Alt 18.04.18, 15:23
Standard Anleger trauen sich weiter nicht
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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Anleger an Europas Börsen halten sich auch am Mittwochnachmittag bedeckt. Trotz der politischen Entspannung im Korea-Konflikt bleiben die Investoren vorsichtig. Im Blick steht der Beginn der Berichtssaison in Europa - es ist noch zu früh für eine Tendenzaussage, aber der starke Euro scheint den Unternehmen Probleme zu bereiten. Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 12.571 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es dagegen um 0,2 Prozent auf 3.486 Punkte nach oben.

Der Autozulieferer Continental muss die Margenprognose für das Gesamtjahr zurücknehmen. Conti rechnet wegen Wechselkurs- und Bewertungseffekten nur noch mit einer bereinigten EBIT-Marge von "mehr als" 10 Prozent statt bislang "rund" 10,5 Prozent. Das erwischt viele Anleger auf dem falschen Fuß. "Der Markt hatte sich eher auf eine Prognoseerhöhung eingestellt als auf eine Gewinnwarnung", sagt ein Händler. Deshalb sei die Enttäuschung nun relativ groß. Continental geben um 4,1 Prozent nach.

US-Entwicklung bei Heineken enttäuscht

Nach Zahlen für das erste Quartal geht es für Heineken kräftiger um 1,8 Prozent nach unten. Die Zahlen sind insgesamt ordentlich ausgefallen, die Anleger stören sich aber am Umsatzeinbruch in den USA. Die starke Entwicklung im asiatisch-pazifischen Raum sowie Restamerika kompensiert laut Bryan Garnier das schwache US-Geschäft. Das organische Wachstum im ersten Quartal sei sogar leicht über den Erwartungen ausgefallen.

Den Rohstoff-Sektor, der mit Aufschlägen von 3,2 Prozent die Liste der Branchengewinner in Europa anführt, treiben die guten Produktionszahlen von Rio Tinto. Die Aktien legen um 4,6 Prozent zu. Vor allem der ungebremste Export von Eisenerzen nach China vertreibt hier etwaige Konjunktursorgen. BHP Billiton ziehen um 4,3 Prozent an, bei den Stahlwerten legen Arcelormittal um 4,1 Prozent zu. Im MDAX ziehen Salzgitter um 2 Prozent an, für Aurubis geht es 6,1 Prozent nach oben.

Gute Geschäftszahlen von Joghurthersteller Danone treiben die Aktie um 2,2 Prozent. "Die Geschäftszahlen sind besser als erwartet und deutlich besser als befürchtet", sagt ein Händler. Der Markt sei sehr vorsichtig in die Geschäftszahlen gegangen, unter anderem wegen Sorgen um das China-Geschäft. Dieses wachse aber wieder, von daher habe der Kurs nun deutliches Erholungspotenzial. L'Oreal geben trotz der Ankündigung eines neuen Aktienrückkaufprogramms von bis zu 500 Millionen Euro um 1,5 Prozent nach.

Metro erholen sich von Russland-Risikoaversion

Für Metro geht um 2,8 Prozent nach oben. Im Handel wird auf die Entspannung an den Märkten mit Blick auf die Russland-Sanktionen verwiesen. Metro ist auf dem russischen Markt stark engagiert. Mit Blick auf den Rubel dürfte die Metro-Aktie weiteres Erholungs-Potenzial haben. Die Metro-Aktie korrelliert stark mit der russischen Währung. Diese hat in den vergangenen Tagen rund die Hälfte der Verluste gegen den Dollar wegen der Sanktionen wieder aufgeholt. Die Metro-Aktie hat diese Bewegung bislang nicht in der Gänze mitgemacht.

Bei Morphosys geht es trotz Kapitalerhöhung um 2,8 Prozent aufwärts. Die Erhöhung dient für das geplante Listing von 8,3 Millionen American Depositary Shares (ADS). Jede ADS wird ein Viertel einer Morphosys-Stammaktie repräsentieren. Kräftigen Kursdruck gibt es dagegen bei Epigenomics, nachdem das Biotechnologie-Unternehmen die Hälfte des Grundkapitals eingebüßt hat. Das Unternehmen hat dies mit "planmäßigen operativen Verlusten" begründet. Die Titel verlieren 4,6 Prozent.

Unter Druck stehen Daimler mit 1,6 Prozent Minus. Sie wurden von Barclays auf "Underweight" abgestuft. Neuer Top-Pick der Analysten sind BMW, die dennoch 0,9 Prozent verlieren. Nicht hilfreich ist die Entwicklung des europäischen Automarktes. Dieser hat im März erstmals seit März einen Rückgang verzeichnet. Begründet wurde der Rückgang unter anderem mit dem schlechten Wetter, aber auch mit Basiseffekten. Der europäische Autosektor verliert 1,4 Prozent.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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April 18, 2018 09:49 ET (13:49 GMT)

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