Alt 13.10.17, 11:34
Standard Rentenreport KW 41: Katalonien weiter Unsicherheitsfaktor
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Schwache Inflation beunruhigt Fed.

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat sich, wie aus dem Protokoll der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses hervorgeht, die Tür für eine weitere Zinsanhebung in diesem Jahr offengelassen. Zugleich besorgt die Währungshüter die andauernd niedrige Inflation. Viele Ausschuss-Mitglieder waren der Ansicht, dass eine weitere Zinsanhebung in diesem Jahr gerechtfertigt sei. Allerdings sollten nach Meinung einiger Mitglieder, weitere Zinsschritte so lange verschoben werden, bis die Wirtschafsdaten bestätigen, dass die niedrige Inflation anhält. Viele Mitglieder hätten sich besorgt gezeigt, dass die niedrige Inflation anhalten könnte und Geduld bei der Straffung erfordert. Wie aus den kürzlich veröffentlichten Arbeitsmarktdaten hervorgeht, erwarten allerdings viele Mitglieder eine Beschleunigung des Lohnwachstums.

Erleichterung machte sich zur Wochenmitte bei den Anlegern zunächst breit, als die katalanische Regierung die Unabhängigkeitserklärung zwar unterzeichnet, ihr Inkrafttreten aber noch ausgesetzt hat. Dennoch bleibt der der Unsicherheitsfaktor Katalonien. Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte den Ball zuletzt zurück ins Feld der katalanischen Regionalregierung gespielt. Er stellte zwei Ultimaten: Bis Montag muss der katalanische Regionalregierungschef Carles Puigdemont erklären, ob er bei seiner Rede am Dienstagabend die Unabhängigkeit der Region erklärt hat oder nicht. Bis spätestens Donnerstag kommender Woche muss Puigdemont dann wieder die verfassungsmäßige Ordnung Spaniens respektieren.

Die Ratingagentur Fitch, erwartet, dass viele Firmen ihren Sitz aus Katalonien in andere Regionen verlegen würden. Die wachsenden Spannungen dürften negative Auswirkungen auf die katalanische Wirtschaft haben, hieß es.

Bundes-/ Staatsanleihen

Mit der unsicheren Lage in Spanien, reagierten die Marktteilnehmer an den internationalen Finanzmärkten entsprechend zurückhaltend. Das immer noch hohe Sicherheitsbedürfnis verhindert einen stärkeren Rückgang der Bondpreise.

Bundesanleihen setzten am Donnerstag zwar ihre Konsolidierung fort, die schwindende Risikoaversion tat der Nachfrage jedoch kaum Abbruch. Die Versteigerung fünfjähriger Bundesobligationen im Volumen von mehr als 3 Milliarden Euro war bei einer anderthalbfachen Überzeichnung problemlos verlaufen. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte am Mittag bei 0,46 Prozent. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future notierte bei 161,40 Punkten.


Anlegertrends

Neue Hybridanleihe von Baywa verbucht enorme Handelsumsätze

Die Baywa AG hat jüngst eine Hybridanleihe mit einem Emissionsvolumen von 300 Mio. Euro emittiert (WKN: A2GSM1). Diese wird mit einem Zinssatz von 4,25 Prozent p.a. bis 11.10.2022 verzinst, danach wird der Zinssatz variabel und setzt sich aus dem 5 Jahres Euro Swapsatz + 500 Basispunkte zusammen. Die Hybridanleihe wurde ohne feste Fälligkeit emittiert, sprich perpetual. Der Emittent kann die Anleihe aber zum 11.10.2022 zu 100 Prozent kündigen oder danach immer jährlich zum 11.10. Ab der kleinsten handelbaren Einheit von 1.000 Euro nom. kann die Nachrangemission gehandelt werden. Mit mehr als 20 Millionen Euro Handelsumsatz war das Papier von Anlegern an der Börse Stuttgart stark nachgefragt. Die Anleihe notiert bereits bei 103,55 Prozent.

Das 1923 gegründete Unternehmen mit genossenschaftlichen Wurzeln ist heute ein international tätiges Handels- und Dienstleistungsunternehmen mit über 17.000 Mitarbeitern vertreten an rund 3000 Standorte in 40 Ländern. Die Kernsegmente des Unternehmens sind Agrar, Energie und Bau. Der Konzern handelt mit landwirtschaftlichen Betriebsmitteln, Obst, Baustoffen, Heizöl, Diesel und Schmierstoffen. In den ersten sechs Monaten des Jahres veröffentlichte dieser einen Konzernumsatz in Höhe von rund 8 Mrd. Euro. Im Vergleich zu Vorjahreszeitraum war dies ein Umsatzzuwachs von 7,90 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) erhöhte sich um 17,5 Mio. Euro auf insgesamt 72,80 Mio. Euro, so der Baywa-Konzern.

UBM Development: Neue Anleihe stark nachgefragt von Anlegern

Auch die Neuemission der UBM Development AG (WKN: A19NSP) verzeichnete in den ersten Handelstagen hohe Umsätze. Die 150 Millionen Euro schwere Anleihe läuft bis zum 11. Oktober2022 und ist mit einem Kupon von 3,25% ausgestattet. Die kleinste handelbare Einheit beträgt 500 Euro nominal.

Die UBM Development AG ist ein börsennotierter und international tätiger Immobilienentwickler mit Sitz in Wien. Der Fokus von UBM liegt dabei auf den drei Heimmärkten Deutschland, Österreich und Polen sowie auf den drei Asset-Klassen Hotel, Büro und Wohnen.

Das über die Anleihe generierte Kapital dient der Realisierung bestehender und neuer Projekte, insbesondere für die geplante verstärkte Tätigkeit in den Kernmärkten Deutschland, Österreich und Polen.

Spanien hat neue fünfjährige Staatsanleihe begeben

Spanien hat am Dienstag eine neue fünfjährige Anleihe (WKN: A19P6R) im Volumen von 3,2 Milliarden Euro begeben. Das am 31.10.2022 fällige Papier wird mit 0,45 Prozent p.a. verzinst und kann zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal gehandelt werden. Die Staatsanleihen notiert aktuell noch bei 99,81 und rentiert damit bei 0,48 Prozent.

Als Reaktion auf die Rede des katalanischen Regierungschefs Carles Puigdemont zogen die Kurse von spanischen Staatspapieren zur Wochenmitte an.


Börse Stuttgart TV

Rentenmarkt: Katalonien verunsichert Anleger

Heute Abend gegen 18:00 Uhr wird Kataloniens Präsident Puigdemont eine mit Spannung erwartete Rede vor dem katalanischen Parlament halten. Ruft er tatsächlich die Unabhängigkeit Kataloniens aus? Wird sich der Konflikt weiter verschärfen? Was wären die Folgen für die Finanzmärkte? Rentenhändlerin Bianca Becker bei Börse Stuttgart TV.



Quelle: boerse-stuttgart AG
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