Alt 17.07.17, 18:46
Standard Börsen kaum verändert - Zurückhaltung vor Bilanzsaison
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Rekordjagd der vergangenen Woche treten die Kurse an den US-Börsen am Montag zunächst mehr oder weniger auf der Stelle. Der Dow-Jones-Index pendelt mit 21.635 Punkten um den Schlussstand vom Freitag. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite tendieren ebenfalls kaum verändert. Im Laufe der Woche werden zahlreiche bedeutende US-Unternehmen ihre Quartalsausweise veröffentlichen, so dass sich die Anleger einstweilen zurückhalten.

Am Montag ist die Liste der Berichtsunternehmen noch recht kurz. Unter anderem hat Vermögensverwalter Blackrock vorbörslich Geschäftszahlen vorgelegt, die hinter den Erwartungen zurückblieben. Die Aktie gibt daraufhin um 3,3 Prozent nach. Nach der Schlussglocke folgt Netflix.

Daneben blicken die Teilnehmer auch auf die Innenpolitik. Für Aktien sei die Steuergesetzgebung der wichtigste politische Faktor, der ansteht, sagt Stratege Michael J. Wilson von Morgan Stanley. Hier benötige es rascher Schritte, um den Unternehmen mehr Sicherheit zu geben.

An Konjunkturdaten wurde nur der Empire State Manufacturing Index für den Monat Juli veröffentlicht. Er fiel überraschend deutlich auf 9,8 Punkte. Volkswirte hatten hingegen erwartet, dass der Index auf 15,0 von 19,8 Punkten im Juni sinken würde.

Ölpreis leicht unter Druck - Überangebot verdrängt gute Wirtschaftsdaten

Aus China kamen am Morgen ermutigende Konjunkturdaten. Die dortige Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal etwas stärker als erwartet. Auch die Industrieproduktion legte im Juni unerwartet deutlich zu.

Die Daten wecken Hoffnungen auf eine größere chinesische Rohstoffnachfrage, wovon die Ölpreise aber kaum profitieren. Auf dem Ölmarkt lastet vielmehr die Sorge, dass das bestehende Überangebot nicht so bald abgebaut werden wird. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI sinkt um 0,3 Prozent auf 46,41 Dollar.

Deutlicher legt der Goldpreis zu. Die Feinunze kostet mit 1.231 Dollar 0,4 Prozent mehr als im späten Handel am Freitag. In jüngster Zeit hatten einige US-Konjunkturdaten enttäuscht. Das hatte Spekulationen zur Folge, dass die US-Notenbank die Zinsen langsamer erhöhen werde als bislang erwartet, wovon das zinslos gehaltene Gold profitieren würde.

Auch am Anleihemarkt steigen die Notierungen. Im Gegenzug fällt die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 1 Basispunkt auf 2,32 Prozent.

Wenig Bewegung gibt es am Devisenmarkt, wo der Euro kaum verändert bei 1,1470 Dollar notiert. Damit hält der Euro seine jüngsten Gewinne, gestützt von der Erwartung an die Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag, die in Richtung straffere Geldpolitik gehen könnten.

Aktivistischer Investor hebt Procter & Gamble leicht ins Plus

Procter & Gamble stehen mit dem Bemühen eines aktivistischen Aktionärs um mehr Einfluss auf den Konzern im Fokus. Die Fondsgesellschaft Trian Fund Management will für ihren Gründer und CEO Nelson Peltz einen Sitz im Board von Procter & Gamble erkämpfen. Die Anleger zeigen sich verhalten optimistisch. Die Aktie legt 0,5 Prozent zu.

Trotz Bekanntwerden einer Datenpanne legt die Aktie des Medienkonzerns News Corp 1,2 Prozent zu. Bei der Tochter Dow Jones & Co sind bei der Konfiguration eines Cloud-Angebots Nutzerdaten versehentlich offengelegt worden. Entdeckt wurde das Leck von der Cybersicherheitsfirma Upguard, die Dow Jones am 5. Juni informierte. Betroffen waren Nutzer einiger Dow-Jones-Produkte, unter anderem des Wall Street Journal. Einen Hinweis auf Datendiebstahl gibt es nach Unternehmensangaben allerdings nicht. Zu Dow Jones & Company gehört auch diese Nachrichtenagentur.

Die Nachricht vom Verkauf der Hautpflegesparte verhilft der Aktie von Valeant zu einem Plus von 2 Prozent. Das kanadische Unternehmen veräußert die Sparte für 190 Millionen US-Dollar in bar an die Haitong International Zhonghua Finance Acquisition Fund I.

Fedex fallen um 2,9 Prozent. Der Logistikkonzern leidet noch immer unter den Folgen der Petya-Cyberattacke. Lieferungen und Abrechnungen verzögerten sich deshalb, teilte das Unternehmen mit. Dies dürfte die Ertragslage beeinträchtigen.

Für Börsenneuling Blue Apron geht es um 9,1 Prozent auf 6,69 Dollar nach unten. Laut einem Bericht von TheStreet will nun auch Amazon in das Geschäft mit Kochboxen einsteigen und hat dazu Markenschutz für ein entsprechendes eigenes Produkt beantragt. Bislang vertreibt der Online-Händler nur Kochboxen anderer Anbieter. Blue Apron, die solche Boxen mit küchenfertig vorbereiteten Zutaten für vollständige Gerichte verkauft, war erst Ende Juni zum Preis von 10 Dollar je Aktie an die Börse gegangen. Derweil steigen Amazon um 0,8 Prozent.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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July 17, 2017 11:53 ET (15:53 GMT)

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