Alt 13.04.18, 09:41
Standard Softbank bastelt wieder an Fusion – Russischer Aktienmarkt geht auf Talfahrt
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Im Wochenvergleich mussten die amerikanischen Indizes leichte Verluste hinnehmen. Dies ist schon eine beachtliche Leistung, zumal sich die Krisen weltweit zuspitzen und eine Eskalation droht. Zum Wochenanfang konnte man versöhnliche Töne zwischen USA und China hören, wonach die gegenseitige Belegung von Einfuhrzöllen abgemildert werden könnte. Mit großer Spannung erwarten die Marktteilnehmer die Quartalszahlen der US-Großbanken, die am Freitag veröffentlicht werden. Der Tagesgewinner am Montag kam aus dem Pharmasektor mit AveXis (WKN: A2AEMF), deren Aktie um über 80 Prozent in die Höhe schoss. Über das Wochenende wurde bekannt, dass der Schweizer Konzern Novartis ein Übernahmeangebot von 218 Dollar in bar gemacht hat. Der Schlusskurs am Freitag war 116 Dollar. Durch diese Übernahme könnten weitere Transaktionen in diesem Sektor folgen. Der Branchenindex notierte überdurchschnittlich freundlich.

Nach einer weltpolitisch sehr unruhigen Berichtswoche geht der japanische Aktienmarkt mit einem kleinen Plus von ganzen 15 Zählern aus dem Markt und der Nikkei 225 schließt bei 21.660 Punkten. Nachdem T-Mobile (WKN: A1T7LU) und Sprint (WKN: A1W1XE) sich wieder über eine mögliche Fusion unterhalten, konnte sich SoftBank (WKN: 891624) von seinem Jahrestief in dieser Woche wieder erholen. Die Aktie verteuert sich um gut fünf Prozent. Sprint gehört zu fast 85 Prozent zu SoftBank und ist die Nummer vier im amerikanischen Mobilfunkmarkt und ein Zusammenschluss mit T-Mobile, der Nummer drei, würde einen ernstzunehmenden Konkurrenten für die zwei führenden Telefonkonzerne ergeben. Die letzten Fusionsverhandlungen scheiterten an der Frage, wer welche prozentuale Beteiligung an der fusionierten Firma erhalten soll und man kann nur hoffen, dass sich beide Unternehmen bei diesen Gesprächen einigen können. Monex (WKN: A0B7CU), eine Holdinggesellschaft für Internetdienstleistungen, hat in dieser Woche die, durch einen Hackerangriff in massive Schwierigkeiten gekommene, Kryptobörse Coinchek für umgerechnet circa 28 Millionen Euro gekauft. Kryptowährungen sind in Asien äußerst beliebt und Coinchek ist einer der größten Umschlagplätze. Die Marktteilnehmer gehen davon aus, dass Monex sich mit diesem günstigen Kauf sehr gut positioniert hat und die Aktie steigt um fast 35 Prozent.

An diesem Mittwoch legte der weltgrößte Schokoladenproduzent Barry Callebaut (WKN: 914661) sein Zahlenset für das erste Semester des aktuellen Geschäftsjahres 2017/18 vor. Bei einem Wachstum des globalen Schokoladenmarkts um 2,5 Prozent konnten die Schweizer ihre Verkaufsmenge in den sechs Monaten sogar um acht Prozent steigern. Bei einem EBIT, das um 16 Prozent anstieg, inklusive Einmaleffekte, und einem Konzerngewinn von 173 Millionen, legte der Konzern überaus überzeugende Zahlen vor. Beim Ausblick auf das restliche Geschäftsjahr zeigt sich der CEO zuversichtlich und sieht „weiterhin eine gute Dynamik in den Märkten“, allerdings werde das Volumenwachstum so im zweiten Semester nicht gehalten werden können. Nachdem die Zahlen vom Markt aufgenommen wurden und teils als brilliant betitelt, wurden sackte der Aktienkurs bis zum Handelsschluss um 8,4 Prozent ab. Dies wurde mit Gewinnmitnahmen, der angekündigten Wachstumsverlangsamung und der hohen Bewertung der Aktie begründet.

Der österreichische Autozulieferer Polytec (WKN: A0JL31) hat im Geschäftsjahr 2017 sein operatives Ergebnis (EBIT) von 52,4 Millionen Euro auf 55,1 Millionen Euro gesteigert. Analysten gingen jedoch von einem deutlich höheren Ergebnis aus. Negativ hat sich der Rückgang bei Abrufen von Produkten für Dieselfahrzeugen ausgewirkt. Für das Geschäftsjahr 2018 befürchtet die Gesellschaft, dass Diesel-Fahrverbote in Deutschland sich negativ auf den Geschäftsbetrieb auswirken. Die Aktie reagierte mit einem Kursabschlag von knapp 3,5 Prozent und tendiert derzeit bei 15,40 Euro.

Die neuen US-Sanktionen gegen Russland sorgten an der Moskauer Börse für panikartige Verkäufe. Die USA hat zahlreiche Geschäftsleute und Firmen, denen eine enge Verbindung zum Kreml nachgesagt wird, auf eine Schwarze Liste gesetzt. Das Unternehmen EN+ (WKN: A2H5J6), das sich im Besitz des Oligarchen Oleg Deripaska befindet und auch die Kontrollmehrheit am Aluminiumhersteller Rusal (WKN: A0YH7R) besitzt, wurde am Montag vom Handel suspendiert. Ebenso findet in Rusal-Aktien kein Handel mehr statt. Die Deutsche-Börse-Tochter Clearstream will die Abwicklung der Handelsgeschäfte in diesen Werten nicht mehr durchführen. Der russischen Leitindex RTS der Moskauer Börse sackte allein am Montag um 12 Prozent auf 1.100 Punkte ab. Weitere Verluste vom Dienstag konnten im Wochenverlauf wieder aufgeholt werden. Trotzdem war es der größte Kursverlust für den RTS-Index seit der Krim-Annexion im Jahr 2014. Die Aktien von Gazprom (WKN: 903276), Rosneft (WKN: A0J3N5) und Sberbank (WKN: A1JB8N) zählten zu den umsatzstärksten russischen Werten an der Börse Stuttgart und mussten ebenfalls kräftig Federn lassen. Auch der russische Rubel verlor durch die Turbulenzen zehn Prozent an Wert.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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