Alt 13.09.17, 10:02
Standard Uneinheitliche Tendenz - Tokio legt erneut zu
Beitrag gelesen: 284 x 

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Keine einheitliche Tendenz hat sich zur Wochenmitte an den Börsen in Ostasien durchgesetzt. Während es an der Börse in Tokio mit dem schwachen Yen weiter aufwärts ging, schloss der Aktienmarkt in Taiwan im Minus, belastet von den deutlichen Kursverlusten bei den Aktien der Apple-Zulieferer. Der Schanghai-Composite schaffte erst nach einem Schlussspurt den Sprung in positives Terrain. Damit sorgten die positiven US-Vorgaben, wo Dow & Co auf neue Rekordhochs geklettert waren, für keinen durchgehend positiven Impuls.

"Es fand in den vergangenen Tagen eine Neubewertung der Risiken statt", sagte Analyst Tareck Horchani von Saxo Capital Markets. "Nachdem es aus Nordkorea kein neues Störfeuer gegeben hat, sind wieder Aktien gesucht und die sicheren Häfen treten in den Hintergrund."

In Tokio schob der weiter fallende Yen erneut das Sentiment an. Der Nikkei-225 erhöhte sich um 0,5 Prozent auf 19.866 Punkte und schloss damit auf dem höchsten Stand seit fünf Wochen. Analysten halten jedoch mit der Annäherung an die wichtige Marke von 20.000 Punkten kurzfristig eine Konsolidierung für möglich.

Der Dollar notierte bei 109,95 Yen nach Ständen um 109,50 Yen zur gleichen Zeit am Vortag. Der Euro markierte ein 19-Monatshoch gegenüber der japanischen Währung. Dies trieb vor allem Exportwerte weiter nach oben. Die Aktien von Yamaha und Panasonic legten um jeweils 4 Prozent zu.

Der Schanghai-Composite schloss mit einem Aufschlag von 0,2 Prozent bei 3.386 Punkten. Der Hang-Seng-Index verzeichnete dagegen im späten Handel ein Minus von 0,3 Prozent. In Sydney gab der S&P/ASX-200 seine zwischenzeitlichen Gewinne wieder ab und schloss kaum verändert. Ein ähnliches Bild in Seoul, wo der Kospi sein Plus ebenfalls nicht behaupten konnte und schließlich um 0,2 Prozent nachgab.

Apple-Zulieferer mit Abgaben

Nach der mit Spannung erwarteten Produktpräsentation von Apple am Vortag zeigten sich die Aktien der Zulieferer in Asien mit teils kräftigen Abgaben. Der Konzern hat mehrere neue Modelle seines iPhones vorgestellt. Das iPhone X soll allerdings erst ab dem 3. November erhältlich sein, lange nach dem Ende des Geschäftsjahres von Apple am 30. September, wie Konzernchef Tim Cook bei der Präsentation bekanntgab.

Üblicherweise bringt der Konzern alle neuen iPhone-Modelle noch im September auf den Markt, was den Zahlen kurz vor Ende des Geschäftsjahres noch mal einen kräftigen Schub verleiht. Es sei zudem zu früh, um Prognosen über den Absatz der neuen Modelle zu machen, so ein Teilnehmer in Asien. Auch seien die Preise teils kräftig erhöht worden.

Nach den deutlichen Aufschlägen im Vorfeld der Apple-Präsentation wurden bei den Zulieferern nun Gewinne mitgenommen. Dies belastete vor allem die Börse auf Taiwan. Die Aktien von Largan Precision fielen dort um 3,8 Prozent, Hon Hai Precision gaben um 1,3 Prozent nach und TMSC gingen mit einem Minus von 0,5 Prozent aus dem Handel. Der Taiex-Index schloss bei hohen Umsätzen 0,7 Prozent im Minus.

Verkauf der Chip-Sparte von Toshiba auf der Zielgeraden

Die Investmentgruppe um den US-Finanzinvestor Bain Capital und Apple wird möglicherweise den Zuschlag für die Chipsparte von Toshiba erhalten. Die Gruppe habe eine vorläufige Vereinbarung zum Kauf des Chip-Geschäfts getroffen, teilte Toshiba mit. Zuvor hatte Dow Jones Newswires bereits von informierten Personen erfahren, dass die Gruppe wohl den Zuschlag bekommen dürfte und mehr als 18 Milliarden US-Dollar zahlen werde.

Nach Aussage von Toshiba ist mit der Investmentgruppe um Bain Capital und Apple, zu der auch Seagate und Dell gehören, eine "nichtbindende" Absichtserklärung unterschrieben worden. Toshiba betonte, dass durch das Memorandum of Understanding die Gespräche mit anderen Interessenten nicht ausgeschlossen wären. Die Toshiba-Aktie drehte mit der Nachricht zunächst ins Plus, konnte die Gewinne allerdings nicht behaupten und schloss unverändert.

Aufschläge verzeichneten dagegen die Bankenwerte. Hier trieben die steigenden Renditen am Anleihenmarkt die Kurse an. In Australien ging es für die Aktie von Westpac um 0,2 Prozent nach oben und in Tokio stiegen Mitsubishi UFJ um 1,5 Prozent.

Wenig Bewegung bei Öl und Gold

Der Goldpreis zeigte sich in Asien weiter auf dem reduzierten Niveau des Vortages. Der Preis für die Feinunze lag kaum verändert bei 1.332 Dollar. Teilnehmer sprachen allerdings auch von einer Konsolidierung, nachdem der Preis für das Edelmetall in der Vorwoche mit 1.357,64 Dollar auf ein neues Jahreshoch gestiegen war. In den Fokus rücke zudem bereits die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche.

Wenig Bewegung auch bei den Ölpreisen, die ihre Vortagesgewinne weitgehend behaupteten. Die Opec verzeichnet offensichtlich Erfolge bei ihren Bemühungen um eine Senkung des Ölausstoßes. Aus dem Monatsbericht der Opec vom Vortag geht hervor, dass die Ölförderung der Mitgliedsstaaten im August zum ersten Mal seit April gefallen ist.

Im Fokus stehen nun vor allem die wöchentlichen US-Lagerdaten, die im Tagesverlauf veröffentlicht werden. Der Branchenverband API vermeldete am Vorabend für die vergangene Woche eine Zunahme um 6,2 Millionen Barrel, die Benzinlagerbestände reduzierten sich demnach um 7,9 Millionen Barrel. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI fiel um 0,1 Prozent auf 48,18 Dollar, für Brent ging es um 0,3 Prozent auf 54,10 Dollar nach unten.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/smh

(END) Dow Jones Newswires

September 13, 2017 03:48 ET (07:48 GMT)

Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 18:53 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]