Alt 20.07.17, 15:24
Standard S&P-500 und Nasdaq-Composite mit neuen Rekordhochs
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NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen geht die Rekordjagd am Donnerstag weiter. Sowohl der S&P-500 als auch der Nasdaq-Composite haben gleich nach Handelsbeginn neue Rekordstände erreicht. Im frühen Geschäft zeigen sich beide Indizes 0,1 Prozent höher, während der Dow-Jones-Index 0,1 Prozent niedriger bei 21.626 Punkten notiert. Die Anleger müssen nicht nur eine neue Flut von Unternehmenszahlen verarbeiten, sondern auch eine Reihe von Konjunkturdaten und die Ergebnisse zweier Notenbanksitzungen.

Noch bevor in New York die Startglocke läutete, wurde das Ergebnis der EZB-Ratssitzung bekanntgegeben. Erwartungsgemäß bestätigte die Europäische Zentralbank ihren geldpolitischen Kurs. Auch der Passus, wonach Volumen und/oder Dauer der Anleihekäufe erhöht werden könnten, wurde im Begleitkommentar zum Zinsentscheid beibehalten. Etwa die Hälfte der Analysten hatte erwartet, dass die EZB diesen Passus fallen lässt. Der Euro kam daraufhin etwas zurück und fiel auf sein Tagestief bei 1,1479 Dollar.

In der anschließenden Pressekonferenz zeigte sich EZB-Präsident Mario Draghi allerdings nicht taubenhaft genug, um den Euro auf diesem niedrigeren Niveau zu halten. Die Gemeinschaftswährung eroberte die Marke von 1,15 Dollar zurück, als Draghi in der anschließenden Pressekonferenz feststellte, dass das Wirtschaftswachstum an Schwung gewinne und breiter werde. Damit enttäuschte der EZB-Präsident Erwartungen, dass er zurückrudern werde, nachdem seine Aussagen auf einem Notenbankertreffen im portugiesischen Sintra vor einigen Wochen als falkenhaft interpretiert worden waren und den Euro - wohl zum Missfallen der EZB - nach oben getrieben hatten. Aktuell notiert der Euro bei gut 1,1560 Dollar.

Die Bank of Japan (BoJ) hat das Ergebnis ihrer Sitzung schon in den frühen Morgenstunden mitteleuropäischer Zeit veröffentlicht. Die BoJ hat ihre Inflationsprognose gesenkt und wird daher wohl vorerst an ihrer ultralockeren Geldpolitik festhalten. An den Finanzmärkten zeigten die BoJ-Aussagen kaum Wirkung. Nur die japanische Währung Yen gab zum US-Dollar etwas nach.

An Konjunkturdaten wurden vor Handelsbeginn die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche und der Philadelphia-Fed-Index für Juli veröffentlicht. Die Zahl der Erstanträge ging überraschend deutlich zurück, während der Philly-Fed-Index etwas stärker als erwartet zurückging. Eine halbe Stunde nach Handelsbeginn folgt der Index der Frühindikatoren.

T-Mobile überzeugt mit optimistischen Wachstumszielen

Von den am Mittwoch nach Börsenschluss veröffentlichten US-Unternehmenszahlen überzeugten die von T-Mobile US. Die Tochter der Deutschen Telekom hat den Gewinn im zweiten Quartal mehr als verdoppelt und ihre Wachstumsziele erhöht. Die Aktie steigt um 2,2 Prozent.

Dagegen fallen Qualcomm um 4 Prozent. Der Chiphersteller hat im dritten Geschäftsquartal wegen eines Rechtsstreits mit Apple einen Gewinneinbruch erlitten. Zwar lag das Ergebnis im Rahmen der Erwartungen, jedoch enttäuschte der zurückhaltende Ausblick, der ebenfalls durch den Streit mit dem iPhone-Konzern und seinen Zulieferern geprägt ist.

Mit Enttäuschung werden auch die Zahlen von America Express aufgenommen. Die Aktie sinkt um 0,8 Prozent. Für die Alcoa-Aktie geht es um 0,4 Prozent nach unten. Hier wird der zurückhaltende Ausblick bemängelt.

Die Aktie von Sears springt um fast 16 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen eine Zusammenarbeit mit Amazon angekündigt hat. Haushaltsgeräte der Marke Kenmore sollen künftig über den Online-Händler vertrieben werden. Eine Kaufempfehlung von Morgan Stanley verhilft Nike zu einem Plus von 2,5 Prozent.

Hohe US-Fördermenge bremst Ölpreis

Nachdem die Ölpreise am Mittwoch kräftig zugelegt haben, geht es nun weiter nach oben, auch dank des wieder etwas schwächeren Dollar. Der Preis für ein Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI steigt um 0,9 Prozent auf 47,54 Dollar. Die Preise profitierten am Vortag von den überraschend deutlich gesunkenen US-Ölvorräten, doch rückt nun laut Händlern wieder stärker die Tatsache ins Bewusstsein der Akteure, dass in den USA nach wie vor sehr viel Öl gefördert wird und ein Abbau des Überangebots damit in weiter Ferne liegt.

Der Goldpreis zeigt sich kaum verändert bei 1.241 Dollar je Feinunze. Am Anleihemarkt legen die Kurse leicht zu. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen fällt im Gegenzug um 2 Basispunkte auf 2,25 Prozent.

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July 20, 2017 09:48 ET (13:48 GMT)

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