Alt 11.09.17, 10:16
Standard Ohne Störfeuer aus Nordkorea Aktien wieder gefragt
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Eine ausgebliebene erneute Provokation aus Nordkorea hat zu Wochenbeginn die Börsen in Ostasien angeschoben. Zum Jahrestag der Staatsgründung am Samstag war vielfach ein erneuter Raketenabschuss und damit eine weitere Verschärfung des schwelenden Konflikts befürchtet worden. Noch im vergangenen Jahr hatte Nordkorea zu diesem Anlass nämlich sogar einen Atomwaffentest durchgeführt. In der Folge verloren "sichere Häfen" wie Anleihen, Gold und der Yen an Zulauf.

Der schwächere Yen verlieh der Börse in Tokio zusätzlichen Schub. Für den Nikkei-225 ging es um 1,4 Prozent auf 19.546 Punkte nach oben, womit er den stärksten Tagesgewinn seit drei Monaten verzeichnete. Zum Wochenschluss war der Index noch auf ein Viermonatstief abgerutscht und hatte zudem die schwächste Wochenentwicklung seit sieben Wochen verzeichnet. Neben dem schwächeren Yen, der vor allem Exportwerte antrieb, stützten aber auch gute Konjunkturdaten. Die Maschinenbauaufträge stiegen im Juli mit einem Plus von 8,0 Prozent kräftiger als mit 5,1 Prozent erwartet.

Für den Schanghai-Composite ging es um 0,4 Prozent auf 3.378 Punkte nach oben. In Sydney rückte der S&P/ASX 200 um 0,7 Prozent vor und für den Kospi in Seoul ging es ebenfalls um 0,7 Prozent aufwärts. Hier stützten vor allem die Gewinne beim Index-Schwergewicht Samsung (plus 1,5 Prozent) und den Chemiewerten. LG Chem und Lotte Chemical gewannen jeweils 5,2 Prozent.

Günstige Daten gab es am Wochenende auch aus China. Sie deuten auf eine robuste Konjunktur hin. Die Inflation ist auf Basis der Verbraucherpreise im August auf ein Siebenmonatshoch geklettert. Der Verbraucherpreisindex zog um 1,8 Prozent auf Jahressicht an. Damit kletterte die Inflation deutlicher als mit 1,6 Prozent vorausgesagt. Zudem stiegen die Erzeugerpreise auf ein Viermonatshoch und damit stärker als erwartet.

Elektroauto-Hersteller legen kräftig zu

Auf der Überholspur befanden sich Aktien von Herstellern von Elektroautos, denn China denkt zur Senkung der Emissionen über ein Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren nach, wie die Nachrichtenagentur Xinhua mit Verweis auf Vize-Industrieminister Xin Goubin berichtete. Allerdings nannte der Minister kein Zeitfenster für die Umsetzung einer solchen Maßnahme. Die Aktie des chinesischen Elektroautoherstellers BYD kletterte im Späthandel in Hongkong um 5,6 Prozent nach oben, Guangzhou Auto gewannen 4,7 Prozent und Geely stiegen um 0,7 Prozent.

Gesucht waren in der Region Finanzwerte, die sich von den Abgaben am Freitag wieder etwas erholten. In Tokio kletterten Mitsubishi UFJ Financial Group um 1,2 Prozent nach oben, in Sydney stiegen die Aktien von Westpac Banking um 1,7 Prozent und für HSBC Holdings ging es in Hongkong im späten Handel um 1,3 Prozent nach oben.

Dollar mit leichter Erholung

Der Dollar holte zu Wochenbeginn einen Teil seiner Verluste aus der Vorwoche wieder auf. Er profitierte davon, dass die Sorgen vor einer weiteren Verschuldung in den USA schwanden. Denn die Schäden durch "Irma", der am Samstag in Florida auf Land getroffen ist, sind wohl nicht so gravierend wie befürchtet. Zum Yen war der Greenback zum Wochenausklang zwischenzeitlich auf ein Zehnmonatstief bei 107,62 abgesackt. Nun ging er zuletzt mit 108,50 Yen um.

Nach den deutlichen Abschlägen bei den Ölpreisen am Freitag erholten sich diese leicht. Händler verwiesen auf die Entspannung um "Irma", der mittlerweile auf einen Wirbelsturm der Kategorie 1 abgestuft wurde. Dieser habe vor allem die nicht so stark besiedelte Westküste von Florida in Mitleidenschaft gezogen. Zwar sei ein Rückgang bei der Benzinachfrage weiter möglich, doch könne dieser geringer ausfallen als befürchtet, so ein Teilnehmer. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 0,5 Prozent auf 47,73 Dollar. Brent konnte dagegen die zwischenzeitlichen Gewinne nicht behaupten und zeigte sich kaum verändert bei 53,80 Dollar.

Mit der ausgebliebenen Verschärfung im Nordkorea-Konflikt reduzierte sich die Nachfrage der Investoren für die "sicheren Hafen", was auch den Goldpreis belastete. Dazu kam der steigende Dollar, womit die Attraktivität des Edelmetalls etwas an Glanz verlor. Vor diesem Hintergrund fiel der Preis für die Feinunze um 0,8 Prozent auf 1.337 Dollar.

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September 11, 2017 04:31 ET (08:31 GMT)

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