PDA

Vollständige Version anzeigen : Buchtipp: Andreas Eschbach - Eine Billion Dollar


StJohnSmith
08.07.2002, 20:36
http://bilder3.booxtra.de/produkte/000001161/000001161745z.jpg
Foto: booxtra


Andreas Eschbach - Eine Billion Dollar
2001

Merkwürdig hatte diese Einladung geklungen. Er solle ins Walldorf Astoria kommen, wann immer es ihm passe. Das hatten sie ihm mitgeteilt, die Vertreter dieser italienischen Anwaltskanzlei mit Sitz in Florenz. Ihm, John Salvatore Fontanelli, Pizza-Ausfahrer in East Manhattan. Und es sei überaus wichtig, hatten sie gesagt.

John begibt sich in das New Yorker Nobelhotel. Und dort erfährt er das Unfaßliche. Er, der Nachkomme italienischer Einwanderer und Sohn eines Schuhmachers, habe geerbt. Es läge das Testament eines Mitglieds seiner Familie vor, in Italien. Und es handle sich um einen großen Betrag. Aber John kennt keine vermögenden Anverwandten in Italien. Klar gibt's da ein paar Cousinen und Cousins, und so weiter, aber Geld haben die alle nicht. Und überhaupt, wer ist denn gestorben?
Und er erfährt die Zusammenhänge.

Es ist das Testament des Giacomo Fontanelli. Datiert vom 23. April 1595. Das Erbe ist auszahlbar an den jüngsten männlichen Nachkommen am 23. April 1995. Auszuzahlen von der Anwaltskanzlei Vacchi, die vor fünfhundert Jahren das Erbe treuhänderisch übernommen und - im Sinne des Erblassers - von Generation zu Generation bewahrt und vermehrt habe, bis zum heutigen Tag. Die Summe? Eine Billion Dollar. Das sind Tausend Milliarden. Unvorstellbar. Was macht man mit all dem Geld? Und warum diese mekwürdige Regelung mit den 500 Jahren?

Ja, warum.......

Giacomo Fontanelli hatte eines nachts einen Traum, im Alter von 15 Jahren, der ihn zeitlebens nicht mehr losgelassen hatte. Einen Traum, den er selbst als Vision bezeichnete. Alls Prohezeiung. Er träumte, kristallklar und in logischen Zusammenhängen, wie die Welt 500 Jahre nach seinem Tod aussehen würde. Die Menschen wären unermeßlich reich, verfügten über unvorstellbare technische und medizinische Errungenschaften, aber sie wären gleichsam unermeßlich arm. Landschaften, Flüsse, Wälder, die Welt wäre in einem erbärmlichen Zustand. Und die Menschen hätten ihren Glauben an die Zukunft verloren. Es ginge nur noch darum, möglichst rasch möglichst viel an sich zu raffen, denn morgen kann es zu spät sein. Jeder sich selbst der Nächste und allen gemeinsam die Auffassung, es könne nur noch schlechter werden. Es gab keinen Glauben mehr an die Zukunft der Menschheit, keine Ideale, kein zukunftsorientiertes Engagement jenseits des Raffens.
Und so verfügte Giacomo Fontanelli, daß der Erbe seines Vermögens die Aufgabe habe, der Menschheit die Zukunft wiederzugeben. Doch das Wie ließ er im Dunkeln.......

Und an dieser Stelle beginnt der Roman.

Es ist eine abenteuerreiche Geschichte. John, Besitzer des größten Vermögens, das es jemals gegeben hat, glaubt an die Prohezeiung seines Urahns. Aber er hat nicht die geringste Ahnung, wie er sie verwirklichen soll. Er fühlt sich hoffnungslos überfordert. Zahlreiche Ideen und Ansätze führen ins Leere oder erweisen sich als falsch. Doch John wächst mit seiner Aufgabe. Und dann kommt ihm die entscheidende Idee.......

Was auf den ersten Blick wie ein Kitschroman aussehen könnte, ist ein Meisterwerk über die Zusammenhänge von Volkswirtschaft, Ökologie, Bevölkerungspolitik, Zukunftsforschung und politischer Willensbildung. Es ist ein Lehrbuch in Form eines grandiosen Romans. Und es hat einen fulminanten Schluß.....

Andreas Eschbach, geboren 1959 in Ulm, studierte Luft- und Raumfahrttechnik und arbeitete als Software-Entwichkler, bevor er über ein Stipendium der Arno-Schmidt-Stiftung "für schriftstellerisch hoch begabten Nachwuchs" seinen ersten Roman schrieb, der 1995 erschien. Eschbach lebt heute als freier Schriftsteller in Stuttgart.

"Eine Billion Dollar" ist ein wahrhaft grandioses Buch. Unbedingt lesenswert! :yinyang:

Ramto
09.07.2002, 08:33
Ja, das glaube ich gern - spannend! Eine interessante Ausgangslage, wohl so auch noch nicht vorgefunden in der Literatur, zumindest, was die Zeitspanne betrifft!
Ich würde zu gerne...aber, es soll ja nicht nur den Stapel auf meinem Nachttisch vergrößern! :) :bonjour:

sternchen
09.07.2002, 09:34
klingt echt gut, muß ich mir mal für den winter vormerken http://www.plauder-smilies.com/happy/xyxthumbs.gif

StJohnSmith
09.07.2002, 18:07
Ramto, gestattest du mir einen Tipp?
Verkleinere den Stapel auf deinem Nachttisch (jetzt hätte ich beinahe Nachtisch geschrieben.....:D ) gegen null und lies dieses Buch. Es hat zwar nichts mit Religion zutun, aber dennoch wird es gerade dir sehr gefallen. Wirklich! :)

sternchen, freut mich echt. :super: :)
Dieses Buch ist so fesselnd und faszinierend, die langen Winterabende werden wie im Flug vergehen und dir viel zu kurz erscheinen. Glaub mir, es lohnt sich! :)

sternchen
09.07.2002, 18:18
jonny......dir glaub ich doch alles http://www.plauder-smilies.com/knuddel.gif

StJohnSmith
09.07.2002, 18:33
sternchen :shame: :bussi:

Ron
09.07.2002, 22:56
klingt wirklich klasse StJohn, ich schick, die Kits mal in die Bibo, als Urlaubslektüre genau das richtige, da muß man nämlich nicht aufhören zu lesen,

StJohnSmith
09.07.2002, 23:24
Ronny :super:

Da hast du ein echt gutes Argument. Es sind 734 Seiten, eng bedruckt (und es fällt wirklich schwer aufzuhören.....) :)

MrAnderson
16.07.2002, 00:39
Eigentlich bin ich zur Zeit ja voll der Lesemuffel, aber das Buch klingt wirklich interessant.

Ramto
16.07.2002, 08:40
@ Johnny: 734 Seiten?...Oh Gott!
Mein Lesestil ist eigenartig geworden. Früher habe ich auch in einem Zug...(gelesen), jetzt wechsele ich nach Stimmungslage die Titel und Themen, sodass eben mehrere angelesene Schmöker sich türmen. Aber ja, alle haben Recht - dieses Buch scheint sich der Winterabende zu lohnen!... :)

StJohnSmith
16.07.2002, 21:14
Mr.Anderson, du wirst es nicht bereuen. :top:
Falls du das Buch mal liest, würde mich echt interessieren, ob du zu denselben Schlußfolgerungen und Lösungsansätzen kommst wie der Autor. Mir erschienen sie auf den ersten Blick abwegig, waren dann aber umso einleuchtender - und zugleich faszinierend.

Ramto, ich glaube, ich hätte die Seitenzahl wohl besser nicht erwähnen sollen....Aber die Winterabende sind zum Glück lang. :)

Ron
23.07.2002, 22:26
in der bibo gabs das nicht, habs einfach meiner liebsten zum geburtstag geschenkt ;) und nun ran

StJohnSmith
24.07.2002, 17:31
Ronny :top: Das war aber ein ganz uneigennütziges Geschenk...;)

Wenn es gelesen hast - würde mich mal interessieren, was du von dem Buch hälst.

Ron
24.07.2002, 20:23
:D :top: