Alt 28.07.17, 09:32
Standard Kontratrendstrategie – Erfolgreich gegen den Trend handeln!
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Liebe Leserinnen,
Liebe Leser,

irgendwann neigt sich auch die schönste Feier ihrem Ende entgegen. Was für das normale Leben gilt, trifft im gleichen Maße auf Trends am Finanzmarkt zu: Auch wenn gemeinhin davon auszugehen ist, dass einmal begonnene Trends wahrscheinliche eine Fortsetzung als einen Umbruch erleben – selbst der verlässlichste Trend neigt sich irgendwann seinem Ende entgegen. Je länger ein Trend bereits existiert, desto eher kann mit Korrekturen oder einer vollständigen Trendwende gerechnet werden. So die graue Theorie, wenn man sich an den Aussagen von Analysten orientiert. Das Spekulieren gegen Trends wird im Fachjargon gerne als Kontratrendstrategie bezeichnet. Sie gehört bei etlichen Finanzprodukten zu den Basics, auf die Händler oft schon recht früh erstmals vertrauen.

Nicht nur für die Gewinnmitnahme bestens geeignet

Aktionäre können – so möchte mancher Anleger auf den ersten Blick vielleicht glauben – im eigentlichen Sinne nur Renditen verbuchen, wenn die Kurse steigen. Diese Aussage ist zutreffend, jedoch kann es sich in diesem Bereich ebenfalls bezahlt machen, gegen aktuelle Trends zu spekulieren. Dann nämlich, wenn ich als Trader damit rechne, dass derzeitige Trends zeitnah abebben und die Kurse bald mehr oder weniger deutlich sinken werden. Durch einen rechtzeitigen Ausstieg aus Positionen können Händler einerseits spätere Verluste vermeiden und auf der anderen Seite verhindern, dass zu einem anderen Zeitpunkt mehr oder weniger schmerzliche Verluste entstehen können.

CFD-Händler profitieren oft besonders deutlich von der Strategie

Einen weitaus höheren Stellenwert hat die Kontra-Trend-Strategie (auch dies ist eine gängige Schreibweise für diesen strategischen Weg) beim Handel mit Finanzderivaten, gerade bei CFDs ist die Strategie ein gefragter Ansatz, um oft schon sehr kurzfristig Gewinne zu realisieren. Vielfach finden sich in Erklärungen zur Strategie Hinweise darauf, dass die Kontratrendstrategie vorrangig für professionelle Trader von Interesse ist. Hierzu sei schon an dieser Stelle gesagt: Die Strategie ist auf jeden Fall Profi-tauglich, jedoch können zumindest fortgeschrittene Händler ebenfalls mit diesem Modell gute Ergebnisse erreichen.

Gute Möglichkeit zur Anpassung an neue Marktbedingungen

Fragt man Einsteiger, welche Strategie die richtige ist, erhält man vielfach Sätze der Art „spekuliere niemals gegen den Trend“ als Antwort. Was aus Anfängersicht durchaus logisch klingen mag, schränkt Händler jedoch genau genommen ein. Sie nehmen sich selbst die Chance, flexibel auf mögliche kommende Szenarien am Markt zu reagieren. Es gibt diverse Handelssignale, die schon mehr oder weniger im Vorfeld darauf hindeuten, dass von einem baldigen Trendwechsel auszugehen ist. Gerade bei kurzfristigen Spekulations-Zeitfenstern kann die Kontra-Trend-Strategie Anwendung finden – dann geht es unter anderem darum, Ausbrüche aus dem bestehenden Trend als akute Umkehr zu erkennen und für sich zu nutzen.

Etliche Indikatoren helfen bei der Analyse des Marktes

Dass CFDs und Forex-Produkte das Spekulieren auf sinkende Kurse ermöglichen, erweist sich für Nutzer der Kontratrendstrategie als positiv. Wird etwa die Trendlinie in einem Kurschart durchbrochen, kann dies ebenso für den Einsatz der Strategie sprechen wie die Erkenntnis, dass ein bestimmter Markt im Moment der Analyse überkauft ist. Ein „Run“ auf bestimmte Basiswerte oder Märkte legt ebenfalls die Vermutung nahe, ein Trend könnte zeitnah kurz- oder sogar langfristig vor seiner Umkehr stehen. Neben den genannten Trendlinien sind auch die sogenannten Kreuzwiderstände wichtige Hinweisgeber im Zusammenhang mit der Kontra-Trend-Strategie.

Was aber spricht nun für die „Strategie gegen den Trend“ und welche Eigenschaften zeichnet sie aus. Auch negative Merkmale bleiben in der Bewertung nicht unerwähnt.

Unsere Übersicht der wichtigsten Details:

1. Strategie hilft beim Erkennen von Trendkorrekturen in aktuellen Trends
2. Analyse weist auf einen Trendbruch oder eine Trendumkehr hin
3. Sinnvolle Einstiegsmomente erkennen Trader durch die Chart- und Markttechnische Analyse

Kurzfristhandel eröffnet ebenfalls Chancen für die strategische Anwendung

Ein Argument gegen die Verwendung der Kontratrendstrategie ist aus professioneller Sicht, dass Händler oft eher überschaubare Renditen mitnehmen können. Auch ist die Trefferquote meist nicht so hoch angesiedelt wie beispielsweise bei der Trendfolgestrategie. Die Erfolgsquoten fallen vielfach gerade im Bereich des Kurzfristhandels und Daytrading durchschnittlich aus. Hohes Risiko ohne üppige Gewinnaussichten? Dies ist das Argument, dass von Kritikern gerne gegen die Kontra-Trend-Strategie ins Feld geführt wird.

Allerdings können Trader bei hoch volatilen Underlyings (Basiswerten) wie Rohstoffen und Währungen letztlich doch im Erfolgsfall auf hohe Gewinne hoffen, wenn sie einen Trendwechsel oder eine Trendkorrektur richtig vorhergesehen haben.

Die Funktionsweise der Kontratrendstrategie im Detail

Um mit der Strategie gewinnbringend spekulieren zu können, braucht es logischerweise die Mitarbeit des Marktes. Er muss sich in die entgegengesetzte Richtung eines aktuellen Trends entwickeln, wobei diese Marschrichtung wie gesagt nicht unbedingt so deutlich ausfallen muss, dass sie auch für jeden Laien ohne umfassende charttechnische Analysen erkennbar ist. Zu sagen ist außerdem, dass es erst einmal unerheblich ist, ob die Veränderung nur einer vorübergehenden Korrektur oder einem echten Trendwechsel geschuldet ist. Es geht vielmehr zunächst um die Bewegung als solche, um überhaupt eine Veränderung gegen die bisherige Trendrichtung zu erkennen.

Fassen wir nochmals wichtige Kriterien zusammen, die für einen wahrscheinlichen Ausbruch aus dem Trend oder einen vollständigen Kurswechsel sprechen können:

 durchbrochene Trendlinien
 Widerstände (in besonderer Kreuzwiderstände)
 überhitzte/überkaufte Märkte

Eine enorme Nachfrage an einem Markt oder bei einem bestimmten Basiswert lässt sich nicht in jedem Fall rational begründen. Mitunter schwimmen so viele Trader mit der Masse, dass Werte überkauft sind. Schwarmverhalten lässt sich nun einmal nicht immer rational begründen und verläuft teilweise anders, als es eine objektive Analyse eigentlich nahelegen würde. Wird dies für Anleger offensichtlich, entledigen sie sich im eigenen Interesse von den betroffenen Positionen. Dies hat unweigerlich Korrekturen oder Trendwechsel in mehr oder weniger gravierendem Maße zur Folge.

Kurskorrekturen in aktuellen Trends können ebenfalls auftreten

Wissen sollten Händler ebenso, dass eine Kursbewegung gegen einen Trend wahrscheinlich wird, wenn der Markt/Basiswert knapp unter einem Widerstand im Kurschart verweilt. Ein eindeutiger Widerstand erweist sich für die Analyse als besonders Händler-freundlich. Zeichnet sich gar ein Kreuzwiderstand (bestehend aus einem wiederholt geprüften horizontalem Widerstand sowie der hohen Trendkanallinie) ab, gelingt die Analyse besonders erfolgreich. Das Durchbrechen einer aktuellen Trendlinie spricht weiterhin für das Traden gegen einen Trend – selbst wenn nicht zwingend von einem endgültigen Ende des Trends auszugehen ist.

Gutes Marktverständnis erlaubt Händlern auch akute Orders

Wie schon erwähnt stehen die Chancen ausgesprochen gut, dass es innerhalb eines Haupttrends gelegentliche Unterbrechungen geben wird, die als eine Art Gegentrend bewertet werden können. Dies kann im Grunde sogar schon kurz (30 bis 60 Minuten) nach dem Entstehen des Haupttrends passieren. Für Trader, die schnell reagieren können, sind diese Gegenbewegungen gute Gelegenheiten. Damit es zu einer „echten“ Trendumkehr kommen kann, müssen einigen Bedingungen erfüllt sein, wobei nicht alle Voraussetzungen gleichzeitig auftreten müssen. Ein wichtiger Faktor für die Anwendung der Kontra Trend Strategie bei an sich steigenden Kursen ist ein reduziertes Handelsvolumen, wenngleich der Kurs als solcher weitere Hochs erkennen lässt.

Trendwende kann verschiedene Ursachen haben

Indikatoren wie OHLC-Stäbe oder Candlesticks gehören zu den Hinweisgebern, die im Einzelfall auf die Umkehr des Trends schließen lassen können. Hier geht es um die Analyse der Farbgebung in Charts. Niedrige Schluss- als Eröffnungskurse sind ein gutes Indiz für eine mögliche Trendumkehr. Weiterhin kann es dazu kommen, dass Trendindikatoren und Underlyings-Kurse nicht im Einklang miteinander stehen – auch dies kann beim Einsatz einer Handelssoftware im Rahmen der Kontratrendstrategie für das Ende eines Trends und den Beginn eines neuen sprechen.

Gezielte Strategie-Anwendung definiert den Handelserfolg

Wichtig ist bei Anwendung der Kontratrendstrategie, dass sich Händler der besonderen Bedingungen in bestimmten Bereichen des Finanzmarktes bewusst sind. So gibt es wie eingangs angeführt beim direkten Aktienhandel nur die Chance, bei steigenden Kursen Gewinne mitzunehmen. Beim Derivathandel hingegen können Trader gezielt durch Spekulationen auf sinkende Kurse wetten und auf diese Weise Renditen realisieren. Bei diesem Ansatz wiederum können auch Aktien als Basiswerte dienen. Wir haben erkannt: Der Gedankengang „The trend is your friend“ ist keineswegs der einzige strategische Weg, der Marktteilnehmer zum Ziel führen kann.

Wer Handelssignale zu interpretieren weiß, kann durch das Handeln mit der Kontratrendstrategie durchaus erkleckliche Ergebnisse erreichen, die das Guthaben auf dem Handelskonto nach und nach steigen lassen. Durch ein konsequentes Risiko- und Moneymanagement ist die Strategie im gleichen Maße für Anfänger als auch für Profi-Trader geeignet.

Ihr Sebastian Hell
Geschäftsführer QTrade

www.qtrade.de
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Sebastian Hell die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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