Alt 24.05.17, 15:36
Standard Vor Fed-Protokoll dominiert Zurückhaltung
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NEW YORK (Dow Jones)--Kaum verändert starten die Kurse an der Wall Street in den Mittwochshandel. Kurz nach Handelsbeginn notiert der Dow-Jones-Index 7 Punkte höher bei 20.945 Punkten. Der S&P-500 gewinnt 0,1 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,2 Prozent. Die Anleger dürften sich zurückhalten, bis um 20.00 Uhr MESZ das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung von Anfang Mai veröffentlicht werde, vermuten Marktteilnehmer. Das Notenbank-Protokoll dürfte darauf abgeklopft werden, ob es die zuletzt falkenhafte Haltung der Federal Reserve untermauert und Hinweise auf eine Zinserhöhung im Juni enthält. Ein Zinsschritt im kommenden Monat werde derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von 83 Prozent eingepreist, heißt es.

Dass China von der Ratingagentur Moody's eine schlechtere Bonitätsnote erhalten hat, lasse die Märkte dagegen kalt. Selbst die chinesischen Börsen zuckten nach Bekanntwerden der Abstufung nur kurz zusammen, erholten sich dann aber rasch.

Ansonsten ist die Nachrichtenlage dünn. An Konjunkturdaten werden nur die Verkäufe bestehender Häuser aus dem April veröffentlicht.

Gewinnmitnahmen in Bunge - Glencore bestätigt Kaufinteresse

In der Aktie des Getreidehändlers Bunge werden offenbar Gewinne mitgenommen, der Kurs fällt um rund 4 Prozent. Spekulationen auf ein Übernahmegebot hatten die Aktie am Dienstag um über 16 Prozent nach oben getrieben. Inzwischen hat sich bestätigt, dass der Rohstoffkonzern Glencore an Bunge interessiert ist.

Für Intuit geht es um 7,5 Prozent nach oben. Der Softwareanbieter hat seine Jahresziele erhöht. Mit Enttäuschung werden dagegen die Zahlen des Edeljuweliers Tiffany aufgenommen. Die Aktie fällt um 7,2 Prozent. Der Kurs der Baumarktkette Lowe's gibt um 3,4 Prozent nach. Der Home-Depot-Wettbewerber hat sein Gewinnziel für dieses Jahr gesenkt, nachdem das erste Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist.

Aktien von Merck & Co legen um 0,2 Prozent zu und profitieren somit kaum von einem weiteren Erfolg, den das Pharmaunternehmen mit seinem Krebsmedikament Keytruda errungen hat. Das Mittel darf nun auch zur Behandlung von Tumoren mit einem bestimmten genetischen Defekt eingesetzt werden. Es ist das erste Mal, dass die US-Gesundheitsbehörde ein Krebsmedikament für eine solche Behandlung zulässt.

Ölpreiserholung legt vor Lagerdaten Pause ein

Zurückhaltung prägt auch das Geschehen am Ölmarkt. Dort treten die Preise nach einem mehrtägigen guten Lauf auf der Stelle. Der Preis für ein Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI gibt um 0,1 Prozent nach auf 51,43 Dollar. Der Brentpreis liegt 2 Cent höher bei 54,17 Dollar. Die Akteure warten auf die Lagerbestandsdaten der US-Regierung, die am Mittwoch veröffentlicht werden. Die am späten Dienstagabend veröffentlichten Daten des Branchenverbands American Petroleum Institute wiesen für die Vorwoche einen Rückgang der US-Ölvorräte aus. Dies stützt tendenziell den Ölpreis und lässt hoffen, dass die offiziellen Daten eine ähnliche Tendenz aufweisen. Übergeordnet richten sich die Blicke jedoch schon auf den Donnerstag. Dann werden Opec-Mitglieder und -Nichtmitglieder über eine Verlängerung der im November vereinbarten Förderdrosselung entscheiden. Vertreter der betreffenden Staaten haben aber schon Zustimmung zu dieser Maßnahme signalisiert.

Gold-Anleger richten sich unterdessen schon auf eine Fed-Zinserhöhung ein: Der Preis für eine Feinunze zeigt sich kaum verändert bei 1.252 Dollar. Das zinslos gehaltene Edelmetall verliert an Attraktivität, wenn am ebenfalls als sicher geltenden US-Anleihemarkt höhere Renditen zu erzielen sind. Am Mittwoch stützt aber die Abstufung Chinas durch Moody's den Goldpreis etwas, wie Marktteilnehmer berichten.

Am Anleihemarkt tendieren die Kurse ebenfalls kaum verändert. Die Rendite zehnjähriger Treasurys steht bei 2,28 Prozent.

Wenig Bewegung gibt es am Devisenmarkt, wo der Euro um die Marke von 1,12 Dollar pendelt. Eine Fed-Zinserhöhung im Juni sei im Dollar weitgehend eingepreist, heißt es im Handel. Allerdings sei fraglich, wie es danach weitergehe, sagt Craig Erlam, Analyst bei Oanda. Hoffnungen auf die von US-Präsident Donald Trump versprochenen Steuer- und Ausgabensenkungen, die bislang den Kurs des Dollar bestimmten, haben sich nicht erfüllt, wie der Analyst anmerkt.

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May 24, 2017 09:44 ET (13:44 GMT)

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