Alt 02.11.17, 09:31
Standard Börsen treten auf der Stelle - Berichtssaison im Fokus
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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa treten am Donnerstag im frühen Handel zunächst auf der Stelle. Neue Impulse hat es über Nacht nicht gegeben, so steht am Morgen die Berichtssaison im Fokus. Kein Störfeuer kommt momentan von den Notenbanken. Die Fed hat am Mittwochabend wie erwartet die Leitzinsen bestätigt. Am Mittag dürfte die Bank of England die Zinsen das erste Mal seit zehn Jahren anheben. In diesem Umfeld gibt der DAX um 0,1 Prozent auf 13.452 Punkte nach, der Euro-Stoxx-50 notiert kaum verändert bei 3.698 Zählern.

Nach der Fed ist vor der BoE

Wie mehrheitlich an der Börse erwartet, hat die US-Notenbank am Mittwochabend die Leitzinsen bestätigt und die Tür für einen weitere Zinsanhebung in diesem Jahr weit offen gelassen. "Die Ankündigung der Fed enthielt mehr vom Gleichen", sagte Alexandra Coupe, Analystin bei PAAMCO. "Die Notenbank bewegt sich auf einem schrittweisen und gut kommunizierten Zinserhöhungspfad - und alle Zeichen deuten auf eine weitere Zinserhöhung im Dezember." An den Terminmärkten ist eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte zu 95 Prozent eingepreist. Das Währungspaar Euro-Dollar notiert mit 1,1630 kaum verändert.

Die Bank of England hatte ihren Leitzins erst im August vergangenen Jahres in Reaktion auf das überraschende Brexit-Votum der Briten um 25 Basispunkte auf 0,25 Prozent gesenkt. Am Donnerstagmittag dürfte sie die Leitzinsen nun um 25 Basispunkte auf dann 0,5 Prozent anheben. Auch dies wird mehrheitlich erwartet und dürfte damit keine Überraschung darstellen. An der Börse ist die Anhebung um 25 Basispunkte mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent eingepreist.

Berichtssaison im Fokus

Dank des Zukaufs Quironsalud ist der Gesundheitskonzern Fresenius auch im dritten Quartal deutlich gewachsen. An seiner Anfang Mai angehobenen Jahresprognose hält der Bad Homburger DAX-Konzern fest. Naturkatastrophen in Nordamerika haben die Tochter FMC im dritten Quartal belastet, beide DAX-Werte notieren am Morgen zunächst knapp im Minus.

Als nicht ganz so schlimm wie befürchtet werten Händler die Zahlen der Swiss Re. Der Verlust nach neun Monaten sei angesichts der Naturkatastrophen, vor allem der Hurrikane in den USA und des Mexiko-Erdbebens, so erwartet worden. Was dem Markt aber nicht gefallen dürfte, sei der stärkere Rückgang der Nettoprämien. Dies könne die Aktie belasten. Trotz der enttäuschenden Ertragslage startet das Unternehmen das Aktienrückkaufprogramm, die Aktie startet in Folge im Plus.

Als "überraschend gut" werden die Zahlen zum dritten Quartal der Credit Suisse (plus 3,1 Prozent) im Handel bezeichnet. Das Geschäft mit der Vermögensverwaltung habe sich wesentlich besser als erwartet entwickelt. Dadurch stieg der Nettogewinn auf 244 Millionen Franken, Analysten hatten nur rund 211 Millionen Franken erwartet.

Die Zahlen der Flughafenbetreibers Fraport (plus 1,3 Prozent) werden ebenfalls positiv interpretiert. "Der Trend beim Finanzergebnis dauert an", so ein Marktteilnehmer. Dies schlage sich auf der Ertragsseite nieder, so sei das Ergebnis deutlich oberhalb der Markterwartung ausgefallen. Den Ausblick hat das Unternehmen bestätigt, das angestrebte Konzernergebnis von 310 bis 350 Millionen Euro wird nun als konservativ eingestuft.

Die Kunden kaufen verstärkt bei Hugo Boss (plus 6,3 Prozent) ein, das ist an den Zahlen abzulesen. So hebt ein Analyst hervor, dass die flächenbereinigten Umsätze im dritten Quartal um 5 Prozent gestiegen seien, was 2 Prozentpunkte oberhalb der Markterwartung liege. Evotec legen nach einer Kaufempfehlung aus dem Bankhaus Lampe um 8 Prozent zu. Indus steigen mit einer Kaufempfehlung der Commerzbank um 6,7 Prozent.

Hellofresh kommt an die Börse

Mit Hellofresh kommt eine weiteres Unternehmen aus dem Rocket-Internet-Portfolio an die Börse. Der Kochboxenversender hat im Zuge seines Börsengangs seine neue Aktien zum Preis von 10,25 Euro pro Stück platziert, der erste Kurs lag bei 10,60 Euro. "Der Börsengang kann als Erfolg verbucht werden", so ein Marktteilnehmer. Die angehobenen Preisspanne sei nicht vollends ausgereizt worden, so können auch die Aktionäre der ersten Stunde einen kleinen Gewinn verbuchen. Auf der anderen Seite ist es im Interesse von Rocket Internet, dass ein erfolgreicher IPO das Funktionieren des Geschäftsmodell des Inkubators belegt.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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November 02, 2017 04:54 ET (08:54 GMT)

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