Alt 19.04.18, 13:30
Standard DAX in Lauerstellung - Berichtssaison im Blick
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FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen verteidigen auch am Donnerstag die zuletzt aufgelaufenen Gewinne. Der DAX liegt weiterhin in Lauerstellung an der 12.600er Marke. Am Mittag gibt er geringfügig um 0,1 Prozent auf 12.578 Punkte nach. Der Euro-Stoxx-50 notiert unverändert mit 3.491 Punkten. "Der am Freitag anstehende Terminbörsen-Verfall bremst die Kurse", sagt ein Marktteilnehmer".

Im DAX steht vor allem die 200-Tagelinie im Blick. Aktuell verläuft sie nur knapp über dem aktuellen Stand bei 12.661 Punkten. Ein nachhaltiger Anstieg über die vielbeachtete Marke wäre ein klar bullisches Signal für das Gesamtbefinden an den Börsen. Das Interesse, den Markt bis zum kleinen Verfall am Freitag unter bestimmten Marken zu halten, sei groß, sagt ein Händler.

ABB sehr stark - Siemens laufen im Windschatten hoch

Der Markt habe deshalb eine abwartende Stellung bezogen und konzentriere sich auf ausgesuchte Einzelwerte, vor allem auf Impulse aus der nun angelaufenen Berichtssaison. Als "Überraschung des Tages" bezeichnet ein Händler den Auftragseingang bei ABB. Mit rund 16 Prozent sei er gegenüber dem Vorjahr stärker als erwartet gewachsen. Dies spiegelte sich bereits im etwas höher als prognostiziert ausgefallenen Anstieg des Umsatzes. Dazu konnte auch die Profitabilität gesteigert werden. Die Aktien legen um 5,4 Prozent zu. "Das untermauert die Hoffnung auf einen langfristigen Turnaround", so der Händler. ABB könnten sich möglicherweise zu eine Outperformer gegenüber Siemens entwickeln. Deren Titel legen im Schlepptau 1,5 Prozent zu.

Publicis ziehen nach Zahlenausweis um 7,5 Prozent an. Die befürchtete Umsatzschwäche ist ausgeblieben. Deshalb erholen sich auch WPP: "In die Werbebranche kehren Käufer zurück", sagt ein Händler.

Für Nestle geht es um 0,6 Prozent nach oben. "Hier zeigt sich zwar wieder der negative Einfluss der Devisenseite, aber organisch hätte es auch noch schlechter laufen können", sagt ein Händler. Gegenüber dem Vorjahr habe Nestle um 2,8 Prozent organisch wachsen können, die negativsten Erwartungen hätten jedoch bis zu einem Zuwachs von 2,4 Prozent heruntergereicht. Novartis geben 1,8 Prozent nach - die Entwicklung bei der Tochter Sandoz hat nicht überzeugt.

Organisches Wachstum bei Unilever unter Erwartungen

Für Unilever geht es nach Zahlenausweis um 1,5 Prozent nach unten. Bernstein spricht von insgesamt ordentlichen Erstquartalszahlen. Allerdings sei das organische Wachstum mit 3,4 Prozent unter der Schätzung der Analysten von 3,8 Prozent geblieben. Damit habe sich Unilever zwar besser als Nestle entwickelt, reiche aber nicht an das Wachstum von Danone (+4,9 Prozent) und L'Oreal (plus 6,8 Prozent) heran.

Grundsätzlich positiv für Merck KGaA werten Händler den Verkauf der Sparte rezeptfreier Medikamente für 3,4 Milliarden Euro an Procter & Gamble. "Wir hatten zwar mit einem Tick mehr so um die 3,6 Milliarden gerechnet, aber viel wichtiger ist, dass die lange Suche zu Ende ist", sagt ein Händler. Dazu sei sehr positiv, dass der Preis komplett in bar bezahlt werde und es zu einer Trennung von der Sparte gekommen sei, und nicht nur zu einer strategischen Partnerschaft. Merck ziehen um 1,3 Prozent an.

Gut für Gea (+3,0 Prozent) werten Händler den Ausstieg des Finanzvorstandes Helmut Schmale. Dies sei ein positives Signal, weil es zeige, dass Bewegung in den Gea-Vorstand komme. "Ein CFO ist natürlich kein Entscheider, der unternehmerische Weichen stellt", sagt ein Analyst: "Aber der Markt will im Moment einfach sehen, dass Bewegung in die offensichtlich nicht mehr tragfähigen Strukturen von Gea kommt".

Zooplus ziehen nach Zahlen zweistellig an

In der dritten Reihe des deutschen Markts steigen Zooplus um knapp 12 Prozent. "Der Umsatzanstieg liegt noch über den höchsten Erwartungen", sagt ein Händler mit Blick auf die erzielten 26 Prozent im Quartal. Gewinnkennziffern veröffentlicht Zooplus erst mit dem kompletten Quartalsbericht im Mai.

Nach einer Platzierung fallen Hellofresh 8,2 Prozent auf 12,27 Euro. Rocket Internet hat 12,2 Millionen Aktien zu 12,30 Euro je Aktie bei institutionellen Anlegern platziert. Der Mutter fließen damit rund 150 Millionen Euro zu. Rocket Internet geben 1,7 Prozent nach. Hapag-Lloyd leiden mit einem Minus von 5 Prozent unter einer Abstufung.

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April 19, 2018 06:43 ET (10:43 GMT)

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