Alt 16.05.17, 10:43
Standard Leichte Aufschläge - Schanghai mit Schlussspurt
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Überwiegend mit positiven Vorzeichen haben die Aktienmärkte in Ostasien am Dienstag den Handel beendet. In Tokio legte der Nikkei-225 nach zuletzt zwei Handelstagen mit Abgaben leicht zu. Die Börse in Schanghai schaffte nach einer Schlussrally noch den Sprung ins Plus. Auch in Australien schloss der S&P/ASX 200 mit einem Aufschlag. Doch Teilnehmer sprachen von insgesamt recht volatilen Handelsverläufen.

Es waren vor allem die Energiewerte, die sich erneut mit Aufschlägen zeigten aufgrund der weiterhin festen Ölpreise. Diese bauten nach der Vortagesrally die Gewinne noch leicht aus. Die zwischen dem größten Opec- und größten Nicht-Opec-Mitglied beschlossene Ausweitung der Begrenzung der Fördermenge um weitere neun Monate trieb hier die Notierungen weiter an. Allerdings muss die Opec auf dem anstehenden Treffen am 25. Mai der Vereinbarung noch zustimmen.

"Derzeit bekommen die Märkte ihre Inspiration vor allem von den steigenden Ölpreisen", sagte Stratege Chris Weston von IG Markets. Dies werde mit Blick auf die Auswirkungen für die Werte aus dem Energiesektor und den Einfluss auf eine weltweit anziehende Konjunktur betrachtet, so der Teilnehmer weiter.

Der Nikkei-225 erhöhte sich um 0,3 Prozent auf 19.920 Punkte, nachdem er im Tageshoch schon bis auf einen Punkte an die Marke von 20.000 Punkten herangelaufen war. Zwar gebe es positive Signale von der Berichtssaison, doch auf der anderen Seite belasteten weiterhin die Sorgen um die US-Wirtschaftspolitik und der Konflikt mit Nordkorea das Sentiment, so ein Beobachter.

Der S&P/ASX 200 in Sydney stieg um 0,2 Prozent. Der Schanghai-Composite verbesserte sich nach einem Schlussspurt noch um 0,7 Prozent auf 3.113 Punkte. Zwischenzeitlich war es noch deutlicher nach unten gegangen, wobei Marktteilnehmer zur Begründung hier auf die schwachen Konjunkturdaten des Vortages verwiesen. So erhöhte sich die Industrieproduktion im April um 6,5 Prozent, nach 7,5 Prozent im März. Dagegen hatte die Prognose der Analysten auf eine Zunahme um 7,0 Prozent gelautet. Zudem blieb auch der Einzelhandelsumsatz mit einem Plus von 10,7 Prozent leicht unter dem Vormonatswert.

In Taiwan markierte der Taiex im Handelsverlauf den zweiten Tag in Folge ein Allzeithoch. Dabei holte der Index in einer Schlussrally die Verluste weitgehend auf und schloss nur noch ganz knapp im Minus.

Ölwerte weiterhin gesucht

Vor allem die Öl- und Energiewerte zeigten sich mit Aufschlägen, aber auch Minenwerte legten zu. In Hongkong gewannen die Aktien von PetroChina 0,8 Prozent, Cnooc verbesserten sich um 0,3 Prozent. In Australien stiegen BHP Billiton und Rio Tinto um 0,8 bzw. 1,4 Prozent, Oil Search verzeichneten ein Plus von 0,7 Prozent und Fortescue Metals Group legten um 2,3 Prozent zu.

Die Ölpreise stiegen weiter, wenn auch mit gebremsten Tempo. "Die Investoren möchten nun eine offizielle Bestätigung der Vereinbarung zwischen Saudi-Arabien und Russland auf dem kommenden Opec-Treffen", so Stuart Ive von OM Financial. "Eine Reihe von Ungleichgewichten die wir zuletzt am Ölmarkt gesehen haben, beginnt sich zu stabilisieren", sagte Bruce Bittles, Stratege bei Baird.

Daher dürfte der am Dienstag anstehende Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) über die globalen Ölvorräte aufmerksam verfolgt werden. Es ist der letzte vor dem Opec-Treffen am 25. Mai. Der Preis für Barrel der US-Sorte WTI kletterte um weitere 0,2 Prozent auf 49,25 Dollar. Für Brent ging es um 0,1 Prozent auf 51,93 Dollar nach oben.

Von der guten Stimmung am Rohstoffmarkt profitierte auch weiter der Goldpreis. Für die Feinunze wurden 1.235 Dollar aufgerufen, ein Plus von 0,3 Prozent. Aber auch der schwächere Dollar und die Sorgen um den andauernden Konflikt mit Nordkorea stützten den "sicheren Hafen" Gold, hieß es.

Der Dollar neigte weiter zur Schwäche, der Euro stieg im Gegenzug im asiatischen Handel wieder an die Marke von 1,10 Dollar heran. Im frühen europäischen Handel schaffte der Euro dann den Sprung über dieses Niveau und ging mit 1,1030 Dollar um. Am Vortag hatte die Gemeinschaftswährung zu gleichen Zeit noch bei 1,0930 Dollar gelegen.

Toshiba-Aktie erneut mit massiven Abgaben

Unter deutlichem Abgabedruck stand die Toshiba-Aktie, die um 12,1 Prozent einbrach. Das Schicksal des stark angeschlagenen Toshiba-Konzerns ist ungewisser denn je. Denn der Streit mit Western Digital um ein Halbleiter-Gemeinschaftsunternehmen geht vor Gericht. Western Digital will den geplanten Verkauf verhindern, doch eine Trennung von der Chip-Sparte ist integraler Bestandteil des Toshiba-Rettungsplans. Zudem zeigen sich die Banken nun besorgt, ob der Konflikt rasch gelöst werden kann.

Ein reibungsloser Verkauf des Chip-Geschäfts ist für Toshiba jedoch überlebenswichtig. Die Erlöse, die Analysten mit 15 bis 20 Milliarden Dollar beziffern, sollen die riesigen Verluste bei der US-Atomtochter Westinghouse Electric ausgleichen, die im März Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts beantragte.

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May 16, 2017 03:35 ET (07:35 GMT)

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