Alt 16.06.17, 08:23
Standard Kryptowährung Ethereum – echte Konkurrenz für Bitcoin?
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Liebe Leserinnen,
Liebe Leser,

die sogenannten Kryptowährungen sind bei vielen Anlegern mit modern ausgerichteten Portfolios seit einigen Jahren zunehmend beliebt. Daran ändern auch die Debatten über die Seriosität dieser Devisen wenig. Schließlich haben es neue Investitionsmodelle und Produkte am Anfang immer etwas schwer. Wer in der digitalen Welt zuhause ist und mit der Zeit gehen möchte, kommt kaum umhin, sich nicht wenigstens mit den großen Namen der Branche zu befassen. Allen voran muss diesbezüglich natürlich die Währung Bitcoin genannt werden, deren Geschichte bis ins Jahr 2008 zurückverfolgt werden kann. Doch die Nummer eins unter den digitalen Geldeinheiten erhält zunehmend Konkurrenz am globalen Markt, auch wenn der Bitcoin aktuell einen neuen Höhenflug verbucht und laut Experten schon bald die Marke von 3.000 US-Dollar durchbrechen könnte, was nicht zuletzt der großen Nachfrage aus der Volksrepublik China geschuldet ist.

Auch wenn die Devisen-Mitbewerber bisher keine vergleichbare Erfolgsgeschichte verbuchen konnte: Im Format Ethereum sieht mancher Analyst inzwischen einen ernstzunehmenden Mitbewerber beim Kampf um Investoren, die sich in diesem Umfeld des Finanzmarktes betätigen.

2017 für beide digitale Währungen ein Erfolgsjahr

Wenn man so will, ließe sich wohl am ehesten sagen, dass die Digitalwährung Ethereum aktuell noch gewissermaßen im Windschatten des Bitcoin reist, während die Branche weiterhin einen Boom erlebt. Doch schon jetzt sind sich viele Beobachter einig, dass die Währung durchaus das Zeug hat, um es – um im sportlichen Bild zu bleiben – in die Spitzengruppe der digitalen Kryptowährung zu schaffen. Daran ändern die wahrlich eindrucksvollen Entwicklungen des Bitcoin-Kurses im zweiten Quartal 2017 nichts. Und das, obwohl sich das Kursplus in den vergangenen 12 Monaten auf mehr als 350 Prozent beläuft. Sagen lässt sich aber, dass auch der Bitcoin klein angefangen hat, dann aber einen rasanten Auftrieb erhalten hat.

Ether-Handel belegt weltweit bereits Platz 2

Nicht weniger imposant, genau genommen sogar noch vorbildlicher entwickelte sich die Währung zuletzt im Direktvergleich des Handelsvolumens dem „Konkurrenten“ Bitcoin gegenüber noch besser. Mittlerweile konnte sich die Kryptowährung den zweiten Rang der meist gehandelten digitalen Devisen sichern. Fraglich, ob es gelingen wird, den Platz auf lange Sicht zu behaupten. Die Zeichen jedoch stehen gut, wenngleich der Bitcoin die Vorherrschaft zügig wieder an sich reißen konnte. Aber immerhin, bis vor kurzem konnte sich kaum jemand vorstellen, dass es allzu bald eine ähnlich erfolgreiche Digitalwährung geben wird. Die Rückkehr zum „Ether“-Handel in einem üblichen Rahmen bedeutet nicht, dass sich in Zukunft nicht nochmals ähnliche Szenarien abspielen könnten.

Handel in China beflügelt den Ethereum-Kurs

Doch wie kommt es, dass sich auch diese virtuelle Währung über eine steigende Nachfrage erfreuen darf? Die Ursachenforschung führt wie im Bitcoin-Falle ins Reich der Mitte. Dem Preisanstieg leistete und leistet auch weiterhin gerade die enorme chinesische Nachfrage Vorschub. Zudem: Erst Anfang Juni gab mit Huobi einer der Top3-Handelsplätze für Kryptowährungen in China die hauseigene Plattform für den Ethereum-Handel frei. Derzeit liegt der Kurs deutlich über 250 US-Dollar. Dies war bereits ein neuer Rekordwert für die Währung, die vielen Anlegern in Deutschland bis dato überhaupt kein Begriff. Dies aber könnte sich bald ändern, sollten Chinas Investoren weiterhin an ihren Einlagen in Kryptowährungen festhalten und ihr Portfolios in diesem Umfeld um die Nr. 2 erweitern. Die große Nachfrage zeigt auf der anderen Seite auch, dass die Währung Ethereum im Moment noch unterbewertet zu sein scheint.

Marktbeobachter rechnen mit fortgesetztem Höhenflug

Dass die Währung ausgerechnet in asiatischen Ländern wie China so gefragt ist, hat einen ernsten Hintergrund. Dort sind die Digitalwährungen ein Weg, um staatliche Kontrollen des Kapitalverkehrs außer Kraft zu setzen bzw. zu umgehen. Denn in diesem Bereich des Finanzmarktes finden schlicht und ergreifend keine Regulierungen und Kontrollen durch Behörden statt – zumindest bisher nicht. Nicht nur am erwähnten Standort wird mit Ethereum gehandelt, auch an anderen Plattformen (z.B. OKCoin) ist die Währung schon seit einiger Zeit zugelassen. Die Prognosen geben Anlegern Anlass zur Freude, denn ein Kursniveau von 300 US-Dollar scheint realistisch, allemal sind Kurse von über 260 US-Dollar auf lange Sicht zu erwarten.

Anleger und Spekulanten fühlen sich vom Markt angezogen

Die Entwicklung ist deshalb so interessant, weil Ethereum erst seit etwa zwei Jahren existiert, während der Konkurrent Bitcoin schon deutlich länger in Umlauf ist. Fragt man Beobachter, was genau die beiden Modell eigentlich sind, erhält man mitunter verschiedene Antworten. Viele halten die Kryptowährungen mittlerweile für ernstzunehmende Währungen, während andere in den Devisen eher ein Objekt für Spekulationen sehen. Und es gibt noch eine dritte Gruppe, die einen anderen Blickwinkel einnimmt. Für sie ist Ethereum eine Art Nachfolger oder Weiterentwicklung des Vorreiters Bitcoin. Sie erkennen darin teils eher ein Zeichen der Unabhängigkeit als eine markttaugliche Währung für jeden. Dass Bitcoin und Ethereum an sich vor allem allem dem Bereich der dezentralen Datenbanken zuzuordnen sind, ist vielen Anlegern gar nicht mehr bewusst.

Technische Hintergründe der Währungen kaum vergleichbar

Mutmaßungen über geplante Kontrollen durch Staaten halten eingehenden Analysen einstweilen nicht stand. Die bessere Frage lautet: Was kann Ethereum, was Bitcoin nicht zu leisten imstande ist? Der offensichtlichste Unterschied besteht darin, dass Ethereum nicht nur eine reine digitale Währung, sondern vielmehr Bestandteil eines kompletten IT-Systems ist und somit als Plattform das Abwickeln sogenannter „Smart Contracts“ erlaubt. Die sogenannten Ether werden als Zahlungsmittel zur Abrechnung von Rechenleistung verwendet, nicht für das Zahlen normaler Waren und Dienstleistungen. Oft findet der Begriff „Treibstoff“ als Erklärung der Funktionsweise der Währung im zugehörigen Währungssystem Verwendung. Damit sind beide Währungen nicht vollends miteinander vergleichbar.

Kommt bald der nächste Boom bei den Digitalwährungen?

Was nicht bedeutet, dass der Ethereum-Handel zukünftig nicht noch eine größere Rolle neben Bitcoins spielen oder zunehmend zu Konkurrenz werden könnte. Richtig scheint aber erst einmal ebenso, dass ähnliche Kurse noch eine ganze Weile auf sich warten lassen werden, ist der Bitcoin im Moment doch fast zehnmal so viel Wert wie sein Mitbewerber. Mit einem Kurszuwachs von fast 2.800 Prozent seit Jahresanfang aber kann sich der Aufwärtstrend bei der weltweit zweitgrößten digitalen Währung mehr als sehen lassen. Gerade in Zeiten, in denen Anleger und Investoren immer öfter nach einer sicheren Anlagealternative neben dem Edelmetall Gold suchen, erweisen sich Ethereum, Bitcoin und bald vielleicht noch einige andere Kryptowährungen als erfolgversprechender Rückzugsort. Zumal die Währungen längst nicht mehr so schwankungsanfällig wie in den Anfangstagen der Branche sind.

Ihr Sebastian Hell
Geschäftsführer QTrade

www.qtrade.de
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Sebastian Hell die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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