FRANKFURT (Dow Jones) - Nach dem Jahreshoch des DAX am Mittwochnachmittag treten die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag im frühen Handel auf der Stelle. Gegen 9.41 Uhr handelt der DAX 3 Punkte niedriger bei 6.328. Die Kursausschläge der Schwergewichte halten sich bis auf wenige Ausnahmen in engen Grenzen. Das gilt auch für die Nebenwerte im MDAX und TecDAX. Quartalszahlen und die am Mittag anstehende Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank sind die dominierenden Themen.

Händler rechnen zudem nicht damit, dass Anleger vor dem offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag noch in nennenswertem Umfang Aktienpositionen aufstocken. Technisch ist der Leitindex auf Tagessicht bei 6.261 Punkten unterstützt, bei 6.401 Punkten liegt ein Widerstand.

Am Mittag dürfte sich das Interesse auf die Zinsentscheidungen der Bank of England und der Europäischen Zentralbank (EZB) richten. Zinsänderungen schließen Beobachter in beiden Fällen aus, die erläuternden Kommentare des EZB-Präsidenten Jean-Claude Trichet könnten allerdings für Bewegungen an den internationalen Finanzmärkten sorgen.

Deutsche Telekom verlieren 0,8% auf 10,42 EUR. "Ein sehr solides Quartal", sagt der Analyst Jochen Reichert von SES Research mit Blick auf das Zahlenwerk der Telekom für das zweite Vierteljahr. Die T-Aktie ist seit Ende Mai um mehr als 20% gestiegen. Händler vermuten, dass Anleger nun Kursgewinne einstreichen.

Ähnlich ist das Bild bei der Commerzbank, deren Aktie trotz überraschend starker Quartalszahlen um 1,2% auf 7,11 EUR nachgibt. Der Gewinn der Bank nach Steuern hat im zweiten Quartal mit 352 Mio EUR die Konsensprognose von 121 Mio EUR weit übertroffen. Investoren machen nach Aussagen von Händlern jedoch "Kasse", nachdem Commerzbank seit Anfang Juli um fast 25% gestiegen sind.

Beiersdorf büßen 3,6% auf 44,20 EUR ein. Das Unternehmen hat die Renditeprognose für die Klebesparte tesa erhöht. "Die sehr starke Entwicklung in der Sparte tesa war nach den Zahlen von Henkel am Vortag zu erwarten gewesen", sagt Robert Greil, Analyst der Bank Merck Finck & Co.

Bayer ziehen dagegen um 2,4% auf 47,68 EUR an. Der Pharmakonzern hat gute Ergebnisse aus einer Phase-III-Studie zu seinem Hoffnungsträger "Rivaroxaban" vorgelegt. Händler zeigen sich erfreut, denn das Medikament sei einer der größten Hoffnungsträger von Bayer und habe hohes Umsatzpotenzial.

Merck KGaA gewinnen 0,6% auf 68,89 EUR, nachdem die Citigroup die Aktie auf "Halten" von "Verkaufen" erhöht hat. Lufthansa ziehen um 1,3% auf 13,20 EUR an. Laut einem Kunden des Unternehmens erhöht die Lufthansa die Preise zum 1. Oktober 2010. Die Erhöhung der Luftfrachtraten gelte weltweit und betrage durchschnittlich 20%.

Rheinmetall handeln 1,4% schwächer bei 46,84 EUR. Laut "Financial Times Deutschland" steht die Luftverteidigungssparte des Konzerns in Indien unter Korruptionsverdacht. Händler verweisen darauf, dass Indien ein wichtiger Absatzmarkt für Rheinmetall sei. ProSiebenSat.1 verteuern sich nach optimistischen Aussagen zum bisherigen Verlauf des dritten Quartals um 1,4% auf 14,24 EUR.

Geschäftszahlen haben ferner Fraport, Rhön-Klinikum, Drägerwerk, Nordex und MediGene veröffentlicht. Eine auffällige Kursbewegung vollziehen jedoch bislang nur die Aktien des Medizintechnik-Herstellers Drägerwerk. Diese steigen um 2,8% auf 57,96 EUR. "Die Erwartungshaltung war hoch, aber das Unternehmen hat geliefert", stellt ein Händler fest. Vor allem die Gewinnmargen überraschten positiv.

DJG/bek/gei

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