Alt 07.09.17, 09:22
Standard Kräftige Erholung in Seoul nach Verslustserie
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die überraschende Einigung auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA hat die Börsianer in Ostasien am Donnerstag vorübergehend etwas mutiger gemacht. Die Aktienkurse folgten zunächst den positiven Vorgaben der Wall Street, denn nach der Einigung mit den Demokraten kann die US-Regierung nun ihre Rechnungen bis zum 15. Dezember bezahlen. Das schürt Hoffnungen, dass sich auch in anderen Politikbereichen in den USA Fortschritte erzielen lassen.

Die positive Nachricht aus Washington, die zumindest kurzfristig Verunsicherung aus dem Markt nimmt, drängte die Nordkorea-Thematik einstweilen in den Hintergrund. Sie könnte aber rasch wieder an Brisanz gewinnen, denn es halten sich Befürchtungen, dass Nordkorea zu seinem Gründungstag am Samstag erneut eine ballistische Rakete zu Testzwecken zünden könnte.

Im späten Geschäft drehte die Tagestendenz an einigen Plätzen dann auch wieder knapp ins Minus. Beobachtern zufolge ging damit aber kein stärkerer Verkaufsdruck einher. Einige brachten die abbröckelnden Kurse auch in Zusammenhang mit der im späteren Tagesverlauf anstehenden Pressekonferenz der EZB. Viele Anleger wollten zunächst abwarten, was EZB-Chef Mario Draghi zum Euro und zur weiteren Geldpolitik zu sagen habe.

Seoul beendet Verlustserie


Vor allem in Südkorea schlug sich die Stimmungsverbesserung nieder. Der Kospi gewann nach fünf Handelstagen zuvor mit Einbußen 1,2 Prozent. Sydney schloss auf dem Vortagesniveau und in Schanghai gab der Index nach einem schwachen Schlussgeschäft um 0,6 Prozent nach. Hier habe es auch etwas Zurückhaltung gegeben vor den am Freitag anstehenden Ex- und Importdaten für Juli. In Tokio gewann der Nikkei-Index 0,2 Prozent auf 19.397 Punkte.

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar knapp unter dem erhöhten Niveau vom Vortag, als ihm die Anhebung der Schuldenobergrenze Rückenwind verliehen hatte. Er kostete zuletzt 109,08 Yen, verglichen mit Ständen um 108,80 Yen zur gleichen Vortageszeit. In Tokio half das vor allem Aktien von Unternehmen mit starkem Exportgeschäft auf die Beine. Im Autosektor, der zuletzt auch in Europa favorisiert wurde, legten beispielsweise Mitsubishi, Toyota und Honda um 1,1 bis 1,8 Prozent zu.

In Hongkong verbesserten sich Geely um 1,2 Prozent. Der chinesische Mutterkonzern von Volvo hat im August einmal mehr einen Absatzsprung hingelegt und steigerte die Verkäufe um 80 Prozent. Den Analysten von Bocom gefällt dabei besonders, dass dies ohne große Kaufanreize erreicht wurde. MGM China wurden von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank um über 6 Prozent nach oben gehievt.

Logan Property profitierten von 92 Prozent höheren Umsätzen im vergangenen Monat. Seit Jahresbeginn beträgt das Plus 42 Prozent. Zudem kündigte das Immobilienunternehmen an, seine Beteiligung bei der Tochter in Shenzhen auf 71 Prozent zu erhöhen. Der bereits extrem gut gelaufene Kurs legte um weitere 2,6 Prozent zu.

Shenzhou litten unter weiteren Anteilsverkäufen des Unternehmensgründers Ma Jianrong, nachdem die Aktie des Sportbekleidungsherstellers am Dienstag ein Allzeithoch erreicht hatte. Der Kurs gab um fast 7 Prozent nach.

Schwergewicht Samsung stützt


Für Samsung ging es um 2,5 Prozent nach oben. Für Käufe hätten Gerüchte gesorgt, dass Samsung der einzige OLED-Zulieferer für das in Kürze erwartete neue iPhone 8 des großen Konkurrenten Apple sein soll, sagten Händler in Seoul.

Unter weiteren Einzelwerten gewannen Suncorp in Sydney 0,6 Prozent, getragen von einer Kaufempfehlung der Analysten von Citigroup. Sie halten nach der Kursschwäche seit Mitte Juli nun den Einstiegszeitpunkt bei der Aktie für gekommen, der Versicherer sei werthaltiger als der Konkurrent Insurance Australia. Dessen Kurs gab um 0,5 Prozent nach.

Woolworths büßten 1,8 Prozent ein, nachdem neue Einzelhandelsdaten aus Australien knapp hinter den Erwartungen zurückblieben.

Öl und Gold seitwärts


Am Ölmarkt tendierten die Preise nach ihrem Anstieg am Vortag seitwärts. Antrieb hatten sie da unter anderem von Sorgen erhalten, dass der Hurrikan "Irma" zu Beeinträchtigungen bei der Ölförderung führen könnte. Die am späten Vorabend veröffentlichten Daten des American Petroleum Institute sorgten für keine Impulse. Während die Ölvorräte in der vergangenen Woche deutlich stiegen, sanken die Benzinvorräte ebenso stark. Darin spiegeln sich die Folgen des Hurrikan "Harvey" wider. Er hatte für vorübergehende Schließungen von Raffinerien und damit eine verringerte Nachfrage nach Rohöl gesorgt.

Für die Bekanntgabe der offiziellen Bestände im späteren Tagesverlauf wird ein Anstieg der Ölvorräte um 2,7 Millionen und ein Rückgang der Benzinbestände um 4,2 Millionen Barrel erwartet. Brentöl kostete zuletzt 53,96 Dollar, 0,4 Prozent weniger als in den USA.

Auch beim Gold tat sich wenig. Mit der wieder gestiegenen Risikofreude an den Finanzmärkten gab der Preis bereits im US-Geschäft etwas nach. Zuletzt erholte er sich leicht auf 1.335 Dollar und lag damit knapp 10 Dollar unter seinem jüngst erreichten Jahreshoch.

Kontakt zum Autor: Steffen.Gosenheimer@wsj.com

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September 07, 2017 03:31 ET (07:31 GMT)

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