Alt 15.09.17, 09:42
Standard Erneuter Nordkorea-Raketentest verschreckt nur kurz
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Ein erneuter Raketentest Nordkoreas hat die Börsen in Ostasien zum Wochenausklang nur kurz belastet. Nachdem der UN-Sicherheitsrat erst am Montag die Sanktionen gegen das Land verschärft hatte, wurde nun erneut eine Rakete über Japan hinweg abgeschossen. Die neue Provokation aus Pjöngjang sorgte allerdings nur für geringe Reaktionen an den Märkten. "Das ist nichts, was wir nicht erwarten konnten. Daher nimmt der Markt das nicht allzu ernst", sagte Analyst Woon Tian Yong von Informa Global Markets. "Der neue Raketentest ist keine wirkliche weitere Eskalation", so der Teilnehmer.

In China fiel der Schanghai-Composite um 0,5 Prozent auf 3.353 Punkte. Dagegen erholte sich der südkoreanische Kospi im späten Handel von zwischenzeitlichen Abgaben und sprang bis zum Sitzungsende sogar noch 0,4 Prozent ins Plus. Auch in Tokio zeigte sich der Nikkei-225 von dem erneuten Raketentest unbeeindruckt, der Nikkei-225 rückte um 0,5 Prozent auf 19.910 Punkte vor. Hier bleibt die Börse am Montag feiertagsbedingt geschlossen. In Hongkong erholte sich der Hang-Seng-Index ebenfalls und lag im späten Handel minimal im Plus. Der S&P/ASX-200 in Sydney fiel dagegen, belastet von den Abgaben bei den Rohstoffwerten, um 0,8 Prozent. Auf Wochensicht stand allerdings ein Aufschlag von 0,4 Prozent zu Buche.

Auch bei den "sicheren Häfen" Gold und Yen hielt sich die Reaktion auf die neue Provokation aus Nordkorea in Grenzen. Diese waren nur kurzzeitig gesucht. Der US-Dollar lag bei 110,69 Yen nach 110,42 Yen am Vortag. Die erneute Abschwächung des Yen schob auch den Aktienmarkt in Tokio weiter an. Auch der Goldpreis profitierte nur temporär von der gestiegenen Unsicherheit. Er kletterte im Verlauf auf ein Tageshoch bei 1.335 Dollar, gab diese Gewinne allerdings wieder ab und zeigte sich schließlich mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 1.327 Dollar.

Vorsicht gewinnt aber wieder die Oberhand

In den vergangenen Tagen waren die Sorgen bezüglich Nordkoreas und anderer Belastungsfaktoren zunächst in den Hintergrund getreten. Doch mittlerweile nähmen die Investoren wieder verstärkt eine abwartende Haltung ein, hieß es. Und dies nicht vorrangig aufgrund des neuen Raketentests, sondern wegen der Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche. Mit den jüngsten US-Daten, die einen Anstieg der Inflation aufgezeigt hatten, hat sich die Spannung über das weitere Vorgehen der Fed wieder erhöht.

Mit Abgaben zeigten sich vor allem die Rohstoffwerte mit dem weiter nachgebenden Eisenerzpreis. Für die Aktien von Rio Tinto und BHP Billiton ging es in Sydney um jeweils 2,3 Prozent nach unten. In Schanghai standen vor allem die Stahl- und Zementwerte unter Abgabedruck. Hier wirkten noch die schwachen Konjunkturdaten aus China vom Vortag nach. Diese hätten die Sorge um eine konjunkturelle Verlangsamung erhöht, hieß es von einem Marktteilnehmer.

In Tokio stiegen Mitsubishi Motors um 3,9 Prozent und Nissan um 0,2 Prozent. Renault hat neue Absatzziele bekannt gegeben. Mit einem projektierten Autoabsatz von 14 Millionen pro Jahr bis 2022 zeigten sich Nissan, Renault und Mitsubishi sehr zuversichtlich, hieß es im Handel. Das vorherige Ziel lag bei 10 Millionen Fahrzeugen. Allerdings sei der Zeitraum doch sehr lange, so ein Händler.

WTI wieder knapp unter 50 Dollar

Die Ölpreise konnten ihre Vortagesgewinne nicht ganz behaupten, als WTI zeitweise wieder die über die Marke von 50 Dollar je Barrel geklettert war. Auslöser für den jüngsten Anstieg waren die Monatsberichte von Opec und Internationaler Energieagentur, aus denen hervorgegangen war, dass sich im August das weltweite Ölangebot verringert hat. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI verlor 0,6 Prozent auf 49,60 Dollar, für die Referenzsorte Brent ging es 0,5 Prozent auf 55,22 Dollar nach unten.

Nach oben ging es in Hongkong im späten Handel für die Aktien des Immobilienunternehmens China Vanke, die 3,1 Prozent gewannen. Zwischenzeitlich hatte die Aktie ein neues Jahreshoch markiert. Das Unternehmen hatte am Vortag starke Umsatzzahlen veröffentlicht.

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September 15, 2017 04:04 ET (08:04 GMT)

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