Alt 28.04.17, 14:56
Standard Ernüchternde Konjunkturdaten aus Japan
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Die Wirtschaft in Großbritannien spürt zunehmend die Folgen des Brexit-Votums. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts verlangsamte sich zwischen Januar und März zum Vorquartal überraschend deutlich auf 0,3 Prozent. Dies ist der geringste Anstieg seit einem Jahr. Ökonomen hatten im Schnitt mit einem Plus von 0,4 Prozent gerechnet. Ende 2016 hatte die Wirtschaft noch um 0,7 Prozent zugelegt. Der FTSE gab heute um 0,1 Prozent auf 3.251 Punkte nach.

Zu Beginn des heutigen Handelstages mussten die Börsianer schon ernüchternde Konjunkturdaten aus Japan verdauen. Diese lassen einen Ausstieg der japanischen Notenbank (BoJ) aus ihrer extrem lockeren Geldpolitik in naher Zukunft unwahrscheinlich werden. So sanken die japanischen Konsumausgaben im März überraschend deutlich um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und damit viermal so stark wie von Ökonomen erwartet. Zudem drosselte die Industrie ihre Produktion um 2,1 Prozent. Die Verbraucherpreise (außer verderbliche Lebensmittel) stiegen im März lediglich um 0,2 Prozent. Damit bleibt die Inflationsrate weit unter dem von der BoJ angestrebten Ziel von zwei Prozent.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte gestern ihre Leitzinsen erwartungsgemäß unverändert gelassen. Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld bleibe bei 0,0 Prozent. Seit März 2016 hält dieses Rekordtief nun schon an. Auch der Strafzins für Banken, wenn diese über Nacht überschüssige Liquidität bei der EZB parken, wurde nicht verändert. Dieser liegt weiterhin bei minus 0,4 Prozent.

Der Einzelhandelsumsatz in Deutschland ging im März im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent zurück. Im Vorjahresvergleich hatten die Einzelhändler aber 2,3 Prozent mehr in ihren Kassen. Der Branchenverband HDE peilt für das laufende Jahr zwei Prozent mehr Umsatz an, nach einem Zuwachs von rund 2,3 Prozent im Jahr 2016. Dabei dürfte vor allem der Online-Handel für Wachstum sorgen.

Der DAX notiert kaum verändert bei 12.440 Punkten.

Continental zu Jahresbeginn stark gewachsen

Der Zulieferer Continental hat zu Jahresanfang von der robusten Pkw-Produktion profitiert. Der bereinigte Betriebsgewinn kletterte im ersten Quartal leicht auf rund 1,2 Milliarden Euro. Das wurde heute auf der Hauptversammlung mitgeteilt. Vor Jahresfrist hatte ein Betriebsgewinn von rund 1,1 Milliarden Euro zu Buche gestanden.

Der Umsatz erhöhte sich um 11,7 Prozent auf 11 Milliarden Euro. Damit bewegte sich Conti im Rahmen der Erwartungen. Die Continental-Aktien stiegen bisher um 1,1 Prozent auf 206,85 Euro.

Linde startet besser ins Jahr als gedacht

Der Industriegasekonzern Linde ist vor der geplanten Fusion mit dem US-Rivalen Praxair etwas besser ins neue Jahr gestartet als vorausgesehen. Der Umsatz kletterte im ersten Quartal binnen Jahresfrist um gut vier Prozent auf fast 4,4 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis stieg um drei Prozent auf 1,04 Milliarden Euro. Der Aktienkurs liegt nach zwischenzeitlichen Verlusten zur Stunde bei 162,45 Euro mit 0,7 Prozent im Plus.

Intel steigert Ergebnis – Anleger skeptisch

Der weltgrößte Chiphersteller Intel hat dank eines sich stabilisierenden PC-Marktes und Zuwächsen im Geschäft mit Datenzentren Gewinn und Umsatz deutlich gesteigert.

Der Überschuss sprang in den ersten drei Monaten 2017 verglichen mit der Vergleichsperiode des Vorjahres um 45 Prozent auf 2,96 Milliarden US-Dollar zugelegt. Der Umsatz erhöhte sich um acht Prozent auf 14,8 Milliarden US-Dollar. Die Erwartungen von Analysten wurden dennoch verfehlt. Deshalb scheint die Skepsis der Anleger zu überwiegen. An der Börse Stuttgart verloren die Intel-Aktien heute 4,4 Prozent an Wert.

Sony peilt höchsten Gewinn seit 1998 an

Der japanische Elektronikkonzern Sony hat die Erdbebenschäden in einer wichtigen Fabrik verarbeitet und will wieder an goldene Zeiten anknüpfen. Die Nachfrage nach Sensoren für Smartphones sei hoch. Der Betrieb in dem beschädigten Werk laufe wieder auf vollen Touren.

Für das Geschäftsjahr, welches bis März 2018 läuft, sagte das Management einen Gewinn von 500 Milliarden Yen (4,13 Milliarden Euro) voraus. Zuletzt verdiente der Konzern 1998 mehr Geld. Das war das Jahr, als die erste Spielekonsole “Playstation” auf den Markt kam und der Film “Men in Black” für Schlangen an den Kinokassen sorgte. Die Sony-Aktien gaben dennoch heute an der Börse Stuttgart um 0,4 Prozent nach.


Börse Stuttgart TV

Das war bislang keine wirklich gute Woche für Goldliebhaber. Während die Aktienmärkte haussierten, musste der Preis für das Edelmetall deutlich Federn lassen. Für europäische Anleger, die bereits Gold im Depot haben, wird das Minus durch den schwächer tendierenden US-Dollar sogar noch größer. Kurzfristig sieht es nicht allzu gut aus für den Goldpreis. Gibt es dennoch ein wenig Hoffnung? Daniel Rauch von LBBW Asset Management sprach darüber bei Börse Stuttgart TV.




Euwax Sentiment Index

Der Euwax-Sentiment-Index lag am frühen Nachmittag bei minus dreißig Punkten. Die Mehrheit der kurzfristig orientierten Anleger setzten in dieser Phase also mit Hebelprodukten auf fallende Kurse des DAX.


Trends im Handel

Bei Knock-out-Calls auf Gold war heute eine größere Nachfrage zu beobachten. Die Anleger erwarten offensichtlich fallende Preise für eine Feinunze des Edelmetalls.

Außerdem waren Knock-out-Puts auf die Commerzbank gesucht.

Call-Optionsscheine auf Union Pacific gehören erneut zu den Favoriten der Anleger. Händlern zufolge sollen die Scheine bereits vor zwei Wochen von einem Börsenbrief zum Kauf empfohlen worden sein.

Darüber hinaus waren Calls auf die Aktien von MasterCard verstärkt gesucht.

Bei Calls auf Amazon.com werden aktuell Gewinne mitgenommen.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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