Alt 18.04.18, 19:13
Standard Aktien bauen Gewinne aus - Dow hinkt wegen IBM hinterher
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach den jüngsten teils kräftigen Kursgewinnen geht es am Mittwoch an der Wall Street etwas gemächlicher zu. Die wichtigsten Indizes legen leicht zu. Weiter stützt die Berichtssaison der Unternehmen die Kurse, auch wenn mit IBM am Dienstag nach Handelsende ein Unternehmen enttäuscht hat.

Der Dow-Jones-Index liegt kaum verändert bei 24.788 Punkten. Er wird gebremst von der sehr schwachen IBM-Aktie. Für den S&P-500 geht es um 0,3 Prozent nach oben und für die Nasdaq-Composite noch einen Tick mehr. Möglicherweise könnte im Handelsverlauf vom Konjunkturbericht "Beige Book" der US-Notenbank etwas Bewegung in den Markt kommen. Meist sind die von ihm ausgehenden Informationen über die Lage der Konjunktur in einzelnen Regionen dazu aber nicht angetan.

"Es gibt derzeit nur einen Faktor, der die Wall Street nach oben treibt - die Berichtssaison", sagt Analyst Naeem Aslam von Think Markets UK an. Die Sorgen bezüglich des Handelsstreits zwischen den USA und China und auch der Syrien-Konflikt waberten weiter eher im Hintergrund. Für etwas Optimismus sorgten die konzilianteren Töne zwischen den USA und Nordkorea vor dem ins Auge gefassten Spitzentreffen der beiden Präsidenten.

IBM für enttäuschende Marge hart abgestraft

Größte Gewinner sind Aktien aus dem Transportsektor mit einem Indexplus von 2,4 Prozent. Hier stützen unter anderem kräftige Kursgewinne bei den Fluglinien nach guten Zahlen von United Airlines und des Eisenbahnbetreibers CSX. Dahinter folgen Ölaktien, deren Index um 1,6 Prozent zulegt vor dem Hintergrund stark steigender Ölpreise.

Nach den meist überzeugenden Quartalsberichten wichtiger Unternehmen hat IBM eine Enttäuschung abgeliefert. Nachdem es dem Unternehmen im vierten Quartal gelungen war, erstmals seit 23 Quartalen wieder die Einnahmen zu steigern, schaffte es dies zwar erneut; allerdings zeigen sich die Investoren enttäuscht von der Margenentwicklung, deren Schwäche den Nettogewinn um 4 Prozent sinken ließ. Für die Aktie geht es um 7,5 Prozent nach unten. Sie ist damit mit Abstand schwächster Wert im Dow und belastet diesen allein mit einem Abschlag von über 80 Punkten.

Morgan Stanley starteten zwar fulminant höher mit einem Aufschlag von 3,1 Prozent, inzwischen beträgt das Plus aber nur noch 0,6 Prozent. Damit wiederholt sich auch hier das Bild der Vortage, dass nämlich starke Bankenergebnisse die betreffenden Aktien nicht stärker antreiben. Bremsend wirkt unter anderem die Sorge, dass die Gewinne der Banken den Höhepunkt erreicht haben könnten. Die US-Bank hat im ersten Quartal wie ihre Konkurrenten von der US-Steuerreform und einem soliden Handelsgeschäft profitiert und die Erwartungen übertroffen. Der Banken-Subindex verliert 0,3 Prozent.

United Continental steigen um 6,1 Prozent. Die Muttergesellschaft von United Airlines hat im ersten Quartal die Erwartungen der Analysten sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn übertroffen. In ihrem Sog verteuern sich Southwest Airlines um fast 4 Prozent. Das Unglück mit einem geplatzten Triebwerk, bei dem am Dienstag ein Mensch ums Leben kam, belastet den Southwest-Kurs damit nicht.

Die Eisenbahngesellschaft CSX hat im ersten Quartal bei Gewinn und Umsatz ebenfalls die Erwartungen der Wall Street geschlagen. Massiv stärker fiel der Gewinn je Aktie mit 78 Cent aus. Analysten hatten nur die Hälfte erwartet. Vor allem gesunkene Kosten machten dies möglich. Die Aktie legt um 6,6 Prozent zu.

Abbott Laboratories hat dank der Einführung einiger neuer Mittel im ersten Quartal mehr umgesetzt und bereinigt auch mehr verdient als im Vorjahr. Für das Gesamtjahr ist der Pharmakonzern etwas zuversichtlicher als bisher. Für die Aktie geht es dennoch um 2,4 Prozent nach unten.

Nach der Schlussglocke legen unter anderem Alcoa und American Express ihre Quartalsberichte vor. Beide Aktien zeigen sich mit Aufschlägen von 4,1 bzw 1,1 Prozent.

Die Navistar-Aktie, die jüngst von Spekulationen nach oben getrieben wurde, Volkswagen könne den Lkw-Bauer komplett übernehmen wollen, fällt um 1,1 Prozent zurück. Volkswagen hat den Spekulationen etwas Wind aus den Segeln genommen und betont, dass sich am Stand der Dinge nichts geändert habe.

Sinkende Ölvorräte treiben Ölpreise an - Loonie knickt ein

Deutlich nach oben geht es mit den Ölpreisen, die sich wieder ihren Dreijahreshochs annähern. Auslöser sind unerwartet deutlich gesunkenen US-Lagervorräte. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI rückt um 1,9 Prozent auf 67,77 Dollar vor.

Am Devisenmarkt tut sich bei Euro zu Dollar wenig, der Euro kostet mit 1,2378 Dollar etwa soviel wie am Vortag. Abwärts geht es für den kanadischen Dollar ("Loonie") zum US-Dollar, nachdem die kanadische Notenbank den Leitzins wie mehrheitlich erwartet unverändert gelassen hat. Weil die Notenbank nicht konkret Mai oder Juni als Datum für eine Zinserhöhung genannt habe, reagierten einige Akteure enttäuscht, heißt es im Handel. Immerhin erklärten die Notenbanker in der begleitenden Erklärung unter anderem, dass die Inflation nahe dem Zielwert von 2 Prozent sei, und dass zuletzt die Inflation dämpfende Effekte weitgehend verschwunden seien.

Der Goldpreis setzt seine positive Entwicklung des Vortages fort. Der Preis für die Feinunze steigt um gut 3 auf 1.350,62 Dollar. Anleihen sind angesichts der guten Stimmung am Aktienmarkt nicht gesucht. Die Rendite zehnjähriger Papiere legt um 2 Basispunkt auf 2,85 Prozent zu.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 18, 2018 12:41 ET (16:41 GMT)

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