Alt 12.01.18, 09:59
Standard Leichtes Plus - Puma-Aktie unter Druck
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FRANKFURT (Dow Jones)--Leicht nach oben geht es mit den Kursen an den europäischen Börsen am Freitag. Vor allem die guten US-Vorgaben stützen die Indizes, nachdem Dow-Jones-Index, S&P-500 und Nasdaq-Composite am Vortag neue Allzeithochs markiert hatten. Der DAX erhöht sich um 0,3 Prozent auf 13.247 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es ebenfalls um 0,3 Prozent auf 3.606 Punkte nach oben.

"Allerdings ist das mehr eine Erholungsreaktion", sagt ein Händler. "Wie mit der EZB umgegangen wird, ist weiter offen", ergänzt der Marktteilnehmer mit Blick auf das Protokoll der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Vortag. Dort habe die Deutlichkeit den Markt überrascht, mit der die EZB auf ein Rückfahren der geldpolitischen Lockerung abziele. Es hätten "Draghis magische Worte" in dem Protokoll gefehlt: "Es ist das erste Mal nicht mehr erwähnt worden, dass eine Ausweitung der Lockerungsmaßnahmen möglich ist", so ein Analyst. Dies sei die Anerkennung des Konjunkturbooms und seiner Folgen: "Der Boom überrascht immer noch viele Teilnehmer und vor allem seine Konsequenz, nämlich steigende Zinsen."

Im Marktfokus steht zum Wochenausklang auch die andere Seite des Booms - die Inflation. In den USA werden die Verbraucherpreise vorgelegt. Hier ist die Hoffnung, dass es zu keinem stärkeren Anstieg als erwartet kommt. Auch die Produzentenpreise am Vortag waren schwächer als erwartet ausgefallen. Bei den Dezember-Verbraucherpreisen wird ein gebremster Anstieg von 0,1 Prozent zum Vormonat erwartet nach plus 0,4 Prozent im November.

Puma-Aktie mächtig unter Druck

Steil nach unten geht es für die Puma-Aktie, die 9,5 Prozent einbüßt. Allerdings waren es kurz nach der Handelseröffnung schon über 14 Prozent. Großaktionär Kering hat seinen Teilausstieg bekanntgegeben. Es finde nun zuerst ein Ausverkauf durch enttäuschte Anleger statt, die auf eine Komplettübernahme durch Kering gesetzt hatten oder den Einstieg eines strategischen, branchennahen Investors, heißt es. Sobald die Verkäufe abgearbeitet sind, dürfte die Aktie wieder zulegen, da sich nun der Freefloat deutlich erhöht habe. Damit rücke eine mittelfristige Wiederaufnahme in den MDAX wieder in den Fokus und die Aktie werde besser investierbar für Fonds. Die Kering-Aktie verliert 1,8 Prozent.

Die Infineon-Aktie büßt 0,7 Prozent ein. Ex-Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber zieht sich aus dem Aufsichtsrat von Infineon zurück. Nach sieben Jahren an der Spitze des Kontrollgremiums wird der 70-Jährige sein Amt zum Ablauf der Hauptversammlung am 22. Februar niederlegen, wie der Chiphersteller mitteilte.

Für die Vivendi-Aktie geht es um 2,3 Prozent nach unten. Der Medienriese hatte einige Eckdaten zu den Jahreszahlen 2017 genannt. "Das Wachstum an sich ist nicht schlecht, aber es liest sich so, als ob der bisherige Jahresausblick leicht gesenkt wurde", sagt ein Händler. So habe Vivendi beim letzten Ausblick im November noch mit einem EBITA-Anstieg von "rund 25 Prozent" gerechnet und spreche nun von "20 bis 25 Prozent". Auch beim Umsatz gehe man nun von rund 5 Prozent Plus aus, nachdem zuvor von "mehr als 5 Prozent" gesprochen wurde. Der europäische Medien-Branchenindex verliert 0,2 Prozent.

Societe Generale fallen um 0,9 Prozent. Die Bank muss im vierten Quartal rund 500 Millionen Dollar zusätzliche Belastungen verbuchen. "Das sind jetzt die branchenweiten Meldungen als Folge der US-Steuerreform", so ein Teilnehmer. Sie hätten keine Konsequenzen für das operative Geschäft und dürften daher vom Markt schnell weggesteckt werden. Zudem unterstrich die Bank, dass sich die Steuerreform umgekehrt ab 2018 positiv auf die Profitabilität auswirken werde.

Banken-Sektor im Fokus

Der europäische Banken-Sektor legt um 0,1 Prozent zu. "Der Zinsanstieg wird als immer drastischer erwartet und gleichzeitig stellen viele Anleger fest, dass sie nicht entsprechend stark im Banken-Sektor engagiert sind", sagt ein Händler. Die Rotation in den Sektor dürfte sich daher fortsetzen. Daneben veröffentlichen mit JP Morgan und Wells Fargo am Mittag die ersten US-Banken ihre Ergebnisse für das vierte Quartal. Ein schwächeres Geschäft im Rentenhandel dürfte hier nicht sehr stark belasten, da es bereits so erwartet werde, heißt es im Handel.

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DJG/ros/bam

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January 12, 2018 03:49 ET (08:49 GMT)

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