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Vollständige Version anzeigen : Die Geisel des Universums


Skarabaeus
04.01.2002, 18:39
Ich für meinen Teil halte ja die Spezie Mensch meist für einen geistigen Krüpel, der es verlernt hat auf die wirklichen Werte im Leben positiv zu reagieren. Abgewandt hat er sich von den Möglichkeiten des Geistes und des Wortes. Er hat es geschafft über viele Jahre über nur den niederen Triebe und Gefühle hinterher zu rennen. Er pflegt diese als sein teuerstes Gut. Ich denke manchmal der Mensch verhält sich wie ein Parasit an allem was ihm Begegnet, der Mensch als Geisel des Universums, das ist durchaus etwas was man so sehen kann.

Es darf diskutiert und philosophiert werden.

Ramto
11.01.2002, 09:07
Kommt bei mir die Frage auf - wen geißelt er denn? Sich selbst?
Das Universum zu geißeln ist er wohl nicht in der Lage. Da vermag doch ein Floh am Körper mehr anzurichten...

Gemeint ist wohl, dass der Mensch eher als Fehlkonstruktion in Erscheinung tritt denn als Krönung des Ganzen?...

Winnetwo
11.01.2002, 14:57
Der Mensch ist so, wie er sich in seiner Umgebung hat entwickeln müssen. Wie jedes andere Lebewesen ist er seinen Verhältnissen angepasst. Mit Wertungen bin ich zurückhaltend. Er war früher nicht "besser", vielleicht auch nicht "schlechter". Wertbeurteilungen unterliegen auch den Zeitverhätnissen.
Eine Fehlkonstruktiuon ist er schon deshalb nicht, weil ihn niemand jemals irgendwer oder irgendwas als Konstrukt, als fertiges Ganzes für alle Zeiten oder eine Endzeit konstruiert hat.

Er ist ein Produkt der Evolution und spiegelt den momentanen Ablauf wieder. Er ist phantastisch , denn er kann die Welt, seine Umgebung iund sogar seine eigene Existenz und sein Leben in seinem Bewusstsein widerspiegeln und dabei allerhand an Weisheiten, Einsichten und Naturgesetzmäßigkieten adäquat und praxistauglich verarbeiten und sich eine eigene Welt nach seinen Bedürfnissen formen. Er hat eine herrliche Kultur, Kunst, Wahrheitsliebe, Musik, Liebe und Zärtlichkeit entwickelt. Natürlich haben sich auch dunkle Seiten gehalten und leider allzu oft hat er sie nicht im Zaum behalten können.

Seid nicht so streng mit dem Tier, dessen Verstand sich einer hochstehenden Begrifflichkeit und Sprache bedient und der vieles noch nicht in die Reihe bekommt. Betrachten wir unsere evolutionär nächsten Verwandten, so können wir doch ein bisschen zufrieden sein, wenn wir auch gerade im zwischenmenschlichen und politischen Bereich noch viel zu arbeiten und entwickeln haben.

Man muss auch sehen, wo wir herkommen, und aus dem Blickwinkel der gesamten Evolution ist das Mittelalter und auch die Steinzeit nur einige Augenblicke entfernt und die Gene hatten noch nicht einmal ausreichend Möglichkeiten, sich dem rasant sich ändernden gesellschaftlichen Umfeld anzupassen. Hier spielt sowieso das gemeinsame Lernen von Generationen die größere Bedeutung. An den Genen werden wir ja wohl demnächst selber viel basteln, so dass immer was Ordentliches rauskommt, alles andere würde mich überraschen!

Die Entwicklung in Wissenschft und Technik läuft der ethisch-moralischen Entwicklung voraus und davon, wie es scheint!

Nicht erledigte Aufgaben haben allerdings den Charakter, ihre Probleme immer wieder neu und oft sogar verstärkt aufs Tablett zu bringen. Es wird wirklich spannend in der Zukunft, ich freu mich drauf!
Ich bin optimistisch, dass sich langfristig in der Menschheit die guten Grundsätze und Werte des liebevollen Miteinanders statt des hasserfüllten Gegeneinanders durchsetzen werden, auch wenn es immer wieder Rückschläge und gegenteilige Entwicklungen geben wird. Dazu können wir leider nicht die Hilfe eines allmächtigen höheren Wesens erwarten. So lange wir das mehrheitlich und mit den in Verantwortung stehenden Führungsleuten tun, sind wir ziemlich gelähmt.

Der kluge Mensch hilft sich selbst!

Skarabaeus
13.01.2002, 11:18
Sicherlich is tder Mensch ein Geschöpf oder Wesen, mit enormen Potentialen und auch Kräften. Nur setzt er sie ein oft genug ohne sein Gehirn einzuschalten. Statt dessen ist hlat die Gier nach MACHT und GELD die treibende Kraft.

Sicherlich mag es sein, daß der Mensch bisher noch nicht die Geisel ist, aber was ist wenn er in weiteren 1000 Jahren das Universum befällt? Wenn man das Universum mit einem Lebewesen vergleichen würde und Erde nur eine Zelle wäre. Sind wir dann der Tumor in dieser Zelle? Man bedenke Zeit und Raum sind für das Universum ja wiederum einerlei.

Oft siegen halt unsere niederen Triebe und das ist etwas was einen schon bedenklich stimmt.

Das hat mir von Winnetwo ganz toll gefallen :D

Seid nicht so streng mit dem Tier, dessen Verstand sich einer hochstehenden Begrifflichkeit und Sprache bedient und der vieles noch nicht in die Reihe bekommt.

Wohl wahr was du da sagst. Irgendwie hinken wir unseren Möglichkeiten oder Fähigkeiten hinterher. Wie der Zauberlehrling, der die entfalteten Kräfte nicht mehr beherschen kann. Ja wer soll uns den beherschen und retten? Habe wir schon übernommen?

Winnetwo
19.01.2002, 15:04
Da es nicht den geringsten Hinweis auf andere Lebenwesen irgendwo im Weltall gibt, auch wenn man das als potentielle Möglichkeit nicht ausschließen kann, wird es einem sich nicht bewussten Universum schnurzegal sein, was wir tun oder nicht tun.


Wir werden in den paar Millionen Jahren, die die Menschheit noch existieren kann, keine Chance kriegen, zur Geisel des Universums zu werden. Das überschätzt unsere Möglichkeit doch bei weitem.

Wir werden entweder diesen Erde, auf der wir uns entwickelt haben, so lange wie möglich lebenswert erhalten, oder wir richten ihn so zugrunde, dass unser ontologisches Ableben deutlich früher erfolgt, als es den natürlichen und kosmischen Verhältnissen nach auf unserem Planeten der Fall sein müsste.

Wer daran glaubt, dass wir irgendwo Lichtjahre entfernt eine Kolonie errichten können, um dort zu überleben, glaubt sicher auch noch die Märchen. Wenn wir diese wunderbare Welt, die wir haben und auf der wir maßgeschneidert uns entwickelt haben, zerstören, warum sollten wir dann wo anders leben können, wo die Bedingungen nur schlechter sein können?

Ramto
19.01.2002, 22:23
Da bin ich aber fast einer Meinung mit dir, winnetwo!

Als mein persönlicher Zusatz: Die Gesetzmäßigkeiten, die offenbar im gesamten Universum vorherrschen, insbesondere die Tatsache, dass bei Annäherung an die Lichtgeschwindigkeit die Masse in das Unendliche zunimmt, verbieten die Annahme, dass wir andere bewohnbare Planeten "benachbarter" Sonnensysteme erreichen werden. Die gerade noch vorstellbaren "Nachbarsonnen" haben keine Planeten, die ein Leben nach unserem Zuschnitt ermöglichen würden. Soweit ist die Forschung vorangeschritten.

Vorstellbar wäre Leben auf anderer Basis als der des Kohlenstoffs.
Sauerstoffwelten mit den Parametern unserer Erde?...Ich will nicht wieder die Wahrscheinlichkeit bemühen! ;)

Skarabaeus
21.01.2002, 17:50
Erst letztens hatte ich es mir meiner besseren Hälfte zu dem Thema Entwicklung des Menschen und warum er dies oder das tut.

Herauskam ,daß wir einfach noch zu urtriebgesteuert sind. Die Evolution geht ja in Tausenden von Jahren vor sich. Betrachtet man was gerade die letzten 200 Jahre so passiert ist, stellt man fest wir sind seelisch noch auf irgendwo im Urgestein verhaftet. Die Art wie wir oft Entscheidungen treffen Zeile definieren oder mit den Mitmenschen umgehen, ist noch von ganz normalen Instinkten gesteuert. Vielleicht ist uns die Technik einfach vorausgeeilt?

Nun ich finde der Mensch denkt zu sehr an seinen eigenen Profit. Wobei ich auch an meine Knete denke, aber nicht um jeden Preis. Es gibt einfach Grenzen und die sind bei den Menschen leider sehr unterschiedlich und manchmal gar nicht vorhanden.

In den Kriegen sieht man doch was für Wilde wir doch sind. Da rasten ja alle irgendwie aus und bekommen den Blutrausch wie in der Kreidezeit und es wird sich einfach alles genommen. Ein Recht auf Leben hat der mit der Waffe.

Winnetwo
23.01.2002, 20:39
Sehe ich genauso, ihr beiden!

Skarabaeus
05.02.2002, 16:07
Nicht desto trotz denke ich daß der Mensch ein wenig ins seinem Starrsin übertreibt. Er ist sich seiner Macht und Fähigkeiten der Zerstörung so anscheinend nicht bewußt.

Winnetwo
09.02.2002, 10:04
Der Mensch?
Die Menschen sind sehr verschieden, es gibt auch verantwortungsvolle darunter, nur können sie sich oft nicht ausreichend durchsetzen, was nicht unbedingt an ihnen selbst liegen muss!

Skarabaeus
09.02.2002, 13:13
Ja da hast du Recht man darf es nicht so allgemein sehen. Ich denke es ict aber doch ein Großteil der Menschen, die sich "so schlecht" Benehmen. Die "lieben" wehren sich nicht so, weil sie ja anders sind. Und der Rest läuft dumm wie Brott hinter der Fahne her.

Winnetwo
12.02.2002, 17:00
Da gebe ich dir schon wieder recht, mich nervt derzeit am meisten die "Feigheit" vieler Mitmenschen, besonders hier in diesem ach so schön "abgesichertem" deutschen Land!

Das Hemd ist stets näher als der Rock, der volle Bauch wichtiger als die Nächstenliebe und der klare Verstand. Wir sind alle so tolerant, wie wunderbar. Was richtig ist, ist nicht wichtig!

Ramto
12.02.2002, 19:16
Darf ich mich als Dritter im Bunde hinzugesellen? :)
Ist doch auch mal schön, ein Thema zu besetzen, wo Konsens erzielt werden kann, nicht? Oder meldet sich da bereits wieder krankhaftes Harmoniebestreben bei mir? :D

Skarabaeus
03.03.2002, 17:17
Ich stelle mal wieder eine böse These auf zum Thema Mensch :D um an deiner Harmonie etwas zu kratzen :D

Der Mensch ist in 90% der Fälle ein hirnloses und triebgesteuertes Wesen ohne Rücksicht auf irgendwas,

Es ist doch Fakt, die meisten Entscheidungen erfolgen nicht aus dem Gehirn. Die meisten haben doch nur ihre persönlcihen Bedürfnissbefriedigungen im Kopf. Andere Menschen sind ihnen doch total egal. Dadurch kommen ja auch immer mehr Ehescheidungen und Singlehaushalte zustande.

Genau so sieht es doc haus bei der Ausbeutung der Umwelt aus. Mich faszinierd schon allein der Begriff, der hier eingesetzt und benutzt wird Ausbeutung = Anneignung ohne Ausgleich. Es ist ja auch so, wir scheren uns doc heinen Dreck um die Erde und denken nicht darüber nach was daraus entstehen wird.

Also sind die Menschen doch eher was wie Parasiten, die Beuten den Wirt auch aus. Allerdings sind die meist klüger, die töten den Wirt = Ausgebeuteten meistens nicht ;)

Das gleiche haben wir doch auch in der Forschung, die Forscher sind auch nichts anderes als von Geilheit auf neue Funde Getriebene, die später teils bestürtzt sind über die Auswüchse die sie verursacht haben. Das sind aber unsere Creme der Denker.

Ramto
04.03.2002, 07:21
"Hirnlos" ist wohl gleichzusetzen mit "fehlfunktionierend" oder in der Art?...

Triebgesteuert ist der Mensch, das mag stimmen, Aber ein Hirn hat er auch. Er setzt es nur allzu oft verkehrt ein und lässt "gesunden" Überlegungen nicht den ihnen gebührenden Raum.

Bei aller Ausbeutung - im Grund beutet sich die Spezies Mensch selber aus, wenn sie so verfährt.
Es ist zu hoffen, dass im Zuge der Aufwärtsentwicklung die "vernünftigen" Denkweisen sich durchsetzen.
Man kann erst ein Urteil fällen, wenn der Prozess (in langer, langer Zeit) abgeschlossen ist, wenn er überhaupt die Chance eines Abschlusses bekommt.

Ansonsten bliebe es dabei, dass das Tun vieler Tiere viel vernünftiger erscheinen mag als menschliches Handeln, obwohl deren Aktivitäten ja viel unmittelbarer noch an die Instinkte gekoppelt sind...

Und das ist ein Widerspruch, denn der Mensch wird doch als eine Weiterentwicklung der tierischen Lebensform angesehen?!

Und, Skara - 90%? - Ist das wo nachzulesen oder deine Interpretation? Da kriege ich ja direkt Angst vor mir selber! :)

Skarabaeus
04.03.2002, 16:31
Sind meine eststellung der Menschen im realen Leben, können aber auch 89,9% sein :D

imagine
05.03.2002, 05:48
Wieso Geisel des Universums? Da nimmt sich der Mensch zu wichtig. Das Universum wird's nicht interessieren was Menschen tun oder lassen. Try an Error. Die Saurier sind auch weg. Was stört's das Universum? Ist ungefähr so wichtig, wie wenn in China ein Sack Reis umfällt :)

Ich glaube, da spielt noch immer der Gedanke mit, dass wir (oder die Erde) der Mittelpunkt der Schöpfung sind. Sind wir nicht. Sind alles nur Überlegungen menschliches Leben zu optimieren. Das Unsiversum oder die Natur hier auf der Erde wird überleben, so oder so. Wenn's alles ev. mal mit einem großen Kanll endet ist das der Natur auch egal.

Winnetwo
17.04.2002, 19:22
Ich finde es im Gegenteil immer wieder erstaunlich, wie gut sich so viele Menschen verstehen und vertragen. Das Individuum ist ja eigentlich egoistisch angelegt, zum Glück erkennen die meisten in ihrer Sozialisation, dass sie in einem fairen, freundlichen und liebevollen Miteinander besser dran sind als mit einem brutal-rücksichtslosen Durchsetzung eigener Interessen. Dass Geben seeliger als Nehmen sein kann, ist eine alte Weisheit.

Naheliegend war`s ja schon, mit dem Recht des Stärkeren sich das zu nehmen, was man kriegen kann und lange genug haben das die Menschen in den Stämmen und Völkern ja so gehalten, wie es unser artverwandten Affen (und viele zeitgenössische Mächte) auch heute noch tun.


Den Jammerern, die die Bosheit und die Schlechtigkeit der meisten Menschen (natürlich ganz sicher mit ihrer eigenen Ausnahme!) beklagen, entgegne ich auch mit der Frage: In welcher Zeit und in welchem Land hätten sie denn lieber gelebt?

Haben wir hier nicht trotz aller Unzulänglichkeiten unserer Gegenwart eine "Glückslos" gezogen?. Vermiesen uns nicht oft idealistisches Wunschdenken und kategorische Supperlativsansprüche an Moral und Fremdbeurteilung unser Dasein?
Nochmals: seid nicht so hart mit dem Tier, dass erst seit kurzer Zeit seine Umwelt bewusst reflektieren kann und zu 90 % an sein Triebleben und seine Selbsterhaltung und Selbsterhöhung gebunden ist!

Seht es leichter mit Humor, Verständnis, Geduld und Liebe!
Natürlich muss man der Bosheit, der Dummheit, dem Neid, der Niedertracht, der Unterdrückung, der Gewalt und... konsequent, offen und energisch entgegentreten. Aber wir sollten nicht vergessen, dass wir selbst unser Leben schön finden können, sonst hätte es keinen Sinn. Nur wer eigene Kraftquellen hat, kann anderen helfen. Wer mit sich selbst nicht klar kommt, sollte auch nicht versuchen, anderen einen Weg zu weisen.