Alt 11.01.18, 15:20
Standard Wall Street startet gut behauptet
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer des Vortages geht es am Donnerstag mit den Kursen an der Wall Street wieder leicht nach oben. Für neue Rekordmarken reicht es zunächst aber nicht. Kurz nach Handelsbeginn gewinnt der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent auf 25.415 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite rücken ebenfalls um je 0,2 Prozent vor.

Ursächlich für den Rücksetzer am Mittwoch war ein weltweiter Anstieg der Anleihezinsen, ausgelöst von Medienberichten, in denen es hieß, China wolle den Kauf von US-Anleihen einschränken oder gar einstellen. Am Donnerstag bezeichnete Peking diese Berichte nun als unzutreffend, worauf sich die Lage an den Anleihe- und Aktienmärkten etwas entspannt hat.

Zentrales Thema an den US-Finanzmärkten bleibt die Inflation. Anleger warten daher gespannt auf die US-Verbraucherpreise am Freitag. Die Teuerung ist eines der Hauptkriterien, an denen die US-Notenbank ihre Geldpolitik ausrichtet. Am Donnerstag wurden aber zunächst einmal Daten zu den Erzeugerpreisen veröffentlicht. Demnach hat sich die Teuerung im Dezember noch stärker abgeschwächt, als Volkswirte erwartet hatten. Die Erzeugerpreise sanken im vergangenen Monat verglichen mit November sowohl insgesamt als auch in der Kernrate um je 0,1 Prozent. Die Ökonomen hatten für beide Kennziffern einen Anstieg um 0,2 Prozent prognostiziert. Im November war jedoch insgesamt noch ein Anstieg um 0,4 und in der Kernrate um 0,3 Prozent verzeichnet worden.

Daneben stand noch die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche auf der Agenda. Sie stieg zwar wider Erwarten auf 261.000, während Volkswirte einen Rückgang um 5.000 auf 245.000 erwartet hatten, doch bewegt sich die Zahl der Erstanträge aufgrund der sehr guten Beschäftigungslage noch immer auf niedrigem Niveau.

Falkenhafte EZB-Töne treiben Euro nach oben

Am Devisenmarkt hat sich der Dollar mit dem Dementi aus China zunächst erholt, ehe der Euro am frühen Nachmittag einen kräftigen Schub aus Frankfurt erhielt, als die Europäische Zentralbank (EZB) das Protokoll ihrer jüngsten Sitzung veröffentlichte. Aus dem Dokument geht hervor, dass die Notenbanker wegen der verbesserten Inflationsaussichten demnächst über eine Änderung der Forward Guidance diskutieren wollen. Die Kommunikation solle stärker auf die Leitzinsen ausgerichtet werden, während die schon stark verringerten Anleihekäufe an Bedeutung verlieren sollen.

"Die Märkte werden langsam darauf eingestimmt, dass die Staatsanleihenkäufe schneller als bisher erwartet auslaufen könnten", interpretiert ein Marktteilnehmer das Protokoll der EZB-Sitzung im Dezember. Die Wirtschaft in der Eurozone sei robust und ermögliche eine schnellere Gangart. Dies dürfte sich in der zukünftigen Kommunikation der EZB wiederfinden. Der Euro zog daraufhin von Kursen um 1,1940 Dollar steil an auf rund 1,2035 Dollar.

An den Anleihemärkten steigen nach dem EZB-Protokoll die Renditen der Bundesanleihen. Dagegen treten die Notierungen der US-Anleihen auf der Stelle. Zehnjährige Titel rentieren kaum verändert bei 2,56 Prozent.

Die Preise für Gold und Öl legen etwas zu. Für die Feinunze Gold geht es um 0,3 Prozent auf 1.321 Dollar nach oben. Das Edelmetall profitiert vom nachgebenden Dollar, aber auch von politischen Unwägbarkeiten. Nachdem US-Präsident Donald Trump seine Steuerreform durchgesetzt habe, könnte er sich nun verstärkt auf eine protektionistischere Handelspolitik konzentrieren, befürchten Beobachter mit Blick auf eine mögliche Kündigung des nordamerikanischen Freihandelsabkommens.

Zentrales Thema am Ölmarkt sind dagegen mögliche neue US-Sanktionen gegen Iran, die den Ölexport des Landes beschränken würden. Präsident Trump wird noch in dieser Woche entscheiden, ob neue Sanktionen verhängt werden oder nicht. Gestützt werde der Ölpreis aber auch von den jüngst gesunkenen US-Vorräten und einer geringeren Ölförderung in Venezuela, sagt Giovanni Staunovo, Rohstoffanalyst bei UBS Wealth Management. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,6 Prozent auf 63,94 Dollar. Der Preis für Brentöl tendiert kaum verändert bei 69,21 Dollar.

Möglicher Retter aus Japan lässt Xerox haussieren

Auf Unternehmensseite steht Xerox im Blick. Laut informierten Kreisen verhandelt der US-Drucker- und Kopiererkonzern mit der japanischen Fujifilm Holdings über verschiedene mögliche Transaktionen, die einen Kontrollwechsel bei Xerox einschließen können oder auch nicht. Eine Komplettübernahme von Xerox stehe dabei aber nicht zur Debatte. Die Xerox-Aktie steigt um gut 5 Prozent. Der Kurs von Delta Air Lines steigt um 1,6 Prozent, nachdem die Fluggesellschaft mit Umsatz und Gewinn im vierten Quartal die Erwartungen des Marktes übertroffen hat.

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January 11, 2018 09:42 ET (14:42 GMT)

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