Alt 16.01.18, 15:22
Standard Dow-Jones-Index springt über Marke von 26.000 Punkten
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NEW YORK (Dow Jones)--Die jüngste Rekordjagd an der Wall Street setzt sich auch am Dienstag fort und hat den Dow-Jones-Index erstmals über das Niveau von 26.000 Punkten katapultiert. Auch der S&P-500 und der Nasdaq-Composite markieren neue Allzeithochs. Zu Wochenbeginn fand aufgrund eines Feiertages kein Handel statt. Aktuell gewinnt der Dow-Jones-Index 0,8 Prozent auf 26.020 Punkte. Die neue Rekordmarke liegt nun bei 26.030 Punkten. Der S&P-500 legt um 0,5 Prozent zu und der Nasdaq-Composite erhöht sich um 0,7 Prozent.

Im Fokus steht verstärkt die US-Berichtssaison, die langsam an Fahrt gewinnt, aktuell durch den Banken-Sektor. Nachdem die Quartalsergebnisse von JP Morgan und Wells Fargo am Freitag nur wenig inspirierend waren, steht nun die Citigroup im Blick. Eine einmalige Belastung von 22 Milliarden Dollar wegen der US-Steuerreform hat das Institut im vierten Quartal tief in die roten Zahlen gedrückt. Der Verlust fiel höher aus als die Einnahmen.

"Der Markt schaut aber nur auf das bereinigte Ergebnis", so ein Marktteilnehmer. Und dieses liege mit 1,28 Dollar je Aktie über der Prognose von 1,19 Dollar. Die Aktie erhöht sich um 1,6 Prozent. Am Mittwoch folgen dann die Bank of America und Goldman Sachs, am Donnerstag Morgan Stanley.

Der im Dow gelistete Krankenversicherungskonzern Unitedhealth hat im vierten Quartal besser abgeschnitten als vom Markt erwartet. Zudem wird er dank der US-Steuerreform zuversichtlicher für das laufende Jahr und hat den Ausblick erhöht. Für die Titel geht es um 1,9 Prozent nach oben.

Auf der Konjunktur-Agenda steht lediglich der Empire State Manufacturing Index für den Januar. Dieser fiel zwar etwas stärker zurück als erwartet, was allerdings kaum Einfluss auf das Handelsgeschehen hat.

Jedoch könnte die Luft für den Aktienmarkt langsam dünn werden. "Der S&P-500 hat seit Beginn des Jahres um beeindruckende 4,2 Prozent zugelegt", sagt die technische Strategin Katie Stockton von BTIG. "Wir rechnen im Februar daher mit einem Rücksetzer um 4 bis 5 Prozent", ergänzt die Teilnehmerin. "Dies wäre eine positive Entwicklung, da sie eine mögliche Überhitzung des Marktes verhindern würde und der langfristige Aufwärtstrend intakt bliebe."

GE wegen Versicherungsportfolio unter Druck

Für die Aktie von General Electric (GE) geht es dagegen 2,5 Prozent nach unten. Das Unternehmen nimmt nach einer Überprüfung des klassischen Versicherungsportfolios im vierten Quartal 2017 eine Belastung von 6,2 Milliarden Dollar nach Steuern auf die Bücher.

"In einer Zeit, in der wir das Unternehmen voranbringen wollen, ist eine Belastung dieser Größenordnung für ein Versicherungsportfolio, das seit mehr als einem Jahrzehnt kein Neugeschäft mehr macht, sehr enttäuschend", so CEO und Chairman John Flannery, der sich einen Umbau des Konzerns auf die Fahnen geschrieben und dafür massive Sparmaßnahmen in die Wege geleitet hat.

Die Ford-Aktie steigt um 1,4 Prozent. Der Autokonzern will mehr Geld in die Entwicklung neuer Elektroautos stecken als bisher geplant. Bis 2022 sollen 11 Milliarden Dollar für Elektroautos aufgewendet werden. Bislang hatte Ford 4,5 Milliarden Dollar bis 2020 investieren wollen und hatte diese Summe im Oktober bereits um 500 Millionen erhöht.

Die Titel von General Motors (GM) legen 2,5 Prozent zu. Der US-Autokonzern hat im vergangenen Jahr dank guter Geschäfte in Nordamerika und China mehr verdient als selbst in Aussicht gestellt. Bereinigt um eine Milliardenbelastung infolge der US-Steuerreform, die der Autokonzern ebenfalls ankündigte, dürfte das Ergebnis je Aktie am oberen Ende der Prognosebandbreite liegen, so GM.

Die Papiere von Merck & Co klettern um 5,1 Prozent nach oben. Auslöser sind hier gute Studien-Ergebnisse für ein Präparat gegen Lungenkrebs. Der Zeitpunkt der Bekanntgabe komme überraschend, da Merck im vergangenen Jahr die Rahmenbedingungen der Studie geändert habe, so dass erst für 2019 mit Ergebnissen gerechnet worden sei, heißt es. Dies hatte Befürchtungen ausgelöst, dass Merck bei neuen Krebsmedikamenten den Anschluss verlieren könnte.

Dollar mit Erholung - Euro nur noch knapp über 1,22 Dollar

Der Dollar holt einen Teil seiner jüngsten Verluste wieder auf. Der Euro fällt im Gegenzug auf 1,2213 Dollar zurück, nachdem er am Vortag noch knapp an die Marke von 1,23 Dollar herangelaufen war und den höchsten Stand seit drei Jahren markiert hatte. Neue Unsicherheiten über die Regierungsbildung in Deutschland machen Marktteilnehmer als Belastungsfaktor für den Euro aus. Der Widerstand innerhalb der SPD gegen eine große Koalition mit der CDU/CSU wächst. Auch die im Zaum gehaltene deutsche Inflation bremst den Euro etwas.

Am Anleihemarkt geben die Renditen leicht nach. Dort hatten zuletzt Zinserhöhungsfantasien die Notierungen zum Wochenausklang belastet und im Gegenzug die Renditen gestützt. Für die Rendite zehnjähriger US-Anleihen geht es um 2 Basispunkte auf 2,53 Prozent nach unten.

Die Ölpreise geben leicht nach. Brent hatte am Vortag mit 70,37 Dollar je Barrel den höchsten Stand seit drei Jahren markiert. Der Brentpreis war zuletzt kräftig gestiegen und hatte an 16 der vergangenen 19 Handelstage zugelegt. Stützend wirkte s vor allem die Dollar-Schwäche. Im Gegenzug belastet nun die Erholung des Greenback. Der Preis für ein Barrel Brent fällt um 1,0 Prozent auf 69,57 Dollar. Für WTI geht es um 0,2 Prozent auf 64,14 Dollar nach unten.

Auch Gold, das an den vergangenen Handelstagen ebenfalls gesucht war, leidet unter dem wieder zulegenden Dollar. Der Preis für die Feinunze fällt um 0,4 Prozent auf 1.334 Dollar.

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January 16, 2018 09:45 ET (14:45 GMT)

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