Alt 10.08.17, 11:17
Standard Aktien bleiben mit Nordkoreakonflikt im Minus
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach dem Nordkoreaschrecken des Vortages ist am Donnerstag eine breite Erholung an den asiatischen Aktienmärkten ausgeblieben. Zwar stabilisierte sich der Dollar zum Yen und auch der Goldpreis stieg nicht weiter, an den Aktienmärkten dominierten aber weiter Abgaben.

An den chinesischen Börsen in Schanghai, Hongkong und Taipeh auf Taiwan sowie in Südkorea fielen die Börsenbarometer stärker zurück, Seoul schloss auf einem Siebenwochentief. Insbesondere die in diesem Jahr besonders gut gelaufenen Aktienmärkte stünden unter Abgabedruck, hieß es. Zwar hielten Börsianer einen Krieg mit Nordkorea für äußerst unwahrscheinlich, aber sowohl US-Präsident Donald Trump als auch der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un gelten als unberechenbar. Erst wenn die USA begännen, die rund 130.000 in Südkorea lebenden US-Zivilisten zu evakuieren, sei Gefahr in Verzug, hieß es im Handel.

Tokio und Sydney nur moderat im Minus

Nachdem die Börse in Sydney bereits am Vortag die Abwärtsbewegung nicht mitgemacht hatte, hielt sich der S&P/ASX-200 mit einem Abschlag von 0,1 Prozent erneut wacker. Gestützt wurde er von gestiegenen Rohstoffpreisen. In Japan verpufften maue Maschinenbauaufträge weitgehend. Analysten hätten noch Schlimmeres befürchtet, hieß es zu den im Juni klar verfehlten Prognosen der Volkswirte. "Das zweite Quartal war zwar das schwächste seit einem Jahr, aber noch immer besser als vorausgesagt. Ich bin nicht wirklich besorgt", sagte Barclays-Volkswirt Yuichiro Nagai, der mit Besserung im zweiten Halbjahr rechnet. Der Nikkei-225 schloss nach der rasantesten Talfahrt seit drei Monaten am Vortag knapp behauptet bei 19.730 Punkten und damit auf einem neuen Zweieinhalbmonatstief.

Gestützt wurde der Markt etwas von positiven Geschäftsausweisen von Kansai Paint und Sumitomo Realty & Development, deren Aktien um 4,7 bzw. 2,4 Prozent anzogen. Die Kosmetikaktie Shiseido schoss um 14 Prozent in die Höhe nach überzeugenden Geschäftszahlen. Aber auch der Devisenmarkt stützte etwas, denn der Dollar fing sich und ging mit 109,99 Yen um. Er bewegte sich damit auf Vortagesniveau. Am Mittwoch hatte der Yen als sicherer Hafen stark von den Nordkorea-Schlagzeilen profitiert und die Aktienkurse in Tokio nach unten gerissen. Wegen eines Feiertages zum Wochenschluss wird in Tokio erst wieder am Montag gehandelt.

Gewinnmitnahmen in Hongkong

Deutlicher ließen die Börsen in China Federn: Der HSI in Hongkong verlor 1,1 Prozent und der Leitindex Schanghai-Composite im Kernland 0,4 Prozent auf 3.262 Zähler. In Hongkong sprachen Händler auch von Gewinnmitnahmen, die im frühen Sitzungsverlauf eingesetzt hätten. Denn der HSI zähle in diesem Jahr zu den festesten Aktienindizes der Welt. "Die Geopolitik liefert die perfekte Ausrede für Gewinnmitnahmen", hieß es bei Bright Smart Securities. In Schanghai liefen Rohstoffaktien dem Markt hinterher, nachdem die Börse Untersuchen wegen der zuletzt heftigen Kursausschlägen eingeleitet hatte.

Belastet wurde der Markt in Hongkong vom 7,0-prozentigen Einbruch des Immobilienentwicklers Wharf. Analysten sind von der Richtigkeit der geplanten Abspaltung der Gewerbeimmobilien nicht überzeugt. China Unicom verloren nach ihrem Zweijahreshoch des Vortages 2,0 Prozent. Der Mobilfunkbetreiber versuchte Ängste zu zerstreuen, die beiden Mutterkonzerne könnten Aktien von Unicom veräußern.

Dass der HSI einen Teil der noch größeren Verluste aus der ersten Handelshälfte wieder wettmachte, schrieben Marktteilnehmer China Mobile zu, die um 2,8 Prozent zulegten. Das Unternehmen hatte zur Mittagspause an der Börse Geschäftszahlen vorgelegt, die gut ankamen. Zudem will der Mobilfunker eine höhere Dividenden zahlen.

Logan Property sprangen um 5,2 Prozent auf ein Allzeithoch nach guten Halbjahreszahlen und üppigen Ausschüttungen des Immobilienentwicklers.

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August 10, 2017 04:42 ET (08:42 GMT)

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