Alt 18.04.18, 23:38
Standard Gut behauptet - IBM bremst Dow aus
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NEW YORK (Dow Jones)--Zum Ende des Handels am Mittwoch ging des Kursen an der Wall Street zwar etwas die Luft aus, die jüngsten teils kräftigen Kursgewinne konnten aber trotzdem noch leicht ausgebaut werden. Weiter stützte die bislang gut verlaufende Berichtssaison der Unternehmen die Stimmung, auch wenn mit IBM am Dienstag nach Handelsende ein wichtigeres Unternehmen enttäuschte.

Der Dow-Jones-Index hinkte etwas hinterher und gab um 0,2 Prozent nach auf 24.748 Punkte. Er wurde gebremst von der sehr schwachen IBM-Aktie, die allein für ein Minus von über 80 Punkten verantworlich war. Für den S&P-500 ging es um 0,1 Prozent nach oben und für die Nasdaq-Composite noch einen Tick mehr um 0,2 Prozent. Das während des späten Handels veröffentlichte "Beige Book" der Konjunkturbericht der US-Notenbank sorgte wie meist auch diesmal für keine Impulse.

Umgesetzt wurden 769 (Dienstag: 719) Millionen Aktien. Auf 1.626 (2.161) Kursgewinner kamen an der Nyse nach ersten Angaben 1.309 (794) -verlierer. Unverändert gingen 129 (105) Titel aus dem Tag.

"Es gibt derzeit nur einen Faktor, der die Wall Street nach oben treibt - die Berichtssaison", sagte Analyst Naeem Aslam von Think Markets UK an. Die Sorgen bezüglich des Handelsstreits zwischen den USA und China und auch der Syrien-Konflikt waberten weiter eher im Hintergrund.

IBM für enttäuschende Marge hart abgestraft

Größte Gewinner waren Aktien aus dem Transportsektor mit einem Indexplus von 2,2 Prozent. Hier stützten unter anderem kräftige Kursgewinne bei den Fluglinien nach guten Zahlen von United Airlines und des Eisenbahnbetreibers CSX. Dahinter folgten Ölaktien, deren Index um 1,5 Prozent zulegte vor dem Hintergrund stark gestiegener Ölpreise.

Nach den meist überzeugenden Quartalsberichten wichtiger Unternehmen hatte IBM enttäuscht. Nachdem es IBM im vierten Quartal gelungen war, erstmals seit 23 Quartalen wieder die Einnahmen zu steigern, schaffte es dies zwar erneut; allerdings zeigten sich die Investoren enttäuscht von der Margenentwicklung, deren Schwäche den Nettogewinn um 4 Prozent sinken ließ. Für die Aktie ging es um 7,5 Prozent nach unten. Sie war damit allein für einem Abschlag von über 80 Punkten im Dow verantwortlich.

Morgan Stanley starteten zwar fulminant höher mit einem Aufschlag von 3,1 Prozent, sie gingen aber am Ende unverändert aus dem Handel. Damit wiederholte sich auch hier das Bild der Vortage, dass nämlich starke Bankenergebnisse die betreffenden Aktien nicht stärker antreiben. "Wenn die Zahlen höher ausfallen, dann bestätigen sie nur deine These und liefern dir keinen neuen Grund, zu kaufen", sagte Anlageexperte Rick Wedell von RFG Advisory Group, nicht nur mit Blick auf die Bankenaktien.

Morgan Stanley hat im ersten Quartal wie die Konkurrenten von der US-Steuerreform und einem soliden Handelsgeschäft profitiert und die Erwartungen übertroffen. Der Banken-Subindex im S&P-500 verlor 0,9 Prozent.

UAL verringert Kapazitäten

United Continental stiegen um 4,8 Prozent. Die Muttergesellschaft von United Airlines (UAL) hat im ersten Quartal die Erwartungen der Analysten sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn übertroffen. Zudem kündigte UAL an, im laufenden Jahr einige Flüge zu streichen. Diese Senkung der Kapazitäten sorgte für Kursgewinne auch bei anderen Branchentiteln. Delta legten um 1,2 Prozent zu und Southwest Airlines um fast 3 Prozent. Das Unglück mit einem geplatzten Triebwerk, bei dem am Dienstag ein Mensch ums Leben kam, belastete den Southwest-Kurs damit nicht.

Die Eisenbahngesellschaft CSX schlug bei Gewinn und Umsatz ebenfalls die Erwartungen der Wall Street. Massiv stärker fiel dabei der Gewinn aus. Vor allem gesunkene Kosten machten dies möglich. Die Aktie legte um 7,8 Prozent zu.

Abbott Laboratories setzte dank der Einführung einiger neuer Mittel im ersten Quartal mehr um und verdiente bereinigt auch mehr als im Vorjahr. Für das Gesamtjahr ist der Pharmakonzern etwas zuversichtlicher als bisher. Für die Aktie geht es dennoch um 0,5 Prozent nach unten.

Unmittelbar vor Bekanntgabe der Erstquartalszahlen nach Börsenschluss zogen Alcoa um 4,1 und American Express um 1,4 Prozent an.

Die Navistar-Aktie, die jüngst von Spekulationen nach oben getrieben wurde, Volkswagen könne den Lkw-Bauer komplett übernehmen wollen, verlor 2,2 Prozent. Volkswagen hat den Spekulationen etwas Wind aus den Segeln genommen und betont, dass sich am grundsätzlichen Stand der Dinge nichts geändert habe.

Sinkende Ölvorräte treiben Ölpreise - Loonie knickt ein

Eine regelrechte Rally machten die Ölpreise. Sie erreichten die höchsten Stände seit dreieinhalb Jahren. Auslöser waren unerwartet deutlich gesunkene US-Lagervorräte. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI schnellte um 3,4 Prozent auf 68,77 Dollar je Barrel nach oben. Für gute Stimmung habe übergeordnet auch gesorgt, dass der Handelskonflikt der USA und Chinas zuletzt etwas an Brisanz verloren zu haben schien mit konziliant klingenden Tönen aus China. Ein Handelskonflikt wird als negativ für die globale Konjunktur und damit die Nachfrage nach Öl gesehen.

Am Devisenmarkt tat sich bei Euro zu Dollar wenig, der Euro kostete mit 1,2378 Dollar etwa soviel wie am Vortag. Abwärts ging es für den kanadischen Dollar ("Loonie") zum US-Dollar, nachdem die kanadische Notenbank den Leitzins wie mehrheitlich erwartet unverändert gelassen hat. Dass die Notenbank nicht konkret Mai oder Juni als Datum für eine Zinserhöhung genannt habe, interpretierten einige Akteure als taubenhaft oder zumindest nicht falkenhaft genug und verkauften den Kanada-Dollar.

Anleihen waren angesichts der guten Stimmung am Aktienmarkt nicht gesucht. Die Rendite zehnjähriger Papiere legte deutlich um 4 Basispunkt auf 2,87 Prozent zu.

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April 18, 2018 16:11 ET (20:11 GMT)

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