Alt 14.07.17, 15:42
Standard Anleger nehmen Banken-Berichte mit Skepsis auf
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NEW YORK (Dow Jones)--Uneinheitlich ist die Wall Street in den Freitag gestartet. Während die Standardwerte leicht nachgeben, führen die Technologiewerte den Markt erneut an. Der Dow-Jones-Index verliert 0,1 Prozent auf 21.529 Punkte, der S&P-500 tendiert unverändert, der Nasdaq-Composite steigt um 0,2 Prozent. Im übrigen konzentrieren sich die Anleger auf die Quartalsberichte dreier großer US-Banken. Zwar übertrafen sie alle die Gewinnprognose, doch die Börsianer bleiben skeptisch. Belastet werden die Kurse der Banken aber auch von den deutlich fallenden Renditen am Anleihemarkt.

JP Morgan verdiente je Aktie 1,82 Dollar, während Experten lediglich mit 1,58 Dollar gerechnet hatten. Auch die Erträge lagen etwas über den Erwartungen. Das reicht den Anlegern offenbar nicht. Für die Titel geht es um 2,3 Prozent nach unten. Möglicherweise stehen dabei einige weniger freundliche Ziffern im Blick, so das Handelsgeschäft bei Anleihen, wo es gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent abwärts ging.

Die Aktie der Citigroup verliert 1,7 Prozent. Die Bank hat wegen geringerer Aktivitäten des Tradingdesks einen Gewinnrückgang um 3 Prozent verzeichnet, die Erwartung der Analysten aber dennoch übertroffen. Je Aktie verdiente die Citigroup 1,28 Dollar und damit 7 Cent mehr als von Analysten erwartet. Als Belastung erwiesen sich indes höhere Kredit- sowie allgemeine Betriebskosten.

Bei Wells Fargo wurde mit einem Gewinn je Anteilsschein von 1,07 Dollar die Prognose um 6 Cent übertroffen. Bei den Einnahmen hatten Analysten allerdings etwas mehr erwartet. Die Aktie fällt um 2,2 Prozent.

Schwache Konjunkturdaten wecken Fed-Fantasie

Daneben steht auch eine Serie von Konjunkturdaten an, die überwiegend schwächer hereinkamen als erwartet und somit ein wenig Fantasie auf eine weniger straffe Geldpolitik in Amerika wecken. So fällt der Dollar, während Gold, Aktienfutures und Anleihen etwas zulegen. Die Teuerung war niedriger als erwartet und der Einzelhandelsumsatz schrumpfte etwas, während ein leichtes Plus prognostiziert worden war. Die Industrieproduktion ist zwar etwas mehr gestiegen als erwartet, allerdings blieb die Kapazitätsauslastung trotz eines Anstiegs hinter den Erwartungen zurück. Kurz nach Börsenstart folgt noch die Verbraucherstimmung aus Michigan.

Am Ölmarkt setzt sich die freundliche Tendenz der Woche noch etwas fort. Teilnehmer sprechen von einer Erholungsbewegung nach dem monatelangen Abwärtslauf. Doch die Sorgen um die Überproduktion sind längst nicht ausgeräumt, wie Teilnehmer sagen. Aktuell gewinnt Brent-Öl 0,5 Prozent auf 48,66 Dollar, WTI-Öl steigt um 0,7 Prozent auf 46,41 Dollar.

Am Devisenmarkt entfernt sich der Euro deutlicher nach oben von der 1,14-Dollar-Marke. Am Vortag hatte der Greenback die Gemeinschaftswährung gedrückt, jetzt erholt sie sich mit den US-Konjunkturdaten auf 1,1450 Dollar. Die neuen Daten belasten die US-Devise, weil sie die Erwartung einer etwas lockereren Zinspolitik befeuern. Zudem sehen viele Teilnehmer eher noch Aufwärtspotenzial beim Euro, denn eine mögliche Zinswende der Europäischen Zentralbank ist noch kaum eingepreist.

Mit den mauen Konjunkturdaten verstärkt sich das Kaufinteresse bei Gold und Anleihen. Die Feinunze Gold legt um 1,1 Prozent zu auf 1.231 Dollar, die Rendite der zehnjährigen Treasurys sackt mit den steigenden Kursen um 6 Basispunkte ab auf 2,29 Prozent.

Wal-Mart profitieren von Goldman-Hochstufung

Bei den Einzelwerten geht es für Wal-Mart 1,5 Prozent nach oben. Die Analysten von Goldman Sachs haben den Wert auf "Buy" erhöht und nehmen ihn überdies auf ihre "Conviction"-Liste. Der Einzelhändler sei gut positioniert, um mit den neuen Herausforderungen von E-Commerce und neuer Technologie zurechtzukommen. Auch Boeing profitiert mit einem Plus von 0,9 Prozent von einer Hochstufung. JP Morgan hat den Wert auf "Overweight" erhöht. Die Experten sehen die fundamentale Lage der Luftfahrtindustrie positiv.

Celadon Group steigen um 15 Prozent. Die auf den Fernverkehr spezialisierte Spedition hat einen Restrukturierungsfachmann an Bord geholt, der die Finanzen auf Vordermann bringen soll. Paul Svindland wird CEO Paul Will am 24. Juli ersetzen. Will wird darüber hinaus auch als Chairman zurücktreten. Auch Patriot National erhält mit John Rearer einen neuen Chef. Steven Mariano, der Unternehmensgründer und Chairman des Anbieters von technischen Lösungen, tritt als CEO zurück. Für die Aktie geht es 13 Prozent nach oben.

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July 14, 2017 09:45 ET (13:45 GMT)

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