Alt 26.05.17, 16:53
Standard Börsen im Brückentagsmodus - Gold im Plus
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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa tendieren am Freitagnachmittag etwas leichter. Die Umsätze sind, wie bereits am Vortag, extrem dünn. Nach Christi Himmelfahrt nutzen viele Akteure den letzten Handelstag der Woche als Brückentag. "Derzeit fehlen die Impulse, um die Märkte nach oben zu ziehen", heißt es an der Börse. Der DAX gibt um 0,3 Prozent auf 12.587 Punkte nach, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 3.575 Punkte nach unten. An der Wall Street wird an den Bondmärkten nur verkürzt gehandelt, von daher ist zu befürchten, dass das Interesse am Nachmittag weiter erlahmt.

Mit 1,0 Prozent verliert der Öl- und Gassektor deutlicher. Die Opec hatte sich am Donnerstag darauf geeinigt, die bereits beschlossenen Förderbegrenzungen bis März 2018 zu verlängern. Zusätzliche Kürzungen soll es aber nicht geben, was an den Finanzmärkten mit einem scharfen Rückgang der Ölpreise quittiert wurde. Am Freitag erholen sich diese jedoch leicht. Für Kursausschläge könnten im weiteren Tagesverlauf mögliche Aussagen von US-Präsident Donald Trump zu Welthandel und Protektionismus auf dem G7-Gipfel auf Sizilien sorgen.

Goldpreis auf Einwochenhoch - Physische Nachfrage stützt

Der Goldpreis zieht merklich an, mit einem Plus von 1,0 Prozent auf 1.267,50 Dollar steht er so hoch wie zuletzt vor gut einer Woche. Unterstützung bekomme das Edelmetall davon, dass der Dollar sich von der mehrheitlich erwarteten US-Zinserhöhung im Juni unbeeindruckt zeige und schwach bleibe, so die Rohstoffexperten der Commerzbank. China habe gemäß Daten der Hongkonger Statistikbehörde im April netto 74,2 Tonnen Gold aus Hongkong importiert. Dies sei zwar weniger als im Vormonat, aber 8 Prozent mehr als im Vorjahr, lenken die Analysten den Blick auf die Nachfrage. Auch Indien habe im vergangenen Monat eine große Menge Gold eingeführt. Daten der indischen Zentralbank zufolge seien 94 Tonnen ins Land geholt worden. Marktteilnehmer verweisen überdies auf die Angst vor einer Eskalation des Streits um die nordkoreanischen Atomwaffen. Das Weiße Haus teilte am Freitag mit, US-Präsident Donald Trump und der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe hätten sich darauf verständigt, die Sanktionen gegen Nordkorea zu verschärfen.

Trump reibt sich erneut an deutschen Überschüssen

Nach neuerlichen Vorwürfen von Trump wegen des deutschen Handelsüberschusses steht der deutsche Automobilsektor im Blick. Der US-Präsident soll die Überschüsse vor EU-Vertretern als "sehr böse" bezeichnet haben. Trump wolle die millionenfachen Autoverkäufe deutscher Hersteller in den USA stoppen. "Das ist nicht wirklich neu, aber auch nicht gerade hilfreich", sagt ein Händler. BMW fallen um 1,2 Prozent, Daimler um 0,9 Prozent und VW um 0,8 Prozent. Der Subindex in Europa verliert 0,7 Prozent.

Heino Ruland von Ruland Research merkt an, dass Trump in der Öffentlichkeit immer weniger ernst genommen werde und politisch immer mehr in Bedrängnis gerate, wie die jüngsten Berichte über Ermittlungen des FBI gegen Trumps Schwiegersohn in der Russland-Affäre zeigten. Grundsätzlich sei das eigentliche Problem der deutschen Auto-Industrie jedoch, dass diese technologisch bei der E-Mobilität gegen Herstellerländer wie China und die USA zurückfalle.

Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende führt ein Händler für die Kursverluste bei Eon an. Begründen könne man diese mit möglichen negativen Folgen weiter fallender Öl- und Gaspreise für die Strompreise. Eon sind am Mittwoch auf ein Neunmonatshoch gestiegen. Eon verlieren 1,4 Prozent. Am Devisenmarkt handelt der Euro mit rund 1,1180 Dollar. Eine Zinserhöhung in den USA im Juni scheint bereits vollständig eingepreist zu sein und stützt den Greenback nicht mehr.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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May 26, 2017 10:17 ET (14:17 GMT)

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