Alt 10.11.17, 17:28
Standard XETRA-SCHLUSS/Zweifel an US-Steuerreform belasten
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FRANKFURT (Dow Jones)--Die nachlassende Hoffnung auf eine baldige Steuerreform in den USA hat am Freitag den deutschen Aktienmarkt belastet. Die Republikaner im US-Senat wollen die Senkung der Unternehmenssteuer bis 2019 hinauszögern, da sie eine deutliche Ausweitung des Staatsdefizits durch die Steuersenkung erwarten. Die Steuerpläne der Republikaner im Repräsentantenhaus könnten das US-Defizit um 300 Milliarden Dollar stärker ausweiten als bislang vermutet. Senat und Repräsentantenhaus müssen sich auf eine Version des Gesetzentwurfs einigen, die US-Präsident Donald Trump dann zur Unterschrift vorgelegt wird. Der DAX verlor 0,4 Prozent auf 13.127 Punkte.

Allianz gingen nach Geschäftszahlen 0,2 Prozent leichter aus dem Handel. "Die Zahlen beinhalten keine negative Überraschung", sagte ein Händler. Der operative Gewinn liege mit 2,48 Milliarden Euro leicht oberhalb der Erwartung. Dabei habe das Schaden-Unfall-Geschäft wie erwartet unter der Hurrikansaison wie dem Erdbeben in Mexiko gelitten. Positiv sei, dass der Versicherer ein 2 Milliarden Euro schweres Aktienrückkaufprogramm angekündigt habe. Die Analysten von RBC Capital werteten dies als sehr positives Zeichen der Kapitalstärke.

Anleger überwinden schwächeren Adidas-Quartalsbericht

Nach den Abschlägen in Folge der schwächeren Quartalszahlen vom Vortage setzte sich am Freitag der positive Grundton für Adidas durch. Die Unternehmens-Story sei vollkommen intakt, hieß es im Handel. Berenberg erinnerte an die beeindruckende Verbesserung der Profitabilität in diesem Jahr und an den von der Fußball-WM gestützten Absatz im vierten Quartal. Adidas gewannen 3,1 Prozent. Für Deutsche Bank ging es ebenfalls um 3,1 Prozent nach oben. Im Handel war von Nachholbedarf ohne fundamental stützenden Nachrichtenfluss die Rede.

Beim im TecDAX gelisteten österreichischen Technologiekonzern S&T läuft es operativ gut, die Aktien zogen um 1,5 Prozent an. Das Unternehmen hat die Prognose für den operativen Gewinn für das laufende Geschäftsjahr von über 50 auf 60 Millionen Euro angehoben. Auch bei Freenet kamen die Zahlen gut an, der Kurs legte um 2,9 Prozent zu. Positiv überraschte auch das Werbeunternehmen Ströer. Die Aktie, die am Vortag im Sog des Kursverfalls bei Prosieben unter Druck geraten war, erholte sich nach guten Zahlen um 7,1 Prozent.

Weiter negativer Nachrichtenfluss bei GFT erwartet

GFT setzten die Abwärtsbewegung am Freitag fort. Im Handel glaubt man nicht, dass nach zwei Gewinnwarnungen und einem schwachen Quartalsbericht das Ende der Fahnenstange bereits erreicht worden ist. Es könnte weitere negative Überraschungen geben, sagte ein Händler mit Verweis auf eine Brokernote. GFT verloren 8,7 Prozent.

Jenoptik stiegen um 1,0 Prozent. Der Technologiekonzern legte starke Quartalszahlen vor und hat sich etwas optimistischer für das Gesamtjahr geäußert. Die Aktie ist laut den Analysten von Baader-Helvea aber bereits teuer. Die Aussicht auf steigende Waferpreise trieb die Aktie von Siltronic um 10,7 Prozent nach oben.

TLG Immobilien verbilligten sich um 3,2 Prozent nach einer Kapitalerhöhung. Dem Berliner Immobilienunternehmen flossen rund 146 Millionen Euro zu. LEG Immobilien fielen um 0,9 Prozent nach dem Quartalsausweis und einer bestätigten Prognose.

Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 113,0 (Vortag: 145,2) Millionen Aktien im Wert von rund 4,23 (Vortag: 5,49) Milliarden Euro. Es gab 7 Kursgewinner und 23 -verlierer.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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November 10, 2017 11:51 ET (16:51 GMT)

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