Alt 09.02.07, 14:34
Standard bonds weekly: Rentenreport KW 06
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EZB kündigt Leitzinserhöhung an.

Der Europäische Rentenmarkt präsentierte sich in dieser Handelswoche zeitweise freundlich. Da keine Konjunktur- und Marktdaten aus erster Reihe veröffentlicht wurden, stand die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) uneingeschränkt im Mittelpunkt. „Dabei wurde weniger auf eine Veränderung der Leitzinsen spekuliert. Die anschließende Stellungsnahme war es, die im Vorfeld mit Spannung erwartet wurde“, berichtet Sabine Traub, Leiterin des Rentenhandels an der Stuttgarter Börse. Die EZB ließ die Leitzinsen dann auch erwartungsgemäß unverändert bei 3,50 Prozent. Jean-Claude Trichet, der Präsident der EZB, betonte eine große Wachsamkeit. Auf die Frage nach einer Zinserhöhung in der kommenden Sitzung im März antwortete er dann sogar, dass der Ausdruck „große Wachsamkeit“ für sich selbst spräche. „Damit ist ein Zinsschritt von 25 Basispunkten auf 3,75 Prozent sicher“, so Traub. Ob weitere Zinsschritte folgen werden, ist derzeit noch nicht absehbar. Einige Marktteilnehmer haben die Aussage, die Leitzinsen seien weiterhin niedrig und die Liquidität ausreichend, als einen Hinweis auf weitere Zinsschritte, über den im März anstehenden Zinsschritt hinaus, interpretiert. Die Anleihen gaben daraufhin leicht nach.

Anlegertrends: Schefenacker-Anleihe ausgesetzt

Der Automobilzulieferer Schefenacker gab heute Morgen bekannt, dass er mit seinen größten Gläubigern eine Umschuldung vereinbart hat, um die Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens abzuwenden. Die Verbindlichkeiten in Höhe von 450 Millionen Euro sollen durch Kreditlinien und eine Mezzanine-Finanzierung abgelöst werden. Die Anleihegläubiger haben die Möglichkeit, ihre Forderungen in Anteile an der Holding-Gesellschaft der Schefenacker Gruppe umzuwandeln. Des Weiteren wurde bekannt, dass die am 12. Februar fälligen Anleihezinsen nicht bezahlt werden. An den deutschen Börsen wurde der Handel in der Schefenacker–Anleihe vorübergehend ausgesetzt (WKN: A0AYY4). Ab Montag erfolgt der Handel flat, d.h. ohne Stückzinsen.

Der Triebwerkhersteller MTU Aero Engines hat seine 2014 fällige Unternehmensanleihe zum Kurs von 111,544 Prozent gekündigt (WKN: A0A7NM). Die Tilgung soll zum 28. Februar erfolgen. Das ausstehende Volumen beträgt derzeit noch 165 Millionen Euro.

Die Allgemeine Hypothekenbank Rheinboden (AHBR) hat am Montag ihr Rückkaufprogramm für fünf Pfandbriefe abgeschlossen. Wie die AHBR mitteilte wurden Pfandbriefe für insgesamt 1,79 Milliarden Euro zurückgekauft.

Beflügelt durch das gute Unternehmensergebnis im vergangenen Geschäftsjahr, konnte die KST-Wandelanleihe leichte Kursgewinne verzeichnen. „Die Umsätze in dieser Anleihe (WKN: A0EPPM) haben in den vergangenen Tagen wieder etwas zugenommen“, berichtet Oliver Gebhard, Rentenhändler an der Stuttgarter Börse.

Die Landesbank Baden-Württemberg hat eine neue Fremdwährungsanleihe mit zweijähriger Laufzeit begeben. Das Papier notiert in Türkischer Lira und verzinst sich mit einem Kupon von 18,5 Prozent. Die kleinste handelbare Einheit beträgt 2.000 Türkische Lira, umgerechnet aktuell rund 1.100 Euro (WKN: LBW7RF).

Der weltweit größte Ziegelproduzent Wienerberger ist seit Dienstag mit einer Neuemission am Markt vertreten. Die Perpetual-Anleihe verzinst sich bis Februar 2017 mit einem festen Kupon von 6,5 Prozent, danach läuft die Anleihe ohne Fälligkeitstermin mit einem Kupon von 3-Monats-Euribor plus 325 Basispunkte weiter. Die kleinste handelbare Einheit beträgt 1.000 Euro nominal. Von den Ratingagenturen Moody’s und Standard & Poor’s bekommt die Anleihe die Einstufungen „Ba1“ und „BB+“ (WKN: A0G4X3).

Seit Mittwoch ist die neue Griechenland-Anleihe in Stuttgart notiert (WKN: A0LMFU). Die Neuemission läuft bis September 2040 und verzinst sich mit einem festen Kupon von 4,6 Prozent. Standard & Poor’s beurteilt die Anleihe mit „A“, von Moody’s wird „A1“ erwartet. Die kleinste handelbare Einheit beträgt 1.000 Euro nominal.

Die Niederlande ist ebenfalls mit einer langlaufenden Neuemission vertreten (WKN: A0D2B5). Die Eurostaatsanleihe ist im Januar 2037 fällig, der feste Kupon beträgt 4,00 Prozent. Von den Ratingagenturen Moody’s und Standard & Poor’s bekommt die Anleihe die bestmöglichen Ratingnoten „Aaa“ und „AAA“.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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