Alt 03.04.18, 10:22
Standard Breit gestreute und moderate Kursverluste bei Aktien
Beitrag gelesen: 300 x 

SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--An den asiatischen Börsen ist es am Dienstag auf breiter Front, aber vergleichsweise moderat gen Süden gegangen. Wie schon am Vortag waren es Sorgen vor einem immer mehr Konturen annehmenden Handelskrieg zwischen den USA und China und die Befürchtung schärferer Regulierungsvorschriften im Technologiebereich, die die Geschäftsmodelle diverser Unternehmen in Frage stellen könnten, die die Daten ihrer Nutzer vermarkten.

China hatte seine Drohung wahrgemacht und Strafzölle auf verschiedene US-Produkte verhängt und damit auf Einfuhrzölle reagiert, mit denen die USA chinesische Waren belegten. Marktteilnehmer bescheinigten der Volksrepublik eine ziemlich verhaltene Reaktion, die nur die Antwort auf die Stahl- und Aluminiumzölle darstellte. Weitere Gegenmaßnahmen dürften daher folgen.

Verluste weniger deutlich als in den USA

Entsprechend moderat zeigten sich die Abgaben an den asiatischen Aktienmärkten, nachdem die Kurse in den USA am Ostermontag stark unter Druck geraten waren. Der Nikkei-225 rutschte zunächst um bis zu 1,6 Prozent ab, ging aber nur mit einem Minus von 0,5 Prozent auf 21.292 Punkte aus dem Handel.

Exportwerte aus dem Technologiebereich führten die Verliererliste an. TDK und Fanuc gaben 2,3 bzw. 2,6 Prozent ab. Gefragt waren in Tokio eher defensive Werte mit Bezug zum nationalen Markt.

Parallel mit der leichten Erholung am Aktienmarkt erholte sich auch der US-Dollar zum Yen leicht. Die japanische Währung hatte am Vortag nach Börsenschluss mit der allgemeinen Verunsicherung zugelegt. Zuletzt ging der Greenback bei 106,09 Yen um nach einem Vortageshoch über 106,40. Am Morgen war die US-Devise noch mit rund 105,70 Yen bewertet worden.

Für Verstimmung sorgten auch die wiederholten Verbalattacken von US-Präsident Donald Trump gegen Amazon. Trump warf dem Handelskonzern vor, zu wenig Steuern zu zahlen und die amerikanische Post auszunutzen. Zuletzt hatte Trump die Vorwürfe bekräftigt und den Tonfall noch einmal verschärft. Die jüngsten Attacken deuteten auf eine schärfe Regulierung hin. Diese könnte das Wirtschaftswachstum empfindlicher treffen als solche gegen soziale Netzwerke, hieß es im Handel.

In Schanghai büßte der Composite 0,8 Prozent auf 3.136 Zähler ein, in Hongkong drehte der HSI im späten Geschäft sogar ins Plus. Mit der Bewegung einher ging eine steile Erholung des Schwergewichts Tencent, der Titel verlor letztlich gerademal 0,1 Prozent nach zuvor Abschlägen von über 1,0 Prozent.

"Anleger in China tröstet es wenig, dass die Reaktion ihrer Regierung verhalten ausgefallen ist. Sie fürchten eine Eskalation", sagte Devisen- und Rentenstratege Eric Robertsen von Standard Chartered. Investoren erwarteten eine Antwort aus den USA Ende dieser Woche. Einige Anleger spekulierten, dass der Technologiesektor betroffen sein könnte, ergänzte Händlerin Jane Fu von CMC Markets.

Auch in Taipeh auf Taiwan waren es Technologiewerte, die den Markt drückten. Die Papiere des Rechnerherstellers Acer büßten 2,5 Prozent ein, das Schwergewicht Taiwan Semiconductor 1 Prozent. Die Titel des Linsenherstellers für Mobiltelefone Largan Precision verharrten auf dem 21-Monatstief des Vortages.

In Australien hielt sich der Aktienmarkt knapp behauptet - gestützt von einer Rally bei Santos. Zunächst hatte sich auch hier in deutlicheres Minus eingestellt. Die australische Notenbank hatte derweil wie erwartet den Leitzinssatz mit 1,5 Prozent bestätigt, zugleich aber vor den Auswirkungen von Protektionismus gewarnt.

Hausse bei Santos - Einbruch bei Renesas

Santos legten um 16,2 Prozent zu. Die US-Beteiligungsgesellschaft Harbour startete ihren vierten Versuch, den Eigner von Öl- und Gasfeldern in Australien zu übernehmen. Diesmal bot Harbour 10,37 Milliarden US-Dollar oder 4,98 Dollar je Aktie, ein Aufschlag von 28 Prozent zum Kurs vor dem langen Osterwochenende.

Guangzhou Auto erholten sich in Hongkong nach der jüngsten Talfahrt um 9,7 Prozent. Der Automobilkonzern hatte vor der Handelspause gute Geschäftszahlen, eine solide Dividende und einen positiven Ausblick geliefert. Analysten äußerten sich nun positiv.

Renesas Electronics brachen in Tokio um 9,7 Prozent ein. Der Großaktionär Innovation Network Corporation of Japan plant seinen Ausstieg.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/smh

(END) Dow Jones Newswires

April 03, 2018 04:46 ET (08:46 GMT)

Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 21:47 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]