Alt 16.01.18, 14:37
Standard Dow-Jones-Index könnte Marke von 26.000 Punkten anlaufen
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NEW YORK (Dow Jones)--Die jüngste Rekordjagd an der Wall Street dürfte sich am Dienstag nach dem verlängerten Wochenende fortsetzen. Zu Wochenbeginn fand aufgrund eines Feiertages kein Handel statt. Der Dow-Jones-Index könnte dabei im Verlauf erstmals die Marke von 26.000 Punkten testen. Der Future auf den S&P-500 deutet aktuell auf eine freundliche Eröffnung am Kassamarkt hin.

In den Fokus rückt verstärkt die US-Berichtssaison, die langsam an Fahrt gewinnt, aktuell durch den Banken-Sektor. Nachdem die Quartalsergebnisse von JP Morgan und Wells Fargo am Freitag nur wenig inspirierend waren, steht nun die Citigroup im Blick. Eine einmalige Belastung von 22 Milliarden Dollar wegen der US-Steuerreform hat das Institut im vierten Quartal tief in die roten Zahlen gedrückt. Der Verlust fiel höher aus als die Einnahmen.

"Der Markt schaut aber nur auf das bereinigte Ergebnis", so ein Marktteilnehmer. Und dieses liege mit 1,28 Dollar je Aktie über der Prognose von 1,19 Dollar. Die Aktie klettert vor der Startglocke um 2,8 Prozent. Am Mittwoch folgen dann die Bank of America und Goldman Sachs, am Donnerstag Morgan Stanley.

Der im Dow gelistete Krankenversicherungskonzern Unitedhealth hat im vierten Quartal besser abgeschnitten als vom Markt erwartet. Zudem wird er dank der US-Steuerreform zuversichtlicher für das laufende Jahr und hat den Ausblick erhöht. Für die Titel geht es vorbörslich um 1,4 Prozent nach oben.

Auf der Konjunktur-Agenda steht lediglich der Empire State Manufacturing Index für den Januar. Dieser fiel zwar etwas stärker zurück als erwartet, was allerdings bisher kaum Auswirkungen auf das Handelsgeschehen hat.

Jedoch könnte die Luft für den Aktienmarkt langsam dünn werden. "Der S&P-500 hat seit Beginn des Jahres um beeindruckende 4,2 Prozent zugelegt", sagt die technische Strategin Katie Stockton von BTIG. "Wir rechnen im Februar daher mit einem Rücksetzer um 4 bis 5 Prozent", ergänzt die Teilnehmerin. "Dies wäre eine positive Entwicklung, da sie eine mögliche Überhitzung des Marktes verhindern würde und der langfristige Aufwärtstrend intakt bliebe".

GE wegen Versicherungsportfolio unter Druck

Für die Aktie von General Electric (GE) geht es vor der Startglocke um 3,3 Prozent nach unten. Das Unternehmen nimmt nach einer Überprüfung des klassischen Versicherungsportfolios im vierten Quartal 2017 eine Belastung von 6,2 Milliarden Dollar nach Steuern auf die Bücher.

"In einer Zeit, in der wir das Unternehmen voranbringen wollen, ist eine Belastung dieser Größenordnung für ein Versicherungsportfolio, das seit mehr als einem Jahrzehnt kein Neugeschäft mehr macht, sehr enttäuschend", so CEO und Chairman John Flannery, der sich einen Umbau des Konzerns auf die Fahnen geschrieben und dafür massive Sparmaßnahmen in die Wege geleitet hat.

Für die Ford-Aktie geht es um 1,1 Prozent nach oben. Der Autokonzern will mehr Geld in die Entwicklung neuer Elektroautos stecken als bisher geplant. Bis 2022 sollen 11 Milliarden Dollar für Elektroautos aufgewendet werden. Bislang hatte Ford 4,5 Milliarden Dollar bis 2020 investieren wollen und hatte diese Summe im Oktober bereits um 500 Millionen erhöht.

Die Titel von General Motors (GM) steigen um 3,4 Prozent. Der US-Autokonzern hat im vergangenen Jahr dank guter Geschäfte in Nordamerika und China mehr verdient als selbst in Aussicht gestellt. Bereinigt um eine Milliardenbelastung infolge der US-Steuerreform, die der Autokonzern ebenfalls ankündigte, dürfte das Ergebnis je Aktie am oberen Ende der Prognosebandbreite liegen, so GM.

Die Papiere von Merck & Co klettern um 5,1 Prozent nach oben. Auslöser sind hier gute Studien-Ergebnisse für ein Präparat gegen Lungenkrebs.

Dollar mit Erholung - Dollar nur noch knapp über 1,22 Dollar

Der Dollar holt einen Teil seiner jüngsten Verluste wieder auf. Der Euro fällt im Gegenzug auf 1,2226 Dollar zurück, nachdem er am Vortag noch knapp an die Marke von 1,23 Dollar herangelaufen war und den höchsten Stand seit drei Jahren markiert hatte. Erneute Unsicherheiten über die Regierungsbildung in Deutschland machen Marktteilnehmer als Belastungsfaktor für den Euro aus. Der Widerstand innerhalb der SPD gegen eine große Koalition mit der CDU/CSU wächst. Auch die im Zaum gehaltene deutsche Inflation bremst den Euro etwas.

Am Anleihemarkt geben die Renditen leicht nach. Dort hatten zuletzt Zinserhöhungsfantasien die Notierungen zum Wochenausklang belastet und im Gegenzug die Renditen gestützt. Für die Rendite zehnjähriger US-Anleihen geht es um einen Basispunkt auf 2,54 Prozent nach unten.

Die Ölpreise geben leicht nach. Brent hatte am Vortag mit 70,37 Dollar je Barrel den höchsten Stand seit drei Jahren markiert. Der Brentpreis war zuletzt kräftig gestiegen und hatte an 16 der vergangenen 19 Handelstage zugelegt. Stützend wirkte sich vor allem die Dollar-Schwäche aus. Im Gegenzug belastet nun die Erholung des Greenback. Der Preis für ein Barrel Brent fällt um 1,1 Prozent auf 69,49 Dollar. Für WTI geht es um 0,6 Prozent auf 63,93 Dollar nach unten.

Auch Gold, das an den vergangenen Handelstagen ebenfalls gesucht war, leidet unter dem wieder zulegenden Dollar. Der Preis für die Feinunze fällt um 0,4 Prozent auf 1.334 Dollar.

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DJG/ros/smh

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January 16, 2018 09:01 ET (14:01 GMT)

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