestiniert ist, auswärts nach einer Führung auf Konter spielen zu können. Wir haben in der ersten Halbzeit phantastischen Fußball gespielt. Respekt gegenüber meiner Mannschaft. Natürlich hätte ich nach dem 4:1 auch den fünfte oder sechste Tor gesehen. Das wäre eine klasse Sache gewesen. Aber ich möchte nicht kritisieren, ich wollte mich ja ein bisschen ändern.

Torsten Frings: Ich denke, wir haben gezeigt, dass wir eine gute Mannschaft sind. Wir haben das Spiel umgebogen und vier Tore geschossen - was will man mehr?! Die Bundesliga ist unser täglich Brot, hier müssen wir unsere Spiele gewinnen. Duelle mit Real Madrid sind nur das Sahnehäubchen.

Christoph Metzelder: Die Mannschaft hat aus sich selbst heraus die Kehrtwende geschafft und dabei sehr viel Spielfreude entwickelt. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in letzter Zeit zu Hause so dominant gespielt haben. Von daher ist der Sieg verdient. Man sieht an den Gesichtern der Spieler, dass die Mannschaft sich freut. Wir haben lange auf diesen Befreiungsschlag gewartet.

Stefan Reuter: Eine tolle Sache. Die Reaktion der kompletten Mannschaft war sehr, sehr gut. Wir haben uns auch durch den Rückstand nicht aus dem Konzept bringen lassen, engagiert nach vorn gespielt und unsere Chancen gesucht. Matthias Sammer hat durch seine Selbstkritik am vergangenen Donnerstag sehr viel Druck von der Mannschaft genommen und auf sich gelenkt. Dadurch konnten wir heute sehr viel Spielfreude entwickeln.

Michael Zorc: Die Mannschaft hat insbesondere in der ersten Halbzeit die beste Leistung in diesem Jahr gezeigt und ist nach dem Rückstand sehr engagiert aufgetreten. Das war natürlich zunächst ein kleiner Schock aber das Team hat sich nicht beirren lassen und sehr zielstrebig mit hohem Einsatz nach vorne gespielt. Schließlich haben wir verdient die Tore gemacht. Eigentlich ist es schade, dass wir in der zweiten Halbzeit nicht noch den einen oder anderen Treffer `draufgesetzt haben. Aber insgesamt bin ich sehr zufrieden.

Jens Lehmann: Wir hatten heute viel Spaß auf dem Platz und haben nach dem 0:1 die beste erste Halbzeit seit langem geboten. Für uns ist nun alles möglich. Ich glaube, dass wir den Rückstand auf Bayern noch aufholen können, allerdings können wir auch sehr schnell nach unten durchgereicht werden.
(mb)

Mr.Gent
16.02.2003, 21:35
Rosicky leicht angeschlagen

[16.02.] Dortmunds Mittelfeld-Regisseur Tomas Rosicky hat sich im Spiel gegen den VfL Bochum eine leichte Verletzung zugezogen und fehlte heute beim Auslauf-Training im Westfalenstadion.

Der 22-Jährige hatte im Duell mit dem Revier-Nachbarn einen Schlag gegen die Achilles-Sehne erlitten und wurde heute behandelt. "Es ist aber nicht so schlimm. Rosickys Einsatz am Mittwoch gegen Real Madrid ist aller Wahrscheinlichkeit nach nicht gefährdet", gab Trainer Matthias Sammer Entwarnung.

Mr.Gent
16.02.2003, 21:40
Der Meister ist fit für den Hit bei Real Madrid

[16.02.] Mit dem höchsten Heimsieg seit dem 11. August 2001 (seinerzeit 4:0 gegen Wolfsburg) hat sich Borussia Dortmund eingeschossen auf den Champions-League-Hit am Mittwoch bei Real Madrid. "Wir haben in der ersten Halbzeit phantastischen Fußball gespielt", jubelte Trainer Matthias Sammer.

Von der "besten ersten Hälftet seit langem" sprach Torhüter Jens Lehmann, ähnlich fiel die Beurteilung von Sportmanager Michael Zorc aus: "Die Mannschaft hat insbesondere in der ersten Halbzeit die beste Leistung in diesem Jahr gezeigt und ist nach dem Rückstand sehr engagiert aufgetreten." Christoph Metzelder: "Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in letzter Zeit zu Hause so dominant gespielt haben. Wir haben lange auf diesen Befreiungsschlag gewartet."

Fußball-Dortmund sah beim 4:1 über den VfL Bochum nach den Champions-League-Partien gegen Arsenal London und den PSV Eindhoven - hier zumindest in Halbzeit eins - die beste Vorstellung der Borussen vor eigenem Publikum. Herausragende Akteure waren Jan Koller, der an den ersten drei Treffern entscheidend beteiligt war, und Torsten Frings nicht nur aufgrund seiner Nervenstärke bei den drei Elfmetern (der erste hatte wiederholt werden müssen, weil Evanilson zu früh in den Strafraum gelaufen war).

"Wir haben sehr aggressiv gespielt und verdient drei Punkte geholt", sagte Jan Koller - ein Tor, zwei Vorlagen - nach seiner Galavorstellung. Der Tscheche wurden von den Sportjournalisten zum "Spieler des Tages" gewählt. Er war vor dem Seitenwechsel an zwölf der 20 Torschüsse direkt beteiligt (beide Fakten sind ligaweiter Saisonrekord) und von seinem Gegenspieler Raymond Kalla nie in den Griff zu bekommen. Koller gewann insgesamt 79 Prozent seiner Duelle. Damit war der Stürmer der zweikampfstärkste Spieler auf dem Platz.

"Er hat unglaublich gespielt", sagte Matthias Sammer über Torsten Frings, den wiederum die "Premiere"-Zuschauer zum Top-Spieler gekürt hatten. Der Nationalspieler erwies sich als Antreiber des Dortmunder Spiels und hatte nach Dede (91) mit 85 die meisten Ballkontakte auf dem Platz. "Ich denke, wir haben gezeigt, dass wir eine gute Mannschaft sind", meinte der 26-Jährige und ergänzte: "Wir haben das Spiel umgebogen und vier Tore geschossen - was will man mehr?!" - "Natürlich hätte ich nach dem 4:1 auch gerne das fünfte oder sechste Tor gesehen. Das wäre eine klasse Sache gewesen. Aber ich möchte nicht kritisieren, ich wollte mich ja ein bisschen ändern", schmunzelte Sammer.
Auch Bochums Trainer Peter Neururer sprach von einer "verdienten Niederlage" und stellte fest: "Wir haben nach der 1:0-Führung nicht mehr nach vorne spielen können, weil Dortmund so viel Druck gemacht hat. Borussia war uns von der individuellen Klasse her deutlich überlegen." Neururer haderte allerdings insbesondere mit der Elfmeterentscheidung vor dem 4:1 (angebliches Kalla-Handspiel), Sammer hätte da allerdings das nicht gegebene Wörns-Tor (21. Minute) gegen rechnen können.

"Vertretet den deutschen Fußball auf Europas Bühne erfolgreich weiter", rief Bochums Trainer seinem Kollegen Sammer noch zu. Der überlegt offenbar, am Mittwoch im Estadio Santiago Bernabeu wie schon beim 3:1 in Eindhoven eine Viererkette mit Metzelder, Wörns, Madouni und Dede zu nominieren. Jedenfalls durfte sich der Franzose 30 Minuten lang einspielen. "Die Möglichkeit, dass Ahmed am Mittwoch zum Einsatz kommt, ist tatsächlich ganz gut", bestätigte der Coach.

Sammer kündigt eine "kompakte" Elf an, die "überfallartig" kontern soll und wird möglicherweise einen Angreifer weniger als üblich nominieren. Während der Erfahrene Marcio Amoroso ohnehin vor Ehrgeiz sprüht, auf großer Bühne direkt gegen einen seiner Sturm-Konkurrenten in der Nationalmannschaft, Ronaldo, antreten zu können, macht sich Sammer Gedanken über dessen junge Landsleute. Deren an Ehrerbietung grenzender Respekt vor Rivaldo und Co. im Spiel gegen Mailand (0:1) hat ihn jedenfalls nachdenklich werden lassen: "Da sind wir vor Ehrfurcht erstarrt, haben noch freundlich gegrüßt - und wir hätten denen wohl auch noch die Schuhe zugemacht..." Möglichweise wird Ewerthon deshalb eine Joker-Rolle zufallen.

Die Mannschaft startet das "Unternehmen Madrid" am Dienstag Vormittag vom Airport Wickede aus. Der "Germanwings"-Airbus soll um 12.15 Uhr in der spanischen Hauptstadt landen. Das Abschlusstraining im berühmten Estadio Santiago Bernabeu findet um 18.00 Uhr statt.

TV/Radio: RTL und Premiere berichten vom Champions-League-Spiel am Mittwoch live ab 20.15 Uhr. Anstoß ist um 20.45 Uhr. Mit dabei sind auch die Radio-Sender "WDR2" und "Radio 91.2" aus Dortmund.

Die mögliche Aufstellung: Lehmann - Metzelder, Wörns, Madouni, Dede - Evanilson, Reuter, Frings - Rosicky - Koller, Amoroso.
Boris Rupert

Mr.Gent
20.02.2003, 21:09
Christian Wörns: "Rosicky - kompletter als Zidane"

[20.02.] Gegenüber dem kicker glaubte Borussias Christian Wörns auch nach der Niederlage in Madrid an die Möglichkeit das Viertelfinale in der Champions League zu erreichen. Alles hängt jetzt vom Rückspiel am kommenden Dienstag in Dortmund ab.

Zumindest im Bernabeu- Stadion war Real Madrid gestern Abend eine Numm er zu groß für Borussia Dortmund. Der Sieg war verdient, besond ers wegen der überragenden Offensive des spanischen Rekordmeisters. Gerät das Viertelfinale der Champions League damit außer Reichw eite, Herr Wörns?

Christian Wörns: "Ich glaube nicht, dass mit diesem 2:1 schon eine Vorentscheidung zu unseren Ungunsten gefallen ist. Wir können diese Niederlage nächsten Dienstag im ausverkauften Westfalenstadion noch korrigieren."

Und falls Ihnen dies nicht gelingt?

Christian Wörns: "Nach dem Sieg des AC Mailand gegen Lokomotive Moskau ist klar: Wenn wir auch im zweiten Spiel eins auf die Nuss bekommen, dann wird es schwer, noch eine Runde weiter zu kommen. Wir müssen Real jetzt unbedingt zu Hause schlagen."

Ihre Mannschaft neigt national wie international weiter zu erheblichen Leistu ngsschwankungen. Warum?

Christian Wörns: "Es stimmt schon, wir können jeden Gegner schlagen, aber auch, siehe Real, gegen Topklubs verlieren. Die Konstanz fehlt, sowohl mannschaftlich wie auch von einzelnen Spielern. Das ist vor dem Hintergrund, dass wir im Schnitt drei, vier Jahre jünger als die ganz großen Teams sind, ein ganz normaler Prozess."

Fehlen der Borussia die echten Spielerpersönlichkeiten?

Christian Wörns: "Davon haben wir mit Jens Lehmann, Stefan Reuter, Jan Koller oder auch mit mir genug."

Wie weit sind Christoph Metzelder oder Tomas Rosicky?

Christian Wörns: "Trotz ihrer Jugend schon sehr weit. Bei Rosicky macht sich bezahlt, dass er Deutsch spricht."

Wo steht der Tscheche in seiner Entwicklung?

Christian Wörns: "Was er mit seinen 22 Jahren zeigt, ist super. Tomas ist auf einem sehr guten Weg und braucht sich vor niemandem zu verstecken."

Auch vor einem Weltstar wie Zinedine Zidane nicht?

Christian Wörns: "Zidane ist ein brillanter Techniker und verfügt über ein klares Plus an Erfahrung. Trotzdem finde ich, dass Rosicky der komplettere Fußballer ist."

Was veranlasst Sie zu dieser mutigen Einschätzung?

Christian Wörns: "Tomas ist aggressiver. Er macht in der Defensive mehr, geht überall rein, und er hat keine Angst." (kicker)

Mr.Gent
20.02.2003, 21:13
Dr. Gerd Niebaum: "Wir sind es uns schuldig, die Bayern zu jagen"

[20.02.] "Am Samstag ein anderes Gesicht zeigen" - das fordert BVB-Präsident Dr. Gerd Niebaum angesichts des Derby-Klassikers gegen die Königsblauen aus Schalke. In der aktuellen Ausgabe des kicker spricht der Borussen-Chef außerdem über Fehler in der Vergangenheit und Ziele in der Zukunft.

kicker: Dortmund hat acht Mal in Folge gegen Schalke nicht gewonnen. Wird es Zeit für die Wende, Herr Dr. Niebaum?

Dr. Gerd Niebaum: So eine Negativserie sollte Warnung genug sein für unsere Spieler. Trotzdem verdirbt so eine Statistik den Blick.

kicker: Warum?

Dr. Gerd Niebaum: Weil diese Spiele gegen Schalke länger zurück liegen. Was noch auf der Festplatte gespeichert ist, das sind die Niederlagen in Berlin und Stuttgart. Und die dort gemachten Fehler dürfen wir uns in Schalke nicht wieder erlauben.
kicker: Welche meinen Sie?

Dr. Gerd Niebaum: Wir haben kein Feuer, kein Temperament gezeigt. Die emotionale Seite war unterkühlt. Samstag müssen wir ein anderes Gesicht zeigen.

kicker: Um den FC Bayern doch noch einmal zu attackieren?

Dr. Gerd Niebaum: Erst einmal sollte wir zusehen, dass der Motor in der Bundesliga weiter rund läuft.

kicker: Und dann?

Dr. Gerd Niebaum: Für die Prognose von Zieleinläufen ist nicht der richtige Zeitpunkt. Das führt nur zu einer Verkrampfung. Unsere Mannschaft steckt mit den Spielen gegen Madrid und dem Derby in Schalke in einer unglaublich anstrengenden Woche. Da muss sie erst durch. Deshalb ist es falsch, den Blick schon heute auf Mai zu richten.

kicker: Jens Lehmann hat die Meisterschaft nicht abgeschrieben. An der Spitze könnte sich alles "ruckzuck" ändern. Was denken Sie?

Dr. Gerd Niebaum: So lange dieses Ziel noch erreichbar ist, werden wir es anstreben. Wir sind es uns und der Liga schuldig, die Bayern zu jagen und das Saisonfinish spannend zu gestalten. Nach oben keine Ziele zu entwickeln, hielte ich für falsch.
kicker: Der 17-jährige Sahr Senesie saß am Samstag erstmals auf der Bank. Ein Signal des Trainers?

Dr. Gerd Niebaum: Das ist ein klarer Wink, dass er die guten Leistungen dieses Jungen registriert hat.

kicker: Rückt er kommende Saison in den Profi-Bereich auf?

Dr. Gerd Niebaum: Selbst wenn es so wäre, sollte es der Spieler nicht aus dem kicker erfahren.

Interview: Thomas Hennecke

Ron
20.02.2003, 21:18
ganz meiner Meinung, ich sehe große Ähnlichkeiten zwischen Rosicky und Sammer jun. Beide können / konnten beim Spielen das Spiel hervorragend lesen. Rosicky ist mein Lieblingsspieler in der Liga :top: :)

Mr.Gent
20.02.2003, 21:23
Reina: Optimismus vor dem Derby gegen Schalke und dem Rückspiel gegen Real


[20.02.] Billy Reina richtet den Blick nach vorn: "Ich bin für das Rückspiel sehr optimistisch", sagte der Angreifer nach der 1:2-Niederlage gegen Real Madrid. Zuvor muss der BVB im Derby gegen Schalke ran. Reina setzt darauf, dass die Schwarzgelben ihre schwarze Serie gegen die Blauen beenden.

Real besaß gestern Abend die quantitativ wie qualitativ besseren Torchancen. Dennoch waren die beiden Treffer, die zum 2:1 für Madrid führten, in Entstehung und Vollendung nicht unvermeidbar.

Billy Reina: "Ich habe sie gestern Abend noch mehrmals im Fernsehen gesehen: Die Tore mussten nicht unbedingt fallen. Ich bin der Meinung, dass Rául beim 1:1 ein Foulspiel begeht. Wäre der Ausgleich nicht kurz vor der Pause gefallen, hätten wir gute Chancen gehabt."

Vor dem 2:1 schießt ein Spanier den Ball ins Aus, interpretiert die Regeln neu, wirft ein, und diesen Konter nutzt Ronaldo.

Reina: "Doppelt bitter für uns, dass der Schiedsrichter das nicht unterbunden hat."

Matthias Sammer stellte nach dem Spiel fest, es sei selten so einfach gewesen, in Madrid zu gewinnen wie gestern. Hat Borussia eine große Chance verschenkt?

Reina: "Wir machen das Tor, man merkt, dass Unruhe aufkommt im Stadion und beim Gegner. Bis dahin machen wir also alles richtig. Wir hätten den Platz vorne besser nutzen müssen. Ich sage nochmals: Wäre der Ausgleich nicht kurz vor der Pause gefallen, hätten wir das Spiel gewonnen."

Hätte man die Führung besser verwalten müssen, den Abwehrspielern Zeit zum Durchatmen gestatten müssen?

Reina: "Ja, denn für die Jungs hinten war es gegen Reals Superstars bestimmt nicht leicht."

Wie sehen Sie jetzt die Viertelfinal-Perspektiven? Ein Sieg im Rückspiel, und die Karten wären neu gemischt.

Reina: "Man hat gestern gesehen, dass Real zu packen ist. In der Defensive ist die Mannschaft bei weitem nicht so stark wie in der Offensive. Wir sind in der Lage, gegen jeden Gegner Tore zu machen. Deshalb bin ich für das Rückspiel sehr optimistisch."

Sie haben 90 Minuten lang gegen Bochum gespielt und ein Tor geschossen, Sie kamen in Madrid knapp eine halbe Stunde lang zum Einsatz. Sind Sie mit Ihren Spielanteilen derzeit zufrieden?

Reina: "Ich wäre auch in Madrid gerne von Beginn an aufgelaufen, denn ich habe gegen Bochum ein gutes Spiel gemacht. Die Kraft war da. Ich hatte ja auch die komplette Rückrunden-Vorbereitung mitmachen können. Der Trainer hat sich anders entschieden. Dennoch bin ich nicht unzufrieden."

Eingebettet in die beiden Partien gegen Real Madrid ist das Bundesliga-Derby in Gelsenkirchen. Seit acht Spielen warten Borussias Fans auf einen Sieg.

Reina: "Wir haben in den letzten Jahren wirklich nicht gut gegen die ausgesehen. Dortmund gegen Schalke, das ist kein normales Spiel. Ich persönlich möchte jedes Duell gegen Schalke gewinnen. Und wenn wir noch irgendwie um die Meisterschaft mitspielen wollen, müssen wir da sowieso siegen. Vielleicht klappt es ja am Samstag..."
Das Gespräch führte Boris Rupert

Mr.Gent
22.02.2003, 19:08
2:2 - BVB gleicht 0:2-Rückstand aus

[22.02.] Borussia Dortmund kam im 121. Revierderby gegen den FC Schalke 04 nicht über ein 2:2 (0:2) hinaus und bleibt gegen die Königsblauen damit im elften Pflichtspiel in Serie ohne Erfolgserlebnis. In der Tabelle vergrößerte sich der BVB-Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München damit auf zehn Punkte.

Aus Geslenkirchen berichtet Constantin Blaß

Der Vorsprung auf Verfolger Schalke blieb jedoch bei vier Zählern. In einem begeisternden Spiel, das in Christoph Metzelder seinen überragenden Akteur hatte, brachten Vermant (13.) und van Kerckhoven (16.) die Gastgeber bereits früh in Führung. Koller (52.) und Ewerthon (58.) schossen die Schwarzgelben jedoch in der zweiten Halbzeit zum hochverdienten Punktgewinn.

Ausgangslage:
Das Duell zwischen S04 und dem BVB war mehr als nur der Vergleich des Tabellenvierten gegen den Zweiten. Zum 121. Mal war es ein Kampf zwischen zwei Fußball-Religionen, die sich noch vor Jahren gar nicht "grün" waren, mittlerweile aber eine freundschaftliche Rivalität pflegen. Dennoch: Verlieren wollte im Revierklassiker niemand der beiden Teams. Schon gar nicht Borussia Dortmund, dass zum letzten Mal am 14. November 1998 durch einen Treffer des heutigen Rostockers Bachirou Salou im DFB-Pokal in der Verlängerung gegen die Königsblauen gewann.

Personalien:
Matthias Sammer überraschte mit der Anfangsformation der Schwarzgelben, denn mit dem Franzosen Madouni rückte ein zusätzlicher Abwehrspieler für den in Madrid enttäuschenden Amoroso in die erste Elf. Im Vergleich zur Aufstellung am vergangenen Dienstag in der Champions League durfte diesmal auf Kehl von Beginn an ran, Evanilson saß nur auf der Bank. Verzichten musste Matthias Sammer neben den Langzeitverletzten Addo und Fernandez hingegen auf Herrlich (leichte Muskelprobleme) und Heinrich (Todesfall in der Familie). Bei den Gastgebern
fehlten Kmetsch, Asamoah, Wilmots und Djordjevic.

Taktik:
Der BVB verzichtete erstmals seit dem Rückrunden-Auftakt bei Hertha BSC auf drei nominelle Spitzen, zudem rückte er auch in der Defensive von der Viererkette ab. Stattdessen begann die Borussia mit Ewerthon und Koller im Angriff, in der Defensive spielten Wörns und Madouni gegen die Schalker Spitzen Agali und Mpenza. Metzelder schlüpfte dadurch in die Rolle des "Offensiv-Verteidigers", der für Druck auf der rechten Angriffsseite sorgen sollte. Hinter dem Dortmunder Zwei-Mann-Sturm zog wie gewohnt Rosicky die Fäden. Auf der linken Außenbahn hatte es Dede mit Oude Kamphuis zu tun.

Analyse:
Das 121. Revierderby begann aus Sicht des BVB vielversprechend. Die Schwarzgelben waren in den ersten zehn Minuten optisch überlegen, machten das Spiel und hatten nach einer Flanke von Ewerthon, die Koller jedoch knapp verpasste (2.) sogar die erste Tormöglichkeit. Doch dann schockte Schalke die gut 6.000 mitgereisten Borussia-Fans: Wie aus dem nichts heraus erzielten die Knappen mit ihrer ersten Chance die Führung durch Vermant (13.). Der Belgier nahm nach einer von Wörns abgewehrten Ecke den Ball volley und traf mit seinem Sonntags-Schuss genau in den Winkel. Doch beim 1:0 blieb es (leider) nur ganze drei Minuten.

Dem zweiten aussichtsreichen Angriff der Schalker folgte gleich Treffer Nummer zwei: van Kerckhoven tauchte völlig frei im 16er auf und vollendete eine Hereingabe von Oude Kamphuis. Borussia Dortmund war zu diesem Zeitpunkt eiskalt erwischt worden und sah bereits nach einer guten Viertelstunde wie der sichere Verlierer aus. Selbst die Statistik-Freunde mussten zugeben, dass der BVB zumindest in der Bundesliga nach einem 0:2 noch nicht einmal einen Punkt gegen S04 holen konnte.

Doch die Schwarzgelben ließen sich nicht beirren, spielten ruhig und konzentriert nach vorne. Und als Victor Agali in der 38. Minute eine Tätlichkeit gegen Dede beging und mit Rot von Schiedsrichter Herbert Fandel in die Kabine geschickt wurde, drehte sich das Geschehen zu Gunsten der Gäste. Noch vor der Pause hätten Wörns (42.) und Koller (45.) zumindest den Anschlusstreffer erzielen können, scheiterten jedoch.

Nach dem Wechsel das gleiche Bild. Der BVB, bei dem in der Halbzeit Amoroso für Madouni gekommen war, agierte, Schalke reagierte. Rosicky hätte zwei Minuten nach Wiederanpfiff nach toller Vorarbeit von Metzelder, der sich auf der rechten Seite immer wieder glänzend durchsetzten konnte, das 1:2 machen müssen. Der Tscheche schoss jedoch den Rücken eines Schalkers an. Und auch Koller machte es in der 51. nicht besser und dreschte den Ball über das Tor von Frank Rost - wieder bereitete Metzelder vor. Nur 58 Sekunden danach machte der 2-Meter-Mann seinen "Fehler" wett, köpfte nach einer Dede-Flanke zum 1:2-Anschlusstor.

Die Borussia drängte auf den Ausgleich, schnürte Schalke in der eigenen Hälfte ein und kam in der 58. Minute zum hochverdienten 2:2 durch Ewerthon. Der Brasilianer erzielte damit drei der letzten vier BVB-Tore gegen die Königsblauen. Nach dem Ausgleich verflachte die Partie jedoch mit zunehmender Spielzeit. Der Offensivschwung der Gäste nahm ab. Zehn Minuten zappelte der Ball urplötzlich im Tor des BVB. Waldoch markierte das vermeintliche 3:2, Schiri Fandel erkannte zu Unrecht jedoch auf Abseits.

Dann eine kuriose Szene, die wohl in die Geschichtsbücher der Bundesliga eingehen wird: Jens Lehmann war erbost über die schlechte Zuordnung in der Defensive, hatte Amoroso als Schuldigen für Waldochs nicht gegebenen Treffer ausgemacht, lief dem Brasilianer fast bis zur Mittellinie hinterher. Eine kleine Rangelei zwischen den beiden Mannschaftskollegen (Schubser von Amoroso) sorgte dann dafür, dass Lehmann mit Gelb-Rot vom Platz musste. Die letzte erwähnenswerte Aktion in einem hochinteressanten Derby, dass der BVB aufgrund der zahlreichen Chancen hätte gewinnen müssen, durch eigene Unzulänglichkeiten jedoch nur zu einem Punkt kam.

Ausblick:
Bereits am Dienstag empfängt Borussia Dortmund Real Madrid zum Rückspiel in der Champions League. Am kommenden Samstag gastiert der FC Hansa Rostock im Westfalenstadion.

TEAMS & TORE

FC Schalke 04 - Borussia Dortmund 2:2 (2:0)

S04: Rost - Oude Kamphuis, Hajto, Waldoch, van Kerckhoven - Poulsen - Vermant, Möller, Böhme - Mpenza, Agali.
BVB: Lehmann - Metzelder, Wörns, Madouni - Kehl, Reuter, Frings, Dede - Rosicky - Ewerthon, Koller.
Tore: 1:0 Vermant (13., ohne Vorarbeit), 2:0 van Kerckhoven (16., Oude Kamphuis), 2:1 Koller (52., Dede), 2:2 Ewerthon (58.
Metzelder).
Einwechselungen: 46. Varela und van Hoogdalem für Böhme und Möller, 87. Sand für Mpenza - 46. Amoroso für Madouni, 79. Ricken für Ewerthon, 82. Weidenfeller für Amoroso.
Eckstöße: 3:5 (2:2)
Chancenverhältnis: 3:10 (3:4)
Schiedsrichter: Herbert Fandel (38) aus Kyllburg.
Rote Karten: Agali (38.).
Gelb-Rote Karte: Lehmann (80.)
Gelbe Karten: Oude Kamphuis (25.), Böhme (40.), Hajto (73.) - Lehmann (25.), Frings (5./55.), Metzelder (66.).
Zuschauer: 60.000 (ausverkauft).
Wetter: trocken, 7 Grad.

Mr.Gent
23.02.2003, 19:20
Trainerstimmen zum 2:2 -
Neubarth: "BVB hat sehr gut gespielt"

[22.02.] "Wer 0:2 hinten liegt und ein 2:2 holt, darf nicht unzufrieden sein", sagte Matthias Sammer nach dem Remis im 121. Revierderby.

Frank Neubarth (Trainer Schalke 04): "Ich ärgere mich über uns selber. Wir hatten das Spiel vor der Pause im Griff, dezimieren uns selber und geben das Spiel aus der Hand. Zum Schluss wird uns dann ein reguläres Tor aberkannt. Gegen Kaiserslautern ist uns das schon einmal passiert - das ist kein Zufall mehr. Dortmund hat schon in der ersten Halbzeit gut kombiniert, in der zweiten Hälfte sehr gut gespielt. Der BVB hat uns weit hinten rein gedrängt."

Matthias Sammer: "Ein riesiges Kompliment an meine Mannschaft. Die Moral ist intakt. Sie hat von der ersten Minute an erkennen lassen, dass sie hier gewinnen will. Ich habe insgesamt nur zwei Torchancen für Schalke gesehen. Wir sind durch einen Sonntagsschuss in Rückstand geraten, und das zweite Schalker Tor haben wir durch einen Rückpass selber eingeleitet. In der ersten Hälfte hatten wir schon die besseren Chancen, in der zweiten Hälfte sowieso. Nach dem 2:2 haben wir uns zu weit zurück gezogen, ein paar Gänge heraus genommen. Das hätten wir nicht tun sollen. Insgesamt aber können wir mit dem Punkt leben: wer 0:2 hinten liegt und ein 2:2 holt, darf nicht unzufrieden sein." (br)

Mr.Gent
23.02.2003, 19:26
:top: :D

Meier: "Wir hätten Schalke abschießen können"

[23.02.] Michael Meier wusste nach dem Ende der Partie zwischen Schalke und Dortmund nicht so genau, ob er sich über das 2:2 nach 0:2-Rückstand freuen sollte, oder angesichts der zahlreichen vergebenen Torchancen um einen Sieg trauern sollte. BORUSSIA Online sprach mit dem BVB-Manager.

Herr Meier, stimmen Sie zu, dass der 121. Vergleich zwischen Dortmund und Schalke nach langer Zeit mal wieder richtigen Derby-Charakter hatte?

Michael Meier: "Voll und ganz. Bis auf einen Elfmeter war in dieser Partie alles enthalten, was das Fußballherz höher schlagen lässt: Spannung, Dynamik und fußballerische Klasse."

Mit dem Ergebnis können Sie angesichts der vielen ausgelassenen Chancen jedoch nicht zufrieden sein.

Meier: "Nein, obwohl nach dem Verlauf der ersten Halbzeit ein Unentschieden zufriedenstellend gewesen wäre. Dort hatten wir zwar die Chancen, Schalke hat aber die Tore gemacht. In der zweiten Hälfte hatten wir S04 indes am Rand einer Niederlage. Aus diesem Grund bin ich nicht zufrieden. Wir haben unerklärlicherweise nach dem 2:2 das Tempo herausgenommen und haben es dadurch verpasst, das 3:2 zu erzielen. Wir hätten Schalke nach dem Ausgleich eigentlich abschießen können. Andererseits ziehe ich vor unserer Mannschaft den Hut. Denn man konnte nicht davon ausgehen, dass sie überhaupt zu solch einer tollen Aufholjagd nach der kräfteraubenden Partie bei Real Madrid fähig sein würde."

Wie beurteilen Sie den Platzverweis für Jens Lehmann?

Meier: "Ich weiß nicht, warum Herr Fandel Gelb-Rot gezeigt hat. Wenn es aufgrund des Zweikampfes mit Amoroso war, dann hätte Amoroso Gelb sehen müssen, nicht Lehmann."

Und eine Gelbe Karte wegen Verlassens des Tores entspricht normalerweise auch nicht den Regeln.

Meier: "Wenn es generell mit Gelb geahndet wird, wenn ein Torwart den Strafraum verlässt, dann habe ich nichts dagegen. Dann muss dieses "Vergehen" jedoch konsequent verfolgt werden. Den Schalker Keeper Frank Rost habe ich im Spiel zum Beispiel auch einige Male den 16er verlassen sehen, und er wurde nicht verwarnt. Auch einige andere Torhüter in der Bundesliga, die teilweise sogar Spieler würgen, bekommen nicht den gelben Karton. Bis auf diese knifflige Szene hat Herr Fandel das Derby jedoch ordentlich geleitet. Ihm muss man zugute halten, dass es nicht einfach war, in solch einem Hexenkessel wie der Arena AufSchalke die Übersicht zu behalten. Nach dem Platzverweis gegen den Schalker Agali wurde ja sowieso jede Entscheidung des Unparteiischen mit Pfiffen von den Rängen bedacht."

Wird Jens Lehmann aufgrund seines vierten Bundesliga-Platzverweises mit einer Geldstrafe belegt?

Meier: "Das kann ich noch nicht beurteilen, weil ich mit beiden Akteuren noch nicht gesprochen habe. Es wird jedoch keinen Schnellschuss geben. Eines ist klar, und das hat Jens Lehmann auch eingesehen: Seine Aktion war absolut überflüssig und hat der Mannschaft geschadet."

Der Rückstand auf den FC Bayern München ist nun schon zehn Punkte an gewachsen. Schauen Sie noch auf die Tabelle?

Meier: "Wir schauen erst einmal auf unsere nächste Partie in der Champions League. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt viel wichtiger. Der Vergleich mit Real Madrid ist nicht nur für uns, sondern auch für den deutschen Fußball wichtig. Wir haben im Bernabeu-Stadion den Grundstein zum Einzug in das Viertelfinale gelegt, haben gegen Schalke mentale Stärke bewiesen. Das alles macht mir für das Madrid-Spiel Mut. Was im Süden Deutschlands sportlich passiert, interessiert mich aktuell nicht. Ich glaube, der FC Bayern hat momentan andere Themen."

Sie sprechen den umstrittenen Münchner Vertrag mit der Kirch-Mediengruppe an. Jens Lehmann hat Punktabzüge ge gen den FC Bayern gefordert. Schließen Sie sich dieser Forderung an?

Meier: "Nein, Borussia Dortmund will weder einen Punktabzug für den FC Bayern noch irgendetwas von diesem Geld etwas abbekommen."

Mr.Gent
26.02.2003, 21:54
Pressestimmen: "Jetzt wird es schwer"

[25.02.] Ein toller Fußball-Abend mit einem tragischen Ende für den BVB. So lautet der Tenor der regionalen und überregionalen Medienvertreter nach dem äußerst unglücklichen 1:1-Remis der Borussen gegen Real Madrid.

Joachim Schuth, Sport-Bild: "Das ist jetzt sicherlich eine große Enttäuschung, denn Borussia hat 90 Minuten lang wunderbar gespielt und hätte sicherlich auch den Sieg verdient. Jetzt wird es eng für die Dortmunder, sich noch in der Champions League zu halten. Die Mannschaft hat sich toll gesteigert."
Wilfried Wittke, Westfälische Rundschau: "Das war eines der besten Spiele, dass das Westfalenstadion je erlebt hat und zwar von beiden Seiten: Rasse, Klasse, Tempo, Technik, tolle Kombinationen, Spielzüge. Für Borussia ist das Remis äußerst unglücklich. Entscheidend waren die letzten Wechsel als Dede ging fehlte für einen Moment die Ordnung. Das war es dann wohl für Borussia in der Champions League."

Charly Bremen, BILD: "90 Minuten lang ein Europapokalfest. Dann aber der Treffer, der für den BVB wohl das Aus in der Champions League bedeutet. Mir ist völlig unverständlich, warum zu diesem späten Zeitpunkt Marcio Amoroso noch eingewechselt wurde. Sein Fehlpass hat den Gegentreffer eingeleitet."

Thomas Hennecke, kicker: "Unglaublich schade, dass die Mannschaft nach so großem Kampf und einem so tollen Fußballspiel nur mit dem 1:1 dasteht. Aufgrund der Chancenverzteilung sicherlich ein gerechtes Ergebnis. Aber wahnsinnig ärgerlich, dass der Gegentreffer erst mit dem Schlusspfiff fiel. Jetzt ist es unheimlich schwer, für den BVB in die nächste Runde zu kommen."

Horst Tuneke, Westfalenpost: "Ein großer Kampf von Borussia Dortmund ist nicht belohnt worden. Der Ausgleich ist unglücklich. Allerdings muss man auch sagen, dass mangelnde taktische Reife mit im Spiel war. Nach der Auswechslung von Dede muss da außen von Dede jemand stehen, um abzublocken. Aber ansonsten war es ein großer Fußballabend."

Sascha Fligge, Ruhr Nachrichten: "Ein totales Fußballdrama. Nach dem 1:1 hält Madrid jetzt alle Trümpfe in der Hand. Vorher wäre es umgekehrt gewesen. Das beste Spiel, dass ich seit langer Zeit gesehen habe: mit unheimlich viel Tempo, mit überragenden Spielern auf Borussias Seite. Mit einem überragenden Dede, der Figo im Griff hatte. Auch Lehmann und Koller waren wieder super. Unter dem Strich ist es unheimlich bitter."

Manni Breuckmann, WDR: "Es ist eines der Spiele, die man so schnell nicht vergessen wird. So ein Spiel sieht man vielleicht alle eineinhalb Jahre mal. Und am Ende war es so tragisch für Borussia Dortmund. Ich habe wirklich mitgezittert. Und kann nur sagen: schade, schade, schade. Der BVB kann aber stolz sein auf diese überragende Leistung, vor allem von Jens Lehmann. ch

Mr.Gent
26.02.2003, 21:59
Stimmen zum Spiel: "Um den Lohn gebracht"

[26.02.] Alle sind sich einig. Die Borussen sind durch das späte 1:1 in der Nachspielzeit um den verdienten Lohn ihrer grandiosen Arbeit gebracht worden. Aber Borussia Dortmund hat auch gezeigt: Wir können mithalten im Konzert der ganz Großen.

Rudi Völler: "Das war fesselnd vom Anfang bis zum Ende. Mann musste kein Dortmund-Fan sein, um an dieser Partie Gefallen zu finden. Ein Tor in der Nachspielzeit ist wahnsinnig enttäuschend. Zumal Borussia in der ersten Halbzeit gezeigt hat, dass sie mithalten kann. Der BVB war in der ersten Hälfte meiner Meinung nach sogar die bessere Mannschaft."
Billy Reina: "Das Gegentor durfte nicht fallen. In der 92. Minute muss man cleverer agieren, darf nicht einfach planlos nach vorne laufen. Für mich ist das Gegentor natürlich auch blöd, weil es auf der rechten Seite gefallen ist."

Torsten Frings: "Es ist egal, wer den Fehler macht. Man braucht jetzt auch gar keinen anzumotzen, davon gewinnen wir das Spiel auch nicht mehr. Wenn wir heute gewonnen hätten, wäre das optimal gewesen. Wir hätten alles in der eigenen Hand gehabt. So wird es unheimlich schwer. Natürlich haben wir heute ein gutes Spiel gemacht, aber ich persönlich finde, dass wir gegen Arsenal noch stärker gespielt haben, als gegen Real. Jens Lehmann hat super gehalten. Gut war, dass wir über die Schalke-Sache gesprochen haben und das Thema ganz schnell abhaken konnten. Jens hatte den Kopf frei für Real."

Christoph Metzelder: "Nach solch einem Spiel ist man einfach nur leer. Man ist völlig ausgelaugt. Alle sind weit über die Schmerzgrenze hinausgegangen. In meinem Kopf ist einfach nur eine riesengroße Leere. Wir hatte die Chance, Real endlich zu besiegen. Bis zur 90 Minuten, dann haben wir uns mit einem Fehler um den Lohn der gesamten Arbeit gebracht. Das Gegentor war die logische Konsequenz des Druckes, den Real in der zweiten Halbzeit auf uns ausgeübt hat. Es ist ganz klar, dass diese Mannschaft bis zum Schluss immer alles versucht. Sie sind auch auswärts enorm stark und haben Riesen-Chancen gehabt, die der Jens sensationell gehalten hat."

Sebastian Kehl: "Es war schon ein wenig still in der Kabine. Viele hatten gegen Ende gedacht, dass wir das Spiel so gut wie gewonnen hatten. Ich weiß auch nicht woran das lag. Wir haben es wieder nicht geschafft, den Vorsprung über die Runden zu bekommen. Die Bestätigung, dass wir mithalten können, haben wir schon in der letzten Woche bekommen. Und auch heute haben wir wieder gesehen, dass da was geht. Wir hätten das Spiel gewinnen müssen. Es ist bezüglich des Viertelfinales noch nichts verloren, aber es wird jetzt sehr, sehr eng. Wir müssen jetzt alles gewinnen, müssen dran bleiben. Trotzdem liegt das Weiterkommen nicht mehr in unserer Hand. Wir waren nicht clever genug, den 1:0-Vorsprung über die Zeit zu schaukeln. Das ist einfach das blöde an diesem Spiel."

Stefan Reuter: "Wir sind den guten Einzelspielern von Real heute als Mannschaft gegenübergetreten und haben überzeugt. Leider sind wir am Ende nicht belohnt worden. Es ist klar, dass jetzt alle niedergeschlagen sind. Das wird auch morgen noch der Fall sein. Aber dann sollten wir den Hebel wieder umlegen, denn am Samstag gilt es drei wichtige Punkte in der Bundesliga zu holen. Jens Lehmann hat gestern wieder eine tolle Leistung gezeigt. Er spielt eine überragende Saison. Er legt einen unglaublichen Siegeswillen an den Tag, dass war auch in Schalke der Fall. Wir haben über alles geredet. Die Sache ist aus der Welt. Demnächst wird so etwas möglichst intern geregelt. Trotzdem: Es ist besser, wenn Emotionen im Spiel sind, als wenn alles so dahinplätschert. Ich finde seine Einstellung und seinen Siegeswillen sensationell." ch

Mr.Gent
26.02.2003, 22:07
Spaniens Presse voller Ehrfurcht vor Borussia

[26.02.] Vor allem Jan Koller und Jens Lehmann, aber auch das gesamte Team des Deutschen Meisters Borussia Dortmund findet Lob und Anerkennung in den spanischen Medien, die zugleich Torschütze Portillo feiern.

MARCA: Portillo rettet Madrid
Real Madrid und Borussia Dortmund lieferten sich eine grandiose Partie. Siebzig Minuten lang waren die Weißen schon mit einem Fuß aus der Champions League ausgeschieden. Einsatz und Kampfeswille wurden in der 92. Minute durch ein Tor von Portillo belohnt, das Madrid den zweiten Platz in der Gruppe C sicherte. Koller war einmal mehr der beste in seinem Team.
EL MUNDO: Portillo der Held in Dortmund
Portillo hämmerte die Kugel ins Netz und brachte Real Madrid damit in die Champions League zurück. Real Madrid kam 90 Minuten nicht an dem hervorragenden Jens Lehmann vorbei. Koller war wieder einmal derjenige, der Casillas bezwingen konnte.

Borussia hatte sich eine viel bessere Strategie zurecht gelegt als noch in Bernabéu. Real Madrid hat das ganze Spiel über versucht, mit Ronaldo, Raúl, Roberto Carlos und Zidane zum Erfolg zu kommen. Allerdings fehlte eine Einladung zum Bankett: Figo hatte körperliche Probleme.

Der englische Schiedsrichter Poll verweigerte den Madrilenen zahlreiche, offensichtliche, an ihnen begangene Fouls im Mittelfeld.

Am Ende taten die Madrilenen genau das richtige. Sie rannten, bewiesen physische und psychische Stärke, um den durcheinandergewürfelten deutschen Haufen anzugreifen und schließlich an dem grandiosen Lehmann vorbeizukommen.



SPORT: Portillo rettet Madrid in der Nachspielzeit
Madrid bleibt dank Portillo in der Champions League. Portillo schoss das Tor seines Lebens, sicherte Madrid ein Unentschieden und bewahrte Madrid so vor dem Aus. Madrid hatte noch nie solche Probleme gegen den Deutschen Meister, eine Mannschaft, die mit physischer Kraft und einer guten Dosis Talent aufwartete und sich damit in einen furchterregenden Gegner verwandelte, als es um die Schlacht auf heimischem Territorium ging.

MADRIDPRESS.COM
Francisco Javier García Portillo konnte seinen Ruhm als Torschütze auf einer Bühne wie dem Westfalenstadion ausbauen, indem er den Ausgleichstreffer für Real Madrid gegen Borussia Dortmund erzielte. Er bewahrte Real Madrid damit die Hoffnung, ins Viertelfinale der Champions-League einzuziehen und den größten europäischen Titel zu verteidigen.

GAZZETTA DELLO SPORT (Italien)
Real Madrid hatte es während der regulären Spielzeit nicht geschafft, den richtigen Rhythmus zu finden und den Ausgleich gegen Borussia Dortmund zu schießen. Nach einigen Möglichkeiten, die nicht verwertet werden konnten, wurde ein 20-jähriger eingewechselt, der inmitten von Ronaldo, Figo und all den anderen Stars im Rampenlicht spielte. Nach weniger als zwei Minuten bekam er von Zidane die Einladung zu schießen und er tat es und erzielte den Ausgleich zum 1:1. Darauf folgte ein Ausbruch vom armen Sammer, der mit seiner Mannschaft den ersten Sieg von Borussia Dortmund über Real Madrid hätte einfahren können. Nach einer tollen ersten Halbzeit der Heimmannschaft mit einem Tor von Jan Koller, der mit einem genialen Zuspiel von Sebastian Kehl bedient wurde, hatten die Madrilenen diverse gute Möglichkeiten durch Zidane und.Ronaldo. Lehmann hatte diese Chancen wunderbar pariert, bis zur 92. Minute...

UEFA.COM: Portillo stürzt nach vorn um Dortmund den Sieg zu verweigern
Portillo sicherte Real Madrid einen wichtigen Punkt beim atemberaubenden Auswärtsspiel gegen Borussia Dortmund, nachdem es durch Lehmanns glänzende Paraden so aussah, als würde der Deutsche Meister als Sieger vom Platz gehen. Lehmann war herrausragend, wie auch schon bei der 2:1-Niederlage in Madrid. Er hatte hervorragende Hilfe durch einen beeindruckenden Ahmed Madouni und Christian Wörns. Es war ein pulsierendes Match. Nicole Gmerek

Mr.Gent
07.03.2003, 23:06
DFL gibt neue Termine bekannt:Der Meister spielt nur noch samstags


[5.03.] Die Deutsche Fußball-Liga hat nach dem Europapokal-Ausscheiden von Hertha BSC Berlin, VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen nun sämtliche Bundesliga-Partien bis zum Saisonende fest terminiert: Der Deutsche Meister Borussia Dortmund bestreitet demnach kein Sonntag-Spiel mehr.

Hier alle BVB-Termine bis zum Saisonende

08.03.03 15:30 Bor. M´gladbach - BVB
12.03.03 20:45 BVB - Lok. Mosk au (Mi)
15.03.03 15:30 BVB - Hannover 96 (Sa)
18.03.03 18:45 AC Mailand - BVB (Di)
22.03.03 15:30 Arminia Bielefeld - BVB (Sa)
05.04.03 15:30 BVB - Werder Bremen (Sa)
12.04.03 15:30 Hamburger SV - BVB (Sa)
19.04.03.15:30 BVB - Bayern München (Sa)
26.04.03 15:30 TSV München 1860 - BVB (Sa)
03.05.03 15:30 BVB - VfL Wolfsburg (Sa)
10.05.03 15:30 BVB - 1. FC Nürnberg (Sa)
17.05.03 15:30 1. FC Kaiserslautern - BVB (Sa)
24.05.03 15:30 BVB - FC Energie Cottbus (Sa)

Mr.Gent
07.03.2003, 23:12
Dede vor dem Sportgericht: Folgt das vierte "TV-Urteil" gegen einen BVB-Spieler?


[6.03.] Leonardo de Deus Santos ("Dede") muss sich heute (Donnerstag) Nachmittag in Frankfurt vor dem Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes verantworten, nachdem der Kontrollausschuss im "Fall Agali" auch Anklage gegen den Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund erhoben hat.

Dede wird vorgeworfen, Victor Agali beim 2:2 zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund am 22. Februar absichtlich mit der Hand im Gesicht getroffen zu haben. Dabei hätte weder das Schiedsrichtergespann noch der vierte Offizielle, Uwe Kemmling, den Vorfall bemerkt. Fernsehbilder beweisen jedoch, dass zumindest Schiedsrichter-Assistent Mike Pickel die fragliche Szene im Blickfeld und "Weiterspielen" signalisiert hatte. Demnach ist die Bewertung des Zweikampfes eine "Tatsachenentscheidung" und kann durch den so genannten "Videobeweis" nicht nachträglich verhandelt oder gar geahndet werden. Der Deutsche Meister hat zwischenzeitlich den Weltverband FIFA damit beauftragt, das Ermittlungsverfahren zu untersuchen.

Sollte Dede heute in Frankfurt dennoch verurteilt und damit gesperrt werden, wäre dies der vierte "Fernsehbeweis" in der Geschichte der Fußball-Bundesliga gegen einen Spieler von Borussia Dortmund. Insgesamt, so schätzen Experten des kicker-Sportmagazins, seien maximal nur ein Dutzend Mal Sperren aufgrund des "Fernsehbeweises" verhängt worden. Die genaue Zahl lässt sich nicht erfassen, weil in den entsprechenden DFB-Mitteilungen die Formulierung "Fernsehbeweis" nicht verwendet wird.

Die spektakulärsten Fälle in der Bundesliga:

22. Januar 1977. Die Premiere: Werner Lorant wird beim Spiel 1. FC Köln gegen Rot-Weiß Essen vom Platz gestellt, in erster Instanz frei gesprochen und später anhand von TV-Bildern drei Spiele gesperrt.


Später Freispruch: Magath.

10. Februar 1979. Felix Magath, damals Spieler in Hamburg, heute Trainer in Stuttgart, wird aufgrund einer Tätlichkeit in einem Spiel gegen Mönchengladbach nach Studium der Fernsehbilder sechs Spiele gesperrt. In der Berufung wird das Verfahren jedoch eingestellt.

18. August 1979. Drei Monate Sperre gegen den Schalker Manfred Drexler nach dessen Foulspiel am Münchner Wolfgang Kraus.

8. September 1979. Bruno Pezzey (Eintracht Frankfurt) muss nach einer Tätlichkeit gegen den Leverkusener Jürgen Gelsdorf zehn Spiele aussetzen. TV-Bilder beweisen das Vergehen.

24. Oktober 1992. Sechs Spiele Zwangspause für den Uerdinger Heiko Laessig, weil er dem Bochumer Olaf Dressel in den Genitalbereich gegriffen hatte.

6. Dezember 1997. Neun Wochen Sperre und 10.000 DM Geldstrafe für Leverkusens Ulf Kirsten nach einem Ellenbogencheck und anschließendem "Fernseh-Urteil" gegen Schalkes Thomas Linke.

Der "Fall Povlsen". Am 31. Oktober 1992 unterliegt Borussia Dortmund mit 1:3 beim 1. FC Saarbrücken. Im Nachgang "verliert" der Vizemeister neben den Punkten auch noch den Spieler Flemming Povlsen. Der Däne wird aufgrund des so genannten "Fernsehbeweises" nach einer von Schiedsrichter Fux übersehenen Tat vom 11. November bis 9. Dezember 1992 gesperrt. Den Fall hatte seinerzeit der neue DFB-Ankläger Horst Hilpert als Nachfolger von Heinz Kindermann als erste Amtshandlung voran getrieben.

Der "Fall Möller". Zum ersten und bislang einzigen Mal kommt im April 1995 eine "Schwalbe" vor den Kadi. Borussia Dortmund liefert sich mit Werder Bremen ein "Fernduell" um die Meisterschaft. Am 13. April gastiert der Karlsruher SC im Westfalenstadion und geht nach 40 Minuten durch Günther Metz in Führung. Trotz aller Bemühungen gelingt den Borussen kein Tor - bis Andreas Möller im gegnerischen Strafraum ein Foulspiel vortäuscht, Schiedsrichter Habermann darauf herein fällt und Michael Zorc den Foulelfmeter verwandelt (76.). Vier Minuten vor dem Ende gelingt Matthias Sammer mit einem Sonntag-Schuss am Freitag Abend sogar der Siegtreffer. Ein Aufschrei geht durch die Republik, vorneweg das "Sprachrohr" BILD-Zeitung. Der "Fall Möller" kommt zur Anklage, Hilpert will fünf Wochen Sperre, bekommt zwei. Bemerkenswert: Seitdem, seit fast acht Jahren (!), ist keine "Schwalbe" mehr verhandelt worden. Hilpert teilte der früheren Vereins-Illustrierten BORUSSIA live vor einigen Jahren auf Anfrage mit: Seit dem "Fall Möller" habe es auch keinen falschen Elfmeterpfiff mehr gegeben, der einen Spielausgang beeinflusst hätte...


Tätlichkeit nach Tritt gegen das eigene Knie: Jens Lehmann.

Der "Fall Lehmann". Im Bundesligaspiel beim SC Freiburg (5:1) leistet sich Jens Lehmann eine Unbeherrschtheit gegen den Spieler Coulibaly, der den BVB-Schlussmann zuvor mit dem Bein am Knie getroffen hatte. Schiedsrichter Fandel sieht weder das Foul des Freiburgers noch die Affekthandlung des Dortmunders. Der Kontrollausschuss erhebt aufgrund der Fernsehbilder Anklage und bekommt vor dem Sportgericht Recht: Es sperrt Lehmann für vier Spiele wegen "krass sportwidrigen Verhaltens". Der Nationaltorwart akzeptiert das Urteil und wird - wie Jahre zuvor auch Möller von Berti Vogts - von Teamchef Rudi Völler aus dem Aufgebot für das nächste Länderspiel gestrichen.

Mr.Gent
07.03.2003, 23:17
Torsten Frings: "Ich möchte immer noch Deutscher Meister werden"


[6.03.] Torsten Frings wechselte im Sommer 2002 zum Deutschen Meister Borussia Dortmund und gehört seitdem zur Stamm-Elf. Er ist aufgrund seines Einsatzes, seiner Klasse-Leistungen und auch seiner Tore nicht mehr aus dem Dortmunder Team wegzudenken. Am vergangenen Samstag fehlte Torsten Frings im Spiel gegen Rostock gelbgesperrt, wird aber gegen Borussia Mönchengladbach wieder für die Schwarzgelben am Ball sein.

Herr Frings, in Mönchengladbach sind Sie nach Ihrer Sperre wieder dabei. Ewald Lienen löste in dieser Woche Hans Meyer als Trainer der rheinischen Borussia ab. Wie stehen die Chancen des BVB am Bökelberg zu punkten?

Torsten Frings: "Die Pause am letzten Wochenende hat mir sehr gut getan. Ich fühle mich fit. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in Gladbach Erfolg haben werden. Nur: Unsere Einstellung muss stimmen. Das heißt: Alle müssen, am Bökelberg 100 Prozent Einsatz bringen. Dann werden wir dort auch gewinnen."
Die Bayern stehen im DFB-Pokal-Finale, führen in der Bundesliga. Sie scheinen also Ihr Ding souverän durchzuziehen. Geht es für Sie in der Folge nur noch um die Sicherung des zweite Tabellenranges oder ist doch noch mehr drin?

Torsten Frings: "Im Fußball ist alles möglich, das wurde schon sehr oft bewiesen. Wir geben nicht auf. Wenn man auf die absolvierten Spiele schaut, denke ich, dass wir die schwereren Partien bereits hinter uns haben. Bayern hat bislang gegen die "leichteren" Gegner gespielt. Gut, zehn Punkte sind zwar eine Menge, aber wir haben noch die Möglichkeit das aufzuholen. Das Real-Spiel ist aus den Köpfen, dass hat man gegen Rostock gesehen. Das war keine berauschende Partie aus unserer Sicht, aber wir haben gewonnen und das ist nun mal das wichtigste im Fußball."

Ist die Kontinuität im Spiel demnach unentbehrlich, um Erfolg zu haben?

Torsten Frings: "Ich will auf jeden Fall Deutscher Meister werden. Auf diesem Weg darf man keine Punkte verschenken. Man muss immer hundertprozentig konzentriert sein und natürlich versuchen, alle Spiele zu gewinnen."
Sie haben sich in Dortmund sehr gut eingelebt, haben 21 der 23 möglichen Partien bestritten und dabei auch fünf Tore geschossen. Sind Ihre Erwartungen bezüglich Ihres Wechsels nach Dortmund erfüllt worden?

Torsten Frings: "Mir macht das Fußballspielen hier bei der Borussia sehr viel Spaß, mehr noch als in Bremen. Ich bin mir sicher, dass ich hier beim richtigen Verein bin. Noch keine Sekunde habe ich meinen Wechsel zum BVB bereut und ich freue mich nach wie vor auf jedes Spiel mit der Borussia."

Diese Woche durften Sie und Ihr Team ein wenig durchatmen, bevor es jetzt wieder im englischen Rhythmus weitergeht: Gladbach, Moskau, Hannover, Milan, Bielefeld - fünf Spiele in nur zwei Wochen. Wo steht der BVB danach?

Torsten Frings: "Ich hoffe natürlich, dass wir alle Spiele erfolgreich bestreiten. Wie schon gesagt: Ich möchte gerne noch Meister werden und auch in der Champions League sehe noch eine Chance weiterzukommen. In diesen fünf Spielen wird sich alles entscheiden und ich glaube schon, dass es positiv für uns laufen wird." Corinna Höptner

Mr.Gent
07.03.2003, 23:21
Freispruch für Dede!

Sammer: "Ein gerechtes Urteil"

[6.03.] Leonardo de Deus Santos steht Borussia Dortmund im Auswärtsspiel am Samstag in Mönchengladbach und auch in den darauf folgenden Spielen zur Verfügung. Der Brasilianer wurde heute vom DFB-Sportgericht vom Vorwurf der Tätlichkeit freigesprochen.

Die Medien-Kampagne einer großen Boulevardzeitung hatte keinen Erfolg.
Mit dem Urteilsspruch folgte das DFB-Gericht der Argumentation von Borussia Dortmund, das darauf hingewiesen hatte, dass es sich bei Dedes Einsatz gegen Schalkes Victor Agali um eine "Tatsachenentscheidung" gehandelt habe. Der Mittelfeldspieler wurde bei der Verhandlung in Frankfurt von Manager Meier begleitet und von Rechtsanwalt Schimke vertreten. "Ich freue mich über dieses gerechte Urteil", erklärte Trainer Matthias Sammer und gestand gleichzeitig ein: "Ich bin aber auch überrascht, dass es so gefallen ist, weil der Druck, der auf das Sportgericht ausgeübt wurde, unglaublich groß war."

"Wir haben mit diesem Urteil verhindert, dass das Derby zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund in eine hektische dritte Halbzeit geht", begründete Richter Rainer Koch (Poing). Die Beweisaufnahme während der dreistündigen Verhandlung ergab, dass Schiedsrichter Herbert Fandel ("Ich habe den Zweikampf gesehen, aber als Dede den Ball spielte, hatte ich nichts zu beanstanden") die Situation sehr wohl gesehen, aber nicht geahndet hatte. Koch: "Herr Fandel hat weder positiv noch negativ reagiert und gar nichts gemacht. Damit konnte Dede nicht bestraft werden." Koch berief sich bei seiner Begründung auf das beim DFB und dem Weltverband FIFA verankerte Sportrecht bei Tatsachenentscheidungen.

"Ich habe vor Aufregung drei Nächte nicht geschlafen. Jetzt ist alles wieder gut", erklärte Dede gegenüber einer Dortmunder Tageszeitung. Auch Manager Michael Meier zeigte sich mit dem Urteilsspruch zufrieden: "Bei einer derart lückenloser Darstellung für uns sprechender Fakten hätte mich eine andere Entscheidung sehr gewundert." (br/WR/RN)

Mr.Gent
07.03.2003, 23:26
Schalter umlegen! - Sammer und die "schlechten Erfahrungen" nach Spiel-Pausen

[6.03.] Seit dem Trainerwechsel in Mönchengladbach - Ewald Lienen löste Hans Meyer ab - sind die Karten neu gemischt vor dem 64. Bundesliga-Duell zwischen der rheinischen und der westfälischen Borussia. "Jeder will beweisen, wie er gut ist", denkt sich Matthias Sammer in die Psychologie der Gladbacher Profis ein.

Die Serie, wonach Borussia Mönchengladbach nur eines der letzten sieben Bundesligaspiele gewonnen hat, ist durch den Wechsel auf dem Trainerstuhl ebenso außer Kraft gesetzt wie die Tatsache, dass die Niederrhein-Borussia nur drei der letzten 19 (!) Spiele gegen das westfälische Pendant hat gewinnen können. Am Samstag beginnt auf dem vermutlich ausverkauften Bökelberg (von den 34.500 Tickets sind nur noch wenige zu haben) die Zeitrechnung wieder bei Null.

Als "Motivationsschub" bezeichnet Sammer den Wechsel des von ihm so sehr geschätzten Meyer zu Lienen und richtet sich auf einen stürmischen Gegner ein. Daraus ergeben sich aber auch Chancen für das auswärtsstärkste Bundesliga-Team der Jahre 2001 und 2003, das in der Rückrunde noch ohne Sieg auf des Gegners Platz ist. "Wir sind die bessere Mannschaft", betont Sammer, "doch das Bessere nutzt sich schnell ab, wenn die Einstellung nicht da ist. Wir dürfen da nicht ein Prozent hinter den Gladbachern sein."

Ähnlich formuliert Torsten Frings die Ausgangslage. "Wir sind das bessere Team, das müssen wir von der ersten Minute an zeigen." Und weiter: "Wenn die Einstellung stimmt, werden wir das Spiel auch gewinnen."

Auf dem Bökelberg, wo die Dortmunder von mindestens 3.215 Fans (so viele erwarben hier Eintrittskarten für das Spiel) unterstützt werden, kehren Jens Lehmann und Frings nach abgesessenen Sperren wieder in den Kader und vermutlich auch ins Team zurück, Tomas Rosicky wird dagegen weiterhin fehlen. Der Tscheche weilte heute erneut zur Behandlung bei Dr. Müller-Wohlfarth in München, und Sammer sagte über dessen Einsatzchancen: "Für Samstag können wir das vergessen."

Also ohne Rosicky, dafür wohl mit Frings hinter einem Angriff, von dem man nicht weiß, ob er zwei- oder dreiköpfig ausfällt, wo Reina und Amoroso Kandidaten für eine eventuelle dritte Planstelle sind. Denkbar aber auch, dass Frings wie schon gegen Madrid - da sehr effizient - von Evanilson unterstützt wird.

Sammer lässt sich nicht in die Karten schauen, richtet den Blick vielmehr auf die Tatsache, dass die Mannschaft nach den Kraftakten der letzten Wochen jetzt sieben Tage zum Durchschnaufen hatte, befürchtet, dass es "gerade den jüngeren Spielern schwer fallen könnte, den Schalter wieder umzulegen" und begründet dieses Gefühl mit "schlechten Erfahrungen, die wir nicht erst einmal gemacht haben". Der Trainer: "Im Drei-Tage-Rhythmus ist die Konzentration immer oben!"

Gladbach, da sind sich Sammer und Frings einig, ist am Samstag ein Schlüsselspiel für den Deutschen Meister. "Wir wollen unsere Position untermauern", meint Sammer und merkt mit Blick nach ganz oben an: "Noch ist nichts verloren." Frings: "Die Bayern hatten bislang die leichteren Spiele. Zehn Punkte sind noch aufzuholen. Wollen wir Meister werden, dürfen wir aber keine Punkte mehr verschenken."

Die möglichen Aufstellungen
Mönchengladbach: Stiel - Eberl, Pletsch, Strasser, Embers - Demo, Kluge, Ulich - Aidoo, van Lent, Forssell.
Auf der Bank: Melka (Tor) - Asanin, Küntzel, Skoubo, Stassin, Korzynietz, Felgenhauer, Ketelaer.
Es fehlen: Korell (Rot-Sperre), van Houdt (Kapselverletzung im Sprunggelenk), van Hout (Kreuzbandriss), Hausweiler (Sehnenentzündung am Fuß), Münch, Witeczek (beide freigestellt).

Dortmund: Lehmann - Metzelder, Wörns, Dede - Reuter, Kehl, Ricken (Heinrich) - Evanilson (Amoroso), Frings - Koller, Ewerthon.
Auf der Bank: Weidenfeller - Madouni, Heinrich, Leandro, Demel, Herrlich, Amoroso, Senesie.
Fraglich: niemand.
Es fehlen: Rosicky (Bluterguss im Oberschenkel), Reina (private Gründe), Fernandez (Beschwerden im Sprunggelenk), Addo (Aufbautraining nach Kreuzbandriss).

Schiedsrichter: Wolfgang Stark (33) aus Landshut. Bilanz: 6 Gladbach-Spiele (2S, 0U, 4N), 9 BVB-Spiele (4S, 4U, 1N). Gelb-Sperre droht: Aidoo, Strasser - Ewerthon, Koller (Rosicky).

Ramto
08.03.2003, 09:27
Ich gönnte es Sammi und seinen Mannen schon, nur... Da müsste ab jetzt alles laufen wie geschmiert und die Bayern sich anstellen wiedermal wie schonmal! ;)

Mr.Gent
09.03.2003, 18:58
Sammer: "Früher waren wir bereit, in Führung zu gehen"

[9.03.] Von einer "insgesamt verdienten Niederlage" sprach Matthias Sammer nach dem 0:1 auf dem Bökelberg. Ewald Lienen stellte fest: "Es ging nur um Punkte." Nicht um ein schönes Spiel. Hier die Trainer- und Spieler-Stimmen.

Matthias Sammer: "In der ersten Halbzeit haben wir kein attraktives Spiel gesehen. Gladbach war sehr defensiv und wir wollten keinen Fehler machen. So sah es dann auch aus. In so einer Phase muss man die wenigen Chancen nutzen oder einfach sich mehr erarbeiten. Gladbach hat das geschickt gemacht, hat auf unsere Fehler gewartet, und wir haben sie auch gemacht. Wir schaffen es nicht mehr, zu Null zu spielen oder unsere Chancen zu nutzen. Deshalb gewinnen wir auch auswärts nicht mehr. Wir waren früher bereit, in Führung zu gehen, kassieren heute saudämliche Gegentore. Insgesamt ist die Niederlage verdient, aber es bricht für uns keine Welt zusammen. Es sind Kleinigkeiten, die verbessert werden müssen, die aber fünf bis zehn Prozent ausmachen, die in fast jedem Spiel fehlen."

Ewald Lienen: "Man konnte nicht erwarten, dass es eine offene Feldschlacht gibt. Es war klar, dass wir uns zurückziehen. Das hat teilweise nicht immer funktioniert. Insgesamt gab es aber keinen Schönheitspreis zu gewinnen. Es ging nur um Punkte, und dieser Sieg war wichtig für die Moral."

Dede: "Der Platz war schlecht, aber das war nicht entscheidend. Wir haben nicht gut gespielt und müssen das im nächsten Spiel besser machen. Wir dürfen uns nicht darauf konzentrieren, dass Tomas gefehlt hat, sondern wir müssen uns darauf konzentrieren, gut zu spielen. Rosicky ist ein Klasse-Spieler, aber auch die anderen haben eine gute Qualität."

Marcel Ketelaer: "Wir haben verdient gewonnen. Wenn wir hinten das Zu Null halten, können wir vorne immer ein Tor erzielen. Mein früher Einsatz durch die Verletzung von Arie van Lent kam sehr überraschend, aber ich freue mich natürlich, dass ich spielen durfte. Man hat ja heute gesehen: Wenn man mich loslässt..." (br)

Mr.Gent
09.03.2003, 19:02
Sebastian Kehl: "Das wird gegen Moskau auch der Fall sein..."

[9.03.] "Uns ist irgendwie nichts eingefallen", gestand Sebastian Kehl nach der ernüchternden Niederlage auf dem Bökelberg ein: "Wir hatten nicht das Rezept, um gefährlich vors Tor zu kommen." Dennoch ist der Mittelfeldspieler vor dem Moskau-Spiel optimistisch und setzt - wie so oft nach Negativerlebnissen - auf eine Trotzreaktion der Mannschaft.

Die meist gestellte Frage am Samstag lautete: Ist die Meisterschaft angesichts 13 Punkten Rückstand auf die Bayern endgültig abgeschrieben?

Sebastian Kehl: "13 Punkte sind ´ne Menge Holz. Aber wir kämpfen weiter, keine Frage. Wir müssen jedoch erst einmal die nötigen Punkte holen, um den Abstand nach unten zu vergrößern. Wenn´s mit dem Ersten nichts wird, müssen wir auf den Zweiten schielen."

Warum lief es spielerisch nicht?

Kehl: "Weil es sehr schwierig war. Die Gladbacher standen 30 Meter vor ihrer Kiste, wir haben versucht, drum herum zu spielen, es später mit langen Bällen probiert. Uns ist irgendwie nichts eingefallen."

Und in der Schlussphase wurde die Brechstange heraus geholt...
Kehl: "Was soll man anderes machen? Die standen nur hinten drin. Kombinationsfußball war auf diesem Rasen nicht möglich."

Wir wollen Ihnen kein Alibi liefern, aber wie viel Prozent Mitschuld an der Niederlage trug der katastrophale Zustand der Spielfläche?

Kehl: "Es war unangenehm, aber die Gladbacher mussten ja auch auf diesem Rasen spielen. Obwohl es für sie sicherlich leichter gewesen sein dürfte, die Bälle nur rauszuhauen, statt selbst ein Spiel aufziehen zu müssen."

In der ersten Halbzeit gab es zwei gute Möglichkeiten, nachdem versucht worden war, Gladbachs Deckung heraus zu locken und mit einem Steilpass auszumanövrieren. Warum hat man sich dieses Mittels später gar nicht mehr bedient?

Kehl: "Wir hatten - wie gesagt - nicht das Rezept, um gefährlich vors Tor zu kommen. Wir haben gefällig gespielt, aber die Gladbacher standen ja nur hinten drin."

Fehlten auch Leidenschaft und Biss?

Kehl: "Das glaube ich nicht. Sicherlich hätte man gerade auf diesem Rasen den Kampf besser annehmen müssen."

Welche Rolle hat der Ausfall von Tomas Rosicky gespielt?

Kehl: "Er ist ein wichtiger Spieler, aber wir müssen sein Fehlen eigentlich kompensieren können. Natürlich hoffen wir, dass er so schnell wie möglich wieder fit wird, aber wir hätten in Gladbach auch ohne ihn in der Lage sein sollen, das Spiel zu gewinnen."

Nach einer mehr oder weniger langen Pause gab es mit schöner Regelmäßigkeit Negativ-Erlebnisse. Warum?

Kehl: "... dann ist es ja gut, dass Mittwoch wieder ein Spiel ist."

Was Borussia Dortmund in dieser Saison wiederum auszeichnet, ist die Tatsache, nach Nackenschlägen...

Kehl: "... sofort wiedergekommen zu sein. Das wird am Mittwoch gegen Moskau auch der Fall sein!"

Ron
12.03.2003, 21:34
jippi, ein tolles spiel vom BVB mit einem klasse rosicky ersatz - Frings. Der Pflichtteil ist bislang erfüllt, weiter so :cool:

Mr.Gent
13.03.2003, 21:07
Kleine Hoffnung auf Rosicky, große Hoffnung auf "wichtigen Sieg"

[13.03.] Hannover 96 ist "in". Die Mannschaft rangiert in der Rückrundentabelle auf Platz fünf, hat sich ins gesicherte Mittelfeld abgesetzt und genießt ein hohes Maß an Wertschätzung bei den eigenen Fans. 4.000 reisen mit zum Spiel nach Dortmund. Für den Deutschen Meister zählen dagegen nur drei Punkte.

Allen aus Tschechien stammenden Zeitungsmeldungen zum Trotz, die Tomas Rosicky eine Zwangspause bis in den April hinein nachsagen, dreht Dortmunds Spielmacher auf dem Trainingsgelände weiterhin seine Runden. "Alles offen", sagt Sportmanager Michael Zorc über dessen Einsatzchancen am Samstag (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen Hannover, für das bereits 67.500 der 68.600 Tickets verkauft sind.

In der Startelf wird man Rosicky aber selbst bei günstigem Heilungsverlauf nicht finden, schließlich hat der 22-Jährige nach Achillessehnen- und Oberschenkelverletzung seit genau einem Monat nicht mehr regelmäßig trainiert. Vielleicht sitzt er aber als Joker auf der Bank, um für neue Impulse zu sorgen, falls das Spiel nicht so läuft wie gewünscht.

Vermutlich läuft die gleiche Elf auf wie beim 3:0 über Moskau, schließlich begründete Trainer Matthias Sammer die Auswechselungen (Koller, Amoroso) mit Blick auf die Partie gegen Hannover, aus der Zorc "drei Punkte" verlangt, "um der direkten Qualifikation zur Champions League" näher zu kommen. "Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie mit englischen Wochen sehr gut umgehen kann und körperlich bestens gerüstet ist. Ich erwarte das gleiche Engagement wie gegen Moskau", erklärte der Sportmanager und bekräftigte: "Wir nehmen Hannover sehr ernst."

Bei den Niedersachsen stehen Fragezeichen hinter Torjäger Fredi Bobic (Knöchelverletzung) und Defensivmann Stefulj (Leiste). Als Vertreter werden Kaufman im Angriff und der etwas offensivere Krupnikovic im Mittelfeld gehandelt. Borussia Dortmund bangt um den Einsatz von Dede, dessen Verletzung am Wadenbein heute, Donnerstag, per Kernspintomographie untersucht wird. Wahrscheinlich wird sich erst kurz vor dem Anpfiff entscheiden, ob der Brasilianer auflaufen kann oder wie schon im Verlauf des Champions-League-Spiels von Christoph Metzelder (Zorc: "Kompliment auch an seine Vielseitigkeit") vertreten wird. Zorc warnt vor der Konterstärke des Gegners, "aber wenn wir genauso auftreten wie gegen Moskau, bleiben die Punkte auch hier".

Die möglichen Aufstellungen
BORUSSIA DORTMUND: Lehmann - Metzelder, Wörns, Dede (Madouni) - Evanilson, Reuter, Kehl - Frings - Ewerthon, Koller, Amoroso.
Auf der Bank: Weidenfeller - Madouni, Ricken Leandro, Rosicky, Demel, Reina, Herrlich.
Fraglich: Rosicky (Bluterguss im Oberschenkel), Dede (Wadenbeinprellung).
Es fehlen: Heinrich (Bänderriss im Knie), Fernandez (Beschwerden im Sprunggelenk), Addo (Aufbautraining nach Kreuzbandriss).

HANNOVER 96: Tremmel - Cherundolo, Konstantinidis (Linke), Vinicius, van Hintum - Lala, Popescu, Stefulj (Krupnikovic) - Stajner, Bobic (Kaufman), Idrissou.
Auf der Bank: Sievers (Tor), Linke, Oswald, Stendel, Kaufman, Schuler, Krupnikovic, N´Kufo, Jaime.
Fraglich: Stefulj (Leistenbeschwerden), Bobic, Konstantinidis (beide Knöchelverletzung), de Guzman (Muskelfaserriss).
Es fehlen: Diouf (Reha nach Kreuzbandriss), Nehrbauer (Reha nach Fersenbeinbruch).

SCHIEDSRICHTER: Lutz Michael Fröhlich (45) aus Berlin. Gelb-Sperre droht: Ewerthon, Koller, Rosicky.

Mr.Gent
13.03.2003, 21:10
Michael Zorc:
"Marcio hat mir Spaß gemacht"

[13.03.] Sehr zufrieden zeigte sich Borussias Sportmanager Michael Zorc nach dem guten Spiel des BVB gegen Lokomotive Moskau und unterstrich die Einschätzung, dass die Mannschaft hervorragend mit dem Drei-Tage-Rhythmus umgehen kann. Im Hinblick auf das Heimspiel am kommenden Samstag zählen wiederum nur drei Punkte, die die Borussia unbedingt benötigt, um in der Bundesliga auf Qualifikationskurs für die Champions League zu bleiben.

Mit Hannover 96 kommt eine auswärts höchst erfolgreich agierende Elf ins Westfalenstadion, die Michael Zorc anerkennend als sehr konterstark einstuft: "Wir müssen diesen Gegner sehr ernst nehmen, Hannover gehört zu den auswärtsstärksten Teams der Liga. Aber wenn unsere Mannschaft so auftritt wie gestern Abend, bin ich davon überzeugt, dass wir die drei dringend notwendig Punkte hier in Dortmund behalten."

Anerkennung zollte der BVB-Sportmanager der Leistung von Marcio Amoroso: "Wir wissen wie Marcio spielen kann. Er hat es oft gezeigt, in der letzten Zeit allerdings weniger. Auch ganz unabhängig von seinem Tor hat er gegen Moskau sehr gut gespielt. Es hat richtig Spaß gemacht, ihm zuzusehen. Ich hoffe, dass es jetzt wieder so weiter geht." Und da Michael Zorc mit der Schwärmerei über Dortmunds Brasilianer einmal begonnen hatte, holte er gleich richtig aus: "Marcio verhält sich im Mannschaftskreis stets sehr offen. Das zeigt, dass er sich keinesfalls aufgibt. Viele Sachen wurden auch von außen hineingetragen und unglücklich mit ihm verknüpft: Nicht jeder Ballverlust am 16er führt gleichzeitig zu einem Gegentor. Dann würden sämtliche Spiele 20:20 ausgehen. Es waren viele Faktoren, die dazu geführt haben, dass Marcio nach seiner letzten Super-Saison bislang nicht die richtige Form fand: die schwere Verletzung und der daraus resultierende Trainingsrückstand, die vielen und weiten Reisen, das fehlende Selbstvertrauen und die Erkenntnis, dass die Arbeit, sprich Training, vor dem Vergnügen, also dem Spiel kommt."
Wieder da: Marcio Amoroso.
Aber auch von Borussias neuem Allrounder Christoph Metzelder war Zorc sehr angetan: "Ein großes Lob für Christoph Metzelder. Er entwickelt sich zu unserer Allzweckwaffe und bringt Top-Leistungen auf allen Positionen."

Warum der BVB in dieser Saison so unterschiedliche Gesichter zeigt, kann sich Zorc nicht vollständig erklären: "Wir waren in den Jahren zuvor auswärts sehr stark, in der Rückrunde nun präsentieren wir uns auf fremden Terrain in einer eher schlechten Verfassung. Die Mannschaft befindet sich noch im Reifeprozess. Wir müssen auch nicht jedes Jahr Deutscher Meister werden. Dieses Ziel wäre bei einer nationalen Konkurrenz wie dem FC Bayern München auch recht vermessen."

Gute Kunde konnte Michael Zorc im Hinblick auf Juan Ramon Fernandez berichten. Der Argentinier befindet sich wieder in Dortmund und will schon bald ins Spielgeschehen eingreifen. Vielleicht wird der universell einsetzbare Mittelfeldmann bereits in Kürze in der Regionalliga Spielpraxis sammeln können. Corinna Höptner

Daniel
29.03.2003, 15:51
Saison für Christoph Metzelder beendet

http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/281063/artikel_saison-fuer-christoph-metzelder-beendet.html

Mr.Gent
29.03.2003, 20:46
Das ist Sch...e,gerade Metzelder der sich so gut entwickelt hatte,aber langfristig gesehen geht das voll in Ordnung! :cool:

Mr.Gent
02.04.2003, 21:23
Dortmund: Aufbautraining ab Donnerstag - 02.04.2003 13:32

Metzelder erfolgreich operiert

Nationalspieler Christoph Metzelder hat seine Achillessehnen-Operation am Montag in München gut überstanden. Neben Einlagerungen in der Achillessehne rundete Dr. Ludwig Seebauer außerdem das Fersenbein ab, um weitere Reizungen an gleicher Stelle in Zukunft zu vermeiden.

Nach der gut verlaufenen Operation wird der Abwehrspieler vorraussichtlich noch bis Donnerstag in der Klinik weilen, um danach in Dortmund mit dem Aufbautraining zu beginnen. Angesichts einer wahrscheinlichen Pause von zwei Monate wird Metzelder in der Bundesliga in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen.

Mr.Gent
13.04.2003, 19:25
Wörns: "Wir können Stuttgart noch verdrängen"

[13.04.] Die Vorteile haben sich in Richtung Schwaben verschoben. Mit dem 3:0 über Leverkusen hat der VfB Stuttgart den Vorsprung auf den Dritten, Borussia Dortmund, auf vier Punkte vergrößert. "Man wird abwarten müssen, wie Stuttgarts junge Truppe mit dem Druck zurecht kommt", sagt Christian

Wörns: "Sie steht zum ersten Mal in dieser Saison vor der Situation, etwas verlieren und nicht nur etwas gewinnen zu können."

Herr Wörns, wie bewerten Sie den Ausgang der Partie in Hamburg? Der HSV hatte sie zum Endspiel um die Champions-League-Qualifikation ausgerufen. Borussia Dortmund hat sich mit dem 1:1 ein Drei-Punkte-Polster auf Rang vier bewahrt, aber der Rückstand auf den Zweiten, Stuttgart , ist auf vier Punkte angewachsen.

Christian Wörns: "Beides ist aufzuholen: für Hamburg und Berlin der Rückstand auf uns, aber auch wir können Stuttgart noch verdrängen."

Vor einem Jahr hat Michael Meier im Kampf um die Meisterschaft die Aussage geprägt: "Am Ende gewinnt immer der Jäger." Wird er abermals Recht behalten?

Wörns: "Das hoffe ich doch. Man wird abwarten müssen, wie Stuttgarts junge Truppe mit dem Druck zurecht kommt. Sie steht zum ersten Mal in dieser Saison vor der Situation, etwas verlieren und nicht nur etwas gewinnen zu können."

Hat Borussia Dortmund in Hamburg einen Punkt gewonnen oder zwei verloren?

Wörns: "Nach der unberechtigten Gelb-Roten Karte gegen Torsten Frings war es kaum mehr möglich, das Spiel umzubiegen. Wir haben dann auf Unentschieden gespielt. Das Ergebnis geht in Ordnung."

Die zweite Hälfte wurde deutlich stärker geführt als die erste. Musste dort nach der Kritik der letzten Wochen erst die Angst besiegt werden?

Wörns: "Nein, gerade in der ersten Hälfte wurde von beiden Seiten um jeden Zentimeter gekämpft, auch für den HSV stand viel auf dem Spiel."

Wie haben Sie die Szene, die zum 1:0 für Hamburg führte, gesehen? Romeo war Ihr direkter Gegenspieler, den Sie auch beherrscht haben, der nur zweimal für Aufregung sorgte.

Wörns: "Ich habe mich in dieser Situation auf Dede verlassen. Doch der konnte gar nichts für das Tor, denn er ist vorher von Takahara gefoult worden. Wenn der sich nicht aufgestützt hätte, hätte Dede klar den Ball bekommen."

Es gab ohnehin einige diskussionswürdige Szenen in diesem Spiel: Die beiden möglichen Elfmeter für Borussia in der ersten Halbzeit, der Platzverweis gegen Frings, die unzureichend geahndete Tätlichkeit von Hollerbach gegen Rosicky. Hollerbach hätte längst nicht mehr auf dem Rasen stehen dürfen, als er die Flanke zum 1:0 auf Romeo schlug.

Wörns: "Auch Cardoso hätte nicht mehr dabei sein dürfen. Er hatte schon Gelb, als er in der zweiten Halbzeit ein taktisches Foul beging, am Trikot zog. Heute gab es einige unglückliche Entscheidungen gegen uns."

Wie haben Sie die "Elfmeter-Szenen" gesehen? War es ein Handspiel von Fukal, war es ein Foul von Fukal an Rosicky?

Wörns: "Lamentieren bringt nichts. Wir bekommen die Elfer nicht nachträglich zugesprochen, müssen konzentriert weiter arbeiten und gegen die Bayern an die kämpferische Leistung von Hamburg anknüpfen. Dann kommt das andere von alleine, dann kommt auch das Glück wieder zurück."

Hat Dortmund in Hamburg die Kurve gekriegt?

Wörns: "Was die Einstellung betrifft sicherlich."

Mr.Gent
13.04.2003, 19:30
Falsche Töne in der AOL-Arena:
Borussia Dortmund wurde ausgebremst

[13.04.] Dr. Helmut Fleischer aus dem bayerischen Hallstadt führte offenbar einen Kampf mit seinem Gewissen. Der 39 Jahre alte Mediziner war es, der in der vergangenen Saison den Borussen im Spiel gegen Köln einen zweifelhaften Strafstoß zugesprochen hatte. Das Ergebnis: In Hamburg pfiff er konsequent. "Konsequent gegen Dortmund", wie ein Beobachter formulierte.

Sechs Mal stand Fleischer im Blickpunkt. Und sechs Mal traf er eine Entscheidung, die auf Dortmunder Seite nicht für Zustimmung sorgen konnte. Wie war das bei Fukals Handspiel in der 17. Minute im Strafraum nach Ewerthons Schuss? Wenn nicht da, hätte der Referee zumindest fünf Minuten später, nach Fukals unüberlegter Attacke an Rosicky, auf den "Punkt" zeigen müssen. "Er hat mich getroffen, aber ich weiß nicht, ob er auch den Ball gespielt hat", übte sich der Gefoulte hinterher in Diplomatie. So wie auch Sportmanager Michael Zorc und Nationalverteidiger Christian Wörns unabhängig voneinander feststellten: "Lamentieren bringt nichts." Stefan Reuter lauschte der Schelte, die die Medienvertreter am Schiedsrichter betrieben, und merkte lächelnd an: "Es freut mich, wenn Kritiker auf der Tribüne so etwas feststellen."

Dennoch, aufarbeiten muss man sie, die fragwürdigen Pfiffe des Dr. Fleischer. Warum hat er Hollerbach nach dessen Ellenbogencheck gegen Rosicky nicht vom Feld gestellt? "Klare Rote Karte. Der Linienrichter stand in der Nähe und hätte es sehen müssen", beschwerte sich der Tscheche. "Hart an der Grenze", befand Hamburgs Coach Kurt Jara, nur der Sünder selbst war beim falschen Spiel. "Rot wäre ungerechtfertigt gewesen", ließ Hollerbach bei "Premiere" ausrichten.

Diese Szene war gleich in doppelter Hinsicht Spiel entscheidend. Während Hollerbach mit Gelb gnädigst davon kam, wurde auch Frings im anschließenden Tumult für einen harmlosen Rempler (mit angelegten Armen) verwarnt. In der 75. Minute musste der frühere Bremer nach einem Zweikampf mit Ujfalusi, der sich theatralisch fallen ließ, nachdem klar der Ball gespielt worden war, vom Platz. "Eine von vielen komischen Entscheidungen", hieß es bei "Premiere". Sammer: "Das war nie und nimmer eine Gelbe Karte." Frings stellte deutlich fest: "Der Schiedsrichter war heute der schlechteste Mann auf dem Platz."

Vielmehr hätte er dem ebenfalls vor-verwarnten Cardoso nach einem Textilfoul Mitte der zweiten Halbzeit die Ampelkarte unter die Nase halten und die Hamburger dezimieren müssen. "Vor der Saison hieß es, Ellenbogen- und taktische Fouls sind zu unterbinden", ärgerte sich Sammer und bekannte: "Ich fühle mich schon ein bisschen verschaukelt." Auch Diplomat Zorc ärgerte sich im Vergleich zum Fall Frings, "dass vorher Cardoso nicht die zweite Karte bekommt". Wörns: "Danach war es kaum mehr möglich, das Spiel umzubiegen. Wir haben dann auf Unentschieden gespielt."

Wie ein Treppenwitz mutet die Entstehungsgeschichte von Hamburgs Führungstreffer an. Hollerbach - der gar nicht mehr auf dem Platz hätte stehen dürfen - schlug die Flanke in den Strafraum, die Romeo nur deshalb verwerten konnte, weil Takahara zuvor Dede regelwidrig ausgebremst hatte (65.). "Wenn der sich nicht aufgestützt hätte, hätte Dede klar den Ball bekommen", stellte Wörns fest.

Begünstigt durch einen Doppelfehler von Fukal und Ujfalusi kam der BVB drei Minuten später zurück ins Spiel, bejubelte Kollers zwölften Saisontreffer. Aber eben auch nicht mehr. "Spielerisch war das ein Stück zu wenig", sagte Sammer nach dem 1:1: "Doch wenn sich der Schlendrian eingeschlichen hat, kommt man da nicht von heute auf morgen raus, sondern muss hart arbeiten. Dann kommt auch das Glück irgendwann zurück."

Vielleicht schon am kommenden Samstag. "Wir müssen jetzt die Bayern schlagen, denn wir brauchen die Punkte", kündigt Rosicky Großes an

Mr.Gent
13.04.2003, 19:33
Medienvertreter: BVB spielt nur noch um Platz drei

[13.04.] Ein 1:1 (0:0) beim Hamburger SV: Zu wenig im Kampf um Tabellenplatz zwei, zu viel um in die UEFA-Cup-Ränge abzurutschen. Die Medienvertreter kritisierten neben den spielerischen Schwächen des BVB vor allem den Unparteiischen Dr. Helmut Fleischer, durch den die Borussia extrem benachteiligt worden ist.

Charly Bremen (BILD): Die mahnenden Worte unter der Woche haben zumindest eines bewirkt: Die Mannschaft hat sich nach längerer Zeit endlich einmal wieder in kämpferischer Hinsicht stark präsentiert. Spielerisch lag jedoch noch vieles im Argen. Dennoch: Perspektivisch gesehen ist das 1:1 beim Hamburger SV besonders wichtig, da sich der BVB im Kampf um einen Europacup-Startplatz zumindest einen Gegner vom Leibe gehalten hat. Große Illusionen über ein eventuelles Erreichen des zweiten Tabellenranges sollte sich Borussia Dortmund allerdings nicht mehr machen. Dafür ist der VfB Stuttgart zu stark.

Randolf Kaminski (Revier Sport): Ich hatte mir vom BVB mehr erhofft. Vom Einsatz kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Für einen Deutschen Meister war die spielerische Leistung indes ganz klar zu wenig. Vielleicht verkrampfen auch die vielen Negativerlebnisse auf fremden Platz in diesem Jahr. Das Saisonziel kann für Borussia Dortmund nur noch Platz drei sein. Ein paar Worte zum Schiedsrichter: Herr Dr. Fleischer hat beide Mannschaften benachteiligt, wobei der BVB mehr unter dem Unparteiischen zu leiden hatte als der HSV. Hollerbach hätte nach der Ellenbogen-Attacke gegen Rosicky vom Platz gestellt werden müssen. Der Platzverweis für Frings war ebenfalls sehr umstritten. Herr Dr. Fleischer hatte keine Linie.

Sascha Fligge (Ruhr Nachrichten): Nach mehreren Wochen, in denen die Mannschaft anscheinend die Ansprachen des Trainers und des Präsidenten nicht ernst genommen hat, gab es diesmal eine positive Reaktion. Der BVB hat Willen und Laufbereitschaft gezeigt. Einzig die spielerischen Mittel scheinen zu fehlen. Die Borussia hatte während der Begegnung stark unter Schiedsrichter Dr. Fleischer zu leiden, der die Schwarzgelben in mehreren Szenen benachteiligt hat. Hollerbachs Tätlichkeit an Rosicky hätte mit Rot geahndet werden müssen. Vor dem 1:0 für den HSV hat sich Mahdavikia bei Dede aufgestützt und Romeo freie Bahn verschafft. Ebenfalls eine Fehlentscheidung. Dann hätte Cardoso mit Gelb-Rot vom Platz gemusst, während die zweite gelbe Karte für Frings ein Witz war. Dennoch: Dass der BVB nur 1:1 gespielt hat, ist nicht die Schuld von Herrn Dr. Fleischer.

Mathias Scherff (Radio 91,2): Unter dem Strich muss der BVB mit diesem Punkt zufrieden sein. Die Mannschaft hat zu zaghaft gespielt. An der Motivation bzw. der Einstellung lag es jedoch sicher nicht. Ich vermute, dass es eher am mangelnden Selbstvertrauen gelegen hat. Borussia Dortmund hat mit dem 1:1 leider weiter an Boden verloren. Der VfB Stuttgart scheint schon fast außer Reichweite zu sein. (cb)

Headhunter
13.04.2003, 21:40
das alles ist zum heulen :uah: und eine "Frechheit" was diese hoch bezahlten " Profis " !? :flop: zur Zeit bieten .
:wut: :wut: :wut: :wut:

AFX
13.04.2003, 22:42
Nicht das die Hertha euch noch abfängt ;)

Mr.Gent
14.04.2003, 18:14
Wenn der BVB wieder so beschissen wird dann ist das durchaus denkbar,wobei ich die aktuelle spielerische Klasse nicht für gut heiße.
Gemeint ist Treter Hollerbach,der nur Gelb sah,und die Lachnummer mit dem Platzverweis von Frings.
Aber was will man von einen Schiedsrichter aus Bayern schon verlangen,somit hat er nicht nur dem BVB in Hamburg geschwächt,nein auch gegen seine Landsleute aus Bayern wird Frings fehlen und hat somit den Bayern einen weiteren Trupf in die Hand gespielt. :(