Alt 26.05.17, 23:55
Standard Wall Street beendet starke Woche kaum verändert
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NEW YORK (Dow Jones)--Müde und träge hat sich der Handel an der Wall Street am Freitag präsentiert, die Aktienindizes waren wie festgezurrt. Nach der sechstägigen Gewinnserie ging den Anlegern erst einmal die Puste aus. Größerer Abgabedruck kam aber nicht auf. Freundlich liest sich die Wochenbilanz, nachdem die beiden Wochen zuvor mit roten Vorzeichen geendet hatten. Nun hat der S&P-500 mit einem Plus von 1,4 Prozent den höchsten Wochengewinn seit Ende April eingefahren. Teilnehmer sehen als Hauptgrund die starken Unternehmenszahlen aus dem ersten Quartal, daneben auch die robuste Konjunktur.

Am Freitag fiel der Dow-Jones-Index um 3 Punkte auf 21.080. Der S&P-500 stieg um 1 Punkt. Der Nasdaq-Composite gewann 0,1 Prozent und erreichte damit ein neues Rekordhoch auf Schlussbasis. Am Vortag hatten die beiden Indizes Allzeithochs erreicht. Der Umsatz fiel vor dem Feiertag am Montag auf 682 (Donnerstag: 815) Millionen Aktien. Den 1.561 (1.569) Kursgewinnern standen an der NYSE 1.405 (1.423) -verlierer gegenüber, während 136 (123) Titel unverändert schlossen.

Die konjunkturelle Stärke wurde durch neue Daten weitgehend bestätigt. Das US-Bruttoinlandsprodukt wuchs laut revidierten Daten im ersten Quartal um 1,2 Prozent, während Volkswirte mit einem Plus von 0,8 Prozent gerechnet hatten. Bei den Auftragseingängen wurde im April ein Minus von nur 0,7 Prozent verzeichnet, hier war ein Rückgang um 1,8 Prozent zum Vormonat erwartet worden. Lediglich der Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan blieb in zweiter Lesung ein wenig unter der Prognose.

Ölpreis erholt - Anleger steuern "sichere Häfen" an

Nach dem fünfprozentigen Absacker am Vortag fingen sich die Ölpreise wieder. Die Opec hatte am Donnerstag mit ihrer weithin erwarteten Verlängerung der Fördermengedrosselung für Enttäuschung bei etlichen Teilnehmern gesorgt. Nun erholte sich das Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI um 1,8 Prozent auf 49,80 Dollar. Die europäische Sorte Brent gewann 1,3 Prozent auf 52,14 Dollar. Auch die erneut gestiegene Zahl von aktiven Ölbohranlagen in den USA lastete nicht auf dem Preis - zumal der Anstieg um 2 auf 722 relativ bescheiden ausfiel. Immerhin war es aber der 19. Wochenanstieg in Folge.

Während es an den Aktienmärkten kaum Bewegung gab, waren vermeintlich sichere Investments wie Gold und Staatsanleihen gesucht. Mit 1.268,10 Dollar je Feinunze erreichte Gold das höchste Settlement seit einem Monat, es war ein Tagesplus von 0,9 Prozent. Marktteilnehmer erklärten den Anstieg des Goldpreises mit der Angst vor einer Eskalation des politischen Streits mit Nordkorea wegen der Atomwaffentests des Landes. US-Präsident Donald Trump soll bei einem bilateralen Treffen vor dem G7-Gipfel in Italien zum japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe gesagt haben, er könne "darauf wetten", dass das "große Problem" der nordkoreanischen Atomwaffen-Ambitionen "erledigt" werde. Am Freitag teilte das Weiße Haus in Washington mit, Trump und Abe hätten sich darauf verständigt, die Sanktionen gegen Nordkorea zu verschärfen.

Am Anleihemarkt stiegen die Notierungen ebenfalls. Im Gegenzug sank die Rendite zehnjähriger Treasurys um 1 Basispunkt auf 2,25 Prozent. Vor dem verlängerten Feiertagswochenende in den USA endete der Anleihehandel am Freitag schon um 20.00 Uhr MESZ und damit zwei Stunden früher als üblich. Am Montag bleiben die US-Finanzmärkte wegen des "Memorial Day" geschlossen.

Der Dollar legte unterdessen zu. Teilnehmer führten den Anstieg unter anderem auf das nach oben revidierte US-BIP zurück. "Der Dollar sieht wieder etwas stabiler aus", sagte Devisenstratege Shaun Osborne von Scotiabank: "Es gibt einige positive Nuggets in den BIP-Daten." Der Euro fiel von seinem Tageshoch bei 1,1235 Dollar zurück auf 1,1170 Dollar. Noch stärker geschwächt als der Euro zeigte sich das britische Pfund. Hier lasteten Meinungsumfragen, denen zufolge die regierenden Konservativen aktuell an Boden verlieren. Der Dollar wurde mit 78,05 Pence bezahlt, knapp 1 Pence teurer als am Vorabend.

Amazon nehmen Kurs auf 1.000

Zu den Wochengewinnern am Aktienmarkt gehörte die Amazon-Aktie mit einem Wochenplus von 3,7 Prozent. Im Tageshoch am Donnerstag und Freitag kamen die Titel bis auf einen Dollar an die 1.000er Marke heran, die sie noch nie überschritten haben. Der Siegeslauf der Aktie begann vor rund zehn Jahren, als das Papier noch bei 68 Dollar notierte.

Am Freitag fiel die Blackberry-Aktie nach kleinen Gewinnen im frühen Handel schließlich um 1 Prozent zurück. Offenbar nahmen Anleger Gewinne mit. Das Unternehmen bekommt nach einem Streit mit Qualcomm um eine Lizenzvereinbarung mehr Geld als ihm ursprünglich zugesprochen wurde. Wie Blackberry mitteilte, beträgt die endgültige Summe 940 Millionen US-Dollar inklusive Zinsen und Anwaltskosten. Die beiden Unternehmen hatten sich im April vor einem Schiedsgericht geeinigt, es war aber ausgemacht, dass die ursprünglich vereinbarte Summe von 814,9 Millionen Dollar noch steigen würde. Der Qualcomm-Kurs gab um 1,6 Prozent nach.

Gamestop-Aktien fielen um 5,9 Prozent. Der Computerspiele-Händler hat am Donnerstag nach Börsenschluss Geschäftszahlen veröffentlicht, die besser ausfielen als erwartet. Trotz des guten Abschneidens bestätigte das Unternehmen seine Jahresziele aber nur.

Überraschend gute Zahlen hat auch die Großhandelskette Costco Wholesale vorgelegt. Die Aktie stieg um 1,7 Prozent.

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May 26, 2017 16:19 ET (20:19 GMT)

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