Alt 10.11.14, 19:32
Standard Schwierig, schwierig!
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Ich möchte nicht mit EZB-Chef Draghi tauschen, denn das Problem, denn die Waffen, die zur Bekämpfung der möglichen Deflation bzw. zur Stimulierung der Konjunktur eingesetzt werden, haben offenbar an Schärfe verloren. Zu beobachten ist dies bereits seit Jahren in Japan, wo mit den so genannten „Abenomics“ ein geldpolitisch expansives Programm auf den Weg gebracht wurde, das durchaus als atemberaubend betrachtet werden kann. Während die Ergebnisse bislang noch nicht ganz so durchschlagend wie erhofft ausgefallen sind, werden weiter japanische Staatsanleihen im Wert von rund 700 US-Dollar pro Jahr erworben. Auch der staatliche Pensionsfonds stockt seine Investments in Aktien von zuvor 25 auf nunmehr 50 Prozent auf. Man darf gespannt sein, ob dies in Japan den langfristigen und vor allem nachhaltigen Turnaround bringen wird.

Ist ein Negativzins negativ?

Zurück nach Europa. Hier hat die Skatbank den ersten Schritt getan und verlangt erstmal einen negativen Zins. Was den normalen Bürger zwar noch nicht betrifft, aber durchaus betreffen kann. Ob damit wirklich das Geld ausgegeben wird und damit in den konjunkturellen Aufschwung fließt, will wohlüberlegt betrachtet werden. Denn noch ist das Problem für viele Bürger unglaublich weit entfernt. Und zudem haben viele die Lösung dann parat: Das Kopfkissen, wie es bereits schon Generationen vor uns wussten, muss wieder als Geldanlage herhalten. Wenn nun aber der gemeine Bürger dem Kopfkissen mehr als der Bank vertraut, seine Spargroschen entsprechend abhebt, dann kann dies auch ein Problem darstellen. Denn unser Wirtschaftssystem ist nun einmal darauf aufgebaut, dass wir eben nicht alles Geld abheben. Natürlich ist dies nun wieder ein extremes Szenario und sicherlich auch überzogen dargestellt. Allerdings soll es an dieser Stelle durchaus zum Nachdenken anregen. In jedem Fall scheint die Investmentalternative „Kopfkissen“ kein wirklich lohnendes Investment zu sein. Weder früher noch heute!

US-Aktien bleiben attraktiv!

Während also Europa und auch Japan nicht wirklich konjunkturellen Tritt fassen können, eilen die Vereinigten Staaten doch etwas davon. Hier dürfte es nach dem Rückfahren der Konjunkturprogramme im kommenden Jahr zu einer Zinsanhebung kommen, was den Aktienmarkt aber nicht nachhaltig belasten sollte. Da die Unternehmen aktuell ein solides Bild abliefern, dürfte der Investitionsfokus momentan eher pro US-Werte gehen. Dass die unterschiedliche Geldpolitik zwischen Europa und den USA voraussichtlich auch im kommenden Jahr den US-Dollar stärken dürfte, kann man in diesem Fall auch als kostenloses Sahnehäubchen betrachten.

Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen

Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
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