Alt 14.11.17, 15:31
Standard Erholung in Tokio verpufft - Kursverluste in Sydney
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TOKIO /SCHANGHAI (Dow Jones)--Rote Vorzeichen haben am Dienstag die Kurstableaus an den Börsen in Ostasien und Australien dominiert. Auch in Tokio, wo es lange nach einer ersten leichten Erholung von den Verlusten der drei vorangegangenen Handelstage aussah, stand am Ende des Tages ein Minus, wenn auch nur ein ganz kleines. Der Nikkei-225 ging mit 22.380 Punkten aus dem Tag. Etwas Rückenwind hatte er zwischenzeitlich vom etwas nachgebenden Yen und Aussagen von Japans Notenbankchef Kuroda erhalten, der an der expansiven Geldpolitik festhalten will.

Größter Tagesverlierer war Sydney mit einem Minus von 0,9 Prozent. An den chinesischen Börsen in Schanghai und Hongkong pendelten die Indizes zunächst um ihren Vortagesschluss, der Schanghai-Composite-Index rutschte dann aber doch noch ab und schloss ein halbes Prozent leichter. Neue Konjunkturdaten aus China waren zwar wie erwartet ausgefallen, allerdings zeigen sie gleichzeitig ein minimal schwächeres Wachstum an als noch im Vormonat. Die Industrieproduktion legte im Oktober im Jahresvergleich um 6,2 Prozent zu.

Den ersten Rücksetzer in Schanghai nach zuvor sechs positiven Handelstagen in Folge sahen Händler auch im Zusammenhang mit dem unter Erwarten ausgefallenen Anstieg der Geldmenge M2 im Oktober. Das schüre Spekulationen über eine Liquiditätsverknappung. "Aktien haben eine direkte Korrelation zur Liquidität", erläuterte Alexander Lee, Anlagestratege bei Nimbus Capital Group. Andererseits könne eine knappere Liquidität auch dafür sorgen, dass Überkapazitäten abgebaut würden, was letztlich den Unternehmensgewinnen zugute käme.

Shell-Ausstieg bringt Woodside unter Druck

Der rohstofflastige australische Aktienmarkt habe unter einem Rückgang bei den Rohstoffpreisen gelitten, hieß es im Handel. Zudem sprachen Teilnehmer von Gewinnmitnahmen, nachdem der Markt zuletzt auf den höchsten Stand seit zehn Jahren gestiegen war. Das betraf besonders die schwer gewichteten Bankenaktien. "Der australische Aktienmarkt hat einen ungewöhnlichen Lauf gehabt. Da ist es nur vernünftig, einige Gewinne mitzunehmen", sagte Ric Spooner, Analyst bei CMC Markets. Unterdessen sorgte weiter die Politik für Verunsicherung, nachdem ein weiterer Abgeordneter sein Mandat niedergelegte, weil er wegen zweier Staatsbürgerschaften nicht hätte gewählt werden dürfen.

Woodside Petroleum verloren 3,2 Prozent nach dem schon länger erwarteten Ausstieg von Royal Dutch Shell. Shell hielt noch 13 Prozent an den Australiern und nutzte nun die starke Nachfrage institutioneller Adressen zum Komplettausstieg bei dem Ölunternehmen.

In Seoul standen Aktien aus der Reisebranche auf den Verkaufslisten vor dem Hintergrund der anhaltenden Spannungen mit Nordkorea. Asiana Airlines verloren 1,7 Prozent, während sich Korean Air Lines von Verlusten im Verlauf noch erholten und knapp im Plus schlossen.

Bei Geely sollen die Autos schon 2019 fliegen

Unter den weiteren Einzelwerten zeigten sich Yue Yuen im Hongkonger Späthandel knapp 9 Prozent und Pou Sheng fast 20 Prozent im Minus. Pou Sheng, die chinesische Einzelhandelstocher des Sportartikelherstellers Yue Yuen hatte einen 75-prozentigen Gewinneinbruch berichtet.

Geely stiegen dagegen um 5,5 Prozent und markierten im Tagesverlauf neue Rekordhochs. Die Aktie profitierte davon, dass die Muttergesellschaft und Volvo-Besitzer Zhejiang Geely das US-Start-up-Unternehmen Terrafugia kaufen will, einen Pioneer in der Entwicklung fliegender Autos. Zhejiang Geely will laut der Zeitung China Daily 2019 in den USA sein erstes fliegendes Auto vorstellen.

Cathay Pacific litten erneut darunter, dass die Aktie zum 1. Dezember aus dem Hang-Seng-Index absteigt und büßten 2,1 Prozent ein. Eine Rückmietverkaufsvereinbarung der Frachttochter mit der deutschen DHL dürfte bei Cathay Pacific laut Marktbeobachtern zwar Betriebskapital freisetzen, stützte den Kurs aber nicht.

Mizuho Financial Group gaben in Tokio um 1 Prozent nach. Die Bank hatte einen schwachen Gewinnausblick abgegeben und umfangreiche Stellenkürzungen angekündigt.

Yen schwächelt vor Notenbankertreffen

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar zum Yen von seinem Tagestief am Montag bei unter 113,30 erholt und kostete zuletzt knapp 113,70. Der Yen dürfte auch etwas davon geschwächt worden sein, dass die japanische Notenbank ihre geldpolitische Lockerung fortsetzen, wird, um ihr Inflationsziel von 2 Prozent zu erreichen, wie der Gouverneur der Bank, Haruhiko Kuroda, am Montag in Zürich sagte.

Auch im Tagesverlauf am Dienstag könnten Impulse von geldpolitischer Seite für die Finanzmärkte kommen. Bei einer EZB-Konferenz treten mit Mario Draghi, Janet Yellen, Mark Carney und Haruhiko Kuroda die wichtigsten Notenbanker auf.

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November 14, 2017 03:00 ET (08:00 GMT)

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