Alt 20.04.18, 15:30
Standard Wenig verändert - GE überzeugt mit Geschäftszahlen
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NEW YORK (Dow Jones)--Wenig verändert dürfte die Wall Street in den Handel am Freitag starten. Weiter ist die Berichtssaison der Hauptimpulsgeber. Die Quartalsberichte hätten dabei in dieser Woche die ersten negativen Überraschungen gebracht, heißt es mit Blick auf Philip Morris, IBM und Procter & Gamble. Positiv werden vor der Startglocke die Quartalszahlen von General Electric aufgenommen, die Aktie legt deutlich zu. Wichtige US-Konjunkturdaten stehen zum Wochenausklang nicht auf der Agenda. Der Future auf den S&P-500 deutet aktuell auf eine kaum veränderte Eröffnung am Kassamarkt hin.

Weiter im Fokus bleibt auch der Halbleitersektor, nachdem am Vortag Taiwan Semiconductor den Markt verschreckt hatte. Das Unternehmen vermeldete nicht nur einen schwachen Ausblick, sondern äußerte sich auch negativ zur weitere Entwicklung der Branche. Das Unternehmen gilt als größter Halbleiter-Kontraktfertiger weltweit. Die Warnung hat "zu steigenden Befürchtungen hinsichtlich der iPhone-Nachfrage geführt, die sich negativ auf die Aktien der Apple-Zulieferer ausgewirkt hat", so Stratege Jingyi Pan von der IG Group.

Für die Papiere von Taiwan Semiconductor ging es Freitag in Asien um 6,3 Prozent nach unten, es war der größte Tagesverlust seit 2013. Das Unternehmen hatte die negativen Aussagen am Vortag nach Handelsende in Asien veröffentlicht. Für die Apple-Aktie geht es nach dem Minus von 2,8 Prozent am Vortag vor der Startglocke um weitere 0,4 Prozent abwärts.

GE überzeugt trotz Milliardenverlust

General Electric (GE) hat im ersten Quartal zwar einen Milliardenverlust verbucht, allerdings schaffte der Konzern bereinigt einen höheren Gewinn als erwartet. Und die Prognose für das Gesamtjahr hat weiter Bestand. Belastet hat einmal mehr die Sparte Technik für Stromerzeugung (Power). Der Umsatz der Sparte sackte um 9 Prozent, das Ergebnis überproportional um 38 Prozent ab. GE befindet sich weiter im Umbruch. Schon seit der Finanzkrise vor einigen Jahren ist das Management dabei, das einst breit aufgestellte Konglomerat zu verschlanken und auf die Industriesektoren auszurichten. Die GE-Aktie steigt vorbörslich um 5,7 Prozent.

Überzeugende Ergebnisse kommen auch von Honeywell. Der Konzern hat ersten Quartal sowohl bei Umsatz als auch Gewinn die Erwartungen der Analysten übertroffen. Positiv entwickelt hat sich vor allem die Flugzeug-Sparte. Honeywell erhöhte zudem den Ausblick für das Gesamtjahr. Darüber hinaus bekräftigte der Konzern den Plan, das Geschäft mit Haustechnik und auch mit Transportsystemen bis Ende 2018 auszugliedern. Für die Papiere geht es um 1,1 Prozent nach oben.

Die Schlumberger-Titel geben um 1,0 Prozent nach. Der Ölkonzern übertraf bei den Ergebnissen für das erste Quartal die Erwartungen des Marktes. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 38 US-Cent um einen Cent über der Konsensprognose. Allerdings warnte das Unternehmen vor "Herausforderungen für den Ölbereich".

Die Aktie von Skechers bricht vorbörslich um über 23 Prozent ein. Sowohl die Ergebnisse zum ersten Quartal als auch der Ausblick auf das laufende Quartal blieben unter den Erwartungen. So rechnet Skechers im zweiten Quartal mit einem verwässerten Gewinn je Aktie zwischen 38 und 43 Cent, während Experten hier bislang 55 Cent im Visier hatten.

Trump-Tweet drückt Ölpreise ins Minus

Mit Abgaben zeigen sich die Ölpreise. Auslöser ist ein Tweet von US-Präsident Donald Trump, der diese als "künstlich hoch" bezeichnet hat. Dies sei "nicht gut und wird auch nicht akzeptiert", so Trump weiter. Zuvor hatte die Opec nach einem Treffen mitgeteilt, dass die Ölproduktionskürzungen übererfüllt worden seien. Übergeordnet sind die Blicke allerdings auf ein Treffen zwischen Saudi-Arabien und Russland gerichtet. Hier soll es Überlegungen geben, die Förderbegrenzungen bis ins Jahr 2019 zu verlängern. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 0,7 Prozent auf 67,83 Dollar. Für Brent geht es um 0,7 Prozent auf 73,30 Dollar nach unten. In den vergangenen Tagen waren die Ölpreise auf die höchsten Stände seit gut drei Jahren gestiegen.

Nach unten geht es auch mit dem Goldpreis, der auch auf Wochensicht ein Minus verzeichnen dürfte. Der weiterhin starke Dollar und die steigenden Renditen am Anleihemarkt machten das zinslose Edelmetall für Anleger uninteressant, heißt es. Der Preis für die Feinunze reduziert sich um 0,2 Prozent auf 1.343 Dollar.

Wenig Bewegung gibt es bei den US-Anleihen, nachdem die Renditen zuletzt aufgrund anziehender Inflationserwartungen kräftig zugelegt hatten. Dies könnte die US-Notenbank zu einem rascheren Tempo bei ihren Zinserhöhungen veranlassen. Die Rendite zehnjähriger Papiere war am Vortag in die Nähe ihres Jahreshochs gestiegen. Aktuell liegt sie kaum verändert bei 2,92 Prozent.

Der Dollar zeigt sich auch zum Wochenausklang sehr fest. Der Euro liegt aktuell bei 1,2311 Dollar, nachdem die Gemeinschaftswährung am Vortag noch an der Marke von 1,24 Dollar gekratzt hatte. Weiter stützen die zuletzt deutlich gestiegenen Anleihezinsen.

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April 20, 2018 08:30 ET (12:30 GMT)

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