Alt 16.08.17, 12:07
Standard Freundliche Tendenz in Hongkong und Seoul
Beitrag gelesen: 288 x 

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den ostasiatischen Börsen und in Australien ist am Mittwoch Ruhe eingekehrt. Nach den jüngsten Kursturbulenzen wegen der Spannungen zwischen den USA und Nordkorea war Durchschnaufen angesagt, insgesamt ergab sich eine uneinheitliche Tendenz. Hinzu kamen fehlende klare Vorgaben der US-Börsen. Sie tendierten am Dienstag behauptet.

In Seoul legte der Kospi um 0,6 Prozent zu. Er hatte noch etwas Aufholbedarf, weil dort am Vortag wegen eines Feiertags nicht gehandelt worden war. Rückenwind kam vom Indexschwergewicht Samsung Electronics, das um 2,7 Prozent zulegte. Daneben ging es in Hongkong etwas deutlicher aufwärts, im Späthandel lag der HSI 0,7 Prozent im Plus. In Sydney stand am Ende des Handelstages nach einer kleinen Schlussrally ein Gewinn von 0,5 Prozent, der Nikkei-Index gab um 0,1 Prozent nach auf 19.729 Punkte.

IG-Markets-Marktstratege Chris Weston sprach von einer Art Denkpause. Es sei aber auch weiter Vorsicht im Markt spürbar gewesen, unter anderem mit Blick auf geplante gemeinsame Truppenübungen Südkoreas und der USA in der kommenden Woche. Analysten zeigten sich derweil zuversichtlich, dass in den nächsten Handelstagen gute Unternehmensergebnisse wieder für Schwung und eine Aufwärtstendenz sorgen dürften.

CIMB sieht HSI bei 33.600 Punkten

Für gute Stimmung in Hongkong sorgte ein höheres Kursziel für den Hang-Seng-Index (HSI). Die Analysten von CIMB, die am Dienstag Aktien aus dem Bankensektor empfohlen hatten, warteten diesmal mit einem höheren Kursziel für den HSI auf. Sie trauen dem Index bis Ende nächsten Jahres 33.600 Punkte zu. Das entspricht einem Potenzial von 23 Prozent.

Bankenaktien gehörten erneut zu den Favoriten und waren die Hauptkurstreiber. China Construction Bank gewannen 2,0 und Industrial & Commercial Bank of China 1,3 Prozent. Die chinesische Bankenaufsicht hatte am Montag mitgeteilt, dass sich das Nettogewinnwachstum der Banken im zweiten Quartal auf 12 Prozent von 5 Prozent im ersten Quartal beschleunigt habe - vor allem auf Grund nicht weiter gestiegener notleidender Kredite.

Capital Economics warnte mit Blick auf die sehr positiv aufgenommenen Daten aber, dass eine rasche Zunahme der Kreditvergabe durch die Banken einige weiter bestehende Probleme überdecken könnte. Grundsätzlich stünden die Banken nicht gesünder da und die Margen stagnierten trotz eines robusteren ersten Konjunkturhalbjahrs in China.

Goldman Sachs kommentierte dagegen, dass es eine Rotation aus dem Schattenbankensystem des Landes hin zu den traditionellen Banken gegeben habe im Zuge der Versuche Pekings, die im Schattenbankensystems schlummernden Risiken besser unter Kontrolle zu bekommen, ohne den Wachstumspfad zu gefährden.

Der Kurs des Schwergewichts Tencent erholte sich nach seinem kleinen Rücksetzer am Vortag um 1,1 Prozent im unmittelbaren Vorfeld der Bekanntgabe der Quartalszahlen des Internetriesen.

Cathay Pacific verschiebt Zahlenvorlage

Geely Automobile Holdings lagen 0,8 Prozent im Plus. Der Autobauer konnte seinen Gewinn im ersten Halbjahr mehr als verdoppeln und die Erwartungen damit übertreffen. Die Aktie war wie einige andere Autotitel auch zuletzt bereits schon sehr gut gelaufen, angetrieben von guten Absatzzahlen aus China. Die Analysten von Morgan Stanley betonten, das derzeitige Kursniveau dürfte die Chancen bereits ausreichen widerspiegeln, die sich aus der neuen Marke Lynk ergäben.

Nexteer schnellten um 6,4 Prozent nach oben, nachdem der Autozulieferer mit überzeugenden Halbjahreszahlen aufgewartet hatte. Die Analysten von JP Morgan sind zuversichtlich, dass der Steuerungssystemespezialist das prozentuale zweistellige Wachstum bis ins Jahr 2018 ungebremst fortsetzen wird.

BAIC Motor gaben nach einer Gewinnwarnung zunächst deutlicher nach, zeigten sich zuletzt aber kaum verändert. Der Nettogewinn soll demnach im ersten Halbjahr 60 Prozent unter dem Vorjahreswert bleiben. Die Aktie des Unternehmens, das Gemeinschaftsunternehmen mit Mercedes und Hyundai Motor unterhält, hat seit Ende Juli bereits rund 15 Prozent an Wert eingebüßt.

Cathay Pacific verringerten zwischenzeitlich größere Gewinne auf 0,9 Prozent. Die Fluglinie wollte eigentlich zur Handelspause am Mittag in Hongkong Zahlen vorlegen, verschob dies dann aber auf die Zeit nach Handelsende, ohne Gründe zu nennen. Das Unternehmen dürfte Analysten zufolge rote Zahlen geschrieben haben.

In Sydney legten Woodside um 2,6 Prozent kräftig zu. Das im Ölgeschäft tätige Unternehmen hatte Quartalszahlen vorgelegt, die laut den Analysten von RBC weitgehend wie erwartet ausgefallen sind. Positiv und besser ausgefallen als gedacht sei aber der starke operative Cashflow.

US-Ölvorräte kräftig gesunken

Am Devisenmarkt tat sich wenig. Der Dollar tendierte seitwärts, nachdem er am Vortag nach guten US-Konjunkturdaten zunächst kurz etwas zugelegt hatte, die Gewinne aber nur zu einem kleinen Teil behaupten konnte. Mit den Ölpreisen ging es leicht nach oben, gestützt von einem neuerlichen starken Rückgang der US-Ölvorräte, die das American Petroleum Institute (API) am späten Dienstag mitgeteilt hatte. Demnach sank der Vorrat um 9,2 Millionen Barrel, ungefähr dreimal so stark wie die Prognose für die offiziellen Vorratsdaten im späteren Tagesverlauf vorhersieht.

Mitarbeit: Steffen Gosenheimer

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/raz

(END) Dow Jones Newswires

August 16, 2017 03:49 ET (07:49 GMT)

Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 21:06 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]