Alt 15.01.18, 12:06
Standard DAX kapituliert vor starkem Euro
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FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen geht es bis Montagmittag noch etwas nach unten. Der DAX verliert 0,4 Prozent auf 13.195 Punkte und der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,1 Prozent nach auf 3.608 Zähler. "Der DAX kapituliert vor dem starken Euro", sagt Jochen Stanzl, Marktanalyst von CMC Markets. Die Gemeinschaftswährung steht nur noch knapp unter 1,23 Dollar auf dem höchsten Stand seit Dezember 2014.

Den Euro treibt weiterhin das Protokoll der vergangenen Sitzung der Europäischen Zentralbank, das am Donnerstag veröffentlicht worden war und zeigte, dass die EZB-Banker über den Einstieg in den Ausstieg aus der Nullzinspolitik nachdenken. Händler verweisen aber auch auf die Erleichterung über die sich abzeichnende Große Koalition in Deutschland.

Regierung in Deutschland treibt Euro zusätzlich

"Investmentausländer haben in einer fehlenden Regierung in Deutschland immer ein mögliches Problem auch für ganz Europa gesehen", sagt ein Analyst. Da nun klar sei, dass Deutschland immer für Europa zahlen werde und den Zusammenhalt der Union damit sichere, werde nun ein Sicherheitsabschlag auf Euro und auch europäische Aktien entfernt. Im DAX seien dadurch trotz des steigenden Euro neue Allzeithochs in den kommenden Wochen möglich. Den endgültigen Startschuss könnten die deutschen Inflationsdaten am Dienstag und die europäischen am Mittwoch geben.

Für den Nachmittag wird mit einem ruhigen Geschäft gerechnet, da Impulse aus den USA fehlen. Denn dort bleiben die Börsen wegen des Martin-Luther-King-Feiertags geschlossen.

Der Euro drückt auf einige exportorientierte Aktien: So fallen im DAX BASF um 1,2 Prozent auf 93,73 Euro, Continental in gleichem Maß auf 241,10 Euro und Heidelbergcement ebenfalls um 1,2 Prozent auf 93,70 Euro. In Europa tendieren die Branchen aber in engen Grenzen uneinheitlich: Pharmatitel stellen mit einem Minus des Sektorenindexes von 0,5 Prozent die größten Verlierer, Medienwerte ziehen um ein halbes Prozent an. Hier steigen Vivendi um 2,6 Prozent, nachdem sie am Freitag stark nachgegeben hatten. Prosiebensat.1 erholen sich um 2 Prozent.

Adidas will in den USA wachsen

Adidas gewinnen 0,9 Prozent. Hier wird die Kampfansage an US-Wettbewerber Nike positiv gesehen. Den Auslöser liefert Adidas-Finanzvorstand Ohlmeyer, der in einem Interview mit der Börsen-Zeitung einen angestrebten Marktanteil in den USA von 15 bis 20 Prozent in den Raum geworfen hat. Marktforscher sehen hier bislang nur 10 Prozent.

Im MDAX fallen Metro nach Quartalszahlen um 3,4 Prozent. Vorstandschef Olaf Koch spricht von einem soliden Verlauf des Weihnachtsgeschäfts, was Marktteilnehmer nicht gerade umhaut. Die Analysten von Baader-Helvea sprechen von einem Start ins Metro-Geschäftsjahr 2017/18, der etwas hinter ihren Erwartungen zurück geblieben sei. Auf der anderen Seite ziehen Hugo Boss um 3 Prozent an.

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January 15, 2018 06:28 ET (11:28 GMT)

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