Alt 13.09.17, 16:40
Standard Kleinere Gewinnmitnahmen an der Wall Street
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NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem die großen US-Aktienindizes am Dienstag auf Rekordhochs geschlossen haben, kommt es am Mittwoch zu kleineren Gewinnmitnahmen an der Wall Street. Kurz nach Handelsbeginn tendiert der Dow-Jones-Index kaum verändert bei 22.124 Punkten. Der S&P-500 gibt um 0,1 Prozent nach und der Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent.

Außer den Aktienkursen waren an den beiden vorigen Tagen auch die Anleiherenditen und der Dollar gestiegen, befeuert von der Erleichterung darüber, dass Hurrikan "Irma" in Florida geringere Schäden angerichtet hat als befürchtet, und der Konflikt mit Nordkorea nicht weiter eskaliert ist.

Nun haben allerdings die Vereinten Nationen (UN) neue Sanktionen gegen Nordkorea beschlossen, worauf das Land ankündigte, sein Rüstungsprogramm voranzutreiben. US-Finanzminister Steven Mnuchin warnte überdies, dass die USA auch gegen China zusätzliche Sanktionen verhängen würden, falls das Land die UN-Maßnahmen nicht mittrage. Das dämpfe etwas die Stimmung, heißt es.

Nach der "Risk-on-Rally" zu Wochenbeginn stelle sich nun die Frage, ob speziell der Anstieg des Dollar nicht doch zum Verkauf genutzt werden solle, sagt Richard Perry, Analyst bei Hantec Markets. Es gebe Hinweise darauf, dass die Erholung der Anleiherenditen, die den Dollar mit nach oben gezogen habe, ins Stocken gerate, fügt er hinzu. Nach Meinung von Perry werden viele Anleger die Daten zu den US-Verbraucherpreisen am Donnerstag abwarten. Diese könnten den Ausschlag für die kurzfristige Entwicklung der Märkte geben.

Am Mittwoch wurden zunächst die Erzeugerpreise veröffentlicht. Sie stiegen im August insgesamt um 0,2 Prozent und in der Kernrate um 0,1 Prozent, was auf einen schwachen Inflationsdruck hinweist. Volkswirte hatten die Erzeugerpreise um 0,3 Prozent steigen sehen und für die Kernrate einen Anstieg um 0,2 Prozent vorhergesagt.

Geringer Inflationsdruck lässt Märkte kalt

Der Dollar legt trotz der schwächeren Erzeugerpreisdaten leicht zu. Für einen Euro werden rund 1,1950 Dollar gezahlt, im Tageshoch waren es 1,1995 Dollar. Zur japanischen Währung steigt der Greenback auf etwa 110,25 Yen.

Am Anleihemarkt zeigen sich die Notierungen kaum verändert. Zehnjährige US-Anleihen rentieren wie am Vorabend mit 2,17 Prozent.

Der Goldpreis gibt nach einer kleinen Zwischenerholung weiter nach. Die Feinunze ermäßigt sich um 0,2 Prozent auf 1.329 Dollar, allerdings hatte das Edelmetall an den vergangenen beiden Tagen kräftig Federn gelassen, weil Anleger sich aus sogenannten sicheren Häfen zurückzogen. Noch am Freitag vergangener Woche hatte Gold bei 1.357,64 Dollar den bisher höchsten Stand in diesem Jahr erreicht.

Die Ölpreise erholen sich unterdessen weiter. Hier stützt noch immer der Opec-Monatsbericht für August, den die Organisation am Dienstag vorgelegt hat. Aus ihm geht hervor, dass die Fördermenge der Mitgliedsstaaten im vergangenen Monat zum ersten Mal seit April gefallen ist, das Bemühen um eine Förderkürzung also Erfolge zeigt. Am Mittwoch meldete die Internationale Energieagentur in ihrem Monatsbericht ebenfalls einen Rückgang des globalen Ölangebots.

Nun warten die Akteure gespannt darauf, ob sich dies auch in den wöchentlichen Lagerbestandsdaten der US-Regierung niederschlägt, die am Mittwoch veröffentlicht werden.

Am Dienstagabend hatte der US-Branchenverband American Petroleum Institute einen Anstieg der Ölvorräte und einen Rückgang der Benzinbestände gemeldet. Das war allerdings erwartet worden, weil wegen Hurrikan "Harvey" viele US-Raffinerien den Betrieb vorübergehend eingestellt hatten, gleichzeitig aber weiter Öl gefördert wurde, das nicht verarbeitet werden konnte.

Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 0,9 Prozent auf 48,68 Dollar. Brent verteuert sich um 0,6 Prozent auf 54,59 Dollar.

Enttäuschung über neues iPhone bremst Apple weiter

Apple-Aktien geben nach den Verlusten vom Vortag um weitere 0,9 Prozent nach. Das Unternehmen hatte am Dienstag neue Produkte vorgestellt, darunter das iPhone X. Das neue Modell wird jedoch erst im November auf den Markt kommen, worüber viele Marktteilnehmer enttäuscht sind. Normalerweise bringt Apple neue iPhones noch im September und damit im letzten Monat seines Geschäftsjahrs heraus, was dem Ergebnis des Schlussquartals zusätzlichen Schub verleiht. Dieser Effekt dürfte in diesem Jahr ausbleiben.

Amazon sinken um 0,3 Prozent, nachdem die Analysten von Loop Capital die Beobachtung der Aktie mit einer Kaufempfehlung und einem Kursziel von 1.200 Dollar aufgenommen haben. Am Dienstag schloss die Aktie bei 982,58 Dollar.

Goldman Sachs hat sich zu mehreren Unternehmen der Halbleiterbranche geäußert. Applied Materials und Micron Technology wurden auf Buy von Neutral hochgestuft, KLA-Tencor und ON Semiconductor dagegen auf Neutral von Buy zurückgestuft. Micron steigen daraufhin um 0,7 Prozent und Applied Materials um 0,6 Prozent, KLA-Tencor büßen 1,2 Prozent ein und ON Semiconductor 0,4 Prozent.

Der Kurs des Einzelhändlers Nordstrom springt um 5,6 Prozent nach oben. Laut einem Bericht von CNBC plant das Unternehmen die Übernahme durch die Private-Equity-Gesellschaft Leonard Green & Partners und den anschließenden Rückzug von der Börse.

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September 13, 2017 09:52 ET (13:52 GMT)

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