Alt 30.10.17, 15:45
Standard Uneinheitlich - Schanghai schwach, Taiwan und Seoul hoch
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit einer uneinheitlichen Tendenz haben sich die Börsen in Ostasien und Australien zu Wochenbeginn gezeigt. Während es mit den guten Vorgaben der Wall Street vom Freitag, wo Nasdaq-Composite und S&P-500 auf neue Rekordstände gestiegen sind, vor allem für die Technologiewerte nach oben ging, fiel die Börse in Schanghai deutlicher zurück. Hier verlor der Schangai-Composite 0,8 Prozent auf 3.391 Punkte. Zwischenzeitlich hatte der Index sogar rund 1,7 Prozent im Minus gelegen.

Abgaben am chinesischen Anleihemarkt und ein deutlich über den Erwartungen liegendes Volumen für anstehende Börsengänge in China drückten auf das Sentiment. Die Rendite zehnjähriger Anleihen kletterte auf den höchsten Stand seit drei Jahren. Die Regulierungsbehörden genehmigten zudem IPOs im Volumen von 9,5 Milliarden Yuan, doppelt so viel wie zuletzt. Dies weckte Befürchtungen, dass Anleger Platz in ihren Depots für Aktien der Börsen-Debütanten machen könnten.

"Die Anleger sind verunsichert wegen der deutlichen Abgaben am chinesischen Anleihemarkt", so Markt-Stratege Jingyi Pan von IG Group. Haitong Securities sieht den mittelfristigen Aufwärtstrend für den Aktienmarkt in China zwar intakt, doch die Entwicklung am Anleihemarkt könnte das Warnsignal für eine anstehende Korrektur bei Aktien sein. Auch der Hang-Seng-Index notierte im späten Handel im Minus und reduzierte sich um 0,1 Prozent.

Technologiewerte gesucht

Mit den positiven US-Vorgaben zeigten sich vor allem die Technologiewerte mit Gewinnen. So kletterte der Taiex in Taiwan um 0,5 Prozent und für den Kospi in Südkorea ging es um 0,2 Prozent aufwärts. "Die solide und andauernde Rally in den USA dürfte auch den Aktienmärkten in Asien weiter den Weg nach oben weisen", sagte Markt-Stratege Greg McKenna von CFD.

Bei den Einzelwerten gewannen Sharp in Tokio 0,8 Prozent, für Samsung Electronics ging es in Seoul um 1,8 Prozent nach oben, die Aktie des Apple-Zulieferers Hon Hai Precision legten in Taiwan um 1,7 Prozent zu und Largan Precision verbesserten sich um 3,2 Prozent.

In Tokio schloss der Nikkei-225 mit einem minimalen Plus von 3 Punkten bei 22.012 Punkten. Allerdings reichte es erneut für den höchsten Schlussstand seit 21 Jahren. Erst am Freitag hatte der Index zum ersten Mal seit 1996 die Marke von 22.000 Punkten überwunden.

Die Börse in Sydney holte ihre Verluste vom Freitag dagegen wieder auf. Der oberste Gerichtshof hatte entschieden, dass mehrere Parlamentsabgeordnete ihr Mandat abgeben müssen, weil sie doppelte Staatsbürgerschaften besitzen und damit gegen ein Gesetz verstoßen, wonach Abgeordnete ausschließlich die australische Staatsbürgerschaft besitzen dürfen. Dies hatte die Furcht vor Neuwahlen geschürt. Für den S&P/ASX 200 ging es um 0,3 Prozent nach oben.

Ölpreise behaupten jüngste Aufschläge

Die Ölpreise konnten ihre Gewinne aus dem späten US-Handel am Freitag noch etwas ausbauen. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI legte um 0,4 Prozent auf 54,11 Dollar zu, Brent kletterte um weitere 0,4 Prozent auf 60,71 Dollar. Erst zum Wochenausklang hatte Brent erstmals seit zwei Jahren wieder die Marke von 60 Dollar übersprungen. Weiterhin stützen Spekulationen bezüglich einer Ausweitung der beschlossenen Förderbegrenzungen. Vor diesem Hintergrund seien die Blicke der Investoren auf das Opec-Treffen am 30. November gerichtet, so ein Teilnehmer. Allerdings gibt es auch die Sorge, dass mit den gestiegenen Ölpreisen auch die US-Schieferölförderung wieder zunehmen könnte. Unterlegt wurde dies durch die Daten von Baker Hughes. Das Erdölunternehmen vermeldete am Freitag erstmals seit vier Wochen wieder eine leichte Zunahme bei den aktiven Ölförder-Plattformen in den USA.

Wenig verändert zeigte sich auch der Goldpreis. Nach anfänglichen leichten Abgaben holte er diese mit der schwachen Entwicklung der Börsen in China zum größten Teil wieder auf. Der Preis für die Feinunze verlor 0,2 Prozent auf 1.270 Dollar.

HSBC Holdings legen nach Zahlen zu

Die Aktien von HSBC Holdings gewannen gegen den negativen Trend in Hongkong im späten Geschäft 0,3 Prozent. Die Bank hat im dritten Quartal wieder einen Nettogewinn von 3,24 Milliarden US-Dollar erzielt, nachdem das Geldhaus vor Jahresfrist noch Verluste von 204 Millionen Dollar geschrieben hatte. Dank des Wachstums in den drei wichtigsten Sparten hätten sich die Einnahmen um 36 Prozent auf 12,98 Milliarden Dollar erhöht, berichtete das Geldhaus. HSBC-Chef Stuart Gulliver sagte, die internationalen Aktivitäten hätten das starke Wachstum ermöglicht, insbesondere in Asien und in Hongkong.

Für die Aktie der China Construction Bank (CCB) ging es im späten Handel um 0,6 Prozent auf 6,95 Honkgong-Dollar nach unten. Und dies, obwohl die Analysten von Daiwa das Kursziel auf 8,00 von 7,75 Hongkong-Dollar angehoben haben. Hier drückte das allgemein schwache Marktsentiment die Aktie ins Minus, sagte ein Beobachter.

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October 30, 2017 04:26 ET (08:26 GMT)

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