Alt 20.04.18, 19:37
Standard Kurse geben weiter nach - GE überzeugt - Apple schwach
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit erneuten Abgaben zeigen sich die US-Börsen am letzten Handelstag der Woche. Weiter nicht gefragt sind Technologiewerte, die am Donnerstag schon stärker unter Druck geraten waren. Übergeordnet ist die Berichtssaison weiter der Hauptimpulsgeber. Die Quartalsberichte hätten dabei in dieser Woche auch die ersten negativen Überraschungen gebracht, heißt es mit Blick auf Philip Morris, IBM und Procter & Gamble. Am Freitag gibt es dagegen wieder einen Lichtblick. Die Quartalszahlen von General Electric werden positiv aufgenommen, allerdings vor allem deswegen, weil negative Überraschungen ausgeblieben sind.

Der Dow-Jones-Index gibt zur New Yorker Mittagszeit um 0,7 Prozent auf 24.501 Punkte nach. Der S&P-500 fällt um 0,9 Prozent und die Nasdaq-Indizes fallen stärker um bis zu 1,6 Prozent, weil Aktien aus dem Technologiesektor erneut unter Abgabedruck stehen.

Der Subindex Technologie und Hardware verliert 2,5 Prozent, der Halbleiterindex im S&P-500 weitere 1,3 Prozent. Thema ist hier weiter die Umsatzwarnung von Taiwan Semiconductor vom Vortag. Das Unternehmen senkte nicht nur den eigenen Umsatzausblick, sondern den für die globale Halbleiterbranche. TSMC gilt als größter Halbleiter-Kontraktfertiger weltweit und ist ein großer Apple-Zulieferer.

Für Taiwan Semiconductor ging es am Freitag in Taipeh um 6,3 Prozent nach unten, es war der größte Tagesverlust seit 2013. Das Unternehmen hatte die negativen Aussagen am Vortag nach Handelsende in Asien veröffentlicht. In den USA geben Nvidia leicht und Qualcomm um weitere 1,6 Prozent nach. Ebenso Applied Materials, AMD und Intel verlieren zwischen 0,8 und 2,3 Prozent.

Für die Apple-Aktie geht es nach dem Minus von 2,8 Prozent am Vortag um weitere 3,4 Prozent abwärts. Sie leidet auch darunter, dass mit Morgan Stanley einer der ehemals größten Apple-Optimisten einen weiteren negativen Kommentar abgegeben hat. Die Analysten erwarten, dass Apple am 1. Mai einen Quartalsgewinn am unteren Rand der Prognose ausweisen wird und senken ihre Prognosen für den iPhone-Absatz für das erste und zweite Quartal. Das große Problem sei die schwache Nachfrage in China, wo das iPhone an Zuspruch verliere und Apple Marktanteile.

GE-Zahlen kommen trotz Milliardenverlust gut an

General Electric (GE) hat im ersten Quartal zwar einen Milliardenverlust verbucht, allerdings schaffte der Konzern bereinigt einen höheren Gewinn als erwartet. Die Prognose für das Gesamtjahr hat weiter Bestand. Einige Analysten hätten dagegen eine Senkung der Prognosen erwartet. Zudem habe es auch Fragen hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Dividende gegeben. Diese bleibt aber stabil. Die GE-Aktie steigt um 3,9 Prozent.

Überzeugende Ergebnisse kommen von Honeywell. Der Konzern hat im ersten Quartal sowohl bei Umsatz als auch Gewinn die Erwartungen übertroffen. Positiv entwickelt hat sich vor allem die Flugzeug-Sparte. Honeywell erhöhte zudem den Ausblick und bekräftigte, das Geschäft mit Haustechnik und auch mit Transportsystemen bis Ende 2018 auszugliedern. Der Kurs legt um 0,8 Prozent zu.

Schlumberger geben um 0,7 Prozent nach. Der Ölkonzern übertraf mit den Ergebnissen für das erste Quartal die Erwartungen. Allerdings warnte das Unternehmen vor "Herausforderungen für den Ölbereich".

Die Aktie von Skechers bricht um 27,9 Prozent ein. Sowohl die Ergebnisse zum ersten Quartal als auch der Ausblick auf das laufende Quartal des Schuhherstellers blieben unter den Erwartungen. Skechers rechnet im zweiten Quartal mit einem Gewinn je Aktie zwischen 38 und 43 Cent, während Experten hier bislang 55 Cent im Visier hatten.

Der angeschlagene Spielzeugfabrikant Mattel hofft auf neuen Schwung durch eine neue Führung. CEO Margo Georgiadis verlässt das Unternehmen überraschend nach etwa einem Jahr im Job. Der ehemalige Studioleiter Ynon Kreiz wird die Nachfolge von Georgiadis antreten. Kreiz ist bereits der vierte Mattel-CEO in vier Jahren. Für Analyst Michael Swartz von SunTrust erhöht der Abgang von Georgiadis zunächst nur die Verunsicherung, was eine Wende bei dem Unternehmen betrifft. Der Mattel-Kurs knickt um 6,3 Prozent ein.

Trump-Tweet drückt Ölpreise ins Minus

Ein Tweet von US-Präsident Donald Trump lastete nur zwischenzeitlich auf den Ölpreisen. Trump hat sie als künstlich erhöht und "sehr hoch" bezeichnet. Dies sei "nicht gut und wird auch nicht akzeptiert", so Trump weiter. Zuvor hatte die Opec nach einem Treffen mitgeteilt, dass die Ölproduktionskürzungen übererfüllt worden seien. Außerdem hieß es von dort zum Trump-Tweet, der Markt mache den Preis.

Übergeordnet richten sich die Blicke auf ein Treffen zwischen Saudi-Arabien und Russland. Hier soll es Überlegungen geben, die Förderbegrenzungen bis ins Jahr 2019 zu verlängern. Brent- und WTI-Öl zeigen sich wenig verändert in der Nähe ihrer höchsten Stände seit gut drei Jahren.

Nach unten geht es mit dem Goldpreis, der auch auf Wochensicht ein Minus verzeichnen dürfte. Der weiterhin starke Dollar und die steigenden Renditen am Anleihemarkt machten das zinslose Edelmetall für Anleger uninteressant, heißt es. Der Preis für die Feinunze reduziert sich 7 Dollar auf 1.338.

Die US-Anleihen geben weiter nach, allerdings nicht mehr ganz so stark wie zuletzt. Anziehende Inflationserwartungen könnten die US-Notenbank zu einem rascheren Tempo bei ihren Zinserhöhungen veranlassen, heißt es. Auch hätten einige US-Notenbanker zuletzt den Eindruck erweckt, dass es im laufenden Jahr noch drei weitere Zinserhöhungen geben könnte. Das wäre eine mehr, als bislang avisiert. Die Rendite zehnjähriger Papiere legt um weiter 1,5 Basispunkte auf 2,93 Prozent zu und liegt damit fast auf Jahreshoch.

Der Dollar zeigt sich zum Wochenausklang fester. Der Euro liegt aktuell bei 1,2284 Dollar, nachdem die Gemeinschaftswährung am Vortag noch an der Marke von 1,24 Dollar gekratzt hatte. Die steigenden US-Anleihezinsen stützen den Dollar.

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April 20, 2018 12:32 ET (16:32 GMT)

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